Es sind meistens nur ein paar Klicks, um im Netz das zu finden, was die globale Wildereikrise befeuert. Das kann Schmuck aus Elfenbein sein oder ein Jaguar-Zahn, ein Ledergürtel oder eben auch lebende Tieren bedrohter Arten. Das ist meist illegal. Und widerspricht auch den Geschäftsbedingungen der Verkaufsplattformen. Doch die kriminellen Anbieter bleiben meistens unentdeckt – und damit unbehelligt.
Kriminelle machen in den Schlupflöchern des Online-Handels enormen Profit. Sie machen sich widersprüchliche Regeln oder deren mangelnde Durchsetzung zu Nutze. Verbotene Angebote verschwinden dann schnell wieder von auf einer Seite, um kurz darauf auf einer anderen wieder aufzutauchen.
Die Schlupflöcher stopfen – jetzt!
Wir befürchten, dass nach der Schließung der Elfenbeinmärkte in China und Hongkong der Markt die begehrte Ware eben nicht mehr im Laden, sondern verstärkt im Netz verkauft wird. Daher müssen die Schlupflöcher für diese illegalen Geschäfte gestopft werden.
Die ganz großen im Netz gegen die Wildtierkriminalität
Zu den Gründungsmitglieder gehören Alibaba, Baidu, Baixing, eBay, Etsy, Facebook, Google, Huaxia Sammlung, Instagram, Kuaishou, Mall für Afrika, Microsoft, Pinterest, Qyer, Ruby Lane, Shengshi Collection, Tencent, Wen Wan Tian Xia, Zhongyikupai, Zhuanzhuan und 58 Group. Wir werden gemeinsame individuelle, auf die jeweilige Plattform zugeschnittene Lösungen entwickeln. Wir wollen ein Internet schaffen, in dem der verbotene Artenhandel keinen Platz hat.
Jährlich werden mit Wildlife crime bis zu 23 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Es ist einer der größten Verbrechensfelder überhaupt, durchaus vergleichbar mit Waffen-, Drogen- oder Mneschenhandel. Mehr als 20.000 Afrikanische Elefanten sterben dafür jedes Jahr. Fast drei Nashörner werden jeden Tag allein in Südafrika für ihre Hörner gewildert.
Was kannst Du tun?
Einen Ring aus Koralle, der Schlangenledergürtel, Omas alter Ring aus Elfenbein – darf man das kaufen oder verkaufen? Mach dich schlau! Hier und hier findest Du Hinweise – damit Du dich nicht unbewusst strafbar machst.
11,9 TONNEN! Es ist der größte Fund jemals in China. Versteckt unter Kohle, in einem Container. Es wird mir einfach nicht gelingen, dass mich solch eine Nachricht kalt lässt. Bei diesem Ausmaß ist es noch schwerer.
Wieviele Schuppentiere waren das?
Wie viele Schuppentiere das mal waren lässt sich nur schwer sagen. Es hängt von der Art und damit der Größe der Tiere ab, die hier geschmuggelt wurden. Dieser Artikel hier spricht von 20.000-30.000 Tieren. Das wären also etwa 500 Gramm Schuppen pro Schuppentier. Das ist korrekt, wenn man die kleinen Arten nimmt.
Biologen gehen davon aus, dass Schuppentiere etwa 20-30 Prozent ihres Körpergewichts an Schuppen haben. Die kleinen Arten haben 2-3 Kilo, also etwa 600 Gramm Schuppen. Die größten haben so um die 30 Kilos, also etwa 7,5 Kilo Schuppen. Nach diesen Zahlen könnten die gefundenen Schuppen 1600 oder sogar 20.000 getöteten Tieren entsprechen.
Gegen das Netzwerk!
In diesem Fall konnte die chinesische Polizei zwei Verdächtige festnehmen. Klar ist aber auch: Dahinter steht ein gewaltiges Netzwerk. Dahinter steht ein gewaltiges Netzwerk und organisiertes Verbrechen. Kein Wunder – mit bis zu 20 Milliarden Euro Umsatz jährlich ist der illegale Handel mit Wildarten ein lukratives Geschäft geworden. Diese Netzwerke aufzuklären und zu bekämpfen ist einer unserer Eckpunkte im Kampf gegen die Wilderei.
Tod für den Aberglauben
Alle acht Schuppentierarten sind inzwischen streng geschützt. Den Tieren wird der Irrglaube zum Verhängnis, dass ihre Schuppen irgendeinen medizinischen Zweck erfüllen würden. Bei allem Respekt: Tun sie nicht! Deine Fußnägel sind aus dem selben Material!
GASTBEITRAG VON Dr Amani Ngusaru, WWF Tanzania Country Director
Die Regenzeit in Tansania neigt sich dem Ende zu. In den kommenden Monaten wird der WWF seine Aktivitäten im Weltnaturerbe Selous verstärken, um „Zero Poaching“ zu erreichen. Gemeint sind damit Maßnahmen, mit denen man zum Ziel „Null Wilderei“ im Schutzgebiet gelangt.
Tatsache ist: Es gibt immer weniger Elefanten im Selous Game Reserve. In nur fünf Jahren hat Selous 60 Prozent der Elefanten an die Gier der Wilderer verloren und wurde zur weltweit größten Quelle illegalen Elfenbeins. Momentan gibt es nur noch ca. 15.000 Elefanten im Selous, vor einigen Jahren waren es noch über 100.000!
Zero Poaching (deutsch: „Null Wilderei“) bedeutet nicht einfach, dass keine Elefantenkadaver gefunden werden. Zero Poaching ist vor allem Präventivarbeit. Spurensuche nach Fallen, Zeltplätzen und Spuren von Wilderern.
Auch die enge Zusammenarbeit mit der Justizbehörde gehört dazu: Wilderer und die Syndikate, die dahinter stehen, müssen erfolgreich angeklagt und verurteilt werden. Ein funktionierendes Rechtssystem erhöht das Risiko für Wilderei. Der internationale illegale Handel mit Wildtieren wird so eingedämmt.
Wir möchten den Wilderei-Trend aber nicht nur stoppen, sondern umkehren. Selous soll ein Gebiet werden, in dem immer mehr Elefantenpopulationen zuhause sein können. Genügend Lebensraum für mindestens 100.000 Elefanten ist da. Für die Menschen bietet es ebenfalls viel Potential: Mehr Elefanten bedeuten gesteigerten Umsatz in der Tourismusbranche. Das schafft mehr Jobs für die lokale Bevölkerung und wirkt sich positiv auf die Wirtschaft im gesamten Land aus.
Dafür müssen wir, gemeinsam mit den tansanischen Regierungsbehörden und un- seren Partnerorganisationen den Maßnahmenkatalog, der hinter dem „Zero Poaching“-Prinzip steckt, umsetzen. In Nepal und anderen Ländern wurden diese Maßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt um zum Beispiel Nashornwilderei zu bekämpfen.
Ein ganzheitlicher Ansatz gegen Wilderei
Für unsere Arbeit und die Wildhüter gibt es nichts, was weniger motivierend ist, als Wilderer nur wenige Tage nach ihrer Verhaftung wieder auf freiem Fuß zu sehen. Deshalb müssen wir eng mit der tansanischen Justizbehörde zusammenarbeiten und sicher gehen, dass Wilderer erfolgreich angeklagt werden und inhaftiert bleiben.
Um die Effektivität der Wildhüter zu verbessern muss Selous mit angemessener Technologie ausgestattet werden. Sie müssen schnell und sicher über das gesamte Gebiet hinweg miteinander kommunizieren können um ihre Informationen zu teilen und sich außer Gefahr bringen zu können. Auch die weiteren Kapazitäten werden vom WWF und unseren Partnern aus- und aufgebaut. Ressourcen, Ausrüstung und finanzielle Mittel für die Maßnahmen müssen gesichert werden.
Natur als wertvolle Ressource
Bisherige Anti-Wilderei Aktivitäten werden eingeschätzt, beurteilt und ausgewertet, um auf dieser Basis Kontrollinstrumente zu entwickeln, die die Effektivität der Rechtssysteme rund um Zero Poaching sichern.
Zero Poaching geht nur gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit den Gemeinden in den Pufferzonen des Schutzgebiets. Die Menschen müssen das Gebiet als eine wertvolle Ressource sehen, aus der sie einen Mehrwert ziehen können.
Im Selous arbeiten viele Organisationen. Um den positiven Einfluss nachhaltig gestalten zu können, müssen wir eng zusammenarbeiten. Starke Partnerschaften und gute Kommunikation ermöglichen Synergien zwischen den Stakeholdern und intensivieren somit den Effekt.
Helft uns Selous zu retten
Unser Kampf für Selous hat gerade erst angefangen! Die Herausforderungen sind groß. Wir versprechen alles dafür tun, um das Naturparadies zu schützen! Um das zu schaffen, brauchen wir euch!
Jede weitere Stimme ist wichtig! Wir müssen den Politikern in Tansania, aber auch in Deutschland zeigen, dass Selous uns am Herzen liegt. Jede zusätzliche Stimme ist ein weiteres Argument, um ihnen klar zumachen, dass sie mehr tun müssen, um Selous zu schützen.
In den kommenden Wochen und Monaten wird viel passieren. Und wir werden dafür wieder eure Hilfe brauchen. Dafür müssen wir aber in Kontakt bleiben. Abonniert unseren Newsletter, damit ihr alle wichtigen Informationen zu Selous erhaltet.
Rund um Selous, in den Pufferzonen des Schutzgebietes, intensivieren wir gerade verstärkt in unsere Projekte. Vor allem um die Wilderei einzudämmen. Wir arbeiten daran, dass die Menschen anders, nachhaltiger Geld verdienen können. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass es mehr und besser ausgebildetete und ausgerüstetete Ranger gibt. Dafür brauchen wir Eure Hilfe.
Es hat sich gelohnt! Wir haben hinter den Kulissen intensiv für das Weltnaturerbe Selous gekämpft und fast 200.000 von euch haben uns dabei den Rücken gestärkt, indem ihr die Petition unterschrieben habt. Jetzt sind wir unserem Ziel die Wilderei einzudämmen und die industriellen Großprojekte im Selous zu beenden, ein Stück näher gekommen! Nachdem der tansanische Präsident Dr. John Magufuli 2016 eine Anti-Wilderei Sondereinheit ins Leben gerufen hat, können wir heute einen weiteren wichtigen Teilerfolg feiern.
„Keinen weiteren Bergbau genehmigen“
In Tansania ist die zentrale Regierungsbehörde TAWA (Tanzania Wildlife Authority) zuständig für die Schutzgebiete des Landes – und damit auch für das Weltnaturerbe Selous. In einem Report zum Status des Weltnaturerbes hat sich die TAWA nun zu den geplanten und den bereits genehmigten Bergbaukonzessionen im Schutzgebiet geäußert: Die TAWA wird„keine weiteren Bergbautätigkeiten innerhalb des Selous Game Reserve genehmigen“ (.pdf). Das gilt auch für Anträge, die zukünftig gestellt werden.
Was das genau bedeutet: Die 48 beantragten Erkundungskonzessionen (Stand: Januar 2017) innerhalb des Schutzgebietes werden keine Genehmigung erhalten, um dort zu schürfen oder Rohstoffe abzubauen. Eine wichtige Zusage seitens der Regierungsbehörde und für uns natürlich ein Grund zur Freude!
Was der Bergbau für Selous bedeuten würde
Bergbau im Selous würde in erster Linie den Verlust von Lebensraum bedeuten. Wanderrouten der Elefanten würden beispielsweise abgeschnitten und wichtige Brutstätten von Vögeln gestört. Zusätzlich zieht industrielle Entwicklung auch immer Infrastrukturausbau mit sich. Straßen und Bausiedlungen, Lärm und Schmutz von LKWs sowie Müll. Die gebauten Straßen würden den Wilderern außerdem den Weg in das Weltnaturerbe erleichtern: Die Gefahr für Elefanten, Löwen und Flusspferde der Wilderei zum Opfer zu fallen, würde so nur größer.
Auch wenn wir uns sehr über diese Zusage der TAWA freuen: Sowohl der geplante Staudamm mitten im Schutzgebiet und die Ölbohrungen im Nordwesten des Selous stellen immer noch eine massive Bedrohung dar. Die Unternehmen halten außerdem weiter an der geplanten Uranmine an der südlichen Grenze des Selous fest. Wir haben also noch viel vor uns!
Im Februar 2017 hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) eine Mission nach Tansania unternommen, um über den Status des Weltnaturerbes Selous an die UNESCO zu berichten. Da Selous seit 2014 auf der Roten Liste der gefährdeten Weltnaturerben steht, spricht die UNESCO regelmäßig Empfehlungen aus, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen, damit Selous weiterhin den Status „Weltnaturerbe mit außergewöhnlichem universellem Wert“ führen kann.
Helft uns Selous zu retten
Unser Kampf für Selous hat gerade erst angefangen! Die Herausforderungen sind groß. Wir versprechen alles dafür tun, um das Naturparadies zu schützen! Um das zu schaffen, brauchen wir euch!
Jede weitere Stimme ist wichtig! Wir müssen den Politikern in Tansania, aber auch in Deutschland zeigen, dass Selous uns am Herzen liegt. Jede zusätzliche Stimme ist ein weiteres Argument, um ihnen klar zumachen, dass sie mehr tun müssen, um Selous zu schützen.
In den kommenden Wochen und Monaten wird viel passieren. Und wir werden dafür wieder eure Hilfe brauchen. Dafür müssen wir aber in Kontakt bleiben. Abonniert unseren Newsletter, damit ihr alle wichtigen Informationen zu Selous erhaltet.
Rund um Selous, in den Pufferzonen des Schutzgebietes, intensivieren wir gerade verstärkt in unsere Projekte. Vor allem um die Wilderei einzudämmen. Wir arbeiten daran, dass die Menschen anders, nachhaltiger Geld verdienen können. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass es mehr und besser ausgebildetete und ausgerüstetete Ranger gibt. Dafür brauchen wir Eure Hilfe.
Es ist ein neue Dimension der Wilderei: Sie brechen in einen Zoo in Paris ein, erschießen ein Nashorn, trennen mit der Kettensäge die Hörner ab. Das ist schockierend und alarmierend.
Vor einigen Jahren wurden schon in europäischen Museen Hörner gestohlen. Doch jetzt hat die Skrupellosigkeit der Wilderei-Mafia ein neues Ausmaß erreicht. Die Dramatik und Ernsthaftigkeit der Lage kann nun nicht mehr übersehen werden.
Wilderei ist ein globales Problem
Wilderei ist ein schweres Verbrechen gegen unser aller Naturerbe. Es muss jetzt auch der Letzte verstanden haben, dass wir mit der Wildereikrise ein globales Problem von organisierter Kriminalität haben. Sie gefährdet die Artenvielfalt und die Funktionalität von Ökosystemen. Sie bedroht die Lebensgrundlagen der Bevölkerung und die Entwicklung ganzer Staaten.
Genug ist genug!
Wir vom WWF kämpfen seit vielen Jahren gegen die zerstörerische Wilderei. In Afrika, wo Nashörner und Elefanten jedes Jahr zu tausenden sterben. In Asien, wo die Wildereiprodukte zum großen Teil abgesetzt werden. Überall, wo Tiger oder Schuppentiere oder andere geschützte Wildtiere für Profit getötet werden.
Wir sind geschockt! Im Zoo in Paris wurde ein Nashorn erschossen und sein Horn mit einer Kettensäge abgetrennt! Diese Skrupellosigkeit der Wilderei-Mafia hat neue Dimensionen erreicht. Aber wir werden weiterhin gegen die Wilderei kämpfen: https://blog.wwf.de/wilderei-ist-unter-uns/ #stoppwilderei
Aber die Wilderei ist auch mitten unter uns. Die vermehrten, großen Aufgriffe von Elfenbein in ganz Europa sind extrem alarmierend. Europa darf nicht zum Drehkreuz für die Wilderer-Mafia werden.
Was wir wollen
Was wir wollen: Politischer Druck auf die Staaten, die Wilderei nicht ernsthaft angehen. Druck auf Länder wie China und Vietnam, dass dort der Markt endlich ernsthaft bekämpft wird. Und ausreichende finanzielle, technische und politische Unterstützung für die Länder, denen es an Ressourcen fehlt, um effektiv gegen die kriminellen Netzwerke vorzugehen.
Wir werden mit unsere Arbeit weiter alle unterstützen, die Tiere schützen und es den Wilderen schwerer machen.
Noch ist es nicht zu spät. Aber es wird Zeit, höchste Zeit.