Hamster – Was Du (vielleicht) noch nicht über sie wusstest

In ihren typischen Hamsterbacken können Hamstermütter sogar ihre Jungen transportieren. Aber warum hamstern Hamster? Was können sie sonst noch besonders gut? Wo leben sie in Deutschland? Und sind Goldhamster wirklich vom Aussterben bedroht?

Warum hamstern Hamster?

Hamster haben dehnbare Backentaschen, in denen sie vor allem Nahrung transportieren. So legen sich wild lebende Hamster ihre Wintervorräte an, können in ihrem Bau in Ruhe fressen und müssen diesen nicht für jede Mahlzeit verlassen. Bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichtes können die kleinen Nager in ihren Hamsterbacken tragen. Um das Futter wieder herauszubekommen, streichen sie mit ihren Pfoten von hinten nach vorne über die Backen.

Babytrage Hamsterbacke

Feldhamster: Wofür die Hamsterbacken? Was fressen Hamster?
Warum hamstern Hamster? © IMAGO / blickwinkel

Hamster können übrigens mit vollen Backen trotzdem fressen und tragen darin zum Beispiel auch Nistmaterial. Bei Gefahr verstecken Hamstermütter in freier Wildbahn manchmal sogar ihre Jungtiere in den Backen.

Pfadfinder mit feiner Nase

Wie der Ariadnefaden in der griechischen Mythologie den Weg aus dem Labyrinth weist, hinterlassen Hamster Duftmarken, um zurück nach Hause zu finden: Erforschen sie neues Terrain, reiben sie unterwegs ihren Körper an verschiedenen Stellen, die sie auf dem Rückweg erschnüffeln können. Denn Hamster haben einen sehr guten Geruchssinn und übrigens ebenfalls einen guten Gehörsinn.

Blind wie ein Maulwurf

Der Sehsinn dagegen ist bei Hamstern nicht besonders gut ausgebildet. Denn sie sind nachtaktiv und nachts ist es dunkel. Die Nager sind sehr kurzsichtig und farbenblind.

Vom Feld- bis zum Goldhamster: Die Hamster-Arten

Kurzschwanz Zwerghamster
Der kleinste Hamster: Kurzschwanz-Zwerghamster © IMAGO / blickwinkel

Hamster sind Nagetiere und gehören zu den Mäuseartigen. In Europa und Asien gibt es insgesamt rund 20 verschiedene Arten. Bei uns heimisch ist der Feldhamster, die größte Hamster-Art mit bis zu 34 Zentimetern Länge und 650 Gramm Gewicht. Die kleinsten Hamster sind Kurzschwanz-Zwerghamster, die manchmal nur gute fünf Zentimeter lang sind. Sie leben zum Beispiel in der Mongolei, Sibirien und China. Verschiedene Zwerghamster-Arten werden bei uns als Haustiere gehalten, genau wie die Goldhamster, für viele wohl die bekanntesten Vertreter. Dazu später mehr!

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Feldhamster haben einen schwarzen Bauch

Ja, wirklich. Hamster sind verhältnismäßig bunt. Ihre heller-braune Oberseite bietet eine gute Tarnung in den Feldern, in denen sie leben. Die Seiten und den Kopf zieren weiße Flecken. Und ihre dunkelbraune bis schwarze Unterseite strecken sie Angreifern entgegen, wenn sie sich zur Verteidigung aufrichten. Sie soll das geöffnete Maul eines größeren Tieres imitieren, mit den Pfoten als Zähne.

Wie alt werden Hamster?
Wilde Feldhamster werden bis zu 2,5 – selten auch 5 Jahre alt © IMAGO / blickwinkel

Enorme Strecken im Dunkeln

Einen Feldhamster bekommt man selten zu Gesicht. Sie leben in langen, weit verzweigten Bauten bis zu zwei Meter tief unter der Erde und kommen nur nachts heraus. Dann aber legen sie im Dunkeln Strecken von bis zu zwölf Kilometern zurück.

Hamster bauen sich ein Klo

In ihren unterirdischen Gängen darf auch eine Toilette nicht fehlen: Hamster machen nicht in ihr „Wohnzimmer“, sie graben sich einen extra Platz für ihr Geschäft.

Wilde Hamster in Deutschland: Vom Aussterben bedroht

Höchstens noch 10.000 bis 50.000 Feldhamster gibt es bei uns in Deutschland. In vielen Bundesländern sind sie bereits ganz ausgestorben. Heute leben größere Populationen nur noch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Grund ist die intensive Landwirtschaft mit ihren Giftstoffen, Monokulturen und weniger Fressen und Verstecken. Um dem entgegen zu wirken, setzen wir uns für eine Landwirtschaft für Artenvielfalt ein.

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Hamster sind keine Vegetarier

Die Nager fressen zwar hauptsächlich Körner, Pflanzentriebe, Wurzeln, Blätter, Blüten und Feldfrüchte wie Karotten oder Kartoffeln. Doch ab und zu dürfen es auch Insekten, Würmer, Schnecken oder sogar Mäuse sein.

Was machen Feldhamster im Winter?

Sie halten Winterschlaf in ihrem Bau von etwa November bis März und senken in dieser Zeit die Körpertemperatur auf bis zu bis zu 1,9 Grad Celsius ab. Alle paar Wochen wachen sie auf, um von ihren Vorräten zu fressen, zu koten und zu urinieren.

Goldhamster: Nicht unbedingt goldig

Wie sehen Goldhamster aus?
Goldhamster: In freier Wildbahn vom Aussterben bedroht © slowmotiongli / iStock / Getty-Images

Sie sehen schon goldig aus, schließlich sind sie nach ihrer Fellfarbe benannt. Doch die beliebten Haustiere sind — vor allem für Kinder – eigentlich gar nicht geeignet. Sie sind nachtaktiv wie alle Hamster. Am Tag sollte man sie nicht wecken, nicht herausnehmen und nicht streicheln. Nachts können sie dafür einen Heidenlärm in ihrem Hamsterrad veranstalten – das ihnen noch nicht einmal reicht, um ihren enormen Bewegungsdrang zu befriedigen.

Goldhamster kommen ursprünglich aus Syrien, aber sind in freier Wildbahn so selten geworden, dass sie als gefährdet gelten, in der Natur in unmittelbarer Zukunft auszusterben.

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Zwischen Anpassung und Untergang: Eisbären in der Klimakrise

Der Lebensraum der Eisbären schmilzt, das ist so weit klar – und traurig. Doch was hat das für Folgen?

Das erste Mal, dass ich einen Eisbären sah, war in der kanadischen Arktis. Tatsächlich haben uns wir innerhalb von 24 Stunden sechs Bären besucht, als das sommerliche Meereis aufbrach und die Bären begannen, an Land zu gehen. Ich war sehr glücklich, dass drei Inuit-Forscher mit uns im Camp waren. Sie kannten das Verhalten der Bären genau und vertrauten auf Ihre Erfahrung, sie abschrecken zu können. Dank ihres Fachwissens konnte ich die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten, respektvoll und ohne Angst.

Was passiert mit den Bären?

Angesichts der sich beschleunigenden Klimakrise frage ich mich oft, inwieweit meine Erfahrung mit den Eisbären bald nur noch eine schöne Erinnerung sein wird. Die Klimakrise macht es immer schwieriger vorherzusagen, wie es den Bären ergehen wird, wenn ihr Lebensraum schrumpft. Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Klimakrise negative Auswirkungen auf die Eisbären haben wird. In einigen Teilpopulationen sind die Auswirkungen sogar schon seit mehr als einem Jahrzehnt zu beobachten. Man geht davon aus, dass bei der derzeitigen Entwicklung des Weltklimas ein Drittel der Eisbären in den nächsten 30 Jahren verschwinden wird. Doch wie wird der Weg dorthin für die Eisbären aussehen? Auf welche neuen Herausforderungen können wir uns einstellen?

Wie sich Eisbären anpassen

In zwei ostkanadischen Teilpopulationen, wo das einjährige Meereis das mehrjährige Eis ersetzt, geht es den Eisbären sogar besser als noch vor zwei Jahrzehnten. Das ist zum Teil auf das reichhaltigere Angebot an Beutetieren zurückzuführen. Rund um Svalbard sind die Populationsgrößen stabil — trotz des Verlustes von Meereis und der daraus resultierenden Trennung der Sommerlebensräume von den angestammten Höhlen, in denen die Eisbären gebären. Im Gegenzug ist die Population in der westlichen Hudson Bay in keinem guten Zustand. Das lässt vermuten, dass sie entweder weniger Robben fressen — oder mehr Energie verbrauchen.

Koexistenz wird schwieriger

Also passen sich die Eisbären an den Verlust von Meereis an? Es scheint, dass sie es versuchen. Wie erfolgreich ihre Bemühungen auf lange Sicht sein werden, bleibt abzuwarten. In der Zwischenzeit schaffen einige ihrer Anpassungsstrategien neue Herausforderungen. Da die Bären immer mehr Zeit an den Küsten und auf den Inseln verbringen, wo sich Walrosse und Vogelkolonien aufhalten, kommen sie in engeren Kontakt mit den Menschen. Eine Koexistenz von Mensch und Bär ohne gefährliche Folgen wird schwerer.

Eisbären Haus Russland
Eine Strategie der Eisbären: sich neue Gebiete an Land erschließen © Dmytri Kokh

Auf der Suche nach neuer Beute dezimieren Eisbären einige Brutkolonien von Seevögeln, mit noch unbekannten ökologischen Folgen. In dem Maße, wie der Appetit auf die industrielle Erschließung der Arktis zunimmt, wird es auch zu Überschneidungen zwischen Mineralienvorkommen und Lebensräumen kommen, so dass Eisbären an Land wandern, um ihre Jungen zu bekommen.

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Das Meereisminimum im September 2021 war das zweitniedrigste in der Geschichte. Die Gletscher schrumpfen weiter im Rekordtempo. Die Temperaturen in der Arktis steigen weiter an. Es gibt also berechtigte Gründe, sich Sorgen um das langfristige Überleben der Eisbären zu machen. Aber nur Sorge reicht nicht. Wir müssen globale Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergreifen.

Das Verschwinden der Eisbären — und sei es nur in manchen Teilen der Arktis — wäre für uns alle ein Schlag. Für die indigenen Völker der Arktis wäre es ein existenzieller Verlust. Wir müssen alle zusammenarbeiten, damit die Eisbären ihren Platz im arktischen Ökosystem behalten können.

Und das heißt vor allem mal: die Klimakrise stoppen.

 

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Der entwaldungsfreie Einkaufszettel

Deutschland isst und der Amazonas verschwindet. Klingt komisch, ist aber so. Aber es geht auch anders. Mit gutem Gewissen schmeckt es deutlich besser. Und das Einkaufen dafür macht auch viel mehr Spaß. Hier ein paar Tipps, wie ihr den Regenwald aus eurem Einkaufswagen fernhaltet.

Geht es auch ohne Fleisch?

Fleisch ist einer der schlimmsten Faktoren des Klimakrise. Das sollte inzwischen wirklich jeder mitbekommen haben. Aber: Unser Fleischkonsum ist auch dafür verantwortlich, dass seit 2001 weltweit acht Millionen Hektar Wald für den Sojaanbau verschwunden sind. Denn dieses Soja landet – richtig geraten – in den Futtertrögen von Rinder, Schweinen und Geflügel. Deswegen öfter mal vegetarisch kochen — schmeckt mindestens genauso gut, siehe die Rezepte hier. Und wenn es denn Fleischersatzprodukte sein sollen: Die gibt es immer häufiger, immer leckerer. Schon mal Jackfruit probiert? Irre, kann wie das beste Rindergulasch schmecken. Und Kindern schmeckt übrigens die Mortadella aus Erbsenprotein sehr gut. Zumindest meinen.

Weniger Fertigprodukte

Ganz generell gilt die Faustregel: Je häufiger ein Produkt verarbeitet wurde, desto mehr unappetitliche Sachen kann man darin verstecken. Zum Beispiel unzertifiziertes Palmöl. In der Tiefkühlpizza steck also ziemlich sicher Entwaldung drin, in den Keksen auch. Auch hier ist bio besser. Und am besten: selbst machen.

Deutlich weniger Milchprodukte

Vegetarisch einkaufen ist super. Vegan wäre natürlich noch besser. Denn trotz des sich hartnäckig haltenden Vorurteils, sind es nicht die Veganer, die den Regenwald aufessen. Nur ein Bruchteil des weltweiten Sojas landet in Tofu oder Sojamilch. Zwei Prozent, um genau zu sein.

Und wenn es doch der richtige statt des Soja-Joghurts sein soll, dann:

Natürlich ist bio besser

Ja, natürlich ist das so. Ob bio besser schmeckt oder gesünder ist, das kommt darauf an. Bio steht aber vor allem für einen deutliche nachhaltigere Anbauweise. Oder andere, bessere Regeln für Tierfütterung. Ohne Soja zum Beispiel. Oder nur Soja, das definitiv nur aus Europa stammt. Und damit ohne Regenwald.

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Radikal regional

Es soll ja besonders bewusste Menschen geben, die noch nicht mal Pfeffer benutzen, weil der eben daher kommt, wo der Pfeffer wächst. Also weit weg. Aber es muss eben nicht immer exotisch oder mediterran sein. Klar, Schokolade macht glücklich. Und ohne Kaffee macht für viele das Leben keinen Sinn. Und gleichzeitig wurden an der Elfenbeinküste bereits 80 Prozent des ursprünglichen Regenwalds für Kakaoplantagen zerstört.

Vielleicht stattdessen mal Sanddorn zum Nachtisch? Die Zitrone des Nordens? Mit heimischem Honig?Schon mal Schwarzwurzel probiert oder Rübchen? Und der Feldsalat von nebenan schmeckt bestimmt besser als der Kopfsalat mit hunderten LKW-Kilometern auf dem Buckel.

Einkaufen Einkaufsbeutel
Auf jeden Fall viel, viel besser als eine Tüte © IMAGO / Westend61

Plastiktüte? Papiertüte? Keine Tüte!

Mit gutem Gewissen und brav nach unseren Tipps eingekauft? Wunderbar. Wer jetzt seinen Rucksack dabei hat ist auf der sicheren Seite. Die anderen haben ein Problem. Die Öko-Bilanz von Papiertüten ist genauso mies wie bei Plastik. Lest mal das hier!

Und die wiederverwendbaren Tüten muss man wirklich sehr oft wiederverwenden, bis ihre Öko-Bilanz grünt. Meistens liegen sie ja doch in immer größeren Bergen zuhause. Mir hat es geholfen immer eine Plastiktasche unter den Fahrradsattel zu knüllen. Oder in Gottes Namen halt einen Korb ins Auto. Papiertüten sind jedenfalls nicht die Lösung. Ja, für Papiertüten fallen Wälder.

Und klar, der entwaldungsfreie Einkaufszettel selbst darf gerne auf Altpapier verfasst sein. Damit auch für dieses Stückchen Papier kein Baum fallen muss.

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Mach mit beim entwaldungsfreien Dinner

Wer jetzt all diese Infos direkt umsetzen will, schaut mal vorbei beim entwaldungsfreien Dinner. Wir stellen vor: fünf leckere Rezepte ohne Wald. Und eine Aktion, bei der man Gutscheine für ein Top50 Speiselokal, eine Übernachtung auf Rügen oder ein vegetarisches Kochbuch gewinnen kann. Mitmachen geht noch bis 22.02.! Mehr Infos gibt´s hier: https://mitmachen.wwf.de/das-entwaldungsfreie-dinner

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Dreifach gut: Investitionen in gesunde Böden

Gesunde Böden sind das Kapital unserer Landwirtschaft. Investitionen in gesunde Böden sind folglich Investitionen in die Zukunft. Oft fehlt es jedoch an speziell zugeschnittenen Finanzierungsmöglichkeiten für eine Umstellung auf nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken, die auch unsere Böden schonen und deren Fruchtbarkeit wiederherstellen und verbessern. Außerdem boomt der (Finanz-)Markt für die Kohlenstoff-Senke Böden. Das wird als Finanzierungsquelle hochgelobt. Nur zum Teil zu Recht.

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Gesunde Böden helfen bei der Anpassung in der Klimakrise

Böden sind eine wichtige Kohlenstoffsenke. Sie regeln und säubern das Wasser, sind die Heimat von einer Vielzahl an Lebewesen, sind wichtig für unsere Nährstoffkreisläufe und die Grundlage gesunder Lebensmittel. Trotzdem nimmt weltweit die Fläche an gesunden und fruchtbaren Böden ab. Und das seit Jahren. Dreiviertel aller Böden weltweit gelten bereits als degradiert. Und wir müssen immer mehr Menschen weltweit ernähren. Wie soll das gehen?

Die Wiederherstellung gesunder und fruchtbarer Böden ist dafür ein dreifacher Gewinn:

  1. Sie steigert die Produktivität der Böden und fördert damit die Ernährungssicherheit.
  2. Besserer Boden ist widerstandsfähiger gegenüber der Klimakrise.
  3. Höhere Bodenfruchtbarkeit bedeutet eben auch mehr organischen Kohlenstoffs darin. Ergo: Gesunder Boden ist auch eine bessere Kohlenstoffsenke.

Kohlenstoffmarkt als Instrument

Die Landwirtschaft steht unter hohem Druck, sich an die klimatischen Veränderungen anzupassen. Auch in Deutschland. Insbesondere kleine Betriebe fallen häufig durch das Raster. Und das, obwohl diese Kleinerzeuger weltweit ein Drittel unserer Lebensmittel produzieren. Und dies auf einem Zehntel der landwirtschaftlichen Nutzfläche.

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Kohlenstoffmärkte können eines der Instrumente werden, die wir brauchen, um den Mehrwert der Ökosystemleistung für die Gesellschaft zu entlohnen. Wenn denn das Geld erst einmal fließt. Besonders für Kleinbäuerinnen und ‑bauern ist es noch schwierig so weit zu kommen.

Böden sind nicht die Lösung, aber ein Instrument gegen die Klimakrise

Das Potential als Kohlenstoffsenke wird aber überschätzt. Böden sind nicht die Lösung der Klimakrise, aber eine der vielen notwendigen Maßnahmen ihrer Eindämmung. Eine Kompensation durch Kohlenstoffzertifikate könnte aber die notwendigen, unabhängigen Bemühungen in anderen Sektoren um eine Reduzierung der CO2 ‑Emissionen untergraben. Der Agrarsektor braucht einen Wandel, keine eindimensionalen Lösungen. Sondern eine Änderung hin zu einem holistischen Bodenmanagements. Klimazertifikate kompensieren nicht einen politischen Rahmen wie die gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP), die Bemühungen um öffentliche Umweltgüter fördert.

Chancen, um diese Konzepte in die Breite zu skalieren, könnte der Finanzsektor bieten. Die allgemeine Risikoperspektive im Finanzsektor hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Nachhaltigkeit ist mittlerweile systemrelevant. Investitionsmöglichkeiten mit einem Positive Impact stehen hoch im Kurs. Die Aufnahme von Kohlenstoff ist damit auch ein wichtiger Aspekt für Finanzierungsmechanismen.

Das Interesse an Böden steigt

Zusammenfassend kann ich also sagen: Gesunden Böden und deren vielseitiger Mehrwert stehen mehr und mehr im Rampenlicht. Und das ist gut so. Wenn nun Politik und Finanzmarkt Hand-in-Hand die wichtige Arbeit der Landwirtschaft zur Pflege und Wiederherstellung zielgerichteter entlohnen, bleiben die Böden weiterhin die Grundlage unseres Lebens.

Ihr wollt mehr wissen? Hier geht es zur Dokumentation eines Panels des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) — unter anderem mit meiner Wenigkeit…

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Watt? – Wie viel Wärme sparst du?

Ich kenne Menschen, die es gar nicht warm genug haben können. In fast jedem Zimmer ist die Heizung auf die höchste Stufe gestellt. Es herrschen tropische Temperaturen, die ich eigentlich nur barfuß im T‑Shirt ertrage. Halbstündlich werden die Fenster aufgerissen, weil die Hitze unerträglich ist. So wird Geld aus dem Fenster geschmissen.

Es droht ein teurer Winter 2021/22. Die Preise für fossile Energie steigen rasant. Wer sparsamer mit Wärme umgeht, erlebt keine unschöne Bescherung mit der nächsten Heizrechnung. Und schont das Klima.

Noch viel (warme) Luft nach oben

Der Endenergieverbrauch aller Haushalte in Deutschland lag 2018 nach Daten des Umweltbundesamts bei 644 Terawattstunden. Das entspricht einem Viertel des gesamten Energieverbrauchs von Deutschland. Davon entfallen über 80 Prozent allein auf Raumwärme und Warmwasser.

Das politische Ziel ist ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand. Um dies zu erreichen müssen sowohl der Energieverbrauch als auch der CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde der genutzten Heizenergie rapide sinken. Das bedeutet:

Ineffiziente Heizungen durch klimafreundliche austauschen

Die Bundesregierung will, dass bis 2030 die Hälfte der Wärme klimaneutral erzeugt wird. Somit lohnen sich Erneuerbare Energien aus Wärmepumpen oder Solarthermieanlagen immer mehr, zumal der Staat den Wechsel finanziell fördert. Hier findet ihr Tipps zum Heizungsaustausch.

Gebäude energetisch sanieren

Wenn wir in Deutschland jedes zweite Wohngebäude energetisch sanieren, können jedes Jahr knapp 60 Millionen Tonnen CO2 gespart werden. Und 14 Milliarden Euro Heizkosten!

Wärme sparen mit dem richtigen Verhalten

Unabhängig von Heizungstausch und Gebäudesanierung können wir sofort anfangen wertvolle Energie sparsamer einsetzen.

Mann Heizung Heizkosten sparen
Sparsam heizen heißt nicht frieren © Koldunov/iStock/Getty Images

90 Prozent aller Haushalte zahlen zu viel fürs Heizen…

…und könnten durchschnittlich fast 500 Euro pro Jahr sparen. Das ist das Ergebnis des Heizspiegel 2021. Mit dem Heizspiegel findet ihr schnell heraus, ob in eurem Haus mehr oder weniger Heizenergie verbraucht als in ähnlich großen Gebäuden. Falls ihr in einem Mehrfamilienhaus wohnt, verrät euch eure Heizrechnung auch, ob ihr sparsamer heizt und weniger fürs Heizen bezahlt als eure Nachbarn.

So heizt ihr sparsamer

Die richtige Raumtemperatur

  •  Jedes Grad weniger spart Heizenergie. Als Faustregel gilt: Wer die Temperatur im Winter nur um ein Grad senkt, spart rund sechs Prozent an Heizenergie.
  • Das Umweltbundesamt empfiehlt: Die Raumtemperatur sollte im Wohnbereich möglichst nicht mehr als 20 Grad betragen. In der Küche 18 Grad, im Schlafzimmer 17.
  • Nachts oder bei mehrstündiger Abwesenheit tagsüber kann die Raumtemperatur auf 18 °C sinken.
  • Wer ein paar Tagen nicht zuhause ist sollte die Temperatur auf 15 Grad senken. Bei längerer Abwesenheit noch etwas niedriger einstellen. Lohnt sich!
  • Nachts kann die Raumtemperatur in Wohn- und Arbeitsräumen um 5 °C gesenkt werden. Moderne Heizungsanlagen ermöglichen eine zentral gesteuerte Absenkung der Raumtemperatur.

Heizkörper frei machen!

Heizkörper nicht abdecken oder zustellen. Die erwärmte Luft verteilt sich sonst nicht im Raum. Das heißt: Möbel und Vorhänge gehören nicht vor Heizkörper und Thermostatventile.

Nur im Notfall mit Strom heizen!

Elektrische Heizlüfter und Radiatoren nur im Notfall verwenden. Und auch nur kurzzeitig. Ein Dauerbetrieb ist Energie- und Geldverschwendung.

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Fenster abdichten!

Fenster-Rollläden verringern nachts die Wärmeverluste durch das Fenster um ein Fünftel. Geschlossene Vorhänge verstärken diesen Effekt.

Richtig Lüften!

Mehrmals täglich die Fenster ganz öffnen und fünf Minuten kurz und kräftig durchzulüften. Dieses „Stoßlüften“ ist klimafreundlicher, als sie dauerhaft zu kippen. Und effektiver.

Vor dem Lüften die Thermostatventile der Heizungen schließen, damit der Temperaturfühler nicht auf die einströmende kalte Luft reagiert — und die Heizung während der Lüftung hochfährt!

Beim Kochen und nach dem Baden oder Duschen am besten umgehend lüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

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Warmwasser sparen

Durchschnittlich verbraucht jeder in Deutschland etwa 125 Liter Trinkwasser. Etwa ein Drittel (44 Liter) davon wird zur Körperpflege genutzt und größtenteils erwärmt. Wer warmes Wasser effizient nutzt, spart Energie und verbessert seine CO2-Bilanz. Zum Beispiel durch: Sparduschkopf und Wassersparperlatoren verwenden. So wird Luft in den Wasserstrahl gemischt und Wasser gespart. Bei gleichem Komfort.

Hände mit kaltem Wasser waschen

Um Keime durch die bloße Temperatur unschädlich zu machen, müsste man seine Hände mit kochendem Wasser waschen. Seife dagegen entfaltet auch mit kaltem Wasser ihre Reinigungskraft und entfernt bei gründlicher Anwendung fast alle Erreger.

Fazit

In Deutschland wird zu viel Energie verheizt. Es gibt noch hohe ungenutzte Einsparpotenziale an Gebäuden, den Heizsystemen und beim individuellen Heizverhalten. Wärme ist eine kostbare Ressource und der sparsame Umgang damit spart Geld und schont das Klima. Bereits der richtige Dreh am Temperaturregler und am Fenstergriff kann viel bewirken.

Auch bei Dir.

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