Willkommen im Winter. Zeit, um es sich drinnen gemütlich zu machen. Dabei wollen wir es natürlich schön warm haben – und machen unsere Heizung an. Damit schaden wir der Umwelt. Mehr oder eben weniger.
Richtiges Heizen spart Kosten. Und kann auch besser für das Klima sein, das wissen wir natürlich alle. Fundierte Tipps dazu nochmal hier: So spart man Energie (wwf.de). Aber natürlich müssen wir gegen die Klimakrise mehr tun als sparsam heizen und vernünftig lüften.
Doch wie sieht es mit der Klimaverträglichkeit von verschiedenen Heizungen aus?
Ein Drittel der deutschen Treibhausgasemissionen stammt von Gebäuden. Vor allem Heizungen sind für die Emissionen verantwortlich. 2019 verursachte das Heizen in Privathaushalten 109 Millionen Tonnen CO2 Emissionen. Sie werden vor allem durch alte und besonders klimaschädliche Öl- und Gasheizungen verursacht.
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Das muss sich ändern. Die Hälfte der Wärme soll bis 2030 klimaneutral erzeugt werden. Dafür muss die Wärmewende bei Wohngebäuden gelingen – weg von fossilen Brennstoffen hin zu klimaschonenden Erneuerbaren Energien. Investitionen in Heizungen aus erneuerbaren Energieträgern tragen zum Klimaschutz bei, helfen langfristig Heizkosten zu minimieren. Und sie tun etwas Gutes für die Gesundheit, da sie keine Feinstaubemissionen freisetzen.
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Solarthermieanlagen und Wärmepumpen sind aktuell die klimafreundlichsten Optionen zum Heizen. Oft werden auch Holzheizungen als klimafreundlich gelabelt. Aber Pelletheizungen und Heizungen mit Holz stoßen bei der Verbrennung sehr viel CO2 aus. Sie sind somit eher klimaschädlich. Welche Art von Heizungen sich am besten eignet, lässt sich durch eine unabhängige Energieberatung abklären.
Wann ist es sinnvoll, eine alte Heizung auszutauschen?
Nach 15 Jahren lässt die Leistungsfähigkeit vieler Heizungen nach. Spätestens nach 30 Jahren ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass Öl- und Gaseizungen ausgetauscht werden müssen (GEG § 72). Durch einen Heizungstausch wird das Risiko von nervigen Heizungsausfällen und teuren Notreparaturen vermindert. Positiv hinzukommen niedrigere CO2-Emissionen und Heizkosten, sowie die Unabhängigkeit von Preisschwankungen fossiler Energie. Allerdings müssen auch die Höhe der Investitionskosten, Recherche, Planungsaufwand, wie auch die Unannehmlichkeiten einer temporäre Baustelle bedacht werden.
Was mache ich, wenn ich meine Heizung austauschen möchte?
- Als ersten Schritt: recherchieren. Beispielswiese im neuen interaktiven WWF Ratgeber zum Heizungstausch. Einfach mal ausprobieren, um herauszufinden, welche Heizungsarten wie viel kosten und welche Kriterien die wichtigste Rolle spielen.
- Danach ist es oft sinnvoll, sich beraten zu lassen. Beispielweise durch die Verbraucherzentrale. Damit kann man sicherstellen, dass alle erforderlichen Aspekte berücksichtig wurden. Achtung: bei der Beantragung von Fördermitteln über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) sind Energieberatungen meist verpflichtend.
- Für Finanzierung und Förderung muss man natürlich wissen, wo Anträge gestellt werden — bevor mit Austausch oder Modernisierung begonnen wird. Von dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es für den Austausch von Ölheizungen mit einer Heizung aus Erneuerbaren Energien einen Zuschuss von 45 Prozent. Neben den oben genannten Förderungen bieten auch einige Kommunen und Bundesländer Förderprogramme an.
- Als vierten Schritt geht dann die Suche nach einem Handwerk los. Auf Internetseiten wie co2online findet sich ein Register mit Handwerker:innen. Sinnvoll ist es, mehrere Angebote von verschiedenen Handwerksbetrieben einzuholen, damit eine informierte Entscheidung getroffen werden kann.
- Mit Schritt fünf kommt nun endlich der Heizungstausch. Keine Sorge, der Heizungswechsel verursacht keine ewige Baustelle. Die Arbeiten dauern von einem Tag bis zu einer Woche. Mit der Entscheidung für eine klimafreundliche Heizung trägt man ab diesem Zeitpunkt dazu bei, die Emissionen im Gebäudesektor zu reduzieren und damit ein Schritt weiter Richtung Klimaziel zu kommen.
- Alles fertig also? Nicht ganz. Im letzten und sechsten Schritt sind eine Überprüfung und Kontrolle der Einstellungen durch den Handwerksbetrieb hilfreich, um die Heizung auf die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Verschiedene Apps wie etwa EnergieCheck von co2online helfen den Energieverbrauch zu kontrollieren und Energie- und Kosteneinsparungen zu überwachen.
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Der Beitrag Klimafreundlicher Heizung tauschen — wie geht das? erschien zuerst auf WWF Blog.