Endlich weg mit dem Wintermief und bis in die letzte Ecke richtig sauber machen! Frühjahrsputz tut gut! Aber viele Reinigungsmittel schaden der Umwelt. Was viele nicht wissen: Wasch- und Putzmittel werden in den Kläranlagen überhaupt nicht ausreichend abgebaut. Die Chemikalien aus den Reinigern gelangen über das Abwasser und die Flüsse bis ins Meer. Sie können sich in der Umwelt und in Organismen wie Fischen und Pflanzen anreichern – und außerdem beim Putzen unserer Gesundheit schaden.
Ich habe ein paar einfache Tipps für Euch gesammelt, um beim Putzen die Umwelt zu schonen.
1) Das Schlimmste vermeiden
Besonders ätzend für die Umwelt kann der Badputz sein. Putzmittel mit Chlor und WC-Reiniger mit anorganischen Säuren wie Natriumhydrogensulfat oder Phosphorsäure sind wesentlich umweltschädlicher als andere Mittel. Die solltet Ihr vermeiden und stattdessen zum Beispiel auf Eure eigenen Kräfte setzen.
2) Pömpel statt chemische Keule
Es ist so einfach und trotzdem kommt man manchmal nicht darauf: Statt des Rohrreinigers eine Saugglocke (Pömpel) benutzen, statt des Glasreinigers einen Abzieher, statt Scheuermilch eine Bürste. Viel Chemie kann durch mechanische Hilfsmittel ersetzt werden!
3) Kein Triclosan
Noch so ein chemischer Begriff, auf den Ihr bei den Inhaltsstoffen achten solltet: Vermeidet Putzmittel mit Triclosan. Das ist ein antibakterielles Desinfektionsmittel. Es reichert sich in der Natur an und wurde schon in Fischen und in der Muttermilch nachgewiesen!
4) Viel hilft nicht viel
Es wird nicht sauberer, wenn es mehr schäumt: Putzmittel kann man ruhig sparsam verwenden, Überdosieren bringt kein besseres Ergebnis! Beachtet auch die Packungsbeilage. Bei Waschmitteln genügt im Haushalt übrigens meistens die Dosierung für „leicht“ verschmutzte Wäsche.
5) Nur nachhaltiges Palmöl
Bei diesem Tipp geht es mir nicht ums Abwasser, sondern um die Produktion: Viele Putzmittel enthalten Palmöl, für das vor allem in Indonesien und Malaysia riesige Flächen Regenwald abgeholzt werden. Nachhaltiges Palmöl darf nicht auf Regenwaldflächen angebaut werden. Weitere Vorteile sind besseres Saatgut, weniger Pestizide und bessere Arbeitsbedingungen. Ihr erkennt es auf manchen Produkten am RSPO-Siegel – oder kauft Bio!
6) Ohne Palmöl und Chemie: Putzmittel selber machen
Ich finde, dass man mit Essigessenz alles sauber bekommt, was ein scharfes Putzmittel nicht besser könnte. Verdünnt mit warmem Wasser habt Ihr einen guten Allzweckreiniger. Das Gleiche gilt für Zitronensäure oder Soda.
Ein Gemisch aus Essig und Salz ergibt selbst gemachtes Spülmittel, mit Kastanien kann man Wäsche waschen. Im Internet finden sich noch viel mehr solche Rezepte und hilfreiche Hausmittel, zum Beispiel hier.
7) Wunderwaffe Backpulver
Backpulver ist so ein Hausmittel, mit dem man vieles sauber bekommt – angebrannte Töpfe, verkalkte Fliesenfugen oder den Backofen: Backpulver auf die verschmutzte Stelle geben, auf 50 Grad erhitzen und hinterher auswischen.
Gemischt mit Zitronensaft entfernt Backpulver viele hartnäckige Verschmutzungen. Man kann es auch auf eine halbe Zitrone streuen und damit die Spüle blank wischen.
8) Blauer Engel oder Biomarkt
Ihr wollt trotz aller Hausmittel nicht ganz auf Putzmittel verzichten aber habt auch keine Lust, mühsam die Inhaltsstoffe auf den Verpackungen zu studieren? Dann könnt Ihr euch am Umweltzeichen „Blauer Engel“ orientieren, das umweltfreundliche Produkte kennzeichnet. Oder Ihr geht gleich im Bioladen einkaufen.
9) Verschmutzungen schnell entfernen
Damit der nächste Frühjahrsputz viel einfacher wird: Kann der Schmutz gar nicht erst einziehen oder antrocknen, braucht man weniger scharfe Putzmittel. Ich trockne nach jedem Duschen die Armaturen ab. So habe ich hinterher kaum Mühe mit Kalkflecken. Verschmutzungen an Herd und Backofen solltet Ihr auf jeden Fall vor der nächsten Nutzung abwischen, bevor sie einbrennen.
Habt Ihr noch mehr Tipps und Rezepte?
Der Beitrag Neun Tipps für einen umweltfreundlichen Frühjahrsputz erschien zuerst auf WWF Blog.