Deutschland isst und der Amazonas verschwindet. Klingt komisch, ist aber so. Aber es geht auch anders. Mit gutem Gewissen schmeckt es deutlich besser. Und das Einkaufen dafür macht auch viel mehr Spaß. Hier ein paar Tipps, wie ihr den Regenwald aus eurem Einkaufswagen fernhaltet.
Geht es auch ohne Fleisch?
Fleisch ist einer der schlimmsten Faktoren des Klimakrise. Das sollte inzwischen wirklich jeder mitbekommen haben. Aber: Unser Fleischkonsum ist auch dafür verantwortlich, dass seit 2001 weltweit acht Millionen Hektar Wald für den Sojaanbau verschwunden sind. Denn dieses Soja landet – richtig geraten – in den Futtertrögen von Rinder, Schweinen und Geflügel. Deswegen öfter mal vegetarisch kochen — schmeckt mindestens genauso gut, siehe die Rezepte hier. Und wenn es denn Fleischersatzprodukte sein sollen: Die gibt es immer häufiger, immer leckerer. Schon mal Jackfruit probiert? Irre, kann wie das beste Rindergulasch schmecken. Und Kindern schmeckt übrigens die Mortadella aus Erbsenprotein sehr gut. Zumindest meinen.
Weniger Fertigprodukte
Ganz generell gilt die Faustregel: Je häufiger ein Produkt verarbeitet wurde, desto mehr unappetitliche Sachen kann man darin verstecken. Zum Beispiel unzertifiziertes Palmöl. In der Tiefkühlpizza steck also ziemlich sicher Entwaldung drin, in den Keksen auch. Auch hier ist bio besser. Und am besten: selbst machen.
Deutlich weniger Milchprodukte
Vegetarisch einkaufen ist super. Vegan wäre natürlich noch besser. Denn trotz des sich hartnäckig haltenden Vorurteils, sind es nicht die Veganer, die den Regenwald aufessen. Nur ein Bruchteil des weltweiten Sojas landet in Tofu oder Sojamilch. Zwei Prozent, um genau zu sein.
Und wenn es doch der richtige statt des Soja-Joghurts sein soll, dann:
Natürlich ist bio besser
Ja, natürlich ist das so. Ob bio besser schmeckt oder gesünder ist, das kommt darauf an. Bio steht aber vor allem für einen deutliche nachhaltigere Anbauweise. Oder andere, bessere Regeln für Tierfütterung. Ohne Soja zum Beispiel. Oder nur Soja, das definitiv nur aus Europa stammt. Und damit ohne Regenwald.
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Radikal regional
Es soll ja besonders bewusste Menschen geben, die noch nicht mal Pfeffer benutzen, weil der eben daher kommt, wo der Pfeffer wächst. Also weit weg. Aber es muss eben nicht immer exotisch oder mediterran sein. Klar, Schokolade macht glücklich. Und ohne Kaffee macht für viele das Leben keinen Sinn. Und gleichzeitig wurden an der Elfenbeinküste bereits 80 Prozent des ursprünglichen Regenwalds für Kakaoplantagen zerstört.
Vielleicht stattdessen mal Sanddorn zum Nachtisch? Die Zitrone des Nordens? Mit heimischem Honig?Schon mal Schwarzwurzel probiert oder Rübchen? Und der Feldsalat von nebenan schmeckt bestimmt besser als der Kopfsalat mit hunderten LKW-Kilometern auf dem Buckel.
Plastiktüte? Papiertüte? Keine Tüte!
Mit gutem Gewissen und brav nach unseren Tipps eingekauft? Wunderbar. Wer jetzt seinen Rucksack dabei hat ist auf der sicheren Seite. Die anderen haben ein Problem. Die Öko-Bilanz von Papiertüten ist genauso mies wie bei Plastik. Lest mal das hier!
Und die wiederverwendbaren Tüten muss man wirklich sehr oft wiederverwenden, bis ihre Öko-Bilanz grünt. Meistens liegen sie ja doch in immer größeren Bergen zuhause. Mir hat es geholfen immer eine Plastiktasche unter den Fahrradsattel zu knüllen. Oder in Gottes Namen halt einen Korb ins Auto. Papiertüten sind jedenfalls nicht die Lösung. Ja, für Papiertüten fallen Wälder.
Und klar, der entwaldungsfreie Einkaufszettel selbst darf gerne auf Altpapier verfasst sein. Damit auch für dieses Stückchen Papier kein Baum fallen muss.
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Der Beitrag Der entwaldungsfreie Einkaufszettel erschien zuerst auf WWF Blog.