10 Tiere, die in Deutschland vom Aussterben bedroht sind

Leider sind nicht gerade wenige Tier- und Pflanzenarten in Deutschland vom Aussterben bedroht. Fast ein Drittel aller Säugetiere sind gefährdet. Woher wir das wissen? Weil ehrenamtliche Artenkenner immer wieder Bestandsaufnahmen machen. Das ist natürlich gerade bei Wildtieren, winzigen Insekten oder kleinen Waldspinnen nicht leicht. Häufig braucht es Fallen oder Kameras, viel Know-How — und auf jeden Fall macht das sogenannte Monitoring immer sehr viel Arbeit. Doch ebenso wie die Arten sterben auch die Artenkenner langsam aus. Viele Expert:innen sind schon in Rente. Junge kommen kaum nach. Die Artenkenntnis wird kaum mehr an Unis gelehrt und es gibt wenige Jobs.

Auf der Roten Liste: Bedrohte Arten in Deutschland

Gesammelt werden die bei uns gefährdeten Arten auf den Roten Listen für Deutschland. Es sind natürlich viel zu viele, um sie hier alle aufzuzählen. Aber ich möchte Euch ein paar bemerkenswerte, in Deutschland bestandsgefährdete Tiere vorstellen. Denn es wäre wirklich zu schade, wenn sie in Zukunft ganz aus unserer Natur verschwänden! Wusstet Ihr zum Beispiel, wie süß ein Gartenschläfer aussieht? Ihr solltet Euch beeilen, einen zu entdecken, bevor es die Art nicht mehr gibt.

Bald keine Feldhasen mehr in Deutschland?

Welche Tiere sind in Deutschland vom Aussterben bedroht?
Feldhasen gelten bundesweit als gefährdet © imago images / blickwinkel

Auch wenn wir die scheuen Tiere eher selten zu Gesicht bekommen: Feldhasen leben meist in der Nähe des Menschen. Denn sie mögen offene Landschaften lieber als dichte Wälder, das sagt ja schon ihr Name. Leider bieten aber die Felder unserer intensiven Landwirtschaft heutzutage immer weniger Verstecke und Nahrung. Besonders seit den 1980er Jahren nehmen die Bestände stetig ab und Feldhasen gelten heute bundesweit als gefährdet.

Zu wenig Artgenossen, um zu überleben: Pinselohr Luchs

Luchse sind in Deutschland nicht erst seit gestern sehr, sehr selten. Die hübschen Tiere mit ihrem dichten, getupften Fell und den typischen Pinselohren sind die größten Raubkatzen Mitteleuropas – und sie brauchen sehr viel Platz, denn Luchse haben riesige Streifgebiete. Unsere mehr und mehr zerstückelten Wälder isolieren die Luchse voneinander. Außerdem werden sie trotz strengen Schutzes immer wieder illegal getötet und leider auch überfahren. Obwohl es heute auch dank unserer Schutzbemühungen wieder mehr Luchse in Deutschland gibt als noch vor 100 Jahren, sind es immer noch nicht genug, um eine überlebensfähige Population zu bilden. Die Raubkatzen stehen in Deutschland auf der höchsten Gefährdungsstufe: Sie sind vom Aussterben bedroht.

Tiere, die in Deutschland vom Aussterben bedroht sind, stehen auf der Roten Liste
Die Gefährdungsstufen der Roten Liste Deutschland

Feldhamster: In Deutschland vom Aussterben bedroht

Ebenfalls auf der höchsten Gefährdungsstufe und damit als vom Aussterben bedroht eingestuft werden Feldhamster in Deutschland. In vielen Bundesländern gibt es sie schon jetzt nicht mehr. Die Gründe liegen ähnlich wie beim Feldhasen in der intensiven Landwirtschaft, die Nahrung und Verstecke nimmt und dafür Gift verteilt.

Auch der Iltis ist gefährdet, bei uns auszusterben

Der Europäische Iltis mit seinem typischen, langen Körper und der schwarzweißen Gesichtszeichnung wird auch Waldiltis, Ratz oder Stänker genannt und gehört zu den häufigsten Marderarten in Europa. Trotzdem gilt er in Deutschland als gefährdet. Denn der Name Waldiltis täuscht: Absurderweise verstecken sich Iltisse gerne in Straßenböschungen von Autobahnen und werden häufig überfahren. Auch das liegt an unserer intensiven Landwirtschaft mit fehlenden Verstecken und fehlender Beute. In den meisten Teilen Deutschlands ist der Iltis deshalb sehr selten geworden.

Für Feldhase, Feldhamster, Iltis, Kiebitz & Co kämpfen wir um eine
Landwirtschaft für Artenvielfalt
in Deutschland!

Schweinswal: Kleinste Walart in offenen Gewässern

Schweinswale sehen Delfinen etwas ähnlich, sind eng mit ihnen verwandt und die einzigen Wale, die in der Ostsee dauerhaft heimisch sind. Aber Wasserverschmutzung, Unterwasserlärm und vor allem der Beifang in Fischernetzen bedrohen die Art schwer. Schweinswale gelten als stark gefährdet in Deutschland.

Kiebitz: Stark gefährdeter Wiesenvogel

Welche Tiere sind in Deutschland vom Aussterben bedroht?
Kiebitz: In Deutschland stark gefährdet © Joseph Gray, WWF-UK

Vom Element Wasser nun also in die Lüfte: Der Kiebitz mit seiner auffälligen, zweizipfligen Haube ist ein Wiesenbrüter. Naheliegend also, dass auch ihm die intensive Landwirtschaft zu schaffen macht. Die Bestände der Kiebitze haben bei uns in den letzten Jahren extrem stark abgenommen. Genauso wie übrigens die des Goldregenpfeifers — eines anderen Wiesenvogels, der in Deutschland vom Aussterben bedroht ist – und die weiterer Vogelarten.

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Hufeisennase: In Deutschland vom Aussterben bedroht

Der Großen Hufeisennase sieht man an, woher ihr Name rührt. Es ist eine einst in Deutschland weit verbreitete Fledermaus, die inzwischen hier nahezu ausgestorben ist. Den Fledermäusen geht es insgesamt bei uns heutzutage nicht besonders gut. Ihnen fehlen in unseren versiegelten und renovierten Gebäuden die Lücken und Schlitze als Quartiere. Und ihnen fehlen die Insekten als Nahrung. Viele weitere Fledermausarten sind deshalb in Deutschland vom Aussterben bedroht, stark gefährdet oder gefährdet.

In Deutschland gefährdete Arten: Fledermäuse
Hufeisennase: Fledermäusen geht es bei uns nicht gut © imago images / imagebroker

Ringelnattern: Wenn selbst die häufigsten Schlangen selten werden

Die Ringelnatter – wahrscheinlich die bekannteste Schlange in Deutschland — ist ebenfalls nur eine von vielen Schlangen, die es bei uns bald nicht mehr geben könnte. Denn obwohl sie immer noch zu den häufigsten Schlangen in Deutschland gehört, gilt die Ringelnatter als gefährdet. Ihr fehlen Feuchtgebiete und Gewässer. Und wenn es schon um die Ringelnatter so schlecht steht, was ist dann mit den anderen, bei uns heimischen Schlangenarten? Richtig, es geht ihnen noch schlechter. Würfelnatter und Aspisviper sind vom Aussterben bedroht. Kreuzotter und Äskulapnatter gelten als stark gefährdet, die Schlingnatter wie die Ringelnatter als gefährdet. Leider gut möglich also, dass Deutschland bald ein Land ohne Schlangen sein wird.

Gartenschläfer: In einigen Teilen Deutschlands schon ausgestorben

Welche Tiere sind in Deutschland gefährdet oder vom Aussterben bedroht?
Warum sind Gartenschläfer so stark gefährdet? © imago images / imagebroker

So, nach diesem Exkurs über Schlangen nun also endlich zum oben angekündigten Gartenschläfer. Das ist eine Schlafmaus wie der Siebenschläfer, aber etwas kleiner, etwa zehn bis 17 Zentimeter lang. Auffällig ist seine schwarze Augenmaske. Leider sind seine Bestände in den letzten Jahren eingebrochen und er gilt als stark gefährdet. Das Besondere daran ist, dass man (noch) gar nicht recht weiß, warum!

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Europäische Sumpfschildkröte: In Deutschland akut vom Aussterben bedroht

Früher über ganz Deutschland verbreitet, sind die Schildkröten inzwischen extrem selten geworden. So selten, dass sie gar keine überlebensfähige Population mehr bilden.
Fang und Handel, die Trockenlegung ihrer Lebensräume, der Ausbau von Verkehrswegen und ein zunehmend trockeneres Klima gehören zu den Gründen. Aber zum Beispiel auch, dass andere Schildkrötenarten aus Terrarien ausgesetzt wurden, sich mit den Sumpfschildkröten paarten und ihre genetische Integrität störten. Und dass mit dem Waschbären ein Fressfeind nach Deutschland eingeschleppt wurde, den es hier vorher gar nicht gab!

Das waren leider längst nicht alle

Ihr seht, die Gründe der Gefährdung sind vielfältig und andererseits doch immer wieder gleich. Wir Menschen müssen sehr schnell sehr viel an unserem Umgang mit der Natur ändern, wollen wir die ikonischsten Arten in Deutschlands Wildnis erhalten.

Auch der Wolf gehört zu diesen Arten. Einst ausgerottet, kehrt er zwar langsam zurück. Aber immer noch gilt er als gefährdet.
In naher Zukunft in Deutschland auszusterben drohen außerdem Wildkatzen und Baummarder, Kegelrobben und Fischotter, Auerhühner, Rebhühner, viele Eidechsen‑, Kröten- und manche Salamanderarten, Sumpfmäuse und sogar Ratten.
Extrem gefährdet sind auch viele Insekten! Schmetterlinge und Ameisen sind besonders betroffen.

Artenschutz hilft!

Gerade zum Beispiel bei den Wölfen, Kegelrobben und Fischottern zeigt sich nachweislich, dass Schutzbemühungen greifen, Verbesserungen eintreten und Bestände sich erholen können. Lasst uns also dringend damit weiter und noch mehr machen!

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Schwarz und weiß: die anderen Pandas weltweit

Es ist so eine Sache mit den Verwandten, auch bei Tieren. Körperliche Ähnlichkeiten oder ähnliche Verhalten sind nicht immer ein Hinweis auf eine enge Verwandtschaft. Manchmal bestanden im Laufe der Evolution vergleichbare Lebensbedingungen an verschiedenen Orten, so dass Merkmale mehrfach unabhängig voneinander entstanden sind. Dieses Phänomen wird Konvergenz genannt.

In den vielfältigen Ökosystemen sind die Arten netzartig miteinander verbunden und voneinander abhängig. Zwischen ihnen bestehen die unterschiedlichsten Beziehungen, etwa Nahrungsketten und Symbiosen. Wenn einzelne Arten bedroht sind oder aussterben, wird dieses Netz des Lebens brüchig oder bricht sogar zusammen.  Oft stecken letztlich wir Menschen dahinter.

In diesem Blog-Beitrag beleuchte ich die Parallelen zwischen Pandas und anderen Arten, die auch irgendwie Pandas zu sein scheinen. Es geht um Verwandte und Nicht-Verwandte, Bedrohungen und Leidensgenossen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede…

Warum sind Pandas schwarz und weiß?

Der Panda ist bekanntlich unser Wappentier vom WWF. Warum der Panda seine charakteristische schwarz-weiße Zeichnung hat? Wir wissen es nicht sicher. Vielleicht ermöglicht sie Tarnung, warnt Feinde oder unterstützt den Wärmehaushalt?

Großer Panda
Das Original © naturepl.com/LYNN M. STONE/WWF

Obwohl Pandas zu den bedrohten Tierarten gehören, gehören sie auch zu den Gewinnern der letzten Jahre. Durch das tatkräftige Engagement für die schwarz-weißen Bären gelten diese seit 2016 auf der internationalen Roten Liste nicht mehr als stark gefährdet, sondern „nur“ noch als gefährdet. Gezählt wird etwa alle zehn Jahre. Im Jahr 2004 wurden 1600 Pandas in ihrem Verbreitungsgebiet im Südwesten Chinas geschätzt. 2014 zählten Expert:innen mindestens 1864 Tiere. Dies entspricht einem Zuwachs von knapp 17 Prozent.

Panda der Meere

Vaquita im Netz © Flick Nicklen / Minden Pictures / WWF
Vaquita im Netz © Flick Nicklen / Minden Pictures / WWF

Vaquitas sind gleich doppelte Rekordhalter. Sie tragen nicht nur den Titel der kleinsten Wale der Welt, sondern stellen traurigerweise auch die am stärksten vom Aussterben bedrohten Meeressäuger überhaupt dar. Da sie immer schon nur in einem einzigen Verbreitungsgebiet im Golf von Kalifornien vorkamen, waren sie nie so zahlreich wie andere Walarten. Nun ist der Gesamtbestand aber dermaßen stark eingebrochen, dass es für diese Art wenige Sekunden vor zwölf ist. Wahrscheinlich existieren insgesamt nur noch höchstens 22 Tiere.

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Grund dafür ist, dass Vaquitas immer wieder als ungewollter Beifang zu Tode kommen. Die Stellnetzfischerei mit sogenannten Kiemennetze ist für Vaquitas besonders gefährlich. Die kleinen Wale können die dünnen Netze nicht wahrnehmen, verfangen sich, können keine Luft mehr holen und ertrinken. Ihre schwarz-weiße Zeichnung, vor allem das weiße Gesicht mit den schwarz umrandeten Augen hat zu dem Spitznamen „Pandas der Meere“ geführt.

Halb Panda, halb Elefant: der  Schabrackentapir

Schabrackentapire sind die einzige Tapirart Asiens und die größten Vertreter der Tapire. Mit ihrem weißen Rücken und den schwarzen Beinen haben sie von hinten tatsächlich große Ähnlichkeit mit einem Panda. Der plumpe Körper lässt hingegen eine nahe Verwandtschaft mit Schweinen vermuten, der Nasenanhängsel eine mit Elefanten. Doch sind es Pferde und Nashörner, die ihnen am nächsten stehen.

Schaparackentapir tapir Panda
Schabrackentapir © imago/CSP_ngarare

Wie bei allen Tapiren (und bei Elefanten) bilden Oberlippe und Nase einen Rüssel. Schabrackentapire bewohnen tropische Regenwälder und Feuchtgebiete in Südostasien. Vor allem durch fortschreitende Lebensraumzerstörung gelten sie seit vielen Jahren als stark gefährdet. Mittlerweile zählt der Gesamtbestand fortpflanzungsfähiger Tiere dieser Art nur noch rund 2500 Individuen. Schabrackentapire teilen Teile ihres Verbreitungsgebietes und damit auch ihr Schicksal mit Sumatra-Tigern, Sumatra-Nashörnern und Asiatischen Elefanten.

Das Panda-Negativ

Pinguine Adeliepinguine
Schwarzer Frack statt Pandarücken © WWF-Aus / Chris Johnson

Adeliepinguine leben in der Antarktis und auf den umliegenden Inseln. Sie brüten entlang der Küste Antarktis sowie auf manchen subantarktischen Inseln. Damit sind sie neben den Kaiserpinguinen die einzigen Pinguine, die sich unter den schwierigen Lebensbedingungen auf dem antarktischen Festland fortpflanzen.

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Im Gegensatz zum Panda haben Adeliepinguine einen schwarzen Kopf und weiß umrandete Augen. Statt einem weißen Pandarücken tragen sie einen schwarzen Frack. Auch im Vergleich zum Panda der Meere sind Adeliepinguine ein, in diesem Fall positives Negativ. Während Vaquitas ein sehr kleines Verbreitungsgebiet besitzen und extrem selten geworden sind, stellen Adeliepinguine mit rund 10.000.000 geschlechtsreifen Individuen eine der häufigsten Pinguine dar und sind die Pinguinart mit dem größten Verbreitungsgebiet. Allerdings werden Adelies, wie sie auch genannt werden, zunehmend mit den Folgen der Klimakrise zu kämpfen haben.

Pandaameise: Schwarze Augen, weißer Kopf, schwarze Beine

Pandaameisen sind weder Panda noch Ameise. Die amerikanischen Insekten gehören zur Familie der Ameisenwespen. Die Weibchen machen ihrem Namen alle Ehre: eine Zeichnung wie ein Panda und keine Flügel wie eine Ameise. Während die Weibchen der Vorfahren noch einen Legestachel besaßen, hat sich aus diesem im Laufe der Evolution ein Wehrstachel mit einer Giftdrüse entwickelt. Insofern könnte es sein, dass die auffällige Pandazeichnung im Zusammenhang mit einer Warnung von Fressfeinden vor einem nicht ungefährlichen Stich steht.

Pandaameise Panda
Ich bin eine Wespe © Chris Lukhaup/CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

Den ebenfalls schwarz-weiß gezeichneten Männchen hingegen fehlt ein Stachel. Dafür besitzen sie Flügel. So sehen sie eher wie Wespen als wie Ameisen aus.

Die letzten ihrer Art

Um die schwarz-weißen Panda-Languren steht es fast so schlecht wie um die Pandas der Meere. Sie gehören zu den bedrohtesten Affen weltweit. Ihr Verbreitungsgebiet ist das Bergland südlich der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Die Gesamtpopulation beträgt nur noch rund 250 geschlechtsreife Tiere, die allerdings durch Lebensraumzerschneidung in Teilpopulationen in 19 voneinander getrennten Regionen leben und keinen Kontakt untereinander haben. Eine Parallele, die sich zum Großen Panda ziehen lässt, dessen Gesamtpopulation ebenfalls in viele kleine, voneinander isolierten Teilpopulationen aufgesplittet ist.

Pandalangur Panda Langur
Es sind nur noch sehr, sehr wenige © Imago images

Sowohl Große Pandas als auch Panda-Languren bekommen bunte Babys. Pandababys kommen rosa und fast nackt zur Welt. Panda-Langurenbabys besitzen ein orangefarbenes Geburtsfell. Beide Arten ernähren sich von pflanzlicher Kost, Panda-Languren am liebsten von jungen Blättern und Knospen.

Schöner Namensvetter: der Rote Panda

Rote Pandas, auch Kleine Pandas, Katzenbären oder Feuerfüchse genannt, gehören genau wie Große Pandas zu den Raubtieren. Früher dachte man, dass die Pandas aufgrund einiger Ähnlichkeiten nah verwandt sind. Heute weiß man, dass sie unterschiedlichen Raubtierfamilien angehören und es sich bei den Ähnlichkeiten um konvergente Entwicklungen im Laufe der Evolution handelt, die im Zusammenhang mit der Spezialisierung auf die Ernährung von Bambus steht.

Roter Panda
Das schönste Tier der Welt? © naturepl.com / Anup Shah / WWF

Kleine und Große Pandas besitzen fünf nach vorne ausgerichtete Finger. Zusätzlich weisen ihre Hände einen „einzigartigen“ so genannten „falschen Daumen“ auf. Dieser den anderen Fingern mehr oder weniger gegenüberstehende sechste Finger ist ein verlängerter Handwurzelknochen, der das Halten von Bambusstängeln erleichtert. Die Verbreitungsgebiete der Kleinen und Großen Pandas überschneiden sich. Das des Kleinen Pandas ist jedoch um einiges größer und liegt im Himalaya. Sowohl Kleine wie auch Große Pandas sind durch Lebensraumzerstörung sowie Inzucht aufgrund zu geringer Bestandsgrößen bedroht. Rote Pandas leiden zusätzlich unter Wilderei. Trotz Verboten haben es Jäger auf ihr Fell abgesehen.

Nicht umsonst bezeichnete der Zoologe Frédéric Cuvier den Roten Panda bei seiner Erstbeschreibung Anfang des 19. Jahrhunderts als das schönste Tier der Welt.

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“Der Schneeleopard”: ein filmisches Manifest für den Himalaja

Geist der Berge wird der Schneeleopard auch genannt. Kaum jemand bekommt ihn in seinem harschen Lebensraum je zu sehen. Und wohl noch nie hat jemand dem mythenumwobenen Tier ein so wunderbares Denkmal gesetzt wie der neue Dokumentarfilm.

Wer den Schneeleoparden sehen will, der muss hoch hinaus. Entbehrungen darf man nicht scheuen. Man braucht Zeit, viel Zeit. Und Glück. Auf bis zu 5000 Metern lebt der Schneeleopard in den Hochgebirgen Asiens. Er ist scheu, ein Meister der Tarnung. Vielleicht noch 5000 streifen durch die kargen Fels- und Steppenlandschaften Asiens, verteilt auf zwölf Länder, etwa Indien, Kirgisistan, Nepal, die Mongolei. Und in Tibet.

Im tibetanischen Hochland spielt “Der Schneeleopard” von Vincent Munier und Marie Amiguet. Der Dokumentarfilm wird mit Lorbeeren überhäuft. Weltpremiere war bei den Filmfestspielen in Cannes. Er wurde mit den Filmpreisen Césars als bester Dokumentarfilm und bestes Erstlingswerk ausgezeichnet. Völlig zu Recht.

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Der Schneeleopard ist extrem selten. Und extrem bedroht. Die Klimakrise lässt seinen Lebensraum nicht nur schmelzen, sondern auch schrumpfen. Infrastrukturentwicklungen verringern den Lebensraum und Beutetiere werden immer weniger. Immer höher treiben die Hirten ihr Vieh in die Berge, immer häufiger kommt es zu Konflikten mit dem Menschen, welche dann oft mit Rachetötungen an Schneeleoparden enden. Ich selbst habe es erlebt, als ich vor einigen Jahren eine Expedition mit Kollegen des WWF Mongolei ins Jargalant-Gebirge begleiten konnte. Es ging darum Schneeleoparden zu besendern, um mehr über ihre Wanderwege zu erfahren. Nur wenn wir mehr über den Schneeleoparden wissen können wir ihn auch schützen. Erst dann können wir etwa sinnvoll die Grenzen für Schutzgebiete ziehen oder auch Maßnahmen zur Minimierung des Mensch-Wildtier-Konflikts setzen.

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Schneeleopard: Vincent Munier und Sylvain Tesson
Viel mehr als zwei Männer im Schnee: Vincent Munier und Sylvain Tesson © Paprika Film & Kobalann Productions, 2021

Wir Zuschauer begleiten in dem Film den vielfach ausgezeichneten Naturfotografen Vincent Munier und den Schriftsteller Sylvain Tesson. Munier möchte die zerbrechliche Schönheit Tibets mit seinen Bildern dokumentieren. Pfeifhasen, Tibet-Wildesel, wilde Yaks. Der Autor Tesson begleitet ihn. Und hat über diese Erfahrung ein gefeiertes Buch geschrieben. Es wurde zum Bestseller, zum erfolgreichsten französischsprachigen Buch 2019. Für das Kino ein Glücksfall, dass auch die Regisseurin und Kamerafrau Marie Amiguet dabei war.

Ihr Film schwelgt nun mit großer Ruhe in betörenden Bildern der Hochgebirgslandschaft und seinen Bewohnern. Begleitet von der meist zarten Musik der Rockhelden Nick Cave und Warren Ellis. “Der Schneelopard” bietet so viel mehr als ein existenzielles Abenteuer zweier Männer im Schnee. Er ist Abenteuerfilm, philosophische Sinnsuche, Naturmeditation, ein Denkmal für den Himalaja – und ein dringliches Manifest für den Schutz der majestätischen, aber fragilen Hochgebirgslandschaften.

Bewegend. Unbedingt sehenswert.

Film schneeleopardDer Schneeleopard (2021)

OT: La Panthére des Neiges

Kinostart: 10.3.2022

 

 

 

 

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Zehn Tiere, die in Deutschland ausgestorben sind

Früher lebten in Deutschlands Wildnis Bären, Geier und Elche. Viele Tiere, die hier einmal zu Hause waren, sind schon seit über 150 Jahren ausgestorben, manche erst vor Kurzem. Einige waren in Deutschland endemisch, es gab sie also nur bei uns.

Andere bereits ausgestorbene Arten kehren langsam zurück und werden gerade wieder heimisch.

Flipper lebte einst in Nord- und Ostsee

Wenn wir an Delfine denken, haben wir meist Große Tümmler im Kopf: Die bekannteste Delfin-Art, auch durch die Fernsehserie Flipper aus den 1960er Jahren. In der deutschen Nord- und Ostsee gelten die Delfine seit 1970 als ausgestorben. Einzelne Große Tümmler oder kleine Gruppen tauchen aber als unregelmäßige Gäste beispielsweise manchmal in der Kieler Förde oder auch in der Ostsee auf und erregen regelmäßig Aufmerksamkeit

Europäische Ziesel: Unsere „Erdmännchen“

Ein Ziesel ist ein etwa 20 Zentimeter großes, gelblich-braunes Hörnchen. Fast erinnern Ziesel ein wenig an Erdmännchen: Die Steppenbewohner leben ebenfalls in Kolonien, machen Männchen, um Wache zu halten und warnen ihre Artgenossen mit einem schrillen Pfiff. Allerdings sind Ziesel Nagetiere, keine Raubtiere.

Mitte der 1980er Jahre sind die niedlichen Nager in Deutschland ausgestorben – vor allem durch die Zerstörung der Gras- und Wiesenlandschaften. Eine Wiederansiedelung verlief leider erfolglos.

Braunbären: Imposante Ex-Bewohner

Braunbären sind die größten Landraubtiere Mitteleuropas. Aufgerichtet erreichen sie eine Größe zwischen 1,70 und 2,20 Metern. Je nach Verbreitungsgebiet variiert das Gewicht zwischen 100 und 350 Kilogramm. In allen Populationen aber sind die Männchen deutlich größer und schwerer als die Weibchen. Dabei ernähren sich die großen Bären übrigens vorwiegend vegetarisch. Schon im Mittelalter mussten die faszinierenden „Teddys“ sich in Deutschland immer weiter zurückziehen. Ihre Wälder schwanden und sie wurden stark bejagt. Ein 1835 in Oberbayern erschossener Braunbär soll der letzte seiner Art in Deutschland gewesen sein.

Braunbären Familie
1835 soll der letzte Braunbär in Deutschland erschossen worden sein © Danny Green / WWF

Den meisten wird noch Bär Bruno in Erinnerung sein, der sich nach 171 Jahren endlich wieder zu uns verirrte und schließlich sogenannter „Problembär“ sogleich erschossen wurde. Um uns herum in den Alpen leben noch kleinere Bestände von einigen hundert Braunbären. Einer davon soll sich wieder im Geheimen nach Bayern aufgemacht haben. Gesehen hat ihn kaum einer, aber des Öfteren wurden seine Spuren gefunden. Wollen wir hoffen, dass es ihm nicht so wie dem armen Bruno geht…

Opfer der industrialisierten Landwirtschaft: Schwarzstirnwürger

Welche Arten sind in Deutschland bereits ausgestorben?
Schwarzstirnwürger: Trauriges Paradebeispiel für das Aussterben von Arten durch die Landwirtschaft © imago / imageBROKER / HeinzHudelist

Der Schwarzstirnwürger (Lanius minor) war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein häufiger und in fast ganz Deutschland verbreiteter Brutvogel. Er bevorzugt einen offenen, landwirtschaftlich extensiv genutzten Lebensraum. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft wurden die Lebensbedingungen für den Schwarzstirnwürger in ganz Mitteleuropa immer schwieriger. Die Tiere ernähren sich fast ausschließlich von bodenbewohnenden Käfern und anderen Insekten. Diese verschwanden aber fast vollständig. So starb der Schwarzstirnwürger aus. Das letzte Paar hat 1987 in Baden-Württemberg gebrütet. Danach ist es zwar gelegentlich noch zu Brutzeitbeobachtungen in Deutschland gekommen, ein Brutnachweis gelang jedoch nicht mehr.

In Deutschland auch ausgestorben: Clown-Vogel Papageitaucher

Es sind schillernde Gestalten mit ihrem bunten Schnabel, der auffälligen Augenzeichnung und den leuchtend roten Beinen: Papageitaucher werden etwa so groß wie Tauben und leben — wenn sie nicht gerade brüten — auf dem offenen Meer. Hier sind sie in ihrem Element, an Land und in der Luft dagegen nicht so sehr.

In Deutschland ausgestorben: Papageitaucher
Seltene Besucher: Papageitaucher © Ralph Frank / WWF

Auch ihr Flug und der tapsige Gang der pummeligen Vögel erscheinen clownesk. Sie sind für ihre Größe recht schwer, müssen mit ihren kurzen Flügeln häufig schlagen und wirken bei Start und Landung ungeschickt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts brüteten die auffälligen Papageitaucher noch auf Helgoland. Heute sind sie seltene Besucher, sollen aber im Wattenmeer wieder angesiedelt werden.

Ur-Tier Auerochse

Der Auerochse gehört zu den Arten, die nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ausgestorben sind. Auerochsen, auch Ure genannt, waren mächtige Rinder – vor der letzten Eiszeit sogar bis zu zwei Meter groß, eine Tonne schwer und mit einem Kopfumfang von über drei Metern! Später wuchsen sie etwas kleiner. Doch die Jagd unserer Vorfahren rottete sie aus. Um 1470 wurde der letzte deutsche Auerochse in Bayern erschossen, 1672 starb der letzte Auerochse überhaupt in Masowien in Polen.

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Verschollen: Bayerische Kurzohrmaus

Die Bayerische Kurzohrmaus ist höchstens rund zehn Zentimeter groß und knapp 30 Gramm schwer. Ihre Ohren sind so klein, dass sie im Fell verschwinden. Die ebenfalls sehr kleinen, runden Knopfaugen sind vielleicht das auffälligste Merkmal.

Welche Tiere sind in Deutschland ausgestorben?
Bayerische Kurzohrmaus © RichardKraft / Bayerisches Landesamt für Umwelt / dpa

Die Mäuschen gehören zu den Wühlmäusen und verdanken ihren Namen ihrer Entdeckung in Garmisch-Partenkirchen in Bayern. Erst 1961 wurde die Art hier das erste Mal beschriebenund starb im gleichen Jahr aus: Nachdem man 23 Exemplare gefangen hatte, wurden in Deutschland nie wieder Bayerische Kurzohrmäuse gefunden. Genaugenommen gelten die possierlichen Tiere laut der Roten Liste bedrohter Arten als „ausgestorben oder verschollen“. Es gibt nur einen weiteren Fundort und bekannten Lebensraum in Tirol in Österreich. Doch auch hier wurden seit 1977 keine der Mäuschen mehr gesichtet.

Ostigel: In Deutschland ausgestorben

In Deutschland ausgestorbener Igel
Ostigel und Westigel © IMAGO(2) Montage WWF

Was viele vielleicht nicht wissen: Früher gab es zwei verschiedene Igel-Arten in Deutschland. Einen Ostigel und einen Westigel. Ja, wirklich. Der Ostigel oder Weißbrustigel unterscheidet sich, wie der Name schon sagt, durch seine weiße Kehle und Brust von dem Igel, der heute noch bei uns lebt: Dem Westigel oder Braunbrustigel.

Ostigel leben heute noch beispielsweise im Iran, in Russland, Israel, auf der Balkan-Halbinsel, auf Kreta und im nördlichen Kaukasus. Bei uns gelten sie seit vor 1945 als ausgestorben.

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Gab es nur hier: Bodensee-Kilch

Der Bodensee-Kilch war ein knapp 30 Zentimeter langer Süßwasserfisch mit olivgrünem oder braunem Rücken, den es nur im Bodensee gab. Er klaubte Muscheln und Schnecken vom Grund, weshalb seine Mundöffnung nach unten zeigte – ein sogenanntes unterständisches Maul. Der Bodensee-Kilch wurde auch kommerziell befischt. Doch vor allem litt er unter dem sinkenden Sauerstoffgehalt des Wassers durch Düngeeinträge aus der Landwirtschaft. Seit den 1970er Jahren gilt die Art als ausgestorben.

Gänsegeier — seit fast 200 Jahren in Deutschland ausgestorben

In Deutschland ausgestorbener Vogel: Gänsegeier
Gänsegeier © IMAGO NaturePictureLibrary DannyGreen

Der Gänsegeier sieht aus, wie man sich einen typischen Geier vorstellt – nur hübscher. Er ist einer der Großen unter den Altweltgeiern mit einer Flügelspannweite von etwa zweieinhalb Metern. Besonderes Merkmal sind seine hellen Kragenfedern und die zweifarbigen Flügel.

Gänsegeier leben heute noch in Südeuropa, in Marokko, Algerien, auf der Arabischen Halbinsel und dem Balkan. Im Mittelalter waren sie auch bei uns verbreitet. Doch Aas ist knapp in unserer aufgeräumten Agrarlandschaft. Schon um 1850 ist der Gänsegeier in Deutschland ausgestorben. Allerdings kann man ihn – von Südeuropa auf Nahrungssuche kommend – seit ein paar Jahren selten auch wieder an unserem Himmel entdecken.

Erfolgsnachrichten: Die Rückkehrer

Das sind nicht die einzigen ausgestorbenen Tierarten in Deutschland. Einige andere, sehr charismatische und für unser Ökosystem und unsere Artenvielfalt wichtige Tiere kehren glücklicherweise langsam zu uns zurück oder können erfolgreich wieder angesiedelt werden. Dazu gehören Wolf, Luchs, Wisent, Elch und Kegelrobbe.

Mehr über die Rückkehrer kannst Du hier lesen!

Der Beitrag Zehn Tiere, die in Deutschland ausgestorben sind erschien zuerst auf WWF Blog.

Hamster – Was Du (vielleicht) noch nicht über sie wusstest

In ihren typischen Hamsterbacken können Hamstermütter sogar ihre Jungen transportieren. Aber warum hamstern Hamster? Was können sie sonst noch besonders gut? Wo leben sie in Deutschland? Und sind Goldhamster wirklich vom Aussterben bedroht?

Warum hamstern Hamster?

Hamster haben dehnbare Backentaschen, in denen sie vor allem Nahrung transportieren. So legen sich wild lebende Hamster ihre Wintervorräte an, können in ihrem Bau in Ruhe fressen und müssen diesen nicht für jede Mahlzeit verlassen. Bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichtes können die kleinen Nager in ihren Hamsterbacken tragen. Um das Futter wieder herauszubekommen, streichen sie mit ihren Pfoten von hinten nach vorne über die Backen.

Babytrage Hamsterbacke

Feldhamster: Wofür die Hamsterbacken? Was fressen Hamster?
Warum hamstern Hamster? © IMAGO / blickwinkel

Hamster können übrigens mit vollen Backen trotzdem fressen und tragen darin zum Beispiel auch Nistmaterial. Bei Gefahr verstecken Hamstermütter in freier Wildbahn manchmal sogar ihre Jungtiere in den Backen.

Pfadfinder mit feiner Nase

Wie der Ariadnefaden in der griechischen Mythologie den Weg aus dem Labyrinth weist, hinterlassen Hamster Duftmarken, um zurück nach Hause zu finden: Erforschen sie neues Terrain, reiben sie unterwegs ihren Körper an verschiedenen Stellen, die sie auf dem Rückweg erschnüffeln können. Denn Hamster haben einen sehr guten Geruchssinn und übrigens ebenfalls einen guten Gehörsinn.

Blind wie ein Maulwurf

Der Sehsinn dagegen ist bei Hamstern nicht besonders gut ausgebildet. Denn sie sind nachtaktiv und nachts ist es dunkel. Die Nager sind sehr kurzsichtig und farbenblind.

Vom Feld- bis zum Goldhamster: Die Hamster-Arten

Kurzschwanz Zwerghamster
Der kleinste Hamster: Kurzschwanz-Zwerghamster © IMAGO / blickwinkel

Hamster sind Nagetiere und gehören zu den Mäuseartigen. In Europa und Asien gibt es insgesamt rund 20 verschiedene Arten. Bei uns heimisch ist der Feldhamster, die größte Hamster-Art mit bis zu 34 Zentimetern Länge und 650 Gramm Gewicht. Die kleinsten Hamster sind Kurzschwanz-Zwerghamster, die manchmal nur gute fünf Zentimeter lang sind. Sie leben zum Beispiel in der Mongolei, Sibirien und China. Verschiedene Zwerghamster-Arten werden bei uns als Haustiere gehalten, genau wie die Goldhamster, für viele wohl die bekanntesten Vertreter. Dazu später mehr!

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Feldhamster haben einen schwarzen Bauch

Ja, wirklich. Hamster sind verhältnismäßig bunt. Ihre heller-braune Oberseite bietet eine gute Tarnung in den Feldern, in denen sie leben. Die Seiten und den Kopf zieren weiße Flecken. Und ihre dunkelbraune bis schwarze Unterseite strecken sie Angreifern entgegen, wenn sie sich zur Verteidigung aufrichten. Sie soll das geöffnete Maul eines größeren Tieres imitieren, mit den Pfoten als Zähne.

Wie alt werden Hamster?
Wilde Feldhamster werden bis zu 2,5 – selten auch 5 Jahre alt © IMAGO / blickwinkel

Enorme Strecken im Dunkeln

Einen Feldhamster bekommt man selten zu Gesicht. Sie leben in langen, weit verzweigten Bauten bis zu zwei Meter tief unter der Erde und kommen nur nachts heraus. Dann aber legen sie im Dunkeln Strecken von bis zu zwölf Kilometern zurück.

Hamster bauen sich ein Klo

In ihren unterirdischen Gängen darf auch eine Toilette nicht fehlen: Hamster machen nicht in ihr „Wohnzimmer“, sie graben sich einen extra Platz für ihr Geschäft.

Wilde Hamster in Deutschland: Vom Aussterben bedroht

Höchstens noch 10.000 bis 50.000 Feldhamster gibt es bei uns in Deutschland. In vielen Bundesländern sind sie bereits ganz ausgestorben. Heute leben größere Populationen nur noch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Grund ist die intensive Landwirtschaft mit ihren Giftstoffen, Monokulturen und weniger Fressen und Verstecken. Um dem entgegen zu wirken, setzen wir uns für eine Landwirtschaft für Artenvielfalt ein.

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Hamster sind keine Vegetarier

Die Nager fressen zwar hauptsächlich Körner, Pflanzentriebe, Wurzeln, Blätter, Blüten und Feldfrüchte wie Karotten oder Kartoffeln. Doch ab und zu dürfen es auch Insekten, Würmer, Schnecken oder sogar Mäuse sein.

Was machen Feldhamster im Winter?

Sie halten Winterschlaf in ihrem Bau von etwa November bis März und senken in dieser Zeit die Körpertemperatur auf bis zu bis zu 1,9 Grad Celsius ab. Alle paar Wochen wachen sie auf, um von ihren Vorräten zu fressen, zu koten und zu urinieren.

Goldhamster: Nicht unbedingt goldig

Wie sehen Goldhamster aus?
Goldhamster: In freier Wildbahn vom Aussterben bedroht © slowmotiongli / iStock / Getty-Images

Sie sehen schon goldig aus, schließlich sind sie nach ihrer Fellfarbe benannt. Doch die beliebten Haustiere sind — vor allem für Kinder – eigentlich gar nicht geeignet. Sie sind nachtaktiv wie alle Hamster. Am Tag sollte man sie nicht wecken, nicht herausnehmen und nicht streicheln. Nachts können sie dafür einen Heidenlärm in ihrem Hamsterrad veranstalten – das ihnen noch nicht einmal reicht, um ihren enormen Bewegungsdrang zu befriedigen.

Goldhamster kommen ursprünglich aus Syrien, aber sind in freier Wildbahn so selten geworden, dass sie als gefährdet gelten, in der Natur in unmittelbarer Zukunft auszusterben.

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