Gift gegen die Mäuseplage: Den letzten Hamstern droht der Garaus

In weiten Teilen Nord- und Ostdeutschlands geht die Panik um bei den Landwirten. Eine ungeahnte Mäuseplage ist ausgebrochen. Mäuse haben mancherorts die Hälfte der Getreide-Ernte aufgefressen. Was kann man tun? Die Landwirte streuen Gift , das auch Hamster und andere Säuger trifft. Das gehört dringend verboten. Schuld ist vor allem die völlig verfehlte Agrarpolitik.

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Bestimmt habt Ihr schon mal im Garten oder draußen auf dem Feld eine Maus gesehen. Und wer erinnert sich nicht aus seiner Kindheit an den Mäuserich Frederick? Während die anderen Mäuse fleißig Kornvorräte für den kalten und kargen Winter eintragen, sammelt Frederick in Gedanken die Sonnenstrahlen, um seinen Freunden in der grauen Jahreszeit davon zu erzählen. Und diese Erzählungen tragen sie durch die dunklen Tage.

Warme Winter, viele Mäuse

Die Wirklichkeit ist leider weniger romantisch. Wenn die Winter mild sind – und das werden sie wegen der Erderhitzung immer öfter – überleben immer mehr Mäuse. Der Monitoringbericht der Bundesregierung stellt fest, dass die Anzahl heißer Tage seit 1951 um 170 Prozent zu‑, die Anzahl der Eistage um 40 Prozent abgenommen hat. Schön für die Mäuse. Schlecht für die Bauern. Und für uns, die Konsumenten. Weil an gutem Futter auf den gepflegten Feldern meist kein Mangel ist, vermehren sich die Mäuse schnell.

Schlechte Agrar-Politik befeuert die Mäuseplage

Alle paar Jahre kommt es so zu einer „Mäuseplage“, wie in diesem Jahr. Was ist zu tun? In einer Landschaft mit vielen Hecken und Feldgehölzen, mit Waldinseln und anderen „Strukturen“ würden sich auch die Feinde der Mäuse wohlfühlen: Mäusebussarde, Eulen, Füchse usw. Mäuse gelten bei vielen kleineren fleischfressenden Tieren als leicht zu fangende und nahrhafte Speise. Doch diese natürlichen Feinde sind auch immer seltener geworden. So sind Massenvermehrungen von „Schädlingen“ auch die Folge einer völlig verfehlten Agrarpolitik. Wir brauchen dringend Agrarprogramme, die gezielt Strukturen und Biotop-Verbindungselemente in der ausgeräumten Agrarlandschaft fördern!

Gift gegen die Mäuseplage wird erlaubt — das ist gefährlich!

Reflexartig rufen die Bauernverbände nach der Giftkeule. Mittel, die längst verboten sind, sollen als Notfallmittel zugelassen werden. Und meistens knickt das zuständige Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit schnell ein – so auch in diesem Jahr. Das kann man einfach so auf dem Acker verstreuen oder gezielt in die Mäusebauten einbringen. Bei der Methode der offenen Ausbringung besteht die Gefahr, dass die Köder mit dem Gift Chlorphacinon auch von anderen Tieren aufgenommen werden. Dies ist angesichts des herbstlichen Vogelzugs bei Großvögeln wie Kranichen, Gänsen oder Schwarzmilanen besonders risikoreich. Indirekt kann es über die Nahrungskette zu tödlichen „Zwangsbehandlungen“ kommen. Auch die Gefahr für Greifvögel ist nicht zu unterschätzen, da auch vergiftete Mäuse zum Nahrungsspektrum zahlreicher Greife wie Mäusebussard und Rotmilan gehören. Durch den unsachgemäßen Umgang mit Nagergiften, so genannten Rodentiziden, in der Landwirtschaft können Wildvögel qualvoll verenden. Chlorphacinon hemmt die Blutgerinnung.

Artensterben: Feldhamster
Fast verschwunden: Der Feldhamster © iStock / Getty Images

Todesurteil für Feldhamster

Doch auch weitere, sehr seltene Arten sind stark betroffen. Mäuse und der in der ganzen EU extrem seltene Feldhamster teilen sich denselben Lebensraum – Ackerflächen. Und so werden sie vom ausgebrachten Nagergift ebenfalls getötet. Das Mindeste wäre, wenigstens dort keine Gifte zu streuen, wo man Hamster vermutet. Doch nicht einmal dazu konnten sich die zuständigen Stellen durchringen. Es soll jetzt genügen, wenn in Hamstergebieten die letzten passt Jahre keine mehr gesehen wurden, dann darf man den eventuell Verbliebenen mit Gifte den Garaus machen, denn sie sind ja sowieso schon fort. Eine perfide Logik.

Jetzt die Petition gegen die Entwaldung unterschreiben! Danke!

 

Was Ihr tun könnt?

Protestieren: bei Frau Klöckner und den Landwirtschaftsministern der betroffenen Länder. Kauft nur Bio, da wird garantiert kein Giftzwerg verwendet. Und unterstützt uns weiter dabei, eine andere, naturfreundliche Agrarpolitik in der EU herbeizuführen. Da haben wir noch ganz schön dicke Bretter zu bohren.

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Klimastreik 2020: Und Du?

Ich weiß, was ich zu tun habe. Am Freitag ist wieder globaler Klimastreik. Und ich gehe auf jeden Fall hin. Weil ich erschüttert bin von den Nachrichten, die von überall in der Welt kommen. Die Brände. Die Dürren. Das Leid der Menschen und Tiere. Die eisfreie Arktis. Die heißesten Jahre in Reihe. Ich persönlich finde: Wer die menschgemachte Klimakrise immer noch leugnet oder kleinredet kann keine Augen, Ohren oder keinen Verstand haben, pardon my French. Oder hat eben eine Agenda. Was glaubst Du?

Ich gehe zum Klimastreik, weil ich Angst habe vor der Klimakrise. Weniger Angst um mich, sondern buchstäblich um das Leben meiner Kinder. Wir spüren jetzt schon die Klimakrise. Ich will manchmal gar nicht mehr darüber nachdenken, was meine Kinder alles erwartet, sagen wir mal ab dem Jahr 2040. Wie siehst Du das?

Ich will nicht zu denen gehören, die es wussten und nichts dagegen getan haben. Und Du?

Ich gehe zum Klimastreik, weil ich sauer bin. Wir wissen von der Wissenschaft seit den 1980er Jahren, was kommen wird. Ziemlich exakt vorausgesagt übrigens. Und immer noch drückt sich die Welt davor das Steuer Richtung Zukunft herumzuwerfen. Das 1,5 Grad Ziel Erderhitzungslimit? In weiter Ferne.  Aber noch immer möglich. Wenn wir jetzt mutig handeln. Oder wie siehst Du das?

Klimastreik: Demo vor dem Kanzleramt
Kommst Du zum Klimastreik? © Jörg Farys / WWF

Ich gehe hin, um ein Zeichen zu setzen. Im nächsten Jahr sind Bundestagswahlen. Eine kraftvolle Riesendemo kann der Politik aber auch vorher nochmal einen Push in die richtige Richtung geben. Demonstrationen und Protest wirken. Wenn, wie im letzten Jahr, Hunderttausende in hunderten Städten auf die Straßen gehen, 100.000 Menschen durch Berlin ziehen, Millionen weltweit. Die erstarkte Klimabewegung hat bereits einiges erzwungen. Der absolute Stillstand in der Klimapolitik ist beendet. Das Klimaschutzgesetz ist nach zehn Jahren verabschiedet und das Zukunftspaket hat durchaus gute Klimaanteilen. Aber es reicht nicht. Die Klimakrise wartet nicht.​​ Glaubst Du, wir haben noch viel Zeit?

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Ich gehe hin, weil es mir (und der Wissenschaft) viel zu langsam geht. Der Kohleausstieg kommt deutlich zu spät, die Verkehrswende ist noch gar nicht gestartet, beim Thema Gebäude? Nix, Fehlanzeige. ​Der Ausbau der Erneuerbaren bleibt weiter auf sehr niedrigem Niveau, die vorliegende EEG-Novelle reicht nicht​. Die EU-Klimazielerhöhung von ‑55 Prozent ist angekündigt, unter Einbeziehung von Senken. Nötig wären 65 Prozent weniger Emissionen. Ohne Senken. Merkst Du es auch?

Uns läuft die Zeit davon, wenn wir den Kampf gegen die Erderhitzung noch gewinnen wollen. Was denkst Du, wann wir entschlossen handeln sollten?

Fridays For Future ruft für den 25. September zum globalen Klimastreik auf. #KeinGradWeiter Alleine in​ Deutschland sind Klimastreik-Aktionen in mehr als 400 Städten geplant. ​Bestimmt auch in deiner Nähe. Informier Dich hier! Wir als WWF unterstützen – gemeinsam mit vielen anderen Umweltverbänden – natürlich den Klimastreik. Und Du?

Ich finde es gut, dass Du mitmachst.

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Warum stranden Wale?

Walstrandungen sind ein trauriges PhänomenEs scheint, dass weltweit immer mehr tote Wale an den Küsten angespült werden und dort verenden. Laufen Wale im flachen Wasser einmal auf Grund, schaffen sie es aus eigener Kraft oft nicht mehr zurück ins Meer. Irgendwann werden sie dann von ihrem eigenen Gewicht erdrückt. 

470 Wale vor Tasmanien gestrandet

In den letzten Tagen kam es zu einer Massenstrandung von Grindwalen entlang der Westküste Tasmaniens im Macquarie Harbour. Am Montag wurden in Macquarie Heads etwa 270 Wale entdeckt. Heute Morgen wurden weitere 200 Wale zehn Kilometer südlich gestrandet aufgefunden. Mit jetzt 470 Tieren ist dies Tasmaniens größte Strandung überhaupt. 

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Besonders tragisch:Die tasmanische Umweltbehörde (DPIPWE) und der Parks and Wildlife Service koordinieren ein Netzwerk ausgebildeter Freiwilliger zur Rettung. Leider sind einige Tiere, die wieder wegschwimmen konnten, erneut gestrandet. Vermutlich sind sie nur widerwillig bereit, ihre Familien zu verlassen. Daher werden die befreiten Tiere nun mit Booten aus dem Gebiet geleitet. Grindwale haben wie andere Zahnwale und Delfine unglaublich starke soziale Bindungen. Wenn ein Tier krank oder verletzt ist, kann ein einzelnes Tier eine ganze Gruppe von Walen in schwierige Gebiete führen. 

Walstrandung vor Tasmanien: Helfer mit Wal
Einige Wale hatten es schon geschafft — und strandeten dann wieder © Tasmania Police

Die Ursachen solcher Strandungen sind vielseitig und können häufig nicht eindeutig erkannt werden. Fest steht: In diesem Gebiet Tasmaniens kam es schon in der Vergangenheit zu massiven Strandungen von Delfinen, Pottwalen und Grindwalen. 

Natürliche Ursachen von Walstrandungen

Hier in Tasmanien geschieht es oft, wenn die Meeressäuger ihrer Beute ins seichte Wasser folgen. Ähnlich wie in Cape Cod (USA), einem weiteren Hotspot für Walstrandungen.  

Viele Strandungen haben also einen natürlichen Ursprung. Eine weitere Ursache: Sonnenaktivität. Die Sonne beeinflusst das Magnetfeld der Erde, das Wale zur Orientierung nutzen. Und Stürme bringen die empfindlichen Tiere vom Weg ab.

Gestrandete Wale in Tasmanien
An manchen Orten ‑wie Tasmanien- passiert es häufiger © picture alliance / Brodie Weeding / Cover Images

Der Mensch als Ursache von Walstrandungen

Doch es gibt inzwischen eine größere Bedrohung: Wir Menschen! Fakt ist: Der Mensch ist zu einem großen Teil für die Walstrandungen verantwortlich. 

Lärm 

Wale haben zunehmend mit Unterwasserlärm zu kämpfen. Schifffahrt, Militär und Offshore-Förderung sorgen für einen Höllenlärm und belasten die Tiere. Ihre Orientierung wird erschwert, ihre Nahrungssuche unterbrochen, die Kommunikation zwischen den Tieren eingeschränkt und oftmals haben sie bleibende Schäden durch den Lärm. Die Lärmbelastung nimmt weltweit zu und sorgt für vielerorts zunehmende Walstrandungen. 

Plastik 

Immer mehr der angespülten Wale weisen Plastik in ihren Mägen und Körpern auf. Zum Beispiel wurde im März 2019 ein Wal mit 40 Kilogramm Plastik im Magen gefunden. Oder dieser schwangere Wal, der mit 22 Kilogramm Plastik angespült wurde. Die Liste der Fälle ist lang. Auch verlorene gegangene Netze der Fischerei, so genannte Geisternetze, können vielen Meerestieren zum Verhängnis werden und sind immer wieder die Ursache für verletzte und verendete Tiere, die an unsere Küsten gespült werden. 

Forscher:innen untersuchten 50 an den britischen Küsten angespülte tote Meeressäuger. Jedes einzelne dieser Tiere enthielt Plastik im Magen.  

Wal Plastikmüll : Gestrandeter Wal mit über 1000 Teilen Plastik im Magen
Gestrandeter Wal mit über 1000 Teilen Plastik im Magen © WWF-Indonesia/Kartika Sumolang

Klimaveränderungen 

Nicht nur an Land sorgt die Klimakatastrophe mit Dürren und Unwetter für Chaos. Denn die Klimakrise beeinflusst auch Windsysteme und Meeresströmungen. Zum Beispiel gingen in Tasmanien vermehrten Strandungen starke Stürme voraus. Durch die Unwetter wurden kalte Ströme, wo Wale ihre Beutetiere finden, in Küstennähe geleitet. 

Die Erderhitzung verkleinert zudem den Lebensraum der Wale und reduziert oder verlagert ihr Nahrungsangebot, sodass sie andere und weiter entfernte Fressgebiete erreichen müssen. 

Das könnt ihr für Wale tun

Wir können jetzt von hier für die Wale vor Tasmanien und ihren Rettern nur das Beste hoffen.  Aber wir alle können dazu beitragen, Walen und anderen Meerestieren zu helfen. 

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Hirsch, Hase & Co: Wann paaren sich Tiere in Deutschland?

Wer sie einmal gehört hat, der wird es wohl nicht vergessen: Hirsche in der Brunftzeit. Ein tiefes, langgezogenes Röhren schallt weit durch die Wälder, auch in weiter Entfernung noch gut zu hören, auf jeden Fall eindrucksvoll. Brünftig.

Was passiert in der Paarungszeit bei Hirschen?

Hirsche kämpfen in der Brunftzeit / Paarungszeit
Die Kämpfe können bis zum Tod gehen © Dgwildlife / iStock / Getty Images

Von September bis Ende Oktober dauert die Paarungszeit. In dieser Zeit ist bei den Hirschen wirklich alles anders. Normalerweise leben Rothirsche in Rudeln zusammen – allerdings getrennt in männliche Hirschrudel und weibliche Kahlwildrudel. Zur Brunftzeit lockt jedoch das Weib und die älteren Männchen verlassen ihr Rudel. Sie legen auf der Suche nach den Weibchen mitunter mehr als 100 Kilometer zurück. Einige Wochen lang verzichten die Männchen fast vollständig auf Fressen und Schlafen.

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Doch dann wird es erst wirklich anstrengend. Die Weibchen locken meist mehrere Männchen an — und nur das stärkste Männchen darf sich paaren, der sprichwörtliche Platzhirsch. Taucht aber ein Konkurrent auf, dann wird es ernst. Wenn die Gegner sich nicht vom lauten Gebrüll und den Drohgebärden beindrucken lassen, kann es zu heftigen Kämpfen der bis zu 250 Kilo schweren Männchen mit ihren Geweihen kommen. Kämpfe, die bis zum Tod gehen können.

Wo kann man Hirsche hören?

Um dieses Naturschauspiel zu sehen braucht man Glück und Geduld, auch wenn die Rothirsche noch ziemlich weit verbreitet sind. 240.000 Tiere sollen es bundesweit sein. In Deutschland kommt Rotwild in den Mittelgebirgen, in den Alpen sowie im Alpenvorland vor. Größere Bestände leben im Harz, im nördlichen Brandenburg, im Duvenstedter Brook, im Weserbergland, in der Lüneburger Heide, an der Müritz und in der Mecklenburgische Schweiz. Hier gibt es einen Überblick, wo man das Rotwild zumindest ziemlich sicher belauschen kann. Natürlich ohne Gewähr.

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Nach der Paarung kehrt im Wald wieder Ruhe ein. Die Rudel gehen wieder ihrer Wege. Der Hirsch-Nachwuchs kommt im Mai zur Welt.

Wann paaren sich unsere Wildtiere in Deutschland?

Otter in der Paarungszeit
Wenn Du Otter in solcher Zweisamkeit siehst, dann ist es wahrscheinlich Februar oder März © Betsy Moseley / iStock / Getty Images

Natürlich gibt es aber nicht nur die Brunftzeit der Hirsche. Die meisten Wildtiere haben an den Sexualzyklus der Weibchen gebundene Paarungszeiten, entweder einmal (monöstrisch) oder auch mehrmals (polyöstrisch) pro Jahr. Eigentlich ist aber bei den Wildtieren in Mitteleuropa in jeder Jahreszeit etwas los beim Thema Fortpflanzung:

  • Biber lieben sich ab Januar. Trotz des kalten Wassers.
  • Bei Wiesel, Fischotter und Eichhörnchen beginnt die Paarungszeit auch im Winter.
  • Wölfe und Luchse haben Paarungszeit zwischen Februar und März.
  • Wildkatzen und Füchse sind im Februar schwer verliebt.
  • Maulwürfe lieben sich im frühen Frühling.
  • Hasen fangen im Januar und hören erst im Oktober auf. Die Paarung beim Kaninchen ist vor allem von Faktoren wie Temperatur und Nahrungsangebot bestimmt.
  • Die meisten heimischen Vögel kommen erst bei steigenden Temperaturen in Stimmung, Adler sind hierzulande früher dran.
  • Die wechselwarmen Frösche und Kröten brauchen auch die milderen Frühlingstemperaturen.
  • Dachse sorgen im Hochsommer für Nachwuchs.
  • Rehe (nein, das sind nicht die weiblichen Hirsche) sind ab August liebestoll.
  • Wisente beginnen üblicherweise im August oder September sich anziehend zu finden.
  • Bei Elchs beginnt die Paarungszeit im Herbst und kann sich über zwei Monate hinziehen.
  • Kegelrobben paaren sich je nach Verbreitungsgebiet zwischen Oktober und März.
  • Paarungszeit der Wildschweine sind die Monate November bis Januar. Aber nur eigentlich. Denn Wildschweine paaren sich in freier Wildbahn inzwischen das ganze Jahr über.

Hast Du schon mal Hirsche in der Brunftzeit gehört oder sogar gesehen? Schreib uns in die Kommentare!

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Was tun, wenn da plötzlich ein Elch steht?

Ein Video liefert den Beweis: „Big City Life“ von Mattafix läuft gerade im Autoradio. Es ist drei Uhr nachts am Montagmorgen des 14. September. Die Kleinstadt Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern schläft. Die Straßen sind leer. Zumindest fast. Denn vor dem Auto eines Neubrandenburgers läuft plötzlich ein Elch. Ein Elch? In Mecklenburg-Vorpommern? Das Video zeigt einen jungen Elchbullen, der im Scheinwerferlicht des PKWs etwas verunsichert auf der Hauptstraße der Stadt läuft und sich schließlich, einen abrupten Hacken schlagend, ins Gebüsch flüchtet. „Meine Güte, was ist das denn?“ – Ist noch vom Fahrer zu hören.

Solche Elchsichtungen sind in Deutschland längst kein Einzelfall mehr. Und ja, es gab auch schon Unfälle. Was tun, wenn ein Elch vor mir auf der Straße steht?

Wie wahrscheinlich treffe ich auf einen Elch in Deutschland?

Sichtungen der weltweit größten und einst auch in Deutschland heimischen Hirschart häufen sich in den letzten Jahren insbesondere in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. In Brandenburg geht man sogar davon aus, dass sich mindestens fünf Elche (Stand 2020) auch langfristig in dem Bundesland angesiedelt haben. Es wurden sogar schon Elch-Warnschilder aufgestellt. Auch in Bayern, Thüringen, Sachsen oder Sachsen-Anhalt wurden bereits Elche beobachtet. Die Tiere wandern dabei aus Polen oder Tschechien ein. Die meisten verschlägt es aber nach vergeblicher Partnersuche wieder zurück dorthin. Eine Begegnung mit Elchen in Deutschland ist aktuell also sehr selten — anders als in Schweden oder Alaska.

 

Elch schild Brandenburg
Jetzt ist es quasi offiziell: Die Elche sind zurück. © Landkreis Teltow-Fläming

Wie gefährlich sind Unfälle mit Elchen?

Elche sind riesig, die größten Säugetiere Europas. Bis zu 800 Kilo schwer, über zwei Meter Schulterhöhe, etwa drei Meter lang — die Körpermaße des Elches übersteigen die von anderen heimischen Wildarten wie Reh, Wildschwein oder Rotwild um ein Vielfaches. Sie können sogar größer als die Wisente werden. Was den Elch so beeindruckend macht, macht ihn im Straßenverkehr gleichzeitig auch so gefährlich. Ein Elch ist mitunter schwerer als ein kleines Auto. Ein Zusammenstoß kann fatal sein. Seine langen Beine ragen über die Motorhaube hinaus und werden bei einem Unfall einfach weggeschoben. Der massige Körper des Elches wiederum landet direkt auf der Windschutzscheibe. Eine tödliche Gefahr für Mensch und Tier. Deshalb empfehlen erfahrene Experten aus Elchländern wie Schweden, Kanada oder die USA: Bremsen, dem Tier ausweichen — und nicht überfahren, wie es etwa für andere, kleinere Wildarten angeraten wird.

Wie kann ich einen Unfall mit einem Elch im Straßenverkehr verhindern?

Das A und O zur Vermeidung von Unfällen mit Elchen? Genau wie mit anderen Tieren: Aufmerksam sein, Fuß vom Gas! Haltet euch zur eigenen Sicherheit an die vorgegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen, achtet auf Verkehrswarnungen der lokalen Radiosender und respektiert Warnschilder für Wildwechsel. Im Landkreis Teltow-Fläming wurde jüngst sogar das erste Elch-Schild Deutschlands aufgestellt. Dort hat sich ein Elch dauerhaft niedergelassen. Das Schild wurde nun an einer Stelle platziert, an der er gerne die Fahrbahn kreuzt. Im Projekt „ŁośBonasus-Crossing!“ setzen wir uns gemeinsam mit Partnern dafür ein, dass genau solche Lösung für ein Zusammenleben von Mensch und Elch auch in anderen betroffenen Gebieten wie etwa nun in Neubrandenburg Einzug halten.

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Gar nicht so leicht: Wie erkenne ich einen Elch rechtzeitig?

Elche sind sowohl bei Tag als auch bei Nacht schwer zu erkennen. Ihre dunkelbraune bis ‑graue Fellfarbe verliert sich schnell im Dickicht. Die langen Beine sind leicht mit dünnen Baumstämmen zu verwechseln. Beobachtet daher in Elchgebieten umso aufmerksamer die Straßen- und Waldränder und achtet auf Bewegungen. Wichtig dabei: Augen nach oben! Von unseren anderen, heimischen Wildarten sind wir es gewohnt nach Tieren in Bodennähe zu suchen. So kann es leicht passieren, dass wir selbst einen über zwei Meter hohen Elch am Straßenrand übersehen. Bei Dämmerung und Nacht gilt dies umso mehr. Auf warnend leuchtende Augenreflektionen hofft man beim Elch vergeblich. Die Schweinwerfer eines herkömmlichen Autos beleuchten die Fahrbahn weit unter Kopf- und Augenhöhe des Elches. Deshalb kommt es gerade bei Nacht und Dämmerung zu besonders vielen Unfällen. Schalte daher wo immer möglich das Fernlicht ein und verringere die Fahrgeschwindigkeit so weit, dass du im Notfall innerhalb deiner Scheinwerferlänge abbremsen kannst und zum Stehen kommst.

Was tun, wenn ein Elch vor mir auf die Straße läuft?

Elche neigen dazu bei drohender Gefahr durch ein Auto, genauso wie Rehe auch, wie angewurzelt auf der Straße stehen zu bleiben oder aber unverhofft plötzlich die Richtung zu wechseln. Bleibe also — wenn irgend möglich — stehen, halte Abstand und warte ab. Das Tier wird bald das Weite suchen. Verlasse auf keinen Fall dein Auto! Elche fühlen sich schnell bedroht und können sich mit ihren Vorder- und Hinterläufen und ihrem riesigen Geweih wirkungsvoll zur Wehr setzen. Zur Not kannst du den Elch durch Hupen freundlich auffordern die Straße zu verlassen. Sobald die Gefahr gebannt ist, kontaktiere umgehend die Polizei, um andere Verkehrsteilnehmer zu schützen.

Sollte ich einen Elch melden?

Ja, bitte den Elch den zuständigen Behörden des jeweiligen Landwirtschaft- und Umweltministeriums melden. In Brandenburg etwa stellt das Landeskompetenzzentrum Forst in Eberswalde seit 2013 ein Elchbeobachtungsformular zur Verfügung, worin alle wichtigen Daten der Sichtung im Bundesland dokumentiert werden. Zusätzlich kannst du auch Apps wie Mammelnet auf deinem Smartphone installieren und darüber Sichtungen von Säugetieren wie dem Elch melden. Schutzmaßnahmen und Lösungswege für ein Zusammenleben von Mensch und Tier können nur dann effektiv aufgebaut werden, wenn wir wissen wo und wie viele Tiere es hierzulande gibt. Für ein solches „Monitoring“ sind wir auf die Hilfe aller angewiesen.

Ist Euch mal ein Elch begegnet? Schreibt es uns in die Kommentare!

Und wenn wir schonmal soweit sind: Bitte die Petition gegen die Entwaldung unterschreiben! Danke!

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