Warum man Enten nicht füttern sollte

Besonders Kinder finden es toll, wenn sie mit der Tüte rascheln und zahlreiche Enten, Blässhühner oder auch Schwäne auf sie zulaufen. Aber sie tun weder den Wasservögeln, noch dem Gewässer einen Gefallen damit.

Enten vertragen kein Brot

Enten füttern: Ente mit Schwänzchen in der Höh` - wie im Kinderlied
Schwänzchen in die Höh‘: Enten vertragen Brot nicht gut © iStock / Getty Images

Enten finden in Parks eigentlich genug zu essen. Aber für sie ist es natürlich bequemer das angebotene Brot zu essen, statt selbst auf Nahrungssuche zu gehen. Brot oder Gebäck ist aber für die Enten ungesund. Es lässt den Magen aufquellen und enthält zu viel Salz oder Zucker. Zudem verlieren sie auch durch die Fütterung die Scheu vor Menschen. Das kann für die Tiere schnell gefährlich werden, sie können durch Unfälle auf der Straße oder durch Hunde getötet werden.

Wasserqualität leidet

Ente frisst Brot aus der Hand
Wenn’s denn sein muss: Bitte an Land © iStock / Getty Images

Auch die Wasserqualität leidet unter der Fütterung, Brotbrocken und Entenkot führen dazu, dass das Wasser mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert wird. Es entstehen immer mehr freischwimmende Algen. Diese verhindern durch ihren Schatten das Vordringen der Sonnenstrahlen in tiefere Uferbereiche und schließlich fehlt Unterwasserpflanzen das Licht für die Photosynthese. Sie sterben ab. Und mit ihnen oft das ganze Gewässer.

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Folge: Pflanzen sterben

Besonders im Sommer kann das Gewässer leicht umkippen. Warmes Wasser bindet weniger Sauerstoff als kaltes und wenn dann Blüten, Pollen, Abwässer und eben zusätzliche Nährstoffe wie Entenbrot, in den See gelangen, kann dieser schnell kippen. Der Sauerstoffgehalt ist dann so niedrig, dass Fische und Pflanzen ersticken. Außerdem werden durch das herumliegende Futter auch andere Tiere, wie Ratten oder Mäuse angelockt.

Wenn man aber trotzdem den Wasservögeln im Winter helfen möchte, sollte man diese Tipps beachten:

  1. Wenn man aufs Enten füttern nicht verzichten möchte, sollte man zumindest auf spezielles Wasservogelfutter aus dem Zoohandel oder dem Baumarkt zurückgreifen. Kein Brot!
  2. Nur so viel füttern, wie die Tiere auch fressen. Wenn man merkt, dass sie satt sind, sollte man sofort aufhören.
  3. Futter immer am Ufer auslegen, dann verschmutzt es nicht das Gewässer.
  4. Nach der Fütterung sollten die Reste aufgesammelt werden.
  5. Verschimmeltes Futter schadet den Tieren. Es gehört in den Bio-Müll.

Der Beitrag Warum man Enten nicht füttern sollte erschien zuerst auf WWF Blog.

Schweinepest: Wildtiere im Lockdown

Damit potenziell infizierte Wildschweine nicht wandern, sperrt Brandenburg mehrere Wildtierbrücken über Autobahnen. Das ist effektiv. Schadet aber vielen anderen Arten. Wir brauchen Alternativen, schreibt der Agrarwissenschaftler und Wildtierforscher Hannes J. König.   

Nicht nur COVID-19 bereitet uns zurzeit Sorge: Die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, breitet sich immer weiter aus. In den letzten Jahren war die Krankheit besonders aktiv in unserem Nachbarland Polen, nun dringt sie immer weiter nach Deutschland vor. Für uns Menschen ist sie ungefährlich, aber die ASP bedeutet eine große Gefahr für unsere heimischen Wildtiere. Der WWF-Wildtierexperte Moritz Klose hat darüber hier bereits geschrieben. Doch nicht allein die Ansteckung, sondern ausgerechnet die umfangreichen Schutzmaßnahmen gefährden nun viele andere Wildtiere.

Was bisher getan wurde

Am 10. September 2020 wurde der erste ASP Schweinepest-Fall in Deutschland bekannt. Die Bekämpfung konzentriert sich auf eine drastische Reduzierung der sehr hohen Wildschweinbestände. In Brandenburg rechnen wir mit mindestens 300.000 Wildschweinen. Wichtigstes Ziel ist es, dass ein Jahr lang keine ASP Funde in Deutschland mehr auftauchen. Dieser Status nennt sich „ASP frei“ und wird von der EU vergeben, damit der Export von Schweinefleisch (z.B. nach China) möglich ist. Da sich die bisherigen Eindämmungsmaßnahmen als nicht ausreichend erwiesen haben, kommt nun eine weitere hinzu.

Sperrung der Grünbrücken: Lockdown in Brandenburg

Nun sollen auch die Wild- oder Grünbrücken über stark befahrene Straßen und Autobahnen gesperrt werden. Teilweise ist das bereits vollzogen. In Brandenburg werden wandernde Tiere quasi in den Lockdown geschickt. Auf unbestimmte Zeit. Es ist nicht absehbar, ob und wann die ASP erfolgreich bekämpft werden kann.

Wölfe auf einer Grünbrücke in Brandenburg
Auch Wölfe wandern über Grünbrücken © © Hendrik Bluhm, Humboldt Universität zu Berlin

Ganz konkret geht es um unscheinbare Grünbrückensperrungen, die jedoch die „natürlichen“ Wanderrouten von verschiedenen Wildtierarten bis auf weiteres blockieren. So können Tiere, die nachweislich Wildtierbrücken regelmäßig zur Straßenüberquerung nutzen, nicht mehr weiterziehen. Mit weitreichenden Folgen.

Grünbrücke– was ist das?

Grünbrücken oder auch Wildbrücken sind große, bewachsene Strukturen, die das Risiko von Wildunfällen verringern. Gleichzeitig verbinden sie Lebensräume, indem sie eine sichere Überquerung von Wildtieren von einer Straßenseite zur anderen erleichtern. Sind diese Wildbrücken mindestens 50 Meter breit, spricht man von sogenannten Grünbrücken. Sie können die Wanderrouten und den genetischen Austausch unterstützen. Die Idee, dass sich die Schweinepest durch eine Schließung von Wildbrücken langsamer ausbreitet, ist nicht falsch. Doch es gibt auch genügend Beispiele dafür, dass sich gerade die sehr intelligenten Wildschweine neue Wege erschließen, um ihre gewohnten Wanderrouten fortzuführen.

Betroffen sind allerdings nicht nur Wildschweine, sondern alle Wildtierarten, die normalerweise Grünbrücken für ihre Wanderungen genutzt haben. Dazu zählen Hasen, Füchse, Rehe, Hirsche, Wölfe und Elche. Auch diese Tierarten werden versuchen, sich alternative Wanderrouten zu erschließen, denn hundertprozentig wilddichte Zäune gibt es nicht.

Geschützte Arten nutzen regelmäßig Grünbrücken

Wölfe, die europaweit unter Artenschutz stehen, nutzen gerne Grünbrücken. Unfälle mit diesen Tieren auf bestimmten Straßenabschnitten können damit reduziert werden. Auch Elche, wie beispielsweise der Brandenburger Elch Bert, wurde schon auf Grünbrücken gesichtet. Etwas ganz Besonderes, da Elche in Deutschland kaum vorkommen. Jede Sichtung ist ein Erfolg für den Naturschutz. Elche dürfen in Deutschland nicht gejagt werden. Der WWF unterstützt mit dem Projekt ŁośBonasus – Crossing! die natürliche Rückkehr der Elche von Polen nach Deutschland. 

Rehe auf Grünbrücke
Wie sollen jetzt Reh, Hirsch, Wolf, Elch, Hase die Straßen überqueren? © Hendrik Bluhm, Humboldt Universität zu Berlin

Gibt es eine Alternative zur Sperrung?

Kurzfristig gibt es keine Alternative zur Sperrung. Denn die Sperrung von Grün- und Wildbrücken ist eine schnelle und effektive Lösung, um Wildschweine an Wanderbewegungen zu hindern.  Vorausgesetzt sie finden kleinen alternativen Weg über die Straße. Doch leider ist sie nicht selektiv. Und sie hat noch unbekannte Folgen für andere wandernde Wildtiere. Mittelfristig könnten allerdings Barrieren aufgestellt werden, die im Wesentlichen nur Wildschweine abhalten und anderen Wildtieren den Wechsel weiterhin ermöglichen. Zum Beispiel durch den Einbau von Schlupflöchern für Hasen und Füchse. Oder eine maximalen Höhe, die Wildschweine abhält, Wölfen, Hirschen oder Elchen das Überwinden ermöglicht.

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Langfristig kann eine systematische Wildtierüberwachung (Monitoring) dabei helfen, die tatsächlichen Wanderbewegungen von Wildtieren zu erfassen. Die wissenschaftliche Auswertung dieser Daten kann zudem dazu genutzt werden vertiefende Erkenntnisse über das mögliche Risiko einer Seuchenübertragung zu ermitteln um daraus Handlungsempfehlungen für ein wissenschaftsgestütztes Wildtiermanagement abzuleiten.

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Giftige Weihnachten für die Bienen: Notfallzulassungen für Neonicotinoide  

Es ist das völlig falsche Signal: Während in ganz Deutschland Strategien, Programme und Gesetze zum Insektenschutz erarbeitet und umgesetzt werden, wird eine Hintertür für Neonikotinoide geöffnet. 

Viele Zuckerrübernbauern sind vom Vergilbungsvirus betroffen. Es drohen Ernetausfälle. Mehrere Bundesländer und Verbände haben sich deswegen für eine Notfall-Behandlung des Saatguts mit Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der Neonikotinoide enthalten. Diese dürfen aber seit 2018 EU-weit grundsätzlich nicht mehr im Ackerbau verwendet werden.

Warum Neonicotionoide so schädlich sind

Diese Gruppe an sehr effektiven Pflanzenschutzmitteln wurde aus gutem Grund von der Wissenschaft ins Visier genommen. Der Verdacht, dass sich die schädliche Wirkung eben nicht nur auf die Ziel-Organismen beschränkt, erhärtete sich. Giftige Rückstände in Pollen und Nektar werden von den bestäubenden Insekten aufgenommen. Und selbst wenn sich die Neonikotinoide durch die Witterung zersetzen, sind die Abbauprodukte ebenfalls toxisch.  

Verboten — aber mit Ausnahmen

Folgerichtig wurden die wichtigen neonicotinoiden Wirkstoffe ClothianidinImidacloprid und Thiamethoxam in der Europäischen Union  verboten. Doch es gibt wiederholt Ausnahmen.  Mit Folgen: Die bereits mehrfache Erteilung von Ausnahmen unter dem Label „Notfallzulassung“ unterhöhlt seit Jahren die Verbote. Und die redlichen Bemühungen zum Insektenschutz.  

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Was nützt der mit heimischem Saatgut angelegte Blühstreifen oder die neu gepflanzte Hecke, wenn Biene und Co. durch Desorientierung oder gestörte Gedächtnisleistung diese Nahrungsquellen oder Lebensräume nicht finden? 

Das falsche Signal

Für die Landwirt:innen ist es das falsche Signal. Sie brauchen Sicherheit, mit welchen Mitteln sie ihre Kulturpflanzen in Zukunft schützen können. Die Alternativen zum flexiblen und schnell einsetzbaren chemischen Pflanzenschutz bedürfen in der Regel eine mittel- bis langfristige Planung. Beispiele sind eine abwechslungsreiche Fruchtfolge, die die Entwicklungszyklen von Schädlingen unterbricht oder der gezielte Einsatz von Nützlingen, die Schädlinge biologisch bekämpfen. Eine Umstellung braucht Zeit, Know-how und eine klare politische Linie, die in der Übergangszeit Unterstützung gewährt.

Kein zurück! 

Nein, aus unserer Sicht darf es kein Zurück mehr zNeonicotinoiden geben. Bienen und andere bestäubende Insekten müssen unbedingt geschützt werden. Im Hinblick auf die großen Bemühungen das Insektensterben aufzuhalten ist diese Notfallzulassung ein Schlag ins Gesicht für den Insektenschutz.   

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Weihnachtsbaumwurm und Kometenstern: Weihnachten im Tierreich

Über die wahren Einhörner im Tierreich habe ich ja schon geschrieben. Jetzt geht es um Tiere, die eine besondere Beziehung zu Weihnachten haben. Und nicht nur Rentiere oder die arme Weihnachtsgans. Ihr werdet staunen.

Der Nussknacker

Nussknacker Schimpanse
Schimpanse beim Nüsseknacken © picture alliance / Minden Pictures / Cyril Ruoso

Wer von euch kennt das Weihnachtsmärchen vom Nussknacker und dem Mäusekönig? Unter den Tieren gibt es auch jemanden, der als Nussknacker bekannt ist: den Schimpansen. Schimpansen gehören zur Familie der Menschenaffen und zählen zu den nächsten Verwandten von uns Menschen. Sie sind äußerst geschickt im Umgang mit Werkzeugen und setzen diese vielseitig ein. Wenn Schimpansen Nüsse essen wollen, knacken sie die harten Schalen mit Hilfe von Steinen oder Holzhämmern. Welche Nüsse härter und welche weniger hart sind und welches Werkzeug sich von daher am besten eignet, lernen die Schimpansenkinder von den älteren Schimpansen. So wird das Wissen von Generation zu Generation weitergeben.

Der Stern von Bethlehem

Seestern Kometenstern
Seestern Kometenstern © imago images / blickwinkel

Laut der Weihnachtsgeschichte stand ein Stern am Himmel über Bethlehem, der die Heiligen drei Könige zum Jesuskind führte. Bis heute bleibt das Rätsel ungelöst, was diese Himmelserscheinung damals war. Es könnte ein Komet gewesen sein. Bei den Seesternen gibt es eine Art, die aufgrund ihres Aussehens auch Kometenstern heißt. Kometensterne können etwas ganz Besonderes. Neben der Fortpflanzung durch befruchtete Eier, vermehren sich diese Seesterne außerdem durch Teilung. Das funktioniert so, dass sie einen ihrer normalerweise fünf Arme abwerfen und daraus ein neuer Seestern entsteht. Dieser hat dann den einen großen, alten Arm, der wie ein Schweif aussieht, und mehrere neugebildete kleinere Arme, die den Stern bilden.

Engelchen, Engelchen flieg…

Die Schalen der Bohrmuschel sehen aus wie Engelsflügel
Ganz klar: Engelsflügel © Zoonar GmbH / Alamy Stock Photo

Kinder lieben es sich in den Schnee zu legen und mit ihren Armen und Beinen einen Schneeengel zu formen. Im Atlantik gibt es eine Muschel namens Amerikanische Bohrmuschel, die aufgrund des Aussehens ihrer aufgeklappten Schalen auch Engelsflügel genannt wird. Bohrmuscheln bohren sich unter Wasser in weiches Gestein oder Korallen, um dort vor Fressfeinden geschützt zu leben. Die Schalen der Amerikanischen Bohrmuscheln sind weißlich und verfügen über zahlreiche kreuz und quer verlaufende Rippen. Diese Struktur dient wie eine Feile als Werkzeug zum Einbohren.

Oh Tannenbaum…

Weihnachtsbaumwurm
So hübsch können Würmer sein © Antonio Busiello / WWF-US

Weihnachtsbaumwürmer leben nicht etwa im hohen Norden sondern etwas weihnachtsuntypisch im flachen, warmen Wasser tropischer Meere. Zusammen mit den Regenwürmern und Blutegeln gehören sie zu den Ringelwürmern. Ihr Körper steckt in einer Kalkröhre. Statt Äste und Zweige wie ein Weihnachtsbaum strecken Weihnachtsbaumwürmer sogenannte Tentakel in alle Richtungen. Sie fischen damit Plankton aus dem Wasser, um sich davon zu ernähren. Im Gegensatz zum Grün der Tannenbäume sind die Tentakel der Weihnachtsbaumwürmer gelb, orange, rot, pink, blau, weiß oder braun.

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… dann bauen wir den Schneemann und werfen den Ball.

Ihr kennt doch bestimmt Olaf, den Schneemann aus der Geschichte von der Eiskönigin? Große Ähnlichkeit mit diesem Freund von Anna und Elsa hat die Zeichnung auf dem Rücken des Schmetterlings mit dem wissenschaftlichen Namen Idalus crinis. Orangefarbene Karottennase im „Gesicht“ ebenso wie die Augen und den Mund aus kleinen schwarzen Steinen. Jetzt müssen wir nur hoffen, dass es bei und auch mal wieder genug Schnee fällt…

Süßer die Glocken nie klingen…

Maori Glockenhonigfresser
Dreifach weihnachtlich © imago images / blickwinkel

Der der im fernen Neuseeland heimische Maori-Glockenhonigfresser hat einen komplizierten Namen. Dafür sorgt dieser Vogel gleich dreifach für Weihnachtsstimmung. Zum einen erinnert sein Gesang an läutende Glocken. Zudem ernährt er sich als Mitglied der Vogelfamilie der Honigfresser von Blütennektar. Dafür besitzt er eine besondere Zunge, die vorne einen fransigen Rand hat und deswegen auch Pinselzunge genannt wird. Mit dieser Pinselzunge kann er den „Honig“ besonders gut aufwischen und wegschlecken. Zu guter Letzt machen Maori-Glockenhonigfresser sich als Bestäuber nützlich. Sie übertragen den Pollen einiger Pflanzen, darunter Misteln, deren Zweige zur Weihnachtszeit als Dekoration über die Türen gehängt werden.

In der Weihnachtsbäckerei der Zimtwanze

Zimtwanze
Duftet weihnachtlich © Proximo/iStock/Getty Images

Natürlich dürfen Kekse und anderes Weihnachtsgebäck zur Adventszeit nicht fehlen. Eine der typischen Zutaten in der Weihnachtsbäckerei ist Zimt. Es gibt einige Tiere, bei denen Zimt ein Teil des Namens ist. Beim Zimtfrosch und der Zimtdommel bezeichnet der Namensteil „Zimt“ die braune Farbe des Tieres. Die Zimtwanze wurde hingegen Zimtwanze getauft, weil sie einen leichten Zimtgeruch verströmt. Wie weihnachtlich! Zimtwanzen kommen auch bei uns in Deutschland vor und haben große Ähnlichkeit mit Feuerwanzen.

Waldweihnacht der Tausendfüßer

Leuchtet: Fluoreszierender-Tausendfüßler
Bereit für das Lichtfest im Wald © DANT FENOLIO / SCIENCE PHOTO LIBRARY

Im Sequoia Nationalpark der USA feiern Hunderte Tausendfüßer der Gattung Motyxia auf den Waldlichtungen ihr eigenes kleines Lichterfest. Sie gehören neben Glühwürmchen und Leuchtquallen zu den wenigen Tieren auf dieser Welt, die selbst Licht erzeugen können. So wirkt es, als hätte jemand den Wald mit Lichterketten festlich geschmückt. Aber das Leuchten erweckt nicht nur Festtagsstimmung, sondern warnt Fressfeinde, diese Tausendfüßer bloß nicht zu fressen. Denn die sind giftig. Allerdings haben die leuchtenden Tausendfüßer anscheinend nicht rechtzeitig in den Kalender geschaut und Weihnachten verpennt. Diese Waldweihnacht findet nämlich erst im Neuen Jahr statt…

Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen…

Weihnachtsbaumkoralle sieht aus wie ein Weihnachtsbaum
© Alessandro Mancini / Alamy Stock Photo

Den Weihnachtsbaum für den Heiligen Abend zu schmücken ist jedes Jahr ein vorfreudiges Ereignis. Es werden Kerzen aufgesteckt und Kugeln und selbstgebastelte Sterne angehängt. Die Weihnachtsbaum-Koralle scheint hingegen das ganze Jahr über auf das Christkind zu warten. Obwohl Korallen sesshaft sind und sich nicht fortbewegen können, gehören sie nicht zu den Pflanzen, sondern zu den Tieren. Eine einzelne Koralle ist allerdings kein einzelnes Tier, sondern ein Zusammenschluss von vielen Tieren. Diese einzelnen Tiere heißen Polypen. Bei der Weihnachtsbaum-Koralle sehen die Polypen wie Christbaumschmuck aus. Fröhliche Weihnachten!

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Weihnachten: Unterm Baum mit Klimaskeptikern

Wenn das Thema Klima an Weihnachten für Reizklima sorgt: Antworten auf die immer gleichen Fragen und Missverständnisse.

Es gibt immer diesen einen Onkel. Er könnte Willi heißen. Und der könnte mit Hildegard verheiratet sein. Stellen wir uns vor, sie sind mit mir verwandt. Ihre Namen spielen im Grunde keine Rolle, sie haben einen eher symbolischen Wert. Viel wichtiger ist, dass sich in ein paar Tagen wieder das Weihnachtsfest jährt und wir Verwandte treffen, die seltsame Sachen reden. Bei denen wir mit den Augen rollen, die flache Hand an die Stirn schlagen möchten, oder fluchtartig den Raum verlassen. Selbst, wenn es in Zeiten von Corona nur ein Familen-Zoom-Call ist. Vorteil: Hier kann man Kamera und Ton ausschalten, wenn’s anstrengend wird.

Fleisch, Auto und das Familienklima

Ich habe in meiner Familie sehr aufgeschlossene Menschen. Und trotzdem sind Willis und Hildegards dabei, die immer wieder mit bestimmten Aussagen auffallen. Es sind eher Männer als Frauen. Die sind sowieso schlechter für’s Klima, statistisch gesehen. Sie recyceln weniger, sie essen mehr Fleisch und, meiner eigenen Erfahrung nach, fahren sie die größeren Autos.

Und so hat Willi in meiner Geschichte gerade erst ein Schnäppchen gemacht, auf das er sehr stolz ist. Er erzählt davon von der Wohnzimmercouch aus, hinter der ein sinnlos gefällter Weihnachtsbaum mit roten und blauen Kugeln strahlt. Darunter die Dinge, die, irgendwo auf der Welt hergestellt, in zwei bis fünf Tagen niemanden mehr interessieren werden. Ressourcen haben sie trotzdem verbraucht und Lieferketten beschäftigt. Willis Stolz ist ein nachtschwarz glänzender SUV (wegen der Übersichtlichkeit im Verkehr).

Ich sage dann was. Ich kann nicht anders. Ob denn nicht klar ist, dass der Baum im Wald vielleicht besser aufgehoben wäre? Dass ein Auto zu kaufen heute vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist, man könnte ja auch mieten. Und warum die Paketberge unter dem Baum mit jedem Jahr größer werden?

“Man muss sich was gönnen,” sagt Willi dann. “Und überhaupt, was kann ich allein denn machen, ob ich ein Auto kaufe oder nicht, was macht das für einen Unterschied?” Hildegard nickt dazu. Und hier entspinnt sich dann eine immer wiederkehrender Kreislauf von Aussagen und Behauptungen. Die wir vermutlich alle kennen. Und die auch nicht richtiger werden, je öfter man sie ausspricht.

Mit dem Auto fängt es an. Mit dem großen Ganzen geht es weiter. “Außerdem,” beginnt Hildegard, “hat Deutschland eh nur einen ganz kleinen Einfluss auf das Klima.” Das Land wäre ja eher winzig. Andere Länder, die sehr viel mehr Treibhausgase ausstoßen müssten erstmal aufhören, damit es überhaupt was bringt.

Ja, Klimagerechtigkeit

Der Knackpunkt hier ist aber nicht der CO2 Ausstoß des Landes, sondern der jedes einzelnen von uns. Pro Kopf in Deutschland immerhin knapp acht Tonnen CO2 im Jahr (2019). Damit pusten wir etwa doppelt so viel in die Luft wie alle Menschen im Durchschnitt. Und Deutschland ist auch ein reiches Land mit einer gewissen Verantwortung beim Thema Klimaschutz. Wir sind einfach schon seit dem Anfang des massiven CO2-Ausstosses dabei. Klimagerechtigkeit nennt sich das. Die Verursacher der Klimakrise müssen mit guten Beispiel vorangehen und zeigen, welche Fehler man als aufstrebende Nation mit wenig CO2-Ausstoss besser nicht machen sollte.

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Vorreiter für andere sein also. Das schmeckt Onkel Willi nicht besonders. Er holt also mit der nächsten Klimakeule aus. Vielleicht hat er sie in einer der Facebook-Gruppen gelesen, denen er folgt, seit ihm die “Kinder, die Freitags mal besser in die Schule gehen sollten,” auf die Nerven gehen. Willi liest viel im Internet, seit er in Rente gegangen ist.

“Das Klima hat sich doch immer schon gewandelt, das ist nichts besonderes,” ruft er nun also von der Couch herüber.

Nein, es ist nicht der natürliche Klimawandel

Ja, und da könnte ich ihm sogar ein kleines bisschen Recht geben. Denn die Aussage an sich ist erstmal nicht falsch. Das Klima wandelt sich tatsächlich schon immer. Die Frage ist nur, wie schnell. Denn Menschen können einen natürlichen Klimawandel durch ihr Handeln beeinflussen. Das tun wir auch. Und zwar kräftig, in dem wir unsere Zutaten in den natürlichen Kreislauf geben, die oben erwähnten Treibhausgase zum Beispiel. Die beschleunigen die natürlichen Veränderungen. Was früher Jahrtausende oder gar Jahrmillionen gedauert hat, rauscht heute in wenigen Jahrzehnten an uns vorbei. Nach der letzten Eiszeit wurde die Erde alle 1000 Jahre ein Grad wärmer. Und das wird schon als schnell angesehen. Heute schaffen wir denselben Wert in einem Zehntel der Zeit.

Klima, nicht Wetter

Onkel Willi nippt an seinem Glühwein. Natürlich ist er skeptisch. Und er hat noch ein Ass im Ärmel. In den Nachrichten haben er und Hildegard gesehen, dass es auf den Bergen, gar nicht weit weg, mächtig geschneit hat. Außerdem musste er sich gerade einen neuen Mantel kaufen, es ist doch empfindlich kalt geworden die letzten Tage. Er lehnt sich zu Tante Hildegard, “erinnerst du dich,” fragt er?

“Da ist doch der ganze Schnee da im Allgäu, wo ist denn da die deine Klimakrise?” Und beide verschränken die Arme.  Langsam macht die ganze Sache auch ein bisschen Spaß, finde ich. Willi und Hildegard vergessen bei dieser Frage nämlich, dass es einen Unterschied gibt zwischen Klima und Wetter. Ob es mal schneit oder nicht. Ob es nun drei Tage, oder eine Woche schneit oder nicht, es bleibt eine kurzfristige Erscheinung. Wetter ist jeden Tag. Wetter ist eine Laune, Klima ist mehr und viel komplexer. Wir werden auch dann noch Winter haben, wenn es im Schnitt immer wärmer wird. Aber wir werden in Europa immer weniger Schnee erleben. Dazu gibt es Studien. Sicher ist: Die Temperaturen steigen, wenn wir nicht massiv gegensteuern. Gerade sind wir drauf und dran, die 1,5 Grad, die die Staaten im Pariser Klimaabkommen als Ziel gesetzt haben, zu reißen. Wenn wir so weitermachen wie bislang, steuern wir eher auf drei Grad Erderwärmung zu, hat das UN Umweltprogramm UNEP kürzlich erklärt.

Diese Erhitzung hat heute schon spürbare Auswirkungen, sage ich irgendwann. Das Eis in der Arktis schmilzt, in Sibirien war es in diesem Sommer wärmer als an den heißesten Tagen des Jahres in Berlin. 38 Grad Celsius ist der unfassbare Rekord, nördlich des Polarkreises. So heiß war es da noch nie, seit Beginn der Messungen!

“Ist doch toll,” höre ich von der Couch her.  Wenn die Pole eisfrei sind, da kann man dann mit dem Schiff durch! Das mag sein, antworte ich, aber die Auswirkungen! Verschwindet das Packeis, verändert das so ziemlich alles in der Arktis, aber auch bei uns direkt vor der Haustür. Sogar bei Onkel Willi und Tante Hildegard im Schrebergarten. Denn die weiße Oberfläche von Eis und Gletschern reflektiert normalerweise das Sonnenlicht und hält so die Temperaturen unten. Fehlt das hilfreiche Weiß, nimmt das dunklere Wasser die Wärme immer mehr auf und das sorgt dafür, dass das Eis noch schneller schmilzt. Und es wird gleichzeitig immer wärmer. Die Meeresspiegel steigen, die Tierarten, die auf das Eis angewiesen sind, kommen nicht mehr zurecht. Die Folgen wären verheerend.

Nein, es ist nicht nur die Sonne

“Also ist es die Sonne?” Du hast es selbst gesagt. Onkel Willi will noch nicht aufgeben. Nun, meint er, habe ich ihm eine Steilvorlage gegeben. Und das ist der Moment, in dem ich meine Zoom-Kamera ausmachen, oder beim Familienessen kurz mal aufs Klo verschwinden möchte.

Über Jahrhunderte hinweg, bis etwa 1960, hat die Helligkeit der Sonne leicht zugenommen. Und in dieser Zeit ist auch die Erde wärmer geworden, sage ich, räuspere mich und beschließe doch nicht zu flüchten. Dazu gibt es Studien. Seitdem nimmt die Energie der Sonne langsam wieder ab, die Temperatur in der Luft und im Meer steigt trotzdem weiter stark an. Es kann nicht die Sonne sein, die hinter der Klimakrise steckt. Viel logischer ist es, dass Treibhausgase in der Atmosphäre dafür sorgen, dass es immer wärmer wird. Und über die haben wir doch schon gesprochen, oder nicht? Ich ernte ein Schulterzucken.

Wir sorgen mit allen möglichen Dingen, die wir tagtäglich tun, dass Treibhausgase in der Atmosphäre landen. Ich brause etwas auf. Einmal tief durchatmen. Also, liebe Willis und Hildegards da draußen, wir roden massenhaft Wälder, nur ein Beispiel, sage ich. Das ist nicht nur der Amazonas oder der Regenwald in Indonesien. Und diese Wälder sind auch nicht weit weg, schließlich spüren auch wir hier die Auswirkungen. 13 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen kommen durch die Vernichtung von Wäldern zustande.  30 Fußballfelder lassen wir in der Minute verschwinden. In einer Woche ist das eine Fläche, in die Hamburg locker reinpassen würde. Und da reden wir noch nicht über Landwirtschaft, Massentierhaltung, Verkehr, Industrie, Produktion und am Ende unseren Konsum, die alle genauso an der Erderwärmung mitarbeiten.

Das Ergebnis, sage ich, sehen wir direkt vor unserer Nase, und deute auf den Geschenkeberg unter dem Weihnachtsbaum und die saftige Mastgans auf dem Tisch.

Dann wird es still.

Wie macht ihr es?

Es gibt noch sehr viele Themen mehr, die Skeptiker immer wieder aus der Schublade holen, um zu zeigen, dass es keine Klimakrise gibt. Dass andere Schuld sind. Man eh nichts ändern kann, weil das Problem zu gewaltig ist und man selbst zu klein. Kommen euch diese Argumente bekannt vor? Und wie reagiert ihr, wenn sie euch untergekommen? Es würde mich interessieren, darüber zu lesen.

Onkel Willi und Tante Hildegard mögen in der Form, in der sie in diesem Text stehen, fiktiv sein. Aber unwahrscheinlich sind sie nicht. Immer noch. Immer mehr Aufklärungsarbeit ist nötig, überzeugen und reden. Nicht die Ruhe verlieren und nicht belehren, sondern mit Argumenten und Fakten zeigen, welche Gefahren mit der Klimakrise einher gehen und wo man zu leicht auf den Holzweg gerät. Die Fragen, die hier oben stehen, werden nicht verschwinden. Aber vielleicht werden sie mit der Zeit weniger, wenn die richtigen Antworten nur immer wieder und wieder und wieder gegeben werden.

Der Beitrag Weihnachten: Unterm Baum mit Klimaskeptikern erschien zuerst auf WWF Blog.