Wale und Plastikmüll – was müssen wir tun?

Ein Wal mit 1000 Plastikteile im Magen wurde in Indonesien angespült, habt ihr das gelesen? Die Todesursache des Pottwals ist noch nicht ganz klar. In seinem Magen fand sich Plastik in einem Gewicht von fast sechs Kilo. Darunter: 115 Plastikbecher, 25 Plastiktüten, ein Nylonsack und zwei Flip-Flops. Da wird es mir selbst ganz schlecht.

Plastikmüll: Der Mageninhalt des Wals
Was sich an Plastikmüll alles im Magen des Wals fand © WWF-Indonesia/Kartika Sumolang

Diese niederschmetternde Entdeckung an der Küste des Wakatobi National Parks ist eine schmerzhafte Erinnerung daran, was Plastikmüll in unseren Ozeanen bedeutet, welchen Schaden  unser Plastikkonsum im Meer anrichtet.

Nicht nur der Wal leidet unter Plastikmüll!

Überraschen kann uns das nicht. Es ist nicht der erste Wal, der jämmerlich an Plastikmüll zu Grunde geht. Es wird nicht der letzte sein. Hunderte von am und im Meer lebenden Arten sind direkt von Plastikmüll betroffen. Meeresschildkröten verwechseln Plastiktüten mit Quallen, von denen sie sich sonst ernähren, und gehen daran zugrunde. 2050 werden vermutlich bei nahezu allen Meeresvögeln Plastikteile im Magen zu finden sein. Herumtreibender Plastikmüll beschädigt Korallenstöcke und verfrachtet zudem noch für die Korallen schädliche Erreger in das Riff. Dazu kommt, dass sich jedes Jahr zwischen 57.000 und 135.000 Wale, Robben und Seehunde in verlorenen und weggeworfenen Tauen und Netzen verfangen.

Jedes Jahr kommen 7 Millionen Tonnen Plastikmüll in die Meere dazu! Das entspricht einer Lastwagenladung pro Minute.

Wie kommt der Plastikmüll in die Meere?
So kommt der Müll ins Meer

Und besonders viel davon kommt aus Asien: Indonesien gilt neben den Philippinen und China als einer der größten Verursacher von Plastikverschmutzung in den Meeren. Aber wir haben überhaupt nicht mit dem Finger auf Asien zu zeigen. Es ist ein Problem der ganzen Welt. Regierungen, die Industrie und letztlich wir alle müssen mehr tun, um zu verhindern, dass noch mehr Plastikmüll in unsere Flüsse und Meere gelangt. Und dabei haben wir noch einen langen Weg vor uns. Noch immer steigt die Produktion von Plastik. Deshalb bin ich zutiefst davon überzeugt, dass die Lösung des Problems nicht allein Strandsäuberungen und Müllfischen sein können. Die Quelle muss beseitigt werden. Plastik darf gar nicht mehr in die Umwelt gelangen!

Wie beim Klimawandel braucht auch das Problem Plastikmüll eine globale Lösung auf der politischen Ebene. Die Wirtschaft muss dabei Verantwortung für den vollen Lebenszyklus ihrer Produkte übernehmen und finaziell zur Entsorgung beitragen.

Hilf uns, die Plastikflut zu stoppen!

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