Dreifach gut: Investitionen in gesunde Böden

Gesunde Böden sind das Kapital unserer Landwirtschaft. Investitionen in gesunde Böden sind folglich Investitionen in die Zukunft. Oft fehlt es jedoch an speziell zugeschnittenen Finanzierungsmöglichkeiten für eine Umstellung auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, die auch unsere Böden schonen und deren Fruchtbarkeit wiederherstellen und verbessern. Außerdem boomt der (Finanz-)Markt für die Kohlenstoff-Senke Böden. Das wird als Finanzierungsquelle hochgelobt. Nur zum Teil zu Recht.

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Gesunde Böden helfen bei der Anpassung in der Klimakrise

Böden sind eine wichtige Kohlenstoffsenke. Sie regeln und säubern das Wasser, sind die Heimat von einer Vielzahl an Lebewesen, sind wichtig für unsere Nährstoffkreisläufe und die Grundlage gesunder Lebensmittel. Trotzdem nimmt weltweit die Fläche an gesunden und fruchtbaren Böden ab. Und das seit Jahren. Dreiviertel aller Böden weltweit gelten bereits als degradiert. Und wir müssen immer mehr Menschen weltweit ernähren. Wie soll das gehen?

Die Wiederherstellung gesunder und fruchtbarer Böden ist dafür ein dreifacher Gewinn:

  1. Sie steigert die Produktivität der Böden und fördert damit die Ernährungssicherheit.
  2. Besserer Boden ist widerstandsfähiger gegenüber der Klimakrise.
  3. Höhere Bodenfruchtbarkeit bedeutet eben auch mehr organischen Kohlenstoffs darin. Ergo: Gesunder Boden ist auch eine bessere Kohlenstoffsenke.

Kohlenstoffmarkt als Instrument

Die Landwirtschaft steht unter hohem Druck, sich an die klimatischen Veränderungen anzupassen. Auch in Deutschland. Insbesondere kleine Betriebe fallen häufig durch das Raster. Und das, obwohl diese Kleinerzeuger weltweit ein Drittel unserer Lebensmittel produzieren. Und dies auf einem Zehntel der landwirtschaftlichen Nutzfläche.

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Kohlenstoffmärkte können eines der Instrumente werden, die wir brauchen, um den Mehrwert der Ökosystemleistung für die Gesellschaft zu entlohnen. Wenn denn das Geld erst einmal fließt. Besonders für Kleinbäuerinnen und ‑bauern ist es noch schwierig so weit zu kommen.

Böden sind nicht die Lösung, aber ein Instrument gegen die Klimakrise

Das Potential als Kohlenstoffsenke wird aber überschätzt. Böden sind nicht die Lösung der Klimakrise, aber eine der vielen notwendigen Maßnahmen ihrer Eindämmung. Eine Kompensation durch Kohlenstoffzertifikate könnte aber die notwendigen, unabhängigen Bemühungen in anderen Sektoren um eine Reduzierung der CO2 ‑Emissionen untergraben. Der Agrarsektor braucht einen Wandel, keine eindimensionalen Lösungen. Sondern eine Änderung hin zu einem holistischen Bodenmanagements. Klimazertifikate kompensieren nicht einen politischen Rahmen wie die gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP), die Bemühungen um öffentliche Umweltgüter fördert.

Chancen, um diese Konzepte in die Breite zu skalieren, könnte der Finanzsektor bieten. Die allgemeine Risikoperspektive im Finanzsektor hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Nachhaltigkeit ist mittlerweile systemrelevant. Investitionsmöglichkeiten mit einem Positive Impact stehen hoch im Kurs. Die Aufnahme von Kohlenstoff ist damit auch ein wichtiger Aspekt für Finanzierungsmechanismen.

Das Interesse an Böden steigt

Zusammenfassend kann ich also sagen: Gesunden Böden und deren vielseitiger Mehrwert stehen mehr und mehr im Rampenlicht. Und das ist gut so. Wenn nun Politik und Finanzmarkt Hand-in-Hand die wichtige Arbeit der Landwirtschaft zur Pflege und Wiederherstellung zielgerichteter entlohnen, bleiben die Böden weiterhin die Grundlage unseres Lebens.

Ihr wollt mehr wissen? Hier geht es zur Dokumentation eines Panels des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) — unter anderem mit meiner Wenigkeit…

Der Beitrag Dreifach gut: Investitionen in gesunde Böden erschien zuerst auf WWF Blog.