Nashörner – 12 Fakten über die Nachfahren der Einhörner

Nashörner schlafen gerne tief, sind erstaunlich schnell und tatsächlich mit Einhörnern verwandt. Faszinierendes Wissen über die kurzsichtigen Urzeittiere:

Rasante Kolosse

3,5 Tonnen schwer können Nashörner werden. Sie sind nach den Elefanten die größten Landsäugetiere. Mit bis zu 55 km/h werden sie dabei für ihre Masse ungewöhnlich schnell. Unter den Säugetieren, die über eine Tonne wiegen, ist das Nashorn das schnellste. Und es kann beim Rennen sehr plötzlich die Richtung wechseln.

Sind Nashörner gefährlich?

Ihr Gewicht, ihre Schnelligkeit, dazu die Hörner, ihre Vorderzähne und ihre Kraft machen Nashörner zu gefährlichen Gegnern. Wenn sie sich bedroht fühlen. Denn Rhinozerosse sind nicht aggressiv, greifen selten andere Tiere an und meiden scheu menschliche Nähe.

Breitmaulnashörner neigen bei Gefahr zur Flucht, Spitzmaulnashörner eher zum Angriff. Doch mancher Angriff geschieht aus Versehen.

Sie könnten eine Brille brauchen

Was können Nashörner gut? Was können sie schlecht? Wie weit können Nashörner sehen?
Breitmaulnashorn © Martin Harvey / WWF

Rennt ein Nashorn plötzlich angriffslustig los, hat es sich womöglich nur vor einer Bewegung erschreckt und kann die Ursache nicht einordnen: Weil es sie verschwommen sieht. Rhinozerosse haben sehr kleine Augen und sind unglaublich kurzsichtig.

Zum Ausgleich für ihr schlechtes Sehvermögen haben Nashörner ein gutes Gehör und einen feinen Geruchssinn. Sie nehmen weit entfernte Gerüche wahr und kommunizieren über Kot und Urin. Letzteren spritzen sie zur Reviermarkierung auch schon mal fünf Meter weit.

Ein „Zusammenstoß“ Nashörner

Eine Gruppe von Nashörnern wird im Englischen a crash of rhinos genannt. Wahrscheinlich wegen ihrer Kraft.
Das ist nicht der einzige, lustige englische Ausdruck für Herden und Schwärme von Tieren. Es gibt zum Beispiel eine Geparden-Koalition, eine Raupen-Armee, den Giraffen-Turm, einen Kessel Fledermäuse – und ein Krähenschwarm heiß auf Englisch a murder of crows!

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Nashorn: Nachfahre des Einhorns

Einhörner gab es wirklich und sie lebten noch zu Zeiten unserer Vorfahren auf der Erde. Allerdings ähnelte das Sibirische Einhorn (oder Elasmotherium) weniger einem Pferd als vielmehr einem Nashorn und ist auch mit diesem verwandt! Doch es trug sein bis zu einem Meter langes Horn auf der Stirn und hatte längere Beine als die heutigen Rhinozerosse. Die Sibirischen Einhörner sind wahrscheinlich vor etwa 39.000 Jahren aufgrund von Klimaveränderungen ausgestorben.

So könnte das Sibirische Einhorn ausgesehen haben © IMAGO / agefotostock

Allerdings haben viele Nashörner zwei Hörner

Fünf verschiedene Nashorn-Arten leben heute noch in Afrika und Asien. Die beiden afrikanischen Nashörner – das Spitzmaul- und das Breitmaulnashorn – und das Sumatra-Nashorn aus Indonesien tragen zwei Hörner hintereinander, wobei das vordere meist größer ist.

Wie die Nahrung so das Maul

Die beiden afrikanischen Arten unterscheiden sich — wie ihre Namen vermuten lassen — anhand der Form ihres Mauls beziehungsweise ihrer Oberlippe. Nashörner sind Vegetarier und fressen Gräser, Blätter, Äste und Früchte.

Was fressen Nashörner? Welche Arten von Nashörnern gibt es? Wie unterscheiden sie sich?
Spitzmaulnashorn © Martin Harvey / WWF

Das Spitzmaulnashorn zupft mit seiner vorstehenden Greiflippe Nahrung von Büschen und Bäumen. Breitmaulnashörner grasen lieber und haben dafür eine breite, gerade Lippe.
Breitmaulnashörner sind außerdem die größten und schwersten aller fünf verbleibenden Arten.

Panzertiere? Die letzten asiatischen Nashörner

Nashörner haben keinen Panzer, aber eine durchschnittlich zwei Zentimeter dicke Haut, im Nacken sogar über vier Zentimeter. Die ist bei den asiatischen Arten am Hals und über den Beinen stark gefaltet und erinnert an einen Panzer. So heißt das Indische Nashorn denn auch Panzernashorn.

Panzer- und Java-Nashorn tragen nur ein Horn am Ende der Schnauze. Das Sumatra-Nashorn mit den zwei Hörnern ist die kleinste Nashorn-Art. Insgesamt sind die drei asiatischen Arten kleiner als ihre afrikanischen Verwandten und haben wesentlich kleinere Hörner.

Wie viele Nashörner gibt es noch? Wozu brauchen sie ihr Horn?
Panzernashorn © Richard Edwards / WWF-UK

Wozu brauchen Rhinozerosse ihr Horn?

Die Hörner dienen nicht nur als Waffe, sondern zum Graben nach Wasser oder Beseitigen von Gestrüpp. Im Kampf miteinander und zur Verteidigung ihrer Jungtiere nutzen vor allem die afrikanischen Arten ihre längeren Hörner. Den asiatischen Arten dienen dafür eher ihre dolchartigen Schneidezähne. (Die afrikanischen Rhinos haben gar kein Vordergebiss, sondern nur Pflanzen mahlende Backenzähne.)

Nashorn-Hörner bestehen hauptsächlich aus Keratin, dem gleichen Material wie unsere Fingernägel. Trotzdem werden die Hörner zu hohen Preisen als illegales Produkt in Ost-Asien gehandelt. Man schreibt ihnen Fieber senkende Wirkungen zu, sie sind teures Status-Symbol und vermeintliches Stärkungsmittel.

Vom Aussterben bedroht: Wie viele Nashörner gibt es noch?

Dank Schutzmaßnahmen ist die Zahl der Südlichen Breitmaulnashörner von rund
100 letzten Exemplaren auf knapp 18.000 gestiegen. Doch die Bestände fallen wieder.

Vom Nördlichen Breitmaulnashorn gibt es nur noch zwei Weibchen.
Java-Nashörner gibt es nur noch um die 60.
Sumatra-Nashörner geringfügig mehr, mit Besorgnis erregendem Rückgang.
Vom Spitzmaulnashorn gibt es nur noch rund 5.500 Tiere, Panzernashörner knapp 3600.

Helft uns, die Art für unseren Planeten zu erhalten!

Wo und wie schlafen Nashörner?

Die Dickhäuter schlafen etwa acht Stunden am Tag und suchen dafür den schattigen Schutz von Büschen und Bäumen. Sie können im Stehen und im Liegen schlafen. Und auch sehr, sehr fest. Dafür legen sie sich hin, die Füße leicht seitlich eingerollt.

Wo und wie schlafen Nashörner?
Breitmaulnashorn in Tiefschlaf-Position © Peter Chadwick / WWF

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Schwimmer und Nichtschwimmer

Nashörner suhlen sich gerne in kühlendem Schlamm, der die Haut vor Parasiten schützt. Besonders die asiatischen Arten verweilen ausgiebig in Schlammlöchern, Wasser und Sümpfen. Sie können gut schwimmen, während ihre afrikanischen Verwandten schlechte Schwimmer sind und in tiefem Wasser ertrinken können.

Wie klingt ein Nashorn?

Welche Laute gibt es von sich? Die Dickhäuter sind nicht stumm. Sie keuchen, fauchen, schnauben und wimmern – in dieser Reihenfolge wahrscheinlich zur Begrüßung, Warnung, beim Fressen und aus Hunger. Junge Rhinos kommunizieren ihre Bedürfnisse mit verschiedenen Jammer-Lauten.

Welche Geräusche machen Rhinozerosse?
Auch Nashorn-Nachwuchs jammert © Brent Stirton / Getty Images / WWF UK

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Jaguare: 12 Fakten über die geheimnisvollen Raubkatzen

Ihr Gebiss ist das kräftigste aller Raubkatzen. Sie jagen „im Fliegen“, haben Angst vor Ameisenbären und könnten aussterben, bevor man sie richtig kennt. Denn Jaguare sind noch kaum erforscht.

Hüter vieler Geheimnisse

Jaguare gehören zu den geheimnisvollsten und am wenigsten erforschten Katzen der Welt. Die scheuen Einzelgänger leben zurückgezogen und verstreut in riesigen, teilweise schwer zugänglichen Gebieten. Sie sind hauptsächlich nachts aktiv und der Mensch bekommt sie selten zu Gesicht. Das ist auch gut so! Denn wagt sich ein Jaguar aus seiner Deckung, wird er meist sofort erschossen.

Jaguare: Die größten Katzen Amerikas

Jaguare leben in Wäldern und Savannen Mittel- und Südamerikas, vor allem heute noch in den dichten Regenwäldern des Amazonasbeckens. Es sind die einzigen Großkatzen des amerikanischen Kontinents. Weltweit ist der Jaguar nach Löwen und Tigern die drittgrößte Raubkatze.

Die gefleckten Katzen sind kräftig gebaut, robust und muskulös mit großen Muskelpaketen an Nacken und Schultern. Sie können um die 120 Kilogramm schwer, 70 Zentimeter hoch und 1,70 Meter lang werden.

Wie groß werden Jaguare? Wie jagen sie? Was fressen sie?
Jaguare sind nicht wasserscheu © IMAGO / agefotostock

Jaguar — „der im Fliegen jagt“

Der Jaguar spielt eine wichtige Rolle in der Mythologie und Kultur der indigenen Bevölkerung Südamerikas. Er wurde und wird als heilig verehrt. Sein Name rührt von der indigenen Bezeichnung „Jag War“ – übersetzt etwa „der im Fliegen jagt“. Denn die Großkatzen pirschen sich von hinten an ihre Beute an und springen ihr dann von hinten auf den Rücken.

Kräftiges Gebiss

Jaguare haben das stärkste Gebiss aller Katzen und nach der Tüpfelhyäne die zweitgrößte Beißkraft aller Landraubtiere überhaupt. Sie können etwa doppelt so stark zubeißen wie Löwen und töten ihre Beute häufig durch einen Biss mit ihren langen Eckzähnen durch die Schädeldecke. Das ist von keiner anderen Raubkatze bekannt. Zum Nahrungsspektrum der fliegenden Jäger gehören Hirsche, Büffel, Affen, Gürteltiere, Fische, Kaimane – und Landschildkröten, deren Panzer sie mit ihrem kräftigen Gebiss knacken.

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Jaguare schwimmen gerne

Die meisten Katzen sind wasserscheu. Nicht so Jaguare. Die Raubkatzen sind ausgezeichnete Schwimmer, leben gerne in Ufernähe, kühlen sich im Wasser ab und stehen dafür manchmal stundenlang brusttief im Fluss. Noch ungewöhnlicher: Sie jagen auch im Wasser.

Wie viele Jaguare gibt es noch? Man kann nur grob schätzen.
Gejagt auch als Ersatz für Tiger © IMAGO / Nature Picture Library

Einziger Feind Mensch

Vermutlich gibt es insgesamt noch etwa 120.000 bis 170.000 Jaguare. Das ist allerdings nur eine grobe Schätzung, die zeigt, wie wenig über sie bekannt ist. Was wir wissen: Die letzten Jaguare verteilen sich auf 34 Unterpopulationen. Die bestehen teilweise nur aus wenigen Tieren und leben durch Straßen, Felder und Siedlungen weit voneinander abgeschnitten. Lediglich eine dieser Populationen ist noch nicht vom Aussterben bedroht! Ihr Rückzugsgebiet ist der Amazonas.

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Der Mensch rückt dem Jaguar immer näher. In den letzten hundert Jahren haben die Raubkatzen die Hälfte ihres Lebensraums verloren. Sie werden illegal gewildert. Meist als Ersatz für Tigerteile, die als vermeintliche Heilmittel gefragt, aber dank guter Schutzarbeit immer schwieriger zu bekommen sind. Und sie werden aus Angst und Vergeltung gejagt, wenn heute Siedlungen und Nutztierherden zunehmend dichter an ihre Reviere grenzen.

Schutz durch „Selfie“: Jaguare auf Facebook

Ein wichtiges Instrument zur Schutzforschung über die scheuen Tiere sind Kamerafallen. In den dichten Regenwäldern Costa Ricas helfen Gemeindemitglieder, die Daten aus den Kamerafallen zu sichern und veröffentlichen Fotos und Videos aus dem Dschungel im Internet. Das steigert die Wertschätzung einer intakten Natur und den Ökotourismus als Einnahmequelle und Alternative zur Ausbeutung der Wälder.

Wie schlafen Jaguare?

Jaguare schlafen einen Großteil des Tages. Um sich vor Sonne und Feinden zu schützen, liegen sie versteckt in dichtem Unterholz, hohem Gras – oder hängen auf dem Ast eines Baumes! Denn sie sind sehr gute Kletterer.

Wo schlafen Jaguare?
So schlafen Jaguare © IMAGO / robertharding

Wie unterscheiden sich Jaguare und Leoparden?

Die in Asien und Afrika lebenden Leoparden sind mit den Jaguaren eng verwandt und sehen ihnen in Muster und Fellfarbe sehr ähnlich. Doch Jaguare wirken massiger, haben kürzere Beine, einen wesentlich kürzeren Schwanz und einen breiteren, runderen, kräftigeren Kopf. Und ihre Fellflecken, die Rosetten, haben in der Mitte schwarze Tupfen.

Schwarze Panther sind Jaguare

… Oder Leoparden. Bei beiden Arten gibt es sogenannte Schwärzlinge, die durch eine Überpigmentierung dunkles Fell haben. Die Flecken schimmern aber noch durch. Panther sind also keine eigene Art.
Schwarze Jaguare sind extrem selten. Trotzdem sind uns schon welche in unsere Kamerafallen im Amazonas getappt!

Wo leben schwarze Panther? Wo findet man schwarze Panther? Panther in der Kamerafalle im Inirida Ramsar Schutzgebiet in Kolumbien im nördlichen Amazonas
Panther in Kamerafalle im Inirida Ramsar Schutzgebiet in Kolumbien © Fundacion Omacha / WWF 2016

Wehrhafter Ameisenbär

Obwohl Jaguare an der Spitze der Nahrungskette stehen, erliegt ihnen nicht jede Beute wehrlos. Respekt müssen die Großkatzen zum Beispiel vor den scharfen Krallen der Ameisenbären haben, wie Ihr in diesem Kamerafallen-Video sehen könnt.

Jaguare sind wichtig

Jaguare sind Top-Prädatoren. Die großen Beutegreifer kontrollieren die Populationen anderer Arten und erhalten das Gleichgewicht der Natur. Sie benötigen große, gesunde Lebensräume mit ausreichend Deckung und Beutetieren. Indem wir diese und die Raubkatzen schützen, erhalten wir ganze Ökosysteme und viele weitere Arten.

Hilfe für Jaguar & Co

Wie können wir die Jaguare schützen? Warum sind sie wichtig?Die drei am stärksten bedrohten Katzen der Welt stehen auf drei Kontinenten ähnlichen Gefahren gegenüber: Jaguar, Schneeleopard und Gepard. Hier lest Ihr mehr über unsere aufwendige Schutzarbeit und wie Ihr helfen könnt.

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Abenteuer Müllsammeln an der Elbe

Auf die Frage: „Was machst du in den Ferien?“ lautete unsere Antwort diesen Sommer: „Ich gehe Müllsammeln!“ Wir, das sind elf engagierte junge Menschen, die im August am vierten WWF Jugend Clean Up Walk teilgenommen haben. Gemeinsam sind wir eine Woche lang von Lutherstadt Wittenberg bis nach Köthen gewandert und haben dabei allen Abfall eingesammelt, den wir unterwegs gefunden haben.

Schnapsflaschen, Silberbesteck und ein Briefkasten: 258,5 Kilo

So eine Müllsammelaktion fühlt sich immer auch ein bisschen an wie eine Schatzsuche. Neben unzähligen Zigarettenstummeln und ‑schachteln, Plastikverpackungen und To-Go-Bechern haben wir auch einige kuriose Gegenstände aus der Natur geborgen. An einem Tag fanden wir einen großen Plastikgartentisch im Straßengraben, an einem anderen einen Teppich. Auf unserer ersten Etappe angelten wir aus einem Bach um die hundert Schnapsfläschchen, ein Besteckset und sogar einen Briefkasten. Alles in allem haben wir während des Clean Up Walks 258,5 Kilo Müll gesammelt.

Mehr als nur eine Müllsammelaktion

wwf jugend clean Up walk: Sonnenuntergang an der Elbe
Clean Up Walk heißt auch romantische Momente © Lena Chiari

Zum Clean Up Walk gehört aber noch so viel mehr als das Müllsammeln. Wir haben neue Freundschaften geschlossen, an den Abenden gemeinsam gekocht und eigene Kartenspiele erfunden, uns miteinander über unsere Erfolge gefreut und auch das ein oder andere Hindernis zusammen überwunden. So eine abenteuerliche Aktion schweißt zusammen. Gemeinsam konnten uns selbst Reifenpannen, Mückenschwärme und plötzlich endende Waldwege nicht unterkriegen.

Orte mal ganz anders kennenlernen

Beim Müllsammeln kommt man deutlich langsamer voran als beim normalen Wandern. Dadurch haben wir die Gegend zwischen Wittenberg und Köthen besonders intensiv kennengelernt. In unseren weißen Warnwesten und mit unserem Müllwagen sind wir überall aufgefallen und mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Auf diese Weise konnten wir jede Menge Aufmerksamkeit für unser Anliegen erregen.

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Die positiven Rückmeldungen haben uns jeden Tag motiviert, weiterzumachen. Wir sind unglaublich dankbar für die viele Unterstützung, die wir unterwegs erfahren haben. Ohne die Menschen, die uns Turnhallen und Gemeindehäuser zum Übernachten zur Verfügung gestellt und den von uns gesammelten Müll entsorgt haben, wäre der Clean Up Walk nicht möglich gewesen! Einen ganz besonderen Tag haben uns Tara und Heiko aus dem WWF-Büro in Dessau beschert. Mit ihnen durften wir einen Teil des WWF-Projektgebiets Mittlere Elbe mit seiner wunderschönen Natur und Artenvielfalt vom Kanu aus kennenlernen.

Gleichzeitig die Natur an der Elbe und in den Philippinen schützen

Mit dem Clean Up Walk wollen wir aber nicht nur die Ufer der Elbe ein wenig plastikfreier machen, sondern auch ein Meeresschutzgebiet in den Philippinen. Im Golf von Davao leben unter anderem verschiedene Meeresschildkrötenarten, Walhaie und Seekühe. Leider landen dort aber auch viele Abfälle aus den Städten an der Küste im Wasser. Der WWF setzt sich dafür ein, dass dort weniger Müll ins Meer gelangt.

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Wir alle haben uns vor unserer Abreise Sponsor:innen gesucht, die für jedes gesammelte Kilo Müll an das WWF-Projekt im Golf von Davao spenden. Auf unserer Action Panda Spendenseite können auch alle anderen das Projekt bis zum 30. September mit einem beliebigen Beitrag unterstützen. Wir würden uns wirklich sehr freuen. Dort findest du auch unser Wandertagebuch.

WWF Jugend an der Elbe beim Clean Up Walk 2021
Wunderbare Landschaft im WWF Projektgebieten an der Mittleren Elbe © Lena Liebetrau

Hast du auch selbst Lust etwas gegen die Vermüllung zu tun?

5 Tipps für deine eigene Müllsammelaktion

  1. Suche dir Mitstreiter:innen! An vielen Orten gibt es bereits regelmäßig stattfindende Cleanups und ehrenamtliche Müllsammelgruppen.
  2. Kläre die Entsorgung im Voraus! Kontaktiere lokale Müllentsorger oder die Gemeindeverwaltung, um abzuklären, wo du den gesammelten Müll abgeben kannst.
  3. Denke an Handschuhe oder Müllgreifer, genügend Müllsäcke. Und eine Waage, falls du den gefundenen Müll wiegen möchtest.
  4. Nimm Rücksicht auf brütende Vögel und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Wichtige Hinweise dazu findest du hier. 
  5. Du bist zwischen 18 und 27 Jahren alt? Dann komm im Spätsommer 2022 mit zu unserem nächsten Clean Up Walk! Die Anmeldung startet im Juni auf wwf-jugend.de. Komm mit!

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Zu heiß, zu trocken, zu nass, zu stürmisch: unsere Zukunft der Wetterextreme

Der Hurrikan Ida hat am Mittwochabend (1. September 2021) New York eine seit der Wetteraufzeichnung noch nie dagewesene Regenmenge von 80 Millimetern in nur einer Stunde beschert. Dieser schlimme Unwetterrekord verweist den erst vor etwa einer Woche gesetzten Starkregenrekord New Yorks durch Tropensturm Henry mit 49 Millimeter auf Platz 2 der Wetterextreme. Von Maryland bis New York gibt es bis heute (3. September) mindestens 42 Toten.

New York ist kein Einzelfall. In Deutschland wurde nach drei sehr trockenen Jahren mit großen Waldverlusten in diesem Sommer in der Uckermark mit rund 140 Milimetern Rekordniederschlag innerhalb eines mehrstündigen Regens gemessen. Extreme Hochwasser in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen haben im Juli 2021 zu furchtbaren menschlichen Verlusten und weitreichenden ökonomischen Schäden geführt, als in wenigen Minuten aus kleinen Flüssen reißende Fluten wurden.

Überschwemmung Deutschland im Juli 2021
Extremwetter werden häufiger, wie hier in Rheinland-Pfalz im Juli 2021 © IMAGO / Reichwein

Das Wetter wird nachweislich extremer

Das Wetter wird immer extremer. Und zwar nachweislich. Der am Mittwoch veröffentlichte Atlas zu Wetterextremen (1970–2019) der World Meteorological Organisation (WMO) und von dem United Nations Office for Disaster Risk Reduction (UNDRR) zeigt, dass Stärke und Anzahl der wetter‑, klima- und wasserbedingten Katastrophen seit 1970 stark zugenommen haben.

Die bis 2019 ausgewerteten Extremereignisse haben mit den Stürmen Katrina (2005 mit 163 Milliarden US Dollar Schäden), Harvey, Maria und Irma (alle in 2017) die ersten vier Plätze hinsichtlich der ökonomischen Schäden eingenommen. Der Wissenschaftler Petteri Taalas (WMO) schätzt, dass der Sturm Ida den Sturm Katrina in seinen ökonomischen Auswirkungen übertreffen wird — und damit auf Platz 1 der Schadensliste landen könnte.

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Die Klimakrise ist kein regionales Ereignis, sondern kann jede und jeden von uns treffen. Auch die Münchner Rückversicherung zeigt auf, dass auf uns in Deutschland mehr Dürre‑, Sturm- und Starkregen, aber auch Hagelereignisse im Sommer zukommen. Wetterextreme gefährden zunehmend unsere Land- und Forstwirtschaft, unsere Infrastruktur, Wirtschaft und Gesundheit.

Klimakrise ist jetzt!

Diese erste Septemberwoche 2021 mahnt uns mit seinen Extremwetterrekorden, dass wir sofort Handeln müssen. Auf der einen Seite steht der Klimaschutz mit der sofort nötigen Reduktion der Kohlenstoffemissionen. Für die Bundestagswahl haben wir ein weiteres Mal gezeigt, was auf politischer und Wirtschaftsebene passieren muss, um der politischen Sorgfaltspflicht für uns Bürger nachzukommen:

  1. Minderung der Emissionen um 70 Prozent bis 2030
  2.  Umbau der klima- und umweltschädlichen Subventionen
  3.  Schaffung von mehr Arbeitsplätzen auf den Transformationswegen zu einer klimaneutralen Wirtschaft
  4.  den Durchbruch bei der Energiewende mutig angehen mit gesteigerter Energieeffizienz und mehr erneuerbaren Energien.

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Der Wald ist wichtiger Partner in der dringend benötigten Reduktion der menschgemachten Emissionen. Derzeit ist der Verlust von Wald durch Übernutzung und Feuer global so stark, dass sein Verlust 10–20 Prozent der globalen menschengemachten Emissionen ausmacht.

Entwaldung beenden!

Unser Waldmanagement ist ein Schlüsselfaktor für die Vermeidung von Extremwetterereignissen, das sollte uns stärker bewusst werden. Um der Wucht der zunehmenden Wetterextremen zu begegnen, muss die Entwaldung und Verschlechterung der Wälder (Degradation) sofort beendet werden. Deutschland hat innerhalb der EU den größten Fußabdruck bei der Entwaldung der Tropenländer. Unsere Lebensmittelindustrie ist stark mit Entwaldung verknüpft, die unser Klima in die Extremwetterlagen führt.

Wir fordern deshalb

  • sofortigen Stopp der Entwaldung durch die Schaffung eines wirksamen EU-Gesetzes für entwaldungsfreie Lieferketten. Die Lebensmittelindustrie muss aufgrund der negativen Rückkopplung von Klimawandel und Waldstörung extrem schnell klimaneutral werden.
  • Eine wirksame Bekämpfung von Umweltkriminalität, die zum Verlust von Wald und seiner Qualität führt. Etwa ein Drittel des geschlagenen Holzes wird global illegal auch mit Lieferketten nach Deutschland geschlagen.
  • deutlich mehr Engagement der nächsten Bundesregierung beim Schutz der Wälder und der Wiederherstellung von durch Feuer und Übernutzung degradierter Landschaften.

Wenn wir nicht beherzt vorbeugen, gehen wir trotz besseren Wissens mit offenen Augen in die Wetterextreme hinein. Am 24. September ist an 213 Orten in Deutschland zusammen mit Fridays-for-Future Klimastreik. Wir zählen dort auf Euch! Und am 26. September wählen wir unsere Zukunft. Wir können, wir müssen in diesem September der Extremwetter nachdrücklich die Weichen gemeinsam in eine verlässlichere Zukunft stellen.

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Durstiges Deutschland: Warum unser Essen anderswo viel zu viel Wasser verbraucht

Jeder von uns braucht Wasser. Wasser ist Leben. Und wir brauchen auch Wasser für unser Essen. Sehr viel Wasser. Aber welche Lebensmittel benötigen besonders viel Wasser? Und wo werden die angebaut? An diesen Fragen haben wir im zweiten Bericht unserer Reihe „So schmeckt Zukunft — der kulinarische Kompass für eine gesunde Erde“ gearbeitet. Und wir haben erstmals untersucht, welches Risiko der Wasserknappheit vor Ort entsteht — also wo unsere Ernährung anderswo Mensch und Natur buchstäblich das Wasser abgräbt. 

Warum wir uns um das Wasser in unseren Lebensmitteln kümmern müssen 

Rund 70 Prozent allen genutzten Süßwassers wird durch die Landwirtschaft verbraucht. Alleine das belastet schon die globalen Süßwasserreserven. Hinzu kommen die Auswirkungen der Klimakrise mit häufigeren Dürren und Hochwassern. Als Resultat wird weltweit das Süßwasser knapper. Wasserknappheit ist eine der größten Gefahren für Mensch und Natur. 

Die Tomaten aus Spanien: Wir verbrauchen viel zu viel Wasser in den trockenen Regionen

Unsere Ernährungsgewohnheiten spielen dabei eine erhebliche Rolle. Unser Bericht zeigt deutlich, dass unsere Lebensmittel die Konflikte um Wasser in vielen Regionen verschärfen. Insgesamt werden 2,4 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Bewässerung durch unsere Nachfrage nach Lebensmitteln verbraucht. So viel wie der Chiemsee hat. Der Großteil davon wird außerhalb Deutschlands vergossen. Insbesondere Obst, Gemüse oder Nüsse aus trockenen Regionen wie Spanien, der Mittelmeerküste oder Kalifornien benötigen viel Bewässerung. 

Süßwasser in der Landwirtschaft: Wasserschlucker Tomaten
Und wo kommt unser Wasser her? © Ola Jennersten / WWF

Wir alle wissen, dass wir weniger Fleisch essen müssen. Wir müssen aber auch eindeutig sagen: Für eine mehr pflanzenbasierte Ernährung ist Deutschland nicht vorbereitet. Bei gleichbleibenden Produktionsbedingungen erhöht sich bei einer pflanzenbasierten Ernährung der Wasserverbrauch — und damit die Wasserknappheit in bereits jetzt gefährdeten Regionen. 

Wir brauchen den Wandel in der Landwirtschaft 

Damit wir uns in Deutschland zukünftig gesund und nachhaltig ernähren, ohne das Wasserrisiko in anderen Regionen zu erhöhen, braucht es einen grundsätzlichen Wandel der Politik. Denn bislang liegt der Fokus auf dem Anbau von Futtermitteln und der Tierhaltung. Wir sind in großen Anteilen abhängig von Importen für Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte oder Nüssen. Dies muss sich ändern. 

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Es gibt zwar eine Eiweißpflanzenstrategie, die darauf ausgerichtet ist, den Anbau und Vermarktung von eiweißhaltigen Futtermitteln für Schweine, Geflügel und Co zu verbessern. Ausgeklammert ist bisher die Proteinfrage für den Menschen. Dabei werden Erbsen, Bohnen und Co als alternative Proteinquelle durch den boomenden Markt der Fleischersatzprodukte stark nachgefragt. Das Angebot kommt nicht hinterher. Und es gibt noch eine starke Schieflage beim Preis: Pflanzliche Lebensmittel, insbesondere Fleischersatzprodukte, sind im Schnitt noch doppelt so teuer, wie Billigfleisch, wie unsere Rabattanalyse gezeigt hat. 

Ohne Ernährungswende gibt es keinen wirksamen Klimaschutz

Wir brauchen aus ökologischen und gesundheitlichen Gründen eine Ernährungswende. Mit dieser Forderung bin ich nicht alleine, das ist Konsens. Das steht etwa im Abschlussbericht der Zukunftskommission Landwirtschaft, dem Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates für Ernährung oder auch in den Empfehlungen des Bürgerrates. 

Landwirtschaft Wasser was die Ernährungswende braucht
Ernährungswende: was wir brauchen © WWF

Die kommende Bundesregierung muss 

  • Eine ressortübergreifende Ernährungsstrategie etablieren, die sich an den planetaren Belastungsgrenzen orientiert 
  • die Ausweitung des heimischen Anbaus von Obst, Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten umfassend unterstützen 
  • ein Lieferkettengesetz verabschieden, das die gesamte Lieferkette betrachtet und auch die Umwelt, und damit auch Wasserrisiken, als eigenständiges Schutzgut adressiert 
  • eine Lenkungsabgabe auf tierische Lebensmittel mittelfristig eine Nachhaltigkeitssteuer einsetzen 
  • ein verpflichtendes Nachhaltigkeitslabel für Lebensmittel einführen, das über den Klimafußabdruck hinausgeht und beispielsweise Wasserrisiken und Biodiversitätsverlust umschließt 

Ziel muss zukünftig sein, dass die einfache Wahl auch die gesunde und nachhaltige Wahl ist. Auch für einkommensschwachen Haushalte. Ob beim Einkauf, im Restaurant oder in der Schule: eine planetarisch-kulinarische Ernährung muss für jeden zur Verfügung stehen. Frei von Beigeschmack. 

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