Sei dabei beim 2° Campus: „Eine einmalige Chance“

Forschung ist Leidenschaft! Und Klimaschutz ist – auch – viel Forschung.
Beim 2° Campus forschen Schülerinnen und Schüler an Lösungen. Gemeinsam mit Experten und Expertinnen und vielen gleichgesinnten Jugendlichen. Mit viel Spaß bei der Sache und dem alle einenden Ziel, die Welt zu retten.
 

Bewerbt euch jetzt!

Die Bewerbungsphase für den 2° Campus 2020 läuft noch bis zum 2. Dezember.

Was passiert beim 2° Campus?

Amelie Hugo ist 16 Jahre alt und Teilnehmerin der diesjährigen 2° Campus Schülerakademie. Ich habe mich nach dem Abschluss des 2° Campus 2019 mit ihr über ihre Erfahrungen unterhalten. Lest selbst: 

Was hat dich motiviert, beim 2° Campus mitzumachen?

Amelie Hugo: Ich wollte mich mehr für den Klimaschutz engagieren und hatte das Gefühl, noch mehr durchblicken zu wollen – obwohl ich schon viel über den Klimawandel wusste. Vor allem aber wollte ich einen Einblick in die professionelle Forschung an Unis bekommen. Ich kann mir gut vorstellen, später einmal beruflich in diese Richtung zu gehen.

Du kehrst gerade vom dritten und damit letzten Block zurück: Ein Tag im Unternehmen HEINZ-GLAS mitten im Frankenwald. Die Glasmacher sind ein Familienunternehmen, das schon seit vielen Generationen nachhaltig produziert. Was hast du dort gelernt?

Das war für mich eine einmalige Erfahrung und allein durch diesen einen Tag konnte ich viel Neues über nachhaltige Wirtschaft lernen. Die Geschäftsführung und verschiedene Abteilungsleiter nahmen sich persönlich sehr viel Zeit für uns, um in einen echten Dialog über nachhaltiges Wirtschaften zu treten. Wir haben uns auch nicht gescheut, wunde Punkte anzusprechen. Aber uns war eine konstruktive Diskussion wichtig. Beeindruckt hat mich, dass HEINZ-GLAS schon heute mit Ökostrom betriebene Elektroschmelzwannen einsetzt — statt der in der Branche üblichen mit fossilem Erdgas befeuerten Schmelzwannen. Und das ist nur ein Beispiel von vielen praktischen Umsetzungen.

Mitmachen beim 2° Campus
Forschen beim 2° Campus © WWF/Arnold Morascher

Was nimmst du aus dem 2° Campus mit, was bedeutet diese Erfahrung für dich?

Unbezahlbare Erlebnisse, die mich als Person weitergebracht haben. Der 2°Campus war voller Begegnungen mit beeindruckenden Wissenschaftlern, Menschen in Führungspositionen und anderen tollen Persönlichkeiten. Dabei sind sehr enge Freundschaften entstanden, die ich unbedingt halten will.

Wie engagierst du dich für den Klimaschutz?

Klimaschutz beginnt für mich in erster Linie im Alltag. Viele unterschätzen immer wieder den Einfluss, den die kleinen Entscheidungen im Leben haben.
Ich fahre so oft es geht Fahrrad, ernähre mich vegetarisch mit regionalen und saisonalen Produkten und versuche, so gut es geht, Verpackungen zu reduzieren. Mir ist wichtig, nachhaltig und mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Das bedeutet auch, mit anderen über Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu diskutieren und so mein Wissen vom 2°Campus weiterzugeben.

Die Bewerbungsphase für den 2°Campus 2020 läuft zurzeit. Gibt es etwas, das du den Bewerbern und Bewerberinnen mitgeben möchtest?

Beim 2° Campus geht es in erster Linie darum, Wissen anzuhäufen und Erfahrungen zu sammeln. Mich hat er definitiv deutlich weitergebracht, aber man sollte nicht erwarten, dort zu Forscherin zu werden. Wichtig ist es, offen an die vielen neuen Dinge heranzugehen, die man kennenlernt und auch andere Sichtweisen zu respektieren. Genießt den 2° Campus – er ist eine einmalige Chance und war für mich eine tolle Zeit!

Teilnehmerin des 2° Campus
Amelie Hugo © WWF/Arnold Morascher

Forschen am 2° Campus

Die Schülerakademie 2° Campus geht 2020 in die neunte Runde. Seit 2012 haben jedes Jahr 20 Jugendliche im Alter von 15–19 Jahren die Chance, für den Klimaschutz zu forschen. Dabei arbeiten die Jugendlichen in vier Gruppen zu den Themen: Energie, Mobilität, Ernährung und Gebäude. Sie forschen mit renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an verschiedenen Forschungsinstituten zu den jeweiligen Themen. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten die einmalige Möglichkeit, einen Einblick in die aktuelle Forschung zu gewinnen und sogar selbst mit zu forschen.

Der 2° Campus 2020

Die Schülerakademie findet in drei Blöcken statt: 5.–10. April, 21. Juli‑1. August und 12.–14. Oktober. Meistens sind wir hierfür in Berlin, zum Teil in den Städten der Partneruniversitäten und am Hauptsitz des Partners HEINZ-GLAS. Die Teilnahme ist (bis auf die Anreise) kostenfrei.            

Im ersten Block wirst du wissenschaftliche Grundlagen für den Klimaschutz kennenlernen, dich für ein Forschungsthema entscheiden und eine gemeinsame Forschungsfrage entwickeln.

Im Sommer wirst du an den Forschungsinstituten zusammen mit Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen an eurer Forschungsfrage arbeiten und sie anschließend einem interessierten Publikum vorstellen.

Beim letzten Block diskutierst du deine Ergebnisse mit Expertinnen und Experten. Dabei erfährst du auch weitere Möglichkeiten, dich zu engagieren.

Wenn Forschen deine Leidenschaft ist und du dich für den Klimaschutz begeisterst, dann bewirb dich bis zum 2. Dezember unter www.2‑grad-campus.de für den 2° Campus 2020. 

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung!

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Tipps für deine erste Demo

Am 29. November gehen wir gemeinsam mit Fridays For Future beim #NeustartKlima-Klimastreik in ganz Deutschland auf die Straßen. Die Kinder und Jugendliche der Klimabewegung streiken jeden Freitag für Ihre Zukunft, echte Profis halt. Und für alle diejenigen, die noch nicht so Demo-erprobt sind, haben wir ein paar Tipps zusammengetragen, damit ihr am 29. November nicht nur ein starkes Zeichen für den Planeten setzen könnt, sondern es dabei euch auch sicher gut geht!
Und für alle, die schon mehr Demo-Erfahrung haben: Ergänzt eure Tipps gerne in den Kommentaren!

1. Zieht euch warm an!

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Nach diesem Motto gilt für den Klimastreik: Mummelt euch ein. Warme Socken, Handschuhe, Schal, dicke Jacke – zieht euch warm an. Und seid auch auf Regen vorbereitet — immerhin demonstrieren wir Ende November in Deutschland, da kann es leider leicht nass und kalt werden. Damit ihr in der Demomenge aber niemandem die Ecke eures Regenschirms ins Gesicht stecht empfehlen wir Regenjacken und ‑capes. Dann habt ihr auch die Hände für euer Schild frei…

Zieht euch warm an und seid auf Regen vorbereitet!
CC0 Bakinbardi https://images.app.goo.gl/pZqvoHZ5QKQ2wXRa9

2. Achtet auf eure Füße!

Je nach Klimastreikort variiert das Programm, die Route und die Dauer der Streiks. Aber ihr werdet sicher eine ganze Weile auf den Beinen sein – da solltet ihr eure Füße gut behandeln. Eure Schuhe sollten wasserfest und bequem sein, damit ihr gut durch den Tag kommt.

Wie passend: Beim Klimamarsch in Paris stellten die Demonstrierenden aus Protest ihre Schuhe auf die Straße.
// CC BY-SA 2.0 — takver — https://flic.kr/p/AFWsAq

3. Was zum Stärken (und Aufwärmen)

Packt was zum Trinken ein. Und Snacks, falls der kleine Hunger kommt. Angesichts der aktuellen Temperaturen ist eine Thermoskanne mit einem Heißgetränk sicher auch nicht verkehrt. Und eure durch die Sprechchöre strapazierte Stimme freut sich über ein wenig Pfefferminztee…

4. Seid laut!

Apropos Sprechchöre: Wenn ihr Lärm machen wollt und eure Stimme schonen, dann sind Trillerpfeifen euer Freund! Oder ihr packt euch einen Kochtopf und einen Kochlöffel ein, darauf kann man auch gut und laut trommeln.

5. Bastelt euch ein Schild

So könnt ihr eure Botschaft auf die Straßen tragen. Achtet darauf, dass euer Schild gut lesbar ist. Bunt und witzig darf es natürlich auch sein. 

Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Seid kreativ! CC BY-SA 2.0 — mw238 — https://flic.kr/p/AFWsAq

6. Gemeinsam demonstriert es sich schöner

Natürlich könnt ihr auch alleine auf die Demos gehen, man lernt da auch leicht Menschen kennen und kommt ins Gespräch. Denn man hat viel gemeinsam mit all den Menschen um einen herum. Aber seien wir erhlich — gemeinsam mit Freundinnen und Freunde ist es doch am schönsten, also nehmt eure Liebsten mit! Wenn ihr euch auf der Demo trefft, dann verabredet euch sicherheitshalber vorher fest. Gerade bei großen Demo ist das Handynetz nicht immer zuverlässig und fällt auch mal komplett aus!

7. #NeustartKlima

Nicht alle werden am Freitag beim Klimastreik dabei sein können. Lasst sie an der Demo teilhaben, indem ihr Bilder und Videos in den sozialen Medien unter dem Hashtag #NeustartKlima und #Klimastreik postet. Und damit euch nicht zwischendurch der Saft ausgeht: Packt euch eine Powerbank ein!

Kommt zum Klimastreik!

Wenn ihr all unsere Tipps beachtet, seit ihr gut für den Klimastreik am 29.November gewappnet. Also: Kommt am 29. November zum Klimastreik! Es sind bereits mehr als 400 Klimastreik-Aktionen in ganz Deutschland angemeldet, täglich kommen neue dazu. Bestimmt auch bei Euch in der Nähe! Seid dabei!

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Todesstoß für die Windkraft

Wir fordern, dass die Bundesregierung endlich aktiv wird beim Thema Klimaschutz. Was wir sehen ist aber ein Desaster. Am Dienstag (12.11.2019) wurde ein Referentenentwurf des Wirtschaftsministeriums für das „Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung“ öffentlich. Damit setzt Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) zum Todesstoß gegen die Windkraft an Land an. Ich muss es ein Desaster nennen.

Die Pläne sind ein Schreckgespenst für Jobs und Klimaschutz. Sollte der Entwurf so umgesetzt werden, ist das Gesetz zur Reduzierung und Beendigung der Kohleverstromung faktisch ein Gesetz zur Reduzierung der Windkraft an Land.

Kohleausstieg massiv gefährdet

Wenn dieses Anti-Windkraft-Gesetz durchkommt, wird das Ziel der Bundesregierung bis 2030 den Anteil der Erneuerbaren Energien auf 65 Pozent auszubauen unerreichbar. Der Kohleausstieg, den das Gesetz eigentlich regeln sollte, wird damit massiv gefährdet.

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Wir fordern die Koalition auf, die Änderungen zur Windenergie an Land komplett aus dem Gesetz zu streichen. Stattdessen braucht es die Einrichtung einer Kommission ‘Wachstum, Erneuerbare und Beschäftigung‘. Diese muss die bestehenden Hürden beim Ausbau der Erneuerbaren aus dem Weg räumenj. Denn der Bau von Windkraftanlagen ist jetzt schon dramatisch eingebrochen.

Zehntausende Jobs in Gefahr!

Nicht nur die Energiewende, auch zehntausende Jobs sind in Gefahr. Die Bundesregierung muss den gefährdeten Arbeitsplätzen in der Windkraft endlich die gleiche Aufmerksamkeit widmen wie denen in der Kohle.

Windenergie würde dramatisch sinken

Die in der Vorlage geplante Abstandsregelung für Windkraftanlagen reduziert die Windenergie dramatisch. Etwa 60 Prozent der heute verfügbaren Fläche würde damit wegfallen. In den nächsten Jahren würden mehr Windenergieanlagen ab- als aufgebaut!

Laufende Raumplanungen in den Bundesländern will das Gesetz über den Haufen werfen, neue jahrelange Verfahren würden nötig. Statt pauschaler Abstandsregelungen ist es entscheidender für mehr Akzeptanz, die BürgerInnen frühzeitig bei der Planung zu beteiligen. Und sie spürbar an der Wertschöpfung teilhaben zu lassen.

Selbst bestehende Windenergie-Flächenpläne (bis 2014) will Altmaier mit dem Gesetz kaputt machen, so dass fast überall lange neue Flächenplanungen erfolgen müssen. Die können dann wieder beklagt werden – und zahlreiche unbestimmte Rechtsbegriffe in dem Gesetzesentwurf versprechen lange Klageverfahren.

Warum wir mehr Windkraft brauchen

Die Erderhitzung beschleunigt das Artensterben. Wir merken das schon jetzt in unsren Schutzgebieten. Nach wissenschaftlichen Untersuchungen gehen wir davon, dass bei einer ungebremsten Erderhitzung fast die Hälfte der Tier- und Pflanzenarten in den 35 ökologischen Schwerpunktregionen der Erde – von Galapagos über Madagaskar bis Borneo – regional komplett aussterbt. Deshalb gilt es jetzt für den Naturschutz weltweit die Energiewende hinzukriegen. Wie der Windenergie-Ausbau an Land naturverträglich gestaltet werden soll, haben wir in einem Positionspapier hier zusammengefasst.

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Das Meer in der Klimakrise: Aus dem Gleichgewicht

 

Das Meer leidet unter der Klimakrise. Wir wissen schon lange, dass das Meer sich verändern wird. Dieser Wandel vollzieht sich in diesem Moment. Ich habe es selbst gesehen. In den letzten Jahren habe ich viele zerstörte Korallenriffe betaucht. Wo vor wenigen Jahren noch ein unglaublich bunter und artenreicher Lebensraum war, bereiten sich heutzutage öde leblose Steinwüsten aus.

Meer aus dem Gleichgewicht

Unsere Meere sind aus dem Gleichgewicht geraten. Und wir sind dafür mitverantwortlich. Überfischung, Versauerung und Vermüllung sind nur einige Folgen des weltweiten Überkonsums. Seit 1970 ist die Population der marinen Wirbeltiere um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Und die Krise verschärft sich. Denn jetzt verstärken sich diese Belastungen durch einen weiteren menschlichen Faktor: die Klimakrise.

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Weiterhin steigende Treibhausgasemissionen und die globale Erderhitzung gefährden die Meere extrem. Zum Beispiel weist der neueste Bericht des UN-Klimarats die stärker werdende Versauerung der Meere nach. Dies könnte Artenvielfalt und damit auch unsere Nahrungsversorgung ernsthaft bedrohen.

Bereits jetzt sind die ersten Veränderungen in den Meeren gut erkennbar. In den letzten Jahren wurden die höchsten Meerestemperaturen aller Zeiten gemesssen. Und auch die höchsten CO2-Werte. Das arktische Eis ging weiter zurück als je zuvor. Steigende Meeresspiegel, Korallensterben, zunehmende Naturkatastrophen und Zusammenbruch mariner Nahrungsnetze — all das passiert gerade jetzt.

Meer und Klimakrise: Lebendiges Riff, totes Riff
Lebendiges Riff, totes Riff © Philipp Kanstinger/ WWF

Was sich im Meer durch die Klimakrise ändert

  • Die CO2-Aufnahme gerät ins Stocken.
  • Die obere Meeresschicht erwärmt sich, so genannte Hotspots entstehen.
  • Extremwetterereignisse nehmen zu und Meeresströmungen verändern sich.
  • Der Sauerstoffgehalt im Wasser nimmt ab, Todeszonen breiten sich aus.
  • Der Meeresspiegel steigt – viele Küstengebiete sind bedroht.
  • Die Versauerung des Meeres führt zum Einsturz von Nahrungsnetzen.
  • Die Korallenriffe sterben ab, Seegraswiesen werden seltener.
  • Sterben die Korallen, verschwinden auch viele Fische.

Drei Millionen Tonnen weniger Fisch durch jedes Grad Klimaerwärmung

Wissenschaftler prognostizieren, dass pro Grad Erwärmung das globale Fangpotenzial von Fisch und Meeresfrüchten um mehr als drei Millionen Tonnen sinkt. Am stärksten sind die Entwicklungsländer nahe dem Äquator betroffen. In manchen Länder wird sich bis 2050 der Fischfang halbieren. Über zwei Drittel der Entwicklungsländer in Afrika, Asien, Ozeanien und Lateinamerika sind von ihrer heimischen Fischerei abhängig. Einige der wichtigsten Fischarten für die Ernährungssicherheit wie Sardellen und Sardinen sind besonders klimaabhängig. Verschwinden diese, mangelt es der Bevölkerung an einem wichtigen Grundnahrungsmittel. Und das Einkommen fehlt. In Kombnation mit der gnadenlosen industriellen Überfischung haben Kleinfischer in der Zukunft keine Chancen mehr.

Wir brauchen mehr Ressourcen als je zuvor!

Für 2050 wird eine Weltbevölkerung von fast zehn Milliarden Menschen prognostiziert. Wir benötigen mehr Ressourcen als je zuvor. Dies lässt sich mit konventionellem Fischereimanagement nicht schaffen. Nur eine nachhaltige Bestandsbewirtschaftung, eine Verringerung der Rückwürfe, eine verstärkte Nachfrage nach kleinen und schnell wachsenden Fischarten (die ansonsten als Tierfutter verschwendet würden), sowie ein Übergang zu nachhaltiger Aquakultur würden die Situation verbessern.

Junge mit Fisch
Überfischung führt zu Armut in Entwicklungsländern © Clarene Lalata / Unsplash

Nur eine Verringerung des CO2-Ausstoßes und nachhaltige Fischerei können das Meer retten!

Wissenschaftler schätzen, dass sich durch ein weltweit nachhaltiges Fischereimanagement die Fischbiomasse in den Meeren um 60 Prozent steigern lässt. Allerdings nur dann, wenn die Erderhitzung in Grenzen gehalten wird! Wenn der CO2-Ausstoß so wie bisher unbegrenzt weitergeht, wird es zu einem Massensterben von Arten in den Ozeanen kommen. Viele marine Ökosysteme werden kollabieren. Bleiben wir untätig bei Fischerei und Klimakrise, wird dies zu dramatischen Einbußen führen. Damit werden Millionen Menschen ihre Existenz verlieren. Und auch Hungern müssen.

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Gestorben für den Wald: Zum Tod von Paulo Paulino Guajajara

Paulo Paulino Guajajara war ein “Wächter des Waldes” in seinem indigenen Gebiet Araribóia. Holzfäller lockten ihn in einen Hinterhalt. Paulo starb durch einen Kopfschuss. Anscheinend starb auch einer der Eindringlinge. Die Bundespolizei ermittelt.

Indigene gegen Holzfäller

Das Araribóia-Indianerland mit 413.000 Hektar beherbergt einen der letzten annähernd unberührten Wälder am östlichen Rand des Amazonas, weshalb es von illegalen Holzfällern und Landräubern sehr begehrt ist. Neben den Guajajara, die mehr als 5000 Menschen in verschiedenen Dörfern zählen, leben auch die Awá-Guajá hier. Es ist eine der letzten Jäger-Sammler-Gruppen im gesamten Amazonas. Einige der Stämme gelten als freiwillig isoliert. Sie wurden von der westlichen Zivilisation noch nicht ‑mit friedlichen Absichten- kontaktiert.

“Wächter des Waldes” gegen die illegale Abholzung

Illegale Abholzungen sind in Araribóia nicht neu. Sie haben in den letzten zwei Jahren aber zugenommen. Angesichts der Trägheit der Behörden beschlossen die Guajajara schon 2012, die “Wächter des Waldes” zu schaffen. Es ist eine Gruppe junger Menschen, die durch ihre Gebiete patrouillieren. Nicht selten beschlagnahmen sie dabei auch Geräte der illegalen Holzfäller.

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Die Bedrohungen nahmen von Jahr zu Jahr zu. 2019 erreichten sie extreme Ausmaße. Mehrere Bundesbehörden hatten zugesichert das Leben von Holzfällern zu erleichtern und die Grenzen indigener Territorien zu überprüfen. Ende September 2019 richteten die Guajajara ein Hilfeersuchen an die Fundação Nacional do Índio (FUNAI) und an die Regierung von Maranhão. Die Gefahr durch Holzfäller und Landnehmer, die sich für gesetzlich geschütztes Territoriums interessieren, hatte da bereits ein alarmierendes Niveau erreicht.

Indigenenbehörde extrem geschwächt

Die Regierung von Maranhão behauptet jedoch nicht zuständig zu sein. Verantwortlich für die Überwachung des Landes sei die FUNAI. Die Finanzierung der FUNAI wurde jedoch von der Regierung drastisch gekürzt, so dass deren Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt ist. Durch die Budgeteinschnitte bei der Indigenenbehörde gibt es fast keine Patrouillen mehr. Illegales Eindringen in indigene Territorien wird kaum geahndet.

Entwaldung in indigenen Territorien explodiert

Ohnehin geht am Amazonas gerade längst nicht nur um die Brände. Das politische Klima fördert die illegale Ausbeutung der Wälder auf indigenem Boden. Begonnen hatte dies schon unter der Regierung Temer. Unter Bolsonaro hat es sich vertieft. Die Entwaldung indigener Länder ist 2019 förmlich explodiert. Von Januar bis Oktober nahm sie im Vergleich zu 2018 um 300 Prozent zu. Im Vergleich zu 2017 sogar um 990 Prozent!

Immer mehr Übergriff auf Indigene am Amazonas

Dies geht einher mit zunehmenden Übergriffen. Laut der Katholischen Kirche (CIMI – Indigenen Rat) haben Übergriffe auf indigene Territorien massiv zugenommen. Im Jahr 2017 wurden 96 Fälle offiziell registriert. 2019 sind es bereits 160 Fälle.

164 tote Umweltschützer 2018

Paulos Ermordung reiht sich ein in die zunehmende Gewalt gegen Umweltschützer und Landrechtsaktivisten weltweit. Allein 2018 starben nach Angaben von Global Witness dabei mindestens 164 Menschen. Häufig Angehörige von Indigenen, die ihr Land verteidigen wollen.

Paulo ist tot. Wir zeigen uns solidarisch mit dem Kampf des Volkes der Guajajara sowie aller indigenen Völker und traditionellen Bevölkerungsgruppen, die für die Verteidigung ihrer Territorien kämpfen. Wir fordert das Justizministerium in Brasilien öffentlich auf, seiner rechtlichen Verpflichtung nachzukommen, den Schutz der indigenen Gebiete zu verstärken — und die Verantwortlichen für Übergriffe in geschützte Gebiet festzunehmen.

 

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