Ausgewachsene Exemplare des Mondfisches können mehr als zwei Tonnen auf die Waage bringen. Sein Gehirn wiegt hingegen nur ein paar Gramm. Spötter nennen ihn den dümmsten Fisch der Welt. Das ist aber üble Nachrede: Die Größe des Hirns hat nichts mit Intelligenzleistungen zu tun.Seekühe haben beispielsweise auch ein ziemlich kleines Gehirn – und die sind ziemlich schlau.
Haben Mondfische Feinde?
Mondfische haben kaum Feinde. Die Überlebensstrategie ist simpel: Nur die Ruhe bewahren. Mondfische müssen auch selten fliehen. Schwertwale oder Haie erbeuten zwar gelegentlich das eine oder andere Exemplar, doch zu ihrer Lieblingsbeute gehören die Fische nicht. Kein Wunder, Mondfische haben eine über sieben Zentimeter dicke schuppenlose Haut – und ihr Fleisch ist quasi ungenießbar.
Werden Mondfische gegessen?
Mondfische werden eher selten gegessen. Lediglich in Japan und Taiwan wird Mondfisch hier und da als Delikatesse serviert. Gifteinlagerungen in den schwimmenden Kolossen können den Verzehr aber zu einem einmaligen Vergnügen machen.
Wie lange gibt es schon Mondfische?
Sie haben es geschafft 50 Millionen Jahre zu überleben. Seine Vorfahren dümpelten schon zu Zeiten der Dinosaurier durch die Weltmeere.
Warum leuchtet der Mondfisch?
Nachts leuchtet der Mondfisch silbrig wie der Mond. Der Grund dafür sind Parasiten, die sich in seine Haut bohren. Kaum ein Fisch ist von so vielen Mikroorganismen befallen. Rund 50 verschiedene Gattungen wurden auf ihren Körpern gezählt.
Mondfisch heißt Sunfish
Mondfisch ist nicht der einzige Name der wundersamen Kreatur. Die Amerikaner nennen ihn „Sunfish“, weil er sich auch tagsüber an der Meeresoberfläche in der Sonne treiben lässt. Wissenschaftlich korrekt heißt er „Mola mola“, was zu Deutsch so viel wie Mühlstein bedeutet und seiner kuriosen Erscheinung noch am nächsten kommt.
Mondfische sind Einzelgänger und ziemlich selten. Letzteres erschwert ihr Liebesleben. Wenn tatsächlich einmal ein männliches auf ein weibliches Tier trifft, gilt es die Gunst der Stunde zu nutzen. Ein Weibchen kann pro Laichvorgang bis zu 300 Millionen Eier ausstoßen, die höchste Zahl aller Fische.
Keiner wächst gigantischer
Die neugeborenen Larven sind nur zwei bis drei Millimeter groß. Ihre Mutter erreicht hingegen ein bis zu 60 Millionen Mal so großes Ausmaß. Ein wahrhaft gigantisches Verhältnis, das wahrscheinlich größte aller Wirbeltiere. Selbst schwergewichtige menschliche Eltern wiegen gerade mal 30 Mal so viel wie ihre Babys.
Was fressen Mondfische?
Das Leben der friedlichen Giganten ist noch immer weitgehend unerforscht. Man nimmt an, dass sie bis zu 600 Meter tief tauchen, um dort Jagd auf Tintenfische und Krustentiere zu machen.
Sind Mondfische bedroht?
Sie kommen noch immer in sämtlichen wärmeren Ozeanen rund um den Erdball vor, aber vielerorts sinkt der Bestand. Neben der Meeresverschmutzung machen die Netze immer größerer Fangflotten und der zunehmende Schiffsverkehr den trägen Tieren das Leben schwer. Die IUCN stuft sie sie als gefährdet ein.
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Den ersten Beweis gab es vor mehr als 20 Jahren: Seitdem huscht der Goldschakal immer wieder mal auf Aufnahmen von Fotofallen. Bei Freising wurde 2017 ein Goldschakal totgefahren. Inzwischen wurden die Tiere auch sporadisch in Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Vorpommern nachgewiesen.
Was Goldschakale von Wölfen unterscheidet
Die vereinzelten Goldschakale sind Boten einer enormen Expansion. Europaweit gibt es laut Weltnaturschutzunion (IUCN) inzwischen 117.000 Goldschakale, siebenmal mehr als die 17.000 Wölfe. Der Goldschakal ist jetzt neben dem Wolf der zweite Vertreter der Gattung Canis in Europa. Auf den ersten Blick könnte man sie auch verwechseln. Der Goldschakal sieht mit seinem gelblich grauen und dunkel gescheckten Fell sowie seiner auffällig weißen Zeichnung am Hals dem Wolf durchaus ähnlich. Goldschakale sind aber deutlich kleiner, etwas größer als ein Fuchs.
Die ursprüngliche Heimat des Goldschakals reicht von Indien bis in die Türkei. Vom Balkan aus weitet er sein Siedlungsgebiet nun bis nach Mitteleuropa aus. Auf natürliche Weise. In allen Länder sind sie stets von allein eingewandert – und nicht angesiedelt worden.
Wo Goldschakale einwandern
Fachleute rätseln, wie sich ein mittelgroßes Raubtier in Europa fast unbemerkt ausbreiten konnte. Ich bin mir sicher, dass es mit seinem großen Verwandten zu erklären ist. Wo Wölfe fehlen wandern Schakale ein. Goldschakale meiden Regionen, in denen der stärkere Wolf sich bereits angesiedelt hat. Fraglos hat die jahrzehnte-, oft jahrhundertelange Abwesenheit des Wolfes den Schakalen geholfen ihre Lebensräume zu vergrößern.
Zugute kommen den Goldschakalen aber sicher auch die wärmeren Temperaturen durch den Klimawandel. Schnee, Eis und Kälte meiden die Tiere, weshalb sie in den Alpen nicht zu finden sind. Goldschakale bevorzugen lichte Wälder, Feuchtgebiete und Gestrüpp. Dichte Wälder mag er eben so wenig wie deckungslose Flächen.
Was Goldschakale fressen
Goldschakale sind anpassungsfähige Opportunisten und kommen mit dem Nachbarn Mensch gut aus. Ihr Tisch ist reich gedeckt: Sie fressen Frösche, Eidechsen, kleine Säugetiere wie etwa Mäuse, bodenbrütende Vögel, Aas und auch Insekten. Auch Pflanzen stehen saisonabhängig auf dem Speiseplan. In manchen Gegenden zeigten Untersuchungen von Mageninhalten gar bis zu 90 Prozent vegetarische Kost. Größere Beutetiere werden zusammen mit dem Partner oder im Rudel gejagt. In seltenen Ausnahmen trauen sie sich auch an Schafe heran. Im März 2017 wurden in Schleswig-Holstein drei Schafe von einem Schakal verletzt. In diesem Fall konnte der Halter der Schafe wie auch bei einem Wolfsriss Entschädigung beantragen.
Was die Einwanderung der Goldschakale bedeutet
Die ökologischen Folgen der enormen Expansion des Goldschakals sind noch schwer zu beurteilen. Verschieben sie lokal die Räuber-Beute-Verhältnisse? Bisher sind in Deutschland ja lediglich einzelne Tiere aufgetaucht. Schlüsse über seinen Einfluss auf heimische Tierarten können wir nicht ziehen. Wo er sich bisher angesiedelt hat, nimmt der Goldschakal eine ähnliche ökologische Rolle ein wie der Fuchs. Rotfuchs und Goldschakal stehen damit aber nicht automatisch in direkter Konkurrenz. In einigen Regionen ließ sich ein leichter Rückgang der Fuchspopulation feststellen, im Kernverbreitungsgebiet Bulgarien ist das aber nicht der Fall.
Aber ob es dazu kommt und sich der Schakal auch in Deutschland fest ansiedelt und Rudel bildet, kann noch niemand sagen. Viel dagegen spricht nicht – außer der zunehmenden Präsenz des Wolfs.
Man kann auch ohne Balkon oder eigenen Garten für mehr Grün in der Stadt sorgen. Mit einer Blumenbombe brechen in den Städten ja schon seit Jahren Grünaktivisten Stein- und Dreckwüsten auf und sorgen für mehr bunt und Artenvielfalt vor der Haustüre. Das freut Tiere, Insekten und die Menschen. Nun ja, fast alle Menschen. Schon schimpfen manche. Das sei oft nicht legal, ganz streng gesehen Sachbeschädigung. Oder dass Garten-Guerilleros ökologisch ahnungslos, wenn nicht gar fahrlässig handeln würden – als ob sich örtliche Bienen massiv an ein paar mehr Sonnenblumen am Asphalt stören würden. Hier kommen jetzt ein fünf grüne Regeln, die das Blumenbomben schöner, sinnvoller und erfolgversprechender machen. Und vielleicht sogar helfen können, sich Ärger beim gutgemeinten Begrünen zu sparen.
Damit`s mit der Blumenbombe klappt:
Streue nur Samen, die im Ökosystem Sinn machen. Also Klatschmohn, Wilden Majoran oder Spitzwegerich statt fleischfressenden Pflanzen oder Kokospalmen.
Fast 30 Prozent der bekannten Tier- und Pflanzenarten weltweit sind laut der Internationalen Roten Liste in ihrem Bestand bedroht! Jedes Jahr verlieren wir unwiderruflich hunderte Arten, die sich über Jahrmillionen entwickelten. Weil wir Menschen ihre Lebensgrundlagen vernichten, ihre Lebensräumen zerstören und das Klima durch unsere Emissionen aufheizen. Hinzu kommt: Wir sammeln, jagen und fischen viele zu viele Tiere und Pflanzen.
Neuste Erhebungen gehen davon aus, dass sich das Aussterben durch menschliche Einflüsse um etwa den Faktor 1000 gegenüber der natürlichen Rate erhöht hat.
Lazarus-Effekt: Die Wiederkehr ausgestorbener Arten
Immer wieder gibt es aber auch Fälle, bei denen Tier- und Pflanzenarten wieder auftauchen, die schon als ausgestorben galten. Wie jüngst die Galapagos Riesenschildkröte Chelonoidis nigra phantasticus der Insel Fernandina. Wissenschaftler nennen es das Lazarus-Phänomen – nach dem Mythos von Lazarus, der von den Toten auferstanden sein soll. Hier sind fünf der prominentesten Fälle:
1) La-Gomera-Rieseneidechse
Die La-Gomera-Rieseneidechse galt schon als ausgestorben, bis sie wiederentdeckt wurde. By Nanosanchez – Own work, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2512193
Forscher beschrieben die Art erst im Jahr 1985 anhand von historischen Knochenfunden. Umso größer war die Überraschung, als spanische Biologen auf der berühmten ehemaligen Hippie-Insel sechs lebende Individuen fanden. Der Fundort war ein Steilhang direkt über einem Strand.
Erst 1974 wurden in Argentinien lebende Chaco-Pekari entdeckt. Gemeinfrei, Dave-Pape, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1791476
Auch große Säugetiere können in schwer zugänglichen Lebensräumen lange unentdeckt bleiben. Taxonomen beschrieben die Chaco-Pekaris erstmals 1930 anhand von Knochenfunden. Man ging davon aus, dass sie ausgestorben wären. Erst 1974 bestätigten Wissenschaftler in Argentinien lebende Exemplare. Ihr Lebensraum ist das trockene, heiße und deshalb zumindest damals noch dünn besiedelte Chaco. Heute gelten sie in ihrem Verbreitungsgebiet in Argentinien, Paraguay und Bolivien als stark gefährdet.Denn das Chaco verliert große Flächen durch Rodung, aus denen Viehweiden und Soja-Plantagen entstehen.
3) Bayerische Kurzohrmaus
Im Jahr 2000 wurde im Tirol eine neue Population der Bayerischen Kurzohrmaus bestätigt CC BY-SA 4.0, Factadog, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=58250938
Den Lazarus Effekt gibt es auch bei uns vor der Haustür. Die Bayerische Kurzohrmaus wurde erst 1962 bei Garmisch-Partenkirchen entdeckt. 23 Tiere wurden gefangen und als neue Art bestimmt. Und schon direkt danach galt sie wieder als verschollen. Erst im Jahr 2000 fanden Forscher im benachbarten Tirol eine neue Population.
Gerettet ist sie damit noch nicht. Trotz intensiver Nachsuche konnten weder in Deutschland noch in Österreich weitere Vorkommen festgestellt werden. DieIUCN stuft sie wegen ihres sehr kleinen Lebensraums und der dortigen Habitatzerstörung als „vom Aussterben bedroht“ (Critically Endangered) ein. In Deutschland gilt die Art weiterhin als ausgestorben.
Der Sehuencas-Wasserfrosch war eigentlich noch nicht ausgestorben. Nur sehr einsam. Der vermeintlich letzte seiner Art lebte alleine in einem Aquarium in einem Naturkundemuseum inBolivien. Wissenschaftler entdeckten in einem Bach am Fuße eines Wasserfalls fünf Sehuencas-Wasserfrösche. Darunter auch Weibchen. Die Forscher hoffen, dass sich die Frösche fortpflanzen und so die seltene Art vor dem Aussterben bewahren.
5) Quastenflosser (Headerbild)
Die Wissenschaft war sich sicher: Den Quastenflosser gibt es nicht mehr. Und zwar seit fast 70 Millionen Jahren. Bis der urtümliche Fisch 1938 bei den Komoren wiederentdeckt wurde. 1997 fanden Zoologen vor der indonesischen Insel Sulawesi dann sogar noch eine sehr ähnliche zweite Art, den Manado-Quastenflosser (Latimeria menadoensis).
In den letzten Jahren häufte sich der Vorwurf, die EU diene als Transitmarkt für Elfenbein und befeuere somit die Elefanten-Wilderei. Die EU müsse den Handel mit Elfenbein komplett verbieten und seine Gesetze verschärfen, lautet eine Forderung. Doch ist das die Lösung?
Tatsächlich wird die EU für illegalen Elfenbeinhandel genutzt. 2014 und 2015 wurden 1258 Stoßzähne vom Europäischen Zoll aufgegriffen. Das ist erschreckend viel. Auch die Anzahl Aufgriffe verarbeiteter Elfenbein-Stücke wie Schnitzereien oder Schmuckstücke sind auf einem Rekordhoch in der EU. Allerdings werden bei einzelnen Beschlagnahmungen in Afrika und Asien manchmal mehr Stoßzähne konfisziert als in der EU in den gesamten zwei Jahren.
Regulierung von Elfenbein in der EU
Schon 2017 hat die EU-Kommission empfohlen, den Roh-Elfenbein-Handel zu verbieten. Wir vom WWF begrüßen diese Entscheidung. Die engere Regulierung setzt ein deutliches politisches Signal. Gleichzeitig können die vom illegalen Elfenbeinhandel betroffenen Staaten schlecht mit dem Finger auf die EU zu zeigen und behaupten, Europa solle zunächst die eigenen Probleme in den Griff bekommen. Ich befürchte allerdings, dass schärfere Handelsbestimmungen eine falsche Sicherheit im Kampf gegen die Elefanten-Wilderei vorgauckelt. Die Daten machen deutlich, dass keine signifikante Verbindung besteht zwischen dem legalen Elfenbeinhandel in der EU, Elefantenwilderei und Elfenbein-Schmuggel. Die Hauptbedrohung für Elefanten sind und bleiben Wilderei und der illegale Handel mit Elfenbein. Wir konzentrieren uns in unserer Arbeit daher auf die Elfenbein-Märkte in Asien, die direkt zu Wilderei und illegalem Handel beitragen. Hier sind schon einige Gesetzesänderungen erfolgt, beispielsweise in China.
Elfenbeinhandel – legal, illegal, kompliziert
Die Regulierung des Elfenbeinhandels ist kompliziert. Seit knapp 30 Jahren ist dank des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES der internationale kommerzielle Handel mit Elfenbein weltweit verboten – mit Einschränkungen. Denn der nationale Handel innerhalb von Ländern unterliegt jedoch nicht CITES. Hier gibt es in einzelnen Ländern auch heute noch größere legale Elfenbeinmärkte.
Innerhalb der EU ist der kommerzielle interne Handel mit Elfenbein verboten. Auch der Wieder-Export von Elfenbein aus der EU ist nicht gestattet. Einschränkungen gibt es beim Alter der Elfenbeinstücke. Elfenbein, das sich schon vor der Geltung von CITES auf dem Gebiet des jeweiligen EU-Mitgliedsstaates befand gilt als “Vorerwerb”. In den meisten Fällen ist das Stich-Datum hier 1976. Einzelstücke dürfen dann mit Zertifikaten gehandelt werden. Elfenbein von vor 1947 gilt als Antiquität. Der Export aus der EU ist mit Zertifikat erlaubt. Der innereuropäische Handel braucht kein Zertifikat, aber Händler müssen auf Nachfrage die Legalität angebotener Stücke nachweisen können.
Ein großer Anteil von Elfenbein in Privatbesitz stammt aus der Zeit zwischen 1976 und 1990. Das ist der Zeitraum in dem auf CITES der Afrikanische Elefant noch nicht auf Anhang I stand und der internationale Elfenbein-Handel folglich noch mit Zertifikaten erlaubt war. Der Export solcher Stücke aus der EU ist verboten, der innereuropäische Handel erfordert eine Genehmigung. Für „frisches“ Elfenbein jünger als 1990 ist jeglicher kommerzieller Handel verboten.
Der legale Handel mit Elfenbein in der EU ist nicht das Hauptproblem
Laut einer aktuellen Studie wird die EU-Gesetzgebung zu antikem Elfenbein im großen Stil zur Elfenbeinwäsche ausgenutzt. Illegales Elfenbein würde dabei mit gefälschten Papieren eingeschleust und anschließend als legales Elfenbein nach Asien re-exportiert. Konkret geht es um eine viel angeführte Studie von AVAAZ, die in einer allerdings recht kleinen Stichprobe findet, dass ein Großteil der untersuchten Elfenbein-Stücke jünger als die „Schallgrenze“ für antikes Elfenbein von 1947 und damit illegal war. Andere Studien mit deutlich größeren Stichproben können diesen Befund allerdings nicht bestätigen – so fanden Untersuchungen von TRAFFIC in 2016 im offenen Elfenbeinhandel in Großbritannien nur ein einziges illegales Elfenbeinstück.
Insgesamt haben wir kaum Hinweise, dass frisch gewildertes Elfenbein in größerem Maßstab unter dem Deckmantel des Antiquitäten-Handels gewaschen wird. Die kriminellen Syndikate haben es anscheinend gar nicht nötig, ihre Produkte mit falschen Angaben zu legalisieren. Das frustriert und zeigt die Macht dieser Wilderei-Mafia, die weltweit jährlich Umsätze von geschätzt bis zu 20 Milliarden Euro macht.
Eindeutig ist aber: Der illegale Handel übersteigt den legalen Handel um ein Vielfaches. Die britische Environmental Investigation Agency EIA berichtete 2017, dass von 2000 bis 2017 etwa zwölf Tonnen illegales Elfenbein in der EU beschlagnahmt wurden
, während im ähnlichen Zeitraum etwa vier Tonnen Elfenbein legal exportiert wurden, großteils nach Ost-Asien. Wenn wir also davon ausgehen, dass höchstens ein Viertel des geschmuggelten Elfenbeins aufgegriffen wird, dann ist der Schmuggel über die EU etwa 12 bis 30-mal so groß wie der legale Handel. Alleine das macht noch einmal deutlich, dass der Haupthebel zur Stopp der Wilderei in der Bekämpfung des illegalen Elfenbeinhandels liegt.
Nächste Schritte gegen den illegalen Elfenbeinhandel
Im Mai 2019 findet die Weltartenschutzkonferenz CITES in Sri Lanka statt. Hier werden wir für einen besseren Kampf gegen illegalen Elfenbeinhandel kämpfen. Wir wollen die Länder, die durch große Mengen im illegalem Elfenbeinhandel auffallen, zu einem ambitioniertem und messbaren Vorgehen gegen diesen Handel bringen.
Wildartenkriminalität umfasst natürlich viel mehr als Elfenbein. Eine Studie der Weltbank zeigt, dass von 2010 bis 2016 weltweit öffentliche Gelder in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar in die Bekämpfung von Wilderei und illegalem Artenhandel flossen. Doch das entspricht nicht einmal dem monatlichen Umsatz des illegalen Artenhandels!
Die Wildtier-Mafia ist mächtig. Umso wichtiger ist es, dass wir uns auf die wichtigsten Ansätze konzentrieren. Die Arbeit gegen die Wilderei gemeinsam mit den Menschen vor Ort, die Arbeit gegen den Schmuggel mit unseren Partnern weltweit, und die Arbeit zum Rückgang der Nachfrage nach solchen Produkten wie Elfenbein auf den großen Absatzmärkten in Asien. So hoffen wir, die Zukunft der Elefanten sichern zu können.