Die Sommerferien verbringen viele von uns am liebsten am Wasser. Besonders, wenn die Sonne scheint und die Temperaturen die 30 Grad Marke knacken. Damit das nicht mit Sonnenbrand endet, ist Sonnencreme Pflicht, oder? Um den Schutz vor der Sonne und den Umweltschutz unter einen Hut zu bringen, sollte man beim ein paar Dinge beachten.
Das Problem sind die UV-Filter
Die meisten Sonnencremes sind bedenklich für die Natur. Das liegt an den UV-Filtern in den Cremes. Einer dieser chemischen UV-Filter ist Octocrylen. Er schädigt Korallen, stört bei Fischen die Entwicklung im Gehirn und der Leber und reichert sich in Muscheln und Austern an. Dennoch ist dieser Stoff in deutschen Sonnencremes sehr verbreitet. Die Zeitschrift “Öko-Test” fand ihn 2018 in mehr als der Hälfte der 27 getesteten Cremes.
Forschungsergebnisse belegen vor allem die Gefahr durch Sonnencreme für Lebewesen in der Südsee. Aber auch Seen von Brandenburg bis Baden-Württemberg sind durch den chemischen Sonnenschutz gefährdet. Die als UV-Filter genutzte Octinoxat zum Beispiel wird derzeit in Deutschland beobachtet, weil es als mögliches Risiko für Gewässer eingeschätzt wird.
Nanopartikel in Sonnencremes
Als Alternative zu herkömmlichen Sonnencremes gibt es Naturkosmetik, die auf mineralische UV-Filter setzt. Aber auch diese sind ökologisch nicht unbedenklich. Mineralische Sonnencremes legen zum Beispiel Zinkoxid auf der Haut ab, die dann die UV-Strahlung abblitzen lässt. Daher kommt auch der weiße Film auf der Haut nach dem Eincremen. Bei den Mineralien handelt es sich meist um Nanopartikel, mikroskopisch kleine Teilchen. Ihre Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Natur sind noch wenig erforscht. Was man jedoch schon weiß: Nanopartikel können sich im Wasser anreichern und damit dem Ökosystem potenziell schaden.
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Mittel der Wahl sind aber auch mineralische Sonnencremes ohne Nanopartikel. Diese schaffen einen Lichtschutz bis zum Faktor 30. Sie können aber nicht nur vor der UV-Sorte schützen, auf die sich der Lichtschutzfaktor bezieht, sondern zusätzlich noch vor UV‑A. Damit sind sie für den Schutz vor Alterung der Haut und Langzeitfolgen sogar besser.
Alternativen zur Sonnencreme
Wem das alles zu kompliziert oder zu lästig ist: Es kann aber auch ganz ohne Creme gehen.
- Alternativ zu Sonnencremes kann man auch spezielle UV-Kleidung tragen. Gerade für Kinder gut geeignet.
- Der einfachste Sonnenschutz ist auch der gesündeste und ökologisch beste: Verbringt man einen Tag am See, dann kann man ja auch im Schatten bleiben. Eine Binse, aber die Haut wird es einem ohnehin danken.
Konventionelle Sonnencreme mit chemischen UV-Filtern sollte man zumindest immer gut einziehen lassen — und dann mindestens eine halbe Stunde warten, bevor man ins Wasser geht. Noch besser ist es, wenn man die Creme erst nach dem Baden aufträgt.
Ich wünsche Euch jedenfalls einen wunderbaren Sommer — möglichst ohne Sonnenbrand!
Der Beitrag Sonnencremes: Wie geht umweltschonender Sonnenschutz? erschien zuerst auf WWF Blog.