Laubbläser. Kaum hat der Herbstwind Blätter vom Bauzm gepustet dröhnen sie wieder. Wem sinkende Temperaturen und kürzere Tage noch nicht die Laune verderben, den treiben spätestens Laubbläser in die Depression. Ihre Motoren sind so laut wie ein Presslufthammer. Kein Wunder, dass Laubbläser inzwischen regelrecht verhasst sind:
Ich hasse Ungerechtigkeit, Egoismus, Korruption, Armut, Kriege und Laubbläser. Aber Laubbläser hasse ich am meisten. Am allermeisten.
— Brigitte Huhn (@huhn_brigitte) November 8, 2018
Gute Gründe gegen den Laubbläser
Und es gibt auch tatsächlich viele gute Gründe, die Dinger nicht zu verwenden. Ihre Abgase verpesten die Luft und schaden dem Klima. Doch schlimmer noch: Sie richten im Garten Unheil an. Laubsauger ziehen alles in ihren Sack, was nicht fest verwurzelt ist. Pech für Kleintiere wie Käfer, Asseln, Spinnen, Tausendfüßler, auf die am anderen Ende des Saugrohres oft noch ein Häcksler lauert.
Warum Laubbläser sogar gesundheitlich bedenklich sind
Die Laubbläser saugen nicht nur. Sie wirbeln alles durcheinander, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Igeln und Vögeln wird so die Nahrung verscheucht. Unter Laubhaufen suchen Igel, Kröten und andere Tiere auch oft Schutz vor Kälte. Dem Boden wird die natürliche Deckschicht geraubt, die ihn vor Austrocknung und Kälte schützt. Zudem wirbeln die Höllenmaschinen neben Blättern auch Schimmelpilze, Sporen und getrockneten Hundekot auf. Die TU München hat die Feinstaubbelastung der Laubbläser untersucht: Die Geräte wirbelten zehn Mal so viele Partikel auf wie ein Rechen. Das ist nicht nur ekelig, sondern auch gesundheitlich mindestens bedenklich.
Dazu kommt: Kaum zusammengeblasen, reicht ein Windstoß und die Laubhaufen verwirbeln wieder, neue Blätter fallen von den Bäumen, und das Spiel beginnt von vorn. Viel Lärm um Nichts.
Laub — der beste Dünger!
Am Besten: sich den Aufwand sparen. Denn Herbstlaub ist der beste Dünger fürs nächste Frühjahr. Was heute vom Baum fällt, nährt morgen alles, was darunter lebt. Und natürlich auch wieder den Baum, von dem das Blatt herunterfiel.
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Daher: Auf den Beeten, unter Bäumen und Sträuchern unbedingt eine Laubschicht liegen lassen. Blätter von Obstbäumen, Ahorn oder Linde verrotten rasch und sind als Dünger gut geeignet. Die Laubschicht schützt dazu empfindliche Pflanzen und kleine Bodenbewohner am besten gegen die Winterkälte. Im beginnenden Frühjahr zersetzen dann die Bodenlebewesen das Laub und geben wertvolle Mineralstoffe an den Boden ab.
Dieses Laub bitte entfernen!
- Hilfe für die Kastanien gegen die Minier-Motte: Gründliches Laubsammeln! Die Blätter müssen entsorgt werden, am besten in Laubsäcken oder auf Wertstoffhöfen der Stadt oder Gemeinde.
- Langsam verrottende, gerbstoffreiche Blätter von Walnuss oder Eiche sollten besser gleich auf den Komposthaufen. Um die Verrottung zu beschleunigen, kann man Hornspäne als Stickstoffgeber hinzufügen.
- Laub auf dem Gehweg vor der Haustür muss weggefegt werden. Denn es kann bei Nässe gefährlich rutschig werden. Das gilt für Hausbesitzer und Mieter, sofern es im Mietvertrag steht. Geht hervorragend mit Rechen, Harke und Besen. Einen Laubbläser braucht dafür wirklich niemand — auch wenn die Werbung im Baumarkt das Gegenteil behauptet.
Noch einen guten Tip für den Umgang mit Laub?
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Der Beitrag Gute Gründe, auf den Laubbläser zu verzichten erschien zuerst auf WWF Blog.