Der Umwelt zuliebe: Was ihr bei Hitze tun solltet und was nicht

Das Hitze-Hoch Yvonne sorgt für einen neuen Rekord. In Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen wurden gestern stolze 40,5 Grad Celsius gemessen. Heute wurde es noch heißer und zum ersten Mal überhaupt kletterte das Thermometer in Deutschland über die 41-Grad-Marke. Wetterexperten vermuten jedoch, dass die Rekordmarke schon bald wieder geknackt werden könnte, denn Yvonne bringt noch weitere heiße Tage. In jedem Fall ist der Trend eindeutig: Es wird künftig immer heißer. Wir haben für euch ein paar Tipps, was ihr der Umwelt zuliebe bei Hitze tun und was ihr lieber lassen solltet.

Keine Elektro-Geräte bei Hitze in die Sonne

In Handys, Tablets und Computern stecken fast immer sogenannte Konfliktmineralien. Demnach sollte der Umgang mit solchen Geräten äußerst sensibel sein, um die Lebenszeit möglichst lang zu halten. Hitze und vor allem direkte Sonneneinstrahlung solltet ihr daher unbedingt meiden. Achtet bitte darauf, eure Handys immer im Schatten (oder der Tasche) und nicht auf dem Tisch, der Bank (oder dem Strandtuch) liegen zu lassen. Im schlimmsten Fall läuft die Batterieflüssigkeit aus und die Geräte sind nur noch Elektroschrott.

Kein offenes Feuer im Wald oder in Waldnähe!

Ganz grundsätzlich gilt: Kein offenes Feuer außerhalb von gekennzeichneten Feuerstellen. Es ist eine furchtbar dumme Idee, ein kleines Lagerfeuer zu entfachen, nur weil ihr denkt, dass ihr alles im Griff habt. Gerade bei Hitze seid ihr gar nicht in der Lage, einzuschätzen, was alles passieren kann. Das gleiche gilt aber auch für Grillplätze. Bedenkt bitte, bei solchen Temperaturen können schon Funken ausreichen, um eine Katastrophe auszulösen. Wenn ihr schon nicht darauf verzichtet, in Waldnähe zu grillen, überwacht die Kohle zu jeder Zeit. Beim Verlassen muss alles gelöscht sein; zur Sicherheit auch noch einmal mit Wasser.

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Glasmüll ist hochgefährlich

Müll gehört sowieso nicht in den Wald, aber gerade bei Trockenheit stellt Glas eine tödliche Gefahr dar. Denn Glasscherben können problemlos einen Waldbrand entfachen.

Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen zählen zu den häufigsten Brandauslösern. © chrisroselli / iStock / Getty Images
Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen zählen zu den häufigsten Brandauslösern. © chrisroselli / iStock / Getty Images

Rauchen verboten!

Verzichtet bitte auch auf das Rauchen! Die Zigarettenglut kann verheerende Auswirkungen haben. Achtlos weggeworfene Zigarettenkippen gelten als eine der häufigsten Ursachen für Waldbrände.

Hitze und Autos: NICHT volltanken

Ihr solltet darauf achten, euer Auto nicht vollzutanken. Benzin und Diesel dehnt sich stark im Tank aus, da es meist bei fünf bis zehn Grad Celsius gelagert wird. Vollgetankt kann es über die Tanklüftung entweichen. Bei großer Hitze ist austretendes Benzin für die Umwelt erst recht eine große Gefahr.

Parkt eure Autos nicht auf trockenen Rasenflächen und auch nicht auf Waldwegen. Einerseits können heiße Katalysatoren ein Feuer entfachen und andererseits sind blockierende PKW eine schwerwiegende Behinderung für Rettungsfahrzeuge im Falle eines Einsatzes.

Bäume gießen in Berlin
Jetzt brauchen Bäume Wasser — mehr als nur ein Gießkännchen © Sonja Ritter / WWF

Hitze und Umwelt: Denkt an die Stadtbäume!

An besonders heißen Tagen leiden nicht nur die Menschen und Tiere, sondern auch die Stadtbäume. Gerade bei längeren Trockenphasen gilt: jeder Liter zählt. Es sind dabei besonders junge Bäume und Flachwurzler (u.a. Ahorn, Platanen, Pappeln und Magnolien), die auf Hilfe aus der Gießkanne angewiesen sind, wenn der Regen lange ausbleibt. Dabei gilt die Regel: Lieber seltener (einmal pro Woche) und dafür richtig viel Wasser als oft aber nur wenig. Ein ausgewachsener Stadtbaum verträgt locker 150 Liter. Bei zu wenig Wasser besteht die Gefahr, dass es verdunstet, bevor es bei den Wurzeln angekommen ist. Das Gießwasser sollte dabei nicht oberflächlich ablaufen, sondern in den Boden einsickern. Und bitte nicht in der prallen Sonnen gießen. Denn das Wasser kann die Sonnenstrahlen wie ein Brennglas verstärken. Wie eure Gartenpflanzen auch können die Stadtbäume in den frühen Morgenstunden am meisten Wasser aufnehmen. Alternativ dazu könnt ihr aber auch in den Abendstunden gießen. 

Auch Vögel, Igel und Eichhörnchen haben Durst

Ihr könnt eine kleine Tränke in eurem Garten oder auf den Balkon stellen. Auch Vögel benötigen frisches Trinkwasser. Außerdem baden sie auch gerne darin. Das bedeutet aber zudem, dass ihr die Tränken unbedingt sauber halten solltet. Sonst können diese schnell zu Bakterienherden werden und die Vögel mit Krankheitserregern anstecken. Und natürlich freuen sich auch andere Tiere im Garten wie Igel und Eichhörnchen über eine Erfrischungsmöglichkeit. 

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Festival-Checkliste: So geht umweltfreundlich feiern

Sommerzeit ist Festival-Zeit. Gefühlt jedes Wochenende kommen selbst in den abgelegensten Ecken Deutschlands massenweise junge, aber auch gar nicht mehr so junge, Musik- und Tanzbegeisterte zusammen, um in eine ausgelassene Parallelwelt zu entfliehen. Häufig bleibt neben bunten Erinnerungen vor allem eins: tonnenweise Müll. Aber feiern auf dem Festival geht auch umweltfreundlich. Deswegen haben wir für euch eine Checkliste in Sachen Nachhaltigkeit und Zero Waste zusammengestellt. So ganz ohne Abfällen zwischen den Füßen lässt es sich eh viel besser tanzen.

Eine gute Vorbereitung hilft beim nachhaltigen Feiern. © Gauthier Saillard / WWF
Eine gute Vorbereitung hilft beim nachhaltigen Feiern. © Gauthier Saillard / WWF

Umweltfreundlich feiern auf dem Festival: Vorbereitung ist alles

Ein gelungenes Festival-Wochenende will gut geplant sein. Wenn man von Anfang an dabei nachhaltig denkt, dann steht einem wahrhaft grünen Outdoor-Wochenende nichts mehr im Wege.

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Wir liefern euch eine ultimative Checklist für euer nächstes nachhaltiges Festival. Denn wer die richtige Ausrüstung und Produkte am Start hat, hat eh schon gewonnen.

Die Checkliste: umweltfreundlich Feiern auf dem Festival

Woran ihr denken solltet:

  • Camping-Zubehör ausleihen

Die billigen, nicht sonderlich beständigen sogenannten “Festivalzelte” (oder vielmehr “Einwegzelte”) sind quasi vorprogrammierter Müll und müssen nicht sein. Lieber mal im Bekanntenkreis umhören, wer ein Zelt und Zubehör für ein paar Tage entbehren kann.

  •  Mehrweg statt Einweg

Hier es muss natürlich nicht gleich der Meissner-Porzellanteller sein, aber beispielsweise bietet Emaille eine gute Alternative. Darauf können auch super die Pommes von der nächsten Fressbude drauf portioniert werden. Wer wirklich auf Einweg nicht verzichten will, sollte zumindest zu solchem aus zum Beispiel Bambus greifen.

  • Stay hydrated – aber richtig

Da Flaschen in der Regel auf dem Gelände verboten sind, dafür aber häufig kostenlose Trinkwasserstellen angeboten werden, empfehlen wir Trinkbeutel oder faltbare Flaschen.

  •  Richtige Verpflegung

Auch hier gilt: Sprecht euch ab und plant vorausschauend. Wer seine Speisen gut vorbereitet, hat am Ende weniger Reste. Es eignen sich häufig vegane Angebote, da diese in der Regel länger haltbar sind und im Fall der Fälle auch mal ohne Kühlschrank überleben.

  • Pflege & Hygiene

Zugegeben, die tägliche Pflege genießt auf Festivals meistens nicht oberste Priorität. Die mitunter rare Erfrischung ist dafür umso wohltuender. Abermals gilt: Neues kaufen ist unnötig, erst recht nicht die kleinen Reisepackungen aus Plastik. Wer weniger schleppen will, kann in Mehrweg-Behältnisse abfüllen. Oder auch die gute alte Seife am Stück erfüllt ihren Zweck. Es gibt darüber hinaus verschiedene Möglichkeiten, die nachhaltigen Pflegeprodukte unkompliziert selber herzustellen. Übrigens gibt es auch biologisch abbaubare Mückensprays, Katzenminze tut es aber auch.

  • Dresscode: Nachhaltig

Für viele gehört das lustige Kostüm oder Woodstock-Gedächtnis-Outfit zum Festival-Standardprogramm. Aber: Es muss ja nicht immer gleich neu gekauft werden. Egal ob Secondhand, recycelt oder gar upcycled, unter Garantie gibt euer Kleiderschrank, der eurer Eltern oder die Kostümkiste noch genug für den perfekten Festival-Look her. Und für die, die es auch gerne mal glitzernd mögen: Das klassische Makeup-Glitter ist ja quasi bereits das vorgefertigte Mikroplastik und wirklich unschön zum Wiedereinsammeln. Viel besser: Alternative Glitter, die auf pflanzlichen Stoffen basieren und sich zersetzen.

Nehmt euch dich am besten euer eigenen Geschirr mit zum Fetival. © Daniel Seiffert /WWF
Nehmt euch dich am besten euer eigenen Geschirr mit zum Fetival. © Daniel Seiffert /WWF

Umweltfreundliches Festival: Regeln vor Ort

Wenn es dann endlich soweit ist, du alle Vorbereitungen getroffen hast und schon im Öko-Feier-Modus bist, gibt es nur noch die üblichen Leitregeln des nachhaltigen Beisammenseins zu beachten:

Über jedes Stück Müll, was weniger durch die Gegend fliegt, auch wenn er nicht mal von dir ist, freut sich die Umwelt. Also einfach die Augen nach Müll und dem nächsten Mülleimer offen halten. Auch wenn du schon längst davon absiehst, begegnet man ihnen dennoch: Einweg-Produkten. Egal ob Einweg-Gabel oder Strohhalm, mit einem freundlichen “Nein, danke” ist es meistens getan. Und bitte auch keine Kippen achtlos in die Gegend werfen!

Sommerzeit ist Festival-Zeit. Wir haben ein paar Tipps, wie das Feiern auch umweltfreundlich geht. © monkeybusinessimages / iStock / Getty Images
Sommerzeit ist Festival-Zeit. Wir haben ein paar Tipps, wie das Feiern auch umweltfreundlich geht. © monkeybusinessimages / iStock / Getty Images

Auch auf dem Festival: Zero Waste is key

Grundsätzlich gilt also: So wenig Müll produzieren wie möglich oder noch besser zero waste is key! Wenn dann auch noch die Veranstalter mitdenken und ihren Teil beitragen, steht der wunderbaren nachhaltigen Festival-Parallelwelt nichts mehr im Wege.

WWF Change Days

Die WWF Change Days finden dieses Jahr vom 15. bis zum 18. August in Brandenburg auf dem Gelände der Klingemühle statt. Euch erwarten jede Menge spannende Workshops und motivierende Vorträge, Live-Bands und DJs, und leckeres veganes Bio-Essen. Mehr dazu: wwf-jugend.de/change-days  

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Grillkohle: Der hohe Preis für‘s Grillen

Deutschland verbraucht 250.000 Tonnen Grillkohle pro Jahr. Soviel wie kein anderes EU-Land. Die Kohle wird fast komplett aus Polen, Paraguay, Nigeria, Namibia, Südafrika und der Ukraine importiert. Alles Hochrisikoländer was die Holzbeschaffung betrifft. Bei Marktuntersuchungen haben wir in 80 Prozent der getesteten Grillkohle Auffälligkeiten wie falsch deklarierte Holzarten nachgewiesen. In 40 Prozent der Grillkohlen haben wir sogar Tropenhölzer gefunden. In mehreren Kohlesäcken waren auch Ulme, Padouk und Bongossi – allesambet Holzarten, die vom Aussterben bedroht sind.

Betrug sogar bei FSC Grillkohle

Sogar bei FSC zertifizierter Grillkohle gab es Ungereimtheiten. Das Gute am FSC System ist jedoch, dass es grundsätzlich die Möglichkeiten gibt, Schwachstellen zu beheben. Auf Grundlage der WWF-Marktanalysen hat der FSC seit 2017 den Betrug im Holzkohlemarkt bekämpft. Das ist gut, reicht aber nicht. Der FSC muss sicherstellen, dass bei Marktanalysen das Ergebnis für den FSC immer deutlich besser ausfällt, als für nicht zertifizierte Produkte. Nur so kann der FSC unseren Anspruch an Glaubwürdigkeit erfüllen.

Eigentlich gibt es Europäische Holzhandelsverordnung kurz auch EUTR. Sie soll gewährleisten, dass in die EU eingeführtes Holz aus legalen Quellen stammt. Leider gehört Grillkohle zu genau den Ausnahmeprodukten, die aus irgendeinem mir unerfindlichen Grund nicht unter diese EU Richtlinie fällt. Legalität ist bei in Deutschland verkaufter Grillkohle also ausschließlich freiwillig. Von Nachhaltigkeit rede ich hier noch gar nicht.

Grillen auf Grillkohle
Mir fallt besseres ein, was man mit Holz machen kann CC0 Rwan Hesry https://unsplash.com/photos/fr1pb8q5oPg

Zunächst brauchen wir mehr Informationen über Holzarten und Holzherkunft auf den Verpackungen. Der Verbraucher sollte ja mindestens wissen können, was eigentlich im Sack drin ist und woher die Ware kommt. Dieser Forderung kommt EDEKA zum Beispiel mit ihrer FSC Buchholzgrillkohle aus europäischen Laubwäldern nach.

Eher nicht nachhaltig: Grillkohle aus Kokos

Inzwischen tauchen immer Alternativen auf, für die angeblich kein Baum sterben muss. Nachhaltig, so heißt es jedenfalls. In verschiedenen Märkten gibt es bereits Grillkohle aus Kokos. Diese werden aus dem „Abfall“ gewonnen, welche bei der Kokosöl und –fett Produktion anfällt. Eine echte nachhaltige Alternative kann ich darin leider nicht sehen. Das Problem ist die Zertifizierung. Die Kokosschalen können also von Monokulturplantagen aus Asien stammen. Mit all den Problemen, die damit behaftet sind. Etwa Flächenumwandlung von Naturwald für die Plantagen, hoher Düngermitteleinsatz, hohes Bodenauslaugpotenzial. Dazu sind die Kokospalmen meistens Standortfremd und haben aufgrund ihrer Monokultivierung eine sehr geringe Biodiversität — und das alles ohne ein vertrauenswürdiges Zertifizierungssystem. Dass die weiten Transportwege den hohen CO2 Fußabdruck dann noch erhöhen, muss ich gar nicht mehr erwähnen.

Mit Zertifizierung könnte Kokos durchaus eine Alternative zur konventionellen Kohle aus Afrika und Südamerika darstellen. So aber eher nicht.

Grillen mit Grillkohle im Park
Gute Chancen, dass hier illegal geschlagenes Holz in Rauch aufgeht CCo Samuel Zeller https://unsplash.com/photos/fr1pb8q5oPg

Was gegen das Grillen mit Holzkohle spricht

Mit all diesen Problemen stellt sich mir die Frage: Muss man eigentlich echt mit Grillkohle Grillen? Für eine Tonne Grillkohle benötigt man bis zu zehn Tonnen Holz. Selbst in modernsten Industrieanlagen sind es immer noch mehr als zwei Tonnen. Nachdem dieses Holz zu Kohle degradiert wurde, wird es meist mehrere Tausend Kilometer bis nach Deutschland geschifft. Wo es dann einfach verbrannt wird. Und dabei wird dann auch noch jede Menge CO2 freigesetzt.

Da fallen mir persönlich sinnvollere Verwendungsmöglichkeiten von Holz ein.

Sinnvolle Alternativen zur Grillkohle

 

 

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Der Papst als Kämpfer für das Klima

Der Papst ist ein Kämpfer für das Klima. Das hat er schon öfter gezeigt. Etwa als Franziskus sich mit Greta Thunberg getroffen hat. Der Papst hat in seiner Umweltenzyklika “Laudato si” seine Vorstellungen von einer ganzheitlichen Ökologie dargelegt. Und der Papst ergreift angesichts des enormen Raumes, der durch die Mutlosigkeit vieler Regierungen gelassen wird, selbst Initiativen. Und er verfolgt sie im Laufe der Zeit auch weiter.

Das bekamen auch die rund 50 internationalen Wirtschaftsgrößen zu spüren, die der Papst im Juni zum Klimagipfel geladen hatte. Hinter den verschlossenen Türen der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften fand der Papst deutliche Worte. Er warnte eindringlich vor der Klimakrise. Und er forderte einen radikalen Energiewandel. Die Erwärmung müsse auf 1,5°C begrenzt werden. „In der Enzyklika ‚Laudato si‘ habe ich an alle Menschen guten Willens appelliert, sich um die Pflege des gemeinsamen Hauses zu kümmern und eine Energiewende herbeizuführen, um verheerende Änderungen im Klima abzuwenden, die das Wohlergehen und die Zukunft der Menschheitsfamilie und ihres gemeinsamen Hauses in Gefahr bringen könnten”, sagte der Papst in einer langen Rede vor den  Managern. “In diesem Zusammenhang ist es wichtig, mit ernsthaftem Einsatz eine Wende einzuleiten, die wachsenden Energieverbrauch mit geringer Umweltverschmutzung koppelt. Das ist eine epochale Herausforderung – aber auch eine große Gelegenheit. (…) Die Zivilisation ruft nach Energie, aber der Umgang mit Energie darf nicht die Zivilisation zerstören.“

Der Papst setzt das 1,5 Grad Ziel als moralische Schwelle

Die Schwelle von 1,5°C ist für den Papst nicht nur eine physische, sondern auch eine moralische Schwelle. Die Welt, die wir zerstören, sei schließlich das Geschenk Gottes an die Menschheit. Ich halte es für sehr bedeutsam, dass das 1,5 Grad-Ziel auch zu einer religiösen Schwelle wird. Sie gibt ein Gefühl für das mögliche Ausmaß des Schadens für Mensch, Natur und alles, was die Gläubigen Schöpfung nennen.

Erklärungen zu C02 unterzeichnet

Nach dem Treffen unterzeichneten die Manager, darunter Vertreter von ExxonMobil, BP, Royal Dutch Shell, Total, Chevron und Eni, eine Erklärung. Sie fordern , dass die Regierungen Preise für C02 festlegen sollten, die Unternehmen und Investitionen fördert, während sie “die Kosten für gefährdete Gemeinschaften minimieren und das Wirtschaftswachstum unterstützen”.

Die Unterzeichner fordern “zuverlässige und wirtschaftlich sinnvolle CO2-Preisregelungen, sei es auf der Grundlage von Steuern, Handelsmechanismen oder anderen marktbasierten Maßnahmen”. Eine weitere Erklärung besagt, dass “Unternehmen für Klarheit für Investoren darüber sorgen sollten, wie sie den Energiewandel planen und investieren”. Es sei wichtig, “dass die Vorstandsmitglieder klimabezogene Fragen im Rahmen ihrer Risikoaufsicht bewerten”.

Ich glaube, dass die gemeinsame Unterzeichnung mit den Investoren eine neue Perspektive eröffnet. Und ich bin mir sicher, dass Papst Franziskus den Weg fortsetzen wird. Und jeden an die Verpflichtungen erinnern wird, die noch zu erfüllen sind.

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Waldbrände in Deutschland: Von Mensch und Klimakrise angefacht

Es gibt mehr Waldbrände in Deutschland. 2019 brannte es schon in Jüterbog, in der Lieberoser Heide, an vielen Orten Brandenburgs. Es werden allein in diesem Bundesland womöglich bedeutend mehr Waldbrände als letztes Jahr in ganz Deutschland. Dabei galt 2018 in Brandenburg mit 489 Löscheinsätzen auch schon als Brandjahr!

Jetzt brennt der Wald bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern. Es ist der größte Brand in der Geschichte des Bundeslandes. Die Rauchfahne und der Brandgeruch dringen über 200 Kilometer bis Berlin – sogar bis nach Sachsen. 2015 reichten die stark gesundheitsschädlichen großen Brände in Indonesien auch bis in weit entfernte Großstädte hinein.

Haben die Waldbrände in Deutschland mit der Klimakrise zu tun?

Nein, die Waldbrände liegen nicht nur an der Klimakrise. Die meisten Waldbrände in Brandenburg fanden in Schutzgebieten und ehemaligen Truppenübungsplätzen statt. Aufgrund der Munitionsverseuchung dort können die Feuer nicht so schnell und intensiv bekämpft werden. Zum Teil ist dies auch gar nicht Ziel, dem Feuer in den Schutzgebieten sofort Einhalt zu gebieten. Eine gewisse Feuerdynamik soll bewusst zugelassen werden.

Viele Feuer entstehen durch Brandstifter, durch sich entzündenden Glasmüll, eventuell Munitionsselbstentzündung oder Unachtsamkeit (Zigaretten, parkende heiße Autoauspuffe auf trockenem Gras etc.). Unabhängig von einer Klimaveränderung entstehen so menschgemachte Feuer. Da die Bevölkerung weltweit schnell ansteigt, steigt der Risikofaktor Mensch für Feuer genauso. Wir haben global alleine deshalb schon bedeutend mehr Brände.

Ja, die Waldbrände in Deutschland werden durch die Klimakrise gefördert!

Die Grundwasserpegel haben im letzten Jahr durch die große Hitze und die wenigen Niederschläge deutlich abgenommen. Der warme und ebenfalls recht trockene Winter konnte den Wassermangel nicht wieder ausgleichen. 2019 sind die Moore, Erlenbrüche, die Seen und schlicht der Grundwasserstand schon zu Beginn der warmen Jahreszeit sehr viel trockener als 2018. Wenn man Torfmoosteppiche – die Moose, die unsere Regenmoore bilden – trockenen Fußen durchqueren kann, dann haben wir eine Wasserkrise unbekannten Ausmaßes.

Auch ohne die Klimakrise gibt es wärmere und kältere, trockenere und feuchtere Perioden. Aber der Anstieg der durchschnittliche globale Temperatur lässt auch in Brandenburg immer früher die Vegetationszeit beginnen. Pflanzen nutzen dann das Boden- und Grundwasser länger, so dass die Wasservorräte nochmals geringer werden. Die Abfolge von immer mehr Rekordsommern und -hitzetagen, zeigt, dass die Vorhersage, durch den Klimawandel würden bei uns die im Sommer trockener, sich scheinbar erfüllt.

Mischwald hilft gegen Waldbrand!

Die auch in Brandenburg in vielen Bereichen noch vorhandenen Monokulturen aus Nadelbäumen begünstigen die Ausbreitung von Bränden. Mischwald oder mindestens Laubwaldriegel können der Ausbreitung von Bränden entgegenwirken. Kiefern mit ihren sich schlecht zersetzenden Nadeln sind dagegen wahre Brandbeschleuniger!

Ohne den Menschen brennt es nicht

Aber eines ist klar: Ohne menschlichen Einfluss würde sich die Vegetation fast nie entzünden. Bei uns entstehen nur sehr wenige Flächenfeuer über Blitzeinschlag. Unsere Wälder müssen wieder naturnahe Waldlaubwälder werden! Auch die Schließung von Entwässerungsgräben können zu einer sehr guten Prävention von Waldbränden führen. Dies sollte politisch stark gefördert werden!

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