Der Elch ist zurück in Deutschland 

Jetzt ist der Elch auch sozusagen ganz offiziell in Deutschland wieder heimisch. Anfang Juli 2020 wurde in Brandenburg ein erstes Warnschild in der Gemeinde Nuthe-Urstromtal aufgestellt.  Denn mittlerweile leben mehrere der Tiere hier. Wo genau: Verraten wir nicht. Nicht, weil wir jemanden ärgern wollen, sondern um Sightseeing zu verhindern. Das könnte die Tiere vielleicht sogar wieder vertreiben. Und um zu vermeiden, dass jemand das schöne Schild klaut…

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Instagram
YouTube
RSS

 

Das Warnschild sollen Autofahrer:innen auf die Existenz der Elche aufmerksam machen. Die Tiere sind nämlich bekannt dafür, dass sie nicht vor Autos flüchten. Studien bestätigen, dass solche Warnschilder tatsächlich die Geschwindigkeiten von  Autos reduzieren. Und somit Unfälle verringern.

Bert und seine Kühe

Das Warnschild ist für einen ganz bestimmten Elch aufgestellt, nämlich den Elch Bert. Bert ist hier in der Gemeinde kein Unbekannter. Im Jahr 2018 wanderte der junge Bulle von Polen nach Deutschland ein und wird seitdem mittels Telemetriehalsband auf seinen Wanderungen von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde beobachtet. Von ihnen hat er auch seinen Namen erhalten.

Elch Bert und seine Kühe
Bert scheint sich in Gesellschaft wohl zu fühlen © picture alliance/dpa-Zentralbild/Stephan Schulz

Das besondere an Bert ist nicht nur sein Name, sondern vor allem sein eigentümliches Verhalten: Bert sucht hin und wieder die Gesellschaft von Kühen auf, was für die einzelgängerischen Elche sehr ungewöhnlich ist. Bisher ist jedoch alles friedlich verlaufen und die Gemeinde hat Bert herzlich aufgenommen. Das friedliche Zusammenleben von Menschen, Kühen und dem großen Pflanzenfresser scheint geglückt.

Die Rückkehr der Elche 

Ursprünglich lebten Europas größte landlebende Säugetiere nicht nur in Schweden, wie heutzutage viele annehmen, sondern fast in ganz Europa. Und eben auch in Deutschland. Leider galten sie jedoch hierzulande seit Mitte des letzten Jahrhunderts als ausgestorben. Doch nach und nach besiedeln die scheuen Tiere nun wieder den Osten Deutschlands. Auf der Suche nach geeigneten Lebensräumen überqueren sie die polnische Grenze Richtung Deutschland – wie schon viele Jahre zuvor die Wölfe.

Da Behörden und Bevölkerung bisher wenig Erfahrung mit Elchen in freier Wildbahn haben, birgt ihre Rückkehr natürlich auch Herausforderungen. Eben auch und vor allem für den Straßenverkehr. Wie gesagt: Elche haben keine Angst vor Autos.

Wir setzen uns für Elche ein

Damit die Rückkehr der Elche möglichst konfliktfrei verläuft, haben wir vom WWF mit Partnern das EU-finanzierte Projekt „ŁośBonasus-Crossing!“  2019 ins Leben gerufen. In dem Projekt wird unter anderem an Managementmaßnahmen für Elche in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Polen gearbeitet. Um ein Zusammenleben von Mensch und Elch zu ermöglichen.

Elch im Wald
Die Elche sind zurück © Ralph Frank / WWF

Im Projekt führen wir auf polnischer und deutscher Seite Lebensraumanaylsen und eine Überwachung der Population durch. Wo leben wie viele Elche, wo könnten sie sich bald ansiedeln und was muss dafür getan werden?

Bisher sieht es so aus, dass sich die wenigen Elche in Brandenburg wohlfühlen und sich hier auch langfristig niederlassen. Das Warnschild für Bert dürfte also hoffentlich nicht das einzige Elchwarnschild in Deutschland bleiben.

Der Beitrag Der Elch ist zurück in Deutschland  erschien zuerst auf WWF Blog.