In Südafrika hat die Wilderei auf Nashörner mit 769 getöteten Tieren im Vergleich zum letzten Jahr um ein Viertel abgenommen. Erstmals seit 2012 sind es unter 1000 Nashörner, die ihr Leben für ihr begehrtes Horn lassen mussten. In Südafrika leben 80 Prozent aller afrikanischen Nashörner. Natürlich müssen wir vor allem dort die Trendwende in der Wildereikrise schaffen, wenn die Nashörner überleben sollen.
Ein Erfolg für die Nashörner Südafrikas
Gewonnen ist noch nichts. Wir sprechen hier immer noch von sehr, sehr vielen getöteten Nashörnern. Der deutliche Rückgang der Wilderei ist aber ein großer Erfolg für die Arbeit aller, die sich gegen das illegale Töten der Nashörner stellen. Für die Ranger, die Tag für Tag ihr Leben riskieren, für die Behörden, die vielen NGOs, für uns und sogar ein klitzekleines bisschen für mich. Es macht mir Hoffnung, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass wir den Kampf gegen die Wildtiermafia langfristig gewinnen können.
Woran liegt es?
Wir müssen jetzt ganz genau hinsehen, woran dieser Trend liegt. Wir müssen verstehen: Ist es die effizientere Wildereiabwehr oder sinkt die Nachfrage in Asien endlich? Liegt es an beidem?
Klar ist: Wir brauchen Schutz für die Nashörner, dort wo sie leben. Schutz durch Ranger. Boots on the ground, wie wir dazu sagen. Aber die Zukunft des Nashorns wird in Asien entschieden. Nur wenn der Konsums von Nashorn-Horn deutlich sinkt (und am besten endet) können wir verhindern, dass sich der Trend wieder umkehrt und das Überleben der Arten langfristig sichern.
Good news! Fewer #rhinos poached‚ more poachers convicted in South Africa in 2018; 4th consecutive year that #rhino poaching declined; 401 poachers & traffickers arrested in 2018 https://t.co/XZsD00vz87 via @HeraldPE #EndPoaching #EndWildlifeTrafficking pic.twitter.com/Xt9qZgJWfQ
— CITES (@CITES) February 14, 2019
Hauptursache der Wilderei ist die Nachfrage aus Asien, insbesondere in Vietnam und China. Nashhornhorn gilt als fiebersenkende und krampflösende Arznei. Sogar als Heilmittel gegen Krebs werden die vor allem aus Keratin bestehenden Nashorn-Hörner angepriesen. Das konnte wissenschaftlich nicht belegt werden, sorgt aber dafür, dass in den letzten Jahren abertausende Nashörnern sterben mussten.
Die Nashörner brauchen Ranger, Gesetze – und weniger Käufer
In China und Vietnam ist Nashornhorn wertvoller als Gold. Wir müssen in Asien dafür sorgen, dass diese absurde Nachfrage endet. Wir müssen jedes einzelne Nashorn vor den Kugeln der Wilderer schützen. Und wir müssen dafür sorgen, dass der internationale Handel mit Nashornhorn über das Washingtoner Artenschutzabkommen verboten bleibt. Insbesondere Nashorn-Farmer setzen sich für eine Lockerung der Ausfuhrregeln ein – für sie gäbe es Millionen zu verdienen. Wir lehnen das kategorisch ab. Eine Öffnung des internationalen Handels würde sehr wahrscheinlich die Nachfrage in Asien anheizen – was wiederrum die Wilderei in Afrika befeuern könnte. Zudem wird natürlich die Strafverfolgung erschwert, wenn illegale Hörner in legalen Märkten gewaschen werden.
Ja, wir haben für den Moment eine Trendwende für die Nashörner Südafrikas geschafft. Jetzt heißt es, alles daran zu setzen, dass der Trend sich weiter fortgesetzt. Um irgendwann einmal hoffentlich die Wildereikrise zu beenden.
Der Beitrag Wilderei auf Nashörner: Trendwende in Südafrika? erschien zuerst auf WWF Blog.