Treu, groß, schnell: 13 spannende Fakten über Adler

Flügelspannweiten größer als ein Mensch, Geschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern und eine unglaubliche Sehschärfe: Adler sind beeindruckende Tiere und können sogar Drohnen abwehren.

Großer Vogel

Adler gehören zu den größten Greifvögeln der Welt. Der größte in Europa heimische Adler ist der Seeadler mit einer beachtlichen Flügelspannweite von bis zu 2,60 Metern.

Auch in Deutschland gibt es Seeadler. Wer die mächtigen Vögel in der Natur beobachten möchte, hat die besten Chancen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Seeadler können bis zu sieben Kilogramm schwer und 80 Zentimeter groß werden.

Fette Beute

Adler fressen je nach Lebensraum Fische, Vögel, kleinere Säugetiere wie Ratten oder Kaninchen und manchmal Aas. Große Adler sind aber durchaus in der Lage, auch Rehkitze, junge Steinböcke oder Füchse zu erbeuten und mit ihren Krallen fortzuziehen.

Adler Sturzflug

Steinadler – die größten Raubvögel Nordamerikas – können im Sturzflug bis zu 320 Stundenkilometer schnell werden. Sie zählen damit nach den Wanderfalken als zweitschnellste Vögel der Welt. Im horizontalen Flug erreichen sie Geschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern, sind aber normalerweise eher mit etwa 50 Stundenkilometern unterwegs.

Wie schnell fliegen Adler?
Steinadler gelten als zweitschnellste Vögel der Welt © Mohammed Gammal, iStock Gettyimages Plus

Wahre Adleraugen

Während der Mensch höchstens ungefähr 50 Meter weit sehen kann, erkennen Adler ihre Beute noch aus mehreren Kilometern Entfernung. Adleraugen sehen viel schärfer als die unseren, können Farben gut erkennen und sogar ultraviolettes Licht wahrnehmen.

Adler sind Luftakrobaten

Es ist eine Sache von Sekunden und ein beeindruckendes Schauspiel: Mitten im Flug dreht sich ein riesiger Weißkopfseeadler auf den Rücken und vollführt eine kurze Rolle in der Luft. Auch andere Adler wie der Steinadler beherrschen dieses Kunststück, um Beutetiere von unten zu greifen, die Damenwelt zu beeindrucken oder Angreifern die Klauen entgegen zu strecken.

Portrait über Adler aufgrund der Kooperation des WWF mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL)
Weißkopfseeadler beim Salto © Leanne Scherp, WWF US

Adler sind treue Seelen

Ob Steinadler, Seeadler oder Fischadler – sie alle bleiben in der Regel ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen, führen also sozusagen eine monogame, treue Dauerehe.

Adler zur Drohnenabwehr

Zielsicher fliegt ein Steinadler auf eine Drohne zu, bremst ab und greift das Flugobjekt genau in der Mitte, ohne sich die schuppenbedeckten Krallen an den Propellern zu verletzen: Das niederländische und das französische Militär sowie die Genfer Polizei haben in den letzten Jahren damit experimentiert, Adler zum Abfangen von Drohnen abzurichten.

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König der Lüfte

Abgesehen von Krankheiten oder Milben haben Adler keine natürliche Feinde. Dass man sie als Könige der Lüfte bezeichnet könnte aber auch von ihrer Kraft und Größe herrühren, von den majestätischen Kreisen, die sie am Himmel ziehen – oder davon, dass hohe Gebirge zu ihrem Lebensraum zählen und die Greifvögel ihre Horste sehr weit oben bauen.

Woher kommt der Name Adlerhorst?

Warum heißt der Horst Horst?
König der Lüfte in großer Höhe © Chilkoot, iStock Gettyimages Plus

Das Nest von Greifvögeln nennt man Horst. Das bezieht sich auf das Material, aus dem es besteht. Denn der alte Name Horst bedeutet im Mittelniederdeutschen Gehölz, Gebüsch oder Gestrüpp.

Adler nutzen ihre Horste übrigens jahrelang. Es sind schließlich auch beeindruckende Gebilde. Der Horst eines Seeadlers kann etwa zwei Meter Durchmesser und ein Gewicht von bis zu 600 Kilogramm erreichen. Die Horste von Weißkopfseeadlern können sogar bis zu zwei Tonnen wiegen.

Todesursache Nr. 1: Bleivergiftung

Eine der häufigsten Todesursachen für Adler vermutet man kaum: Bleivergiftung. Denn oft fressen Adler angeschossene Wildtiere, in deren Kadavern noch bleihaltige Patronen stecken. Eine Dosis, die selbst für die großen Seeadler tödlich ist.

Es gibt in Deutschland nur noch etwa 580 Seeadler-Paare. Doch immer wieder werden die streng geschützten Greifvögel auch absichtlich illegal vergiftet. Dahinter stecken meist einzelne Kriminelle, die womöglich um eigene gehaltene Hühner, Tauben oder Fische bangen oder in den großen Vögeln Konkurrenten um Hasen oder Fasanen sehen. Außerdem gefährden Pestizide und eine intensive Holzwirtschaft die ikonischen Greifvögel. Der WWF schützt die ikonischen Seeadler.

Gefiederte Greise

Seeadler sind nicht nur ziemlich groß, sie werden für Vögel auch ziemlich alt. Bis zu 40 Jahre kann ein Seeadler werden. Stein‑, Fisch- oder Schreiadler werden 20 bis 30 Jahre alt. Das entspricht der typischen Lebenserwartung großer Greifvögel.

Grausame Babys

Portrait über Adler aufgrund der Kooperation des WWF mit der Deutschen Eishockey Liga (DEL)
Keine Geschwisterliebe © Wild Wonders of Europe, Igor Shpilenok, WWF

So flauschig Adlerjunge aussehen, zwischen ihnen tobt ein harter Konkurrenzkampf. Das älteste oder stärkste Küken attackiert die anderen, lässt sie nicht fressen oder wirft sie gar aus dem Horst.

Adler sind das zweitbeliebteste Wappentier

Nicht nur das Logo der Adler Mannheim ziert ein Adler. Der Seeadler ist das offizielle Wappentier Deutschlands. Nationaltier der USA ist der majestätische Weißkopfseeadler. Und auch viele andere Länder tragen einen Adler im Wappen, zum Beispiel in Indonesien. Adler sind das zweithäufigste Wappentier nach dem Löwen.

Der Beitrag Treu, groß, schnell: 13 spannende Fakten über Adler erschien zuerst auf WWF Blog.