5 Gründe, warum der Amazonas nicht Bolsonaro wählen würde

Brasilien wählt — und die Welt hält den Atem an. Denn es geht nicht nur um den Präsidenten, sondern auch um den Amazonas.

Der amtierende Präsident Jair Bolsonaro kandidiert erneut. Gegenkandidat ist Ex-Präsident Lula da Silva. Es ist kein Geheimnis, dass Naturschützer Bolsonaro bei einer Abwahl keine Träne hinterherweinen würden. Unter Bolsonaro hat sich der Raubbau am Amazonas nochmals verschärft, seine Politik ist eindeutig ganz klar für die zunehmende Zerstörung des Amazonas verantwortlich.

1) Bolsonaros Politik führt zu Abholzen

Der Amazonas ist einer der größten Naturschätze. Auch Bolsonaro findet den Amazonas wichtig. Er sieht ihn vor allem als Chance, mit der seine Anhänger richtig viel Geld machen können. Er möchte den Amazonas „entwickeln“. Das heißt mehr Landwirtschaft, mehr Infrastruktur, mehr Rohstoffabbau. Und weniger Schutzgebiete, weniger Rechte für Indigene, weniger Umweltgesetze – weniger Natur.

Während seiner Amtszeit ist die Abholzung stark gestiegen. Eine Fläche größer als Schleswig-Holstein ging verloren — pro Jahr!

Amazonas Bolsonaro: Indigene Demonstration und Polizei
Wir müssen die Indigenen beim Kampf um ihre Rechte und ihre Heimat unterstützen! © picture alliance / AP Images | Eraldo Peres

An vorderster Front im Kampf gegen Entwaldung stehen die Indigenen, die den Wald verteidigen und ihr Leben riskieren. Wie es gerade so eindrucksvoll in dem Film „The Territory“ zu sehen ist. Bolsonaro hat für die Indigenen, ihre Rechte und ihre Heimat nicht viel übrig. 2017 sagte er im Wahlkampf: „Kein einziger Zentimeter wird als Schutzgebiet für Indigene ausgewiesen.“ Und genauso kam es.

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2) Bolsonaro intensiviert Landwirtschaft

Der Amazonas wird hauptsächlich gerodet für Rinderweiden und Soja, das bei uns in den Futtertrögen von Schweinen, Kühen und Hühnern landet. So hängen unsere Bratwurst und unser Gouda damit zusammen. Da die Nachfrage nach Fleisch weltweit steigt, wittert Bolsonaro bessere Geschäfte und sagt: „Abholzung und Feuer werden niemals enden.“

Brasilien Amazonas: abgeholzter Regenwald im Gebiet der Madiha, auch Kulina,
Unter Bolsonaro wurde deutlich mehr abgeholzt © imago / Joerg Boethling

Ganz nebenbei bemerkt wurden unter Bolsonaro auch 1500 neue Pestizide zugelassen. Viele davon gelten auch als schädlich für uns Menschen und sind in Europa verboten.

3) Mehr Gold-Abbau unter Bolsonaro

Goldsucher hinterlassen schon seit Jahren regelrecht ein Schlachtfeld an Zerstörung. Inklusive Kinderarbeit und Quecksilbervergiftungen. Das hat natürlich erhebliche Folgen für die Gesundheit der Menschen vor Ort und die Umwelt. Wir wissen allein von über 2500 illegalen Goldminen.

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Im Februar 2022 unterzeichnete Bolsonaro ein Dekret, dass illegalen Goldabbau legal macht! Die Bestrafung krimineller Goldgräber soll erschwert werden. Das ist ein Freifahrtschein! Er rechtfertigte diese Gesetze mit Ressourcenmangel durch den Krieg gegen die Ukraine. Die Folgen sind kaum auszumalen: Allein im letzten Jahr sind 20.000 illegale Goldgräber in das Yanomami Schutzgebiet eingedrungen. Vieler Orts herrscht Mord- und Totschlag.

Amazonas Goldmine
So sieht Goldabbau am Amazonas aus © Edward Parker / WWF

4) Bolsonaro schwächt die Umweltbehörden

Bolsonaro hat kurzerhand das Geld für Umweltministerium und Umweltbehörden um ein Drittel reduziert. Sein Kalkül ist leicht zu durchschauen: Er will sie schwächen, damit er weniger Gegenwind bekommt. Von Umweltschutz hält er eh wenig. Das sei nur etwas für Leute, die Grünzeug essen.

5) Täuschen und Lügen

Vielleicht lebt Bolsonaro in einer anderen Realität. Oder er biegt sie eben zurecht, bis sie zu seiner Politik passt. Der Amazonas sei eine „Jungfrau“, sagt er einmal — und die sei nun bedroht. „Perverse“ wollten über den jungfräulichen Amazonas herfallen. Die in seiner Amtszeit grassierenden Feuer am Amazonas bezeichnete er als „Lüge“. “Tropischer Regenwald kann kein Feuer fangen”, behauptete Bolsonaro. Manchmal gibt er aber doch zu, dass es Feuer gibt. Die Schuld an den Bränden schiebt er aber auf Andere. Weil ihnen die Regierung Geld gestrichen habe, könnten sich Umweltorganisationen mit dem Anzünden des Waldes rächen, fantasierte Bolsonaro.  Und wer sonst als Leonardo DiCaprio soll diese Brände finanziert haben. Es wäre lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

Warum die Amazonas-Politik so besonders wichtig ist

Der Amazonas-Regenwald verschwindet in alarmierendem Tempo. Daran wird der Wahlausgang am Sonntag erstmal nichts ändern. Er könnte an einen Kipppunkt gelangen, ab dem er sich nicht mehr erholen kann. Forscher gehen davon aus, dass dieser Punkt bei 20 Prozent, maximal 25 Prozent Verlust erreicht ist. Aktuell sind wir bei 18 bis 20 Prozent. Ein Großteil des Amazonas würde sich dann in eine Savanne verwandeln. Seine Funktion Treibhausgase zu absorbieren und Wasser zu recyceln wären damit verloren, ganz zu schweigen von der einzigartigen Biodiversität. Der Amazonas wäre nicht mehr die grüne Lunge unseres Planeten.

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Eines ist sicher: Wird Bolsonaro erneut Präsident, dann geht seine Politik auf Kosten des Amazonas weiter. Er hat bereits jetzt schon weitere verheerende Gesetze in der Schublade, wie Amnestie für Landräuber, die Freigabe von indigenen Territorien und Schutzgebieten für Landwirtschaft oder die Kontrolle des Obersten Gerichtshofs. Es ist die letzte Instanz, die ihm Einhalt gebieten kann.

Doch es gibt noch Hoffnung für den Amazonas. Die Brasilianer können sich an der Urne für einen anderen Weg entscheiden. Wir können die Ursachen der Abholzung durch unseren Konsum und unsere Politik beeinflussen. Und wir können die Indigenen vor Ort im Kampf für den Amazonas unterstützen. Wir können es schaffen. Helft uns dabei!

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“The Territory”: Der Kampf um den Amazonas

Der Dokumentarfilm “The Territory“ lässt uns über eine Zeit von drei Jahren in den Kampf des indigenen Volkes der Uru-eu-wau-wau um ihre Heimat im Amazonas Bundesstaat Rondônia eintauchen. Ein wichtiger, fesselender, ein dringlicher Film — mit einer Besonderheit.

Protagonisten des Films sind der junge Anführer der Uru-Eu-Wau-Wau, Bitaté, und Neidinha, die Leiterin der lokalen NGO Kanindé. Mit beiden arbeitet WWF Deutschland seit 2021 direkt zusammen, um sie bei ihrem Kampf und den anderer indigener und traditioneller Völker in Brasilien zu unterstützen.

Territory Film Neidinha Amazonas
Neidinha, die Mentorin von Bitaté und Direktorin von der WWF Partnerorganisation Kanindé, auf einer kürzlich illegal gerodeten Fläche im Territorium der Uru Eu Wau Wau © Marizilda Cruppe / WWF-UK

Der Kampf um die Gebiete der Indigenen im Amazonas tobt seit Jahrzehnten. Er spitzt sich aber immer dramatischer zu. In den 1970er Jahren erlebte der brasilianische Bundesstaat Rondônia intensive soziale und ökologische Umwälzungen, als Zehntausende, meist verarmte Stadtbewohner und landlose Lohnarbeiter dorthin zogen, um dem Versprechen der Regierung auf freies Land und dem Traum vom eigenen kleinen Stück Paradies nachzujagen. Es folgte ein Frontalangriff auf den Regenwald. Von der einzigen damals existierenden Hauptstraße abzweigend, schlugen die Siedler immer weiter verästelte Straßen in den Dschungel. Sie rodeten und besetzen Parzellen, um Platz für Acker- und Weideland zu schaffen.

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Wie sich das Muster aus Feldern, Straßen und Weideland einem Fischgrätenmuster gleich in den Urwald frisst, zeigt der Film gleich zu Beginn eindrücklich: Im Zeitraffer der historischen Entwicklung schrumpft der Regenwald weiter und weiter. Was bleibt, ist ein klar abgegrenztes Stück Erde: The Territory — das Territorium der Uru-Eu-Wau-Wau!

Dieser momentane Endpunkt einer Entwicklung ist das Sinnbild für alles, worum es in der Realität geht. In diesem Augenblick. Hier die Farmer, die für sich ein neues Leben schaffen wollen. Auf der anderen Seite die Indigenen, die ihr Land verteidigen. Der Film gibt beiden Perspektiven Raum.

Gegen eingeschleppte Krankheiten sind die Indigenen wehrlos

Die neu angekommenen Siedler betrachteten die indigene Bevölkerung als Feinde. Bei dem verzerrten Konflikt mit fliegenden Kugeln auf der einen und fliegenden Pfeilen auf der anderen Seite waren die Uru-Eu-Wau-Wau natürlich die Verlierer. Noch verheerender als die Gewalt waren die von den Siedlern eingeschleppten ansteckenden Krankheiten. Die indigenen Völker hatten dagegen keinen Imun-Schutz.

Entwaldung-am-Uru-eu-wau-wau-Schutzgebiet, Amazonas, Brasilien
Entwaldung am Uru-eu-wau-wau-Schutzgebiet © Andre Dib / WWF-Brazil

Während die Bevölkerung Rondônias in den 1970er und 80er Jahren um 15 Prozent pro Jahr anstieg, sank die Zahl der Uru-Eu-Wau-Wau von mehreren Tausenden auf knapp 200! Die Uru-Eu-Wau-Wau hatten aber auch Verbündete. Durch den Einsatz der Nationalen Behörde für Indigene (FUNAI), wurde 1991 die offizielle administrative Abgrenzung des indigenen Gebiets Uru-Eu-Wau-Wau genehmigt – des  Territoriums, um das in dem Film geht. Während anderswo in Rondônia die Wälder für Rinderfarmen und Sojaplantagen abgeholzt wurden, ist ihr 1,8 Millionen Hektar großes Reservat eine der letzten Bastionen unberührten Regenwaldes. Mindestens vier Gruppen isolierter indigener Nomaden wandern noch immer in den Tiefen Regenwalds, wie wir in dem Film erfahren.

Neue Angriffe unter Bolsonaro

Doch heute sind die überlebenden Mitglieder des Volkes einem erneuten Angriff ausgesetzt. Der Film beginnt 2018 wenige Tage vor der Machtübernahme des rechtsextremen Präsidenten Bolsonaro. Bitaté und Neidinha verfolgen die Übertragungen der Hetzparolen des Präsidenten gegen die Indigenen mit Entsetzen. Sie ahnen was nun kommt. Die neue Attacke auf das Territorium der Uru-Eu-Wau-Wau wird durch Bauernvereinigung von Rio Bonito geführt. Die ist überzeugt, dass “die Indianer” zu viel Land haben. Skrupellos legen sie Feuer, roden und besetzen das Land. Die Kamera ist auch bei ihnen ganz nah dabei und schafft es, auch ein menschliches Bild der Invasoren zu zeichnen. Als perspektivlose Bauern, die von ihrem eigenen Land träumen und Gott und den Präsidenten auf ihrer Seite wähnen.

Einer meiner wenigen Kritikpunkte an dem Film ist, dass die mafiösen Strukturen der Großgrundbesitzer, die eigentlich hinter dem Landraub stehen, nur an einer Stelle benannt werden.

Der Konflikt um den Amazonas eskaliert

Der Konflikt eskaliert, als der sympathische Indigene Ari ermordet wird. Angeführt vom jungen Bitaté nehmen die Uru-Eu-Wau-Wau den Schutz ihrer Heimat nun selbst in die Hand. Sie patrouillieren ihr Gebiet, nehmen Beweise auf und verbrennen die Besitztümer der Eindringlinge auf ihrem Land. Der Kampf der Uru-Eu-Wau-Wau für den Schutz ihres Territoriums ist in ihrer uralten Verbindung zum Land verwurzelt. Bitaté beschreibt es so: “Wir haben eine besondere Liebe und Fürsorge für unser Territorium, weil unsere Vorfahren von dort stammen. Es ist der Ort, an dem die ganze Weisheit liegt. Unsere Kultur, unsere Traditionen, unsere traditionellen Lebensmittel und Heilpflanzen sind alle im Wald. Das ist ein Reichtum, den wir für künftige Generationen bewahren wollen. Deshalb haben wir für dieses Gebiet gekämpft. Und tun es immer noch”.

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Die wichtigste Waffe der Uru-Eu-Wau-Wau in diesem Kampf sind Kameras, Drohnen und GPS Geräte. Die Älteren hatten nicht die Möglichkeit, derartige Technologie zu nutzen. Bitaté hingegen hat handfeste Beweise.

Der Film zeigt nicht nur den verzweifelten Kampf gegen Umweltzerstörung und Landraub, sondern gibt den Uru-Eu-Wau-Wau eine Stimme. Auch im Rahmen des Films. Statt als privilegierter, weißer Filmemacher eine marginalisierte Gruppe als sympathische Opfer darzustellen, macht der Regisseur Pritz die Uru-Eu-Wau-Wau  zu Co-Produzenten des Films. Und lässt sie selbst die Kamera führen.

Territory Film: Amazonas Uru Eu Wau Wau überwachen ihr Territorium gegen illegale Eindringlinge
Amazonas Uru Eu Wau Wau überwachen ihr Territorium gegen illegale Eindringlinge © Marizilda Cruppe / WWF-UK

„The Territory“ ist dadurch ein authentisches Porträt einer bedrohten Gemeinschaft im Kampf um Heimat und Selbstbestimmung. Gleichzeitig mahnt der Film aber auch, dass das Schicksal der Uru-Eu-Wau-Wau und aller anderen Stämme eng mit unserem verknüpft ist. Denn die indigenen Territorien haben eine große Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Und für die Bekämpfung des Klimawandels weltweit. Allein in Brasilien leben etwa 305 indigene Gruppen mit unterschiedlichen Weltanschauungen und über 270 Sprachen. Ihre Gebiete nehmen 13 Prozent der Fläche Brasiliens ein. 97 Prozent ihrer natürlichen Vegetation ist noch erhalten!

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im Oktober 2022 hat sich die Lage für die indigenen Völker nun noch einmal extrem verschärft. Es herrscht ein Klima der Angst und Gewalt in Brasilien, Waldbrände und illegale Abholzungen sind auf ungebremstem Rekordkurs.

Der Film ist am 18. und 23.10 im Rahmen des Human Rights Film Festival in Berlin zu sehen. (https://www.humanrightsfilmfestivalberlin.de/de). Streaming wird auf Disney+ im Dezember erwartet. Mehr Info zum Film findet ihr hier: https://films.nationalgeographic.com/the-territory

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Paranüsse: Wenn Tropenwaldschutz Früchte trägt

Paranüsse stammen aus dem Amazonas. Doch um sie zu ernten, wird kein Regenwald abgeholzt. Im Gegenteil. Denn der Paranussbaum ist ökologisch betrachtet etwas ganz Besonderes — er braucht ein intaktes Regenwald-Ökosystem, um Früchte zu produzieren. Alle Paranüsse in unseren Supermärkten sind daher wild im Regenwald gesammelt worden.

Die Paranuss bietet Lebensgrundlage für indigene und traditionelle Gemeinden,
trägt zur Erhaltung ihrer Kultur bei und vermindert die Attraktivität räuberischer
Einkommensquellen wie Holzeinschlag und Bergbau,
indem sie den intakten Wald in Wert setzt.

Paranuss: Einzigartiges Zusammenspiel der Natur

Weit überragt die runde Krone das dichte, grüne Blätterdach der Amazonas-Regenwälder: Paranussbäume (Bertholletia excelsa) sind sehr groß, bis zu 55 Meter und gehören zu den Bäumen, die das oberste Stockwerk der Tropenwälder bilden. Doch ohne die Bäume und Sträucher darunter würden hier keine Paranüsse wachsen. Die verschiedenen Schichten des Urwaldes dienen sozusagen als Treppenhaus für die einzigen Wildbienen, die fähig sind, die Paranuss-Blüten zu bestäuben. Und das ausgeklügelte ökologische Zusammenspiel geht noch weiter!

Wie wachsen Paranüsse? Wie werden sie geerntet?
Urwald-Riese Paranussbaum © Andre Dib / WWF Brazil

Der Paranuss-Baum wird hauptsächlich von den weiblichen Orchideenbienen (Euglossini) bestäubt. Sie sind groß und kräftig genug, um nötige Distanzen zu überwinden und die großen Blüten des Baumes aufzuklappen. Als Einzelgängerinnen können die Orchideenbienen aber nicht wie unsere Bienen gezüchtet werden. Auch das ist ein Grund, warum Paranüsse nicht gut auf Plantagen wachsen.

Die männlichen Orchideenbienen benötigen außerdem bestimmte Orchideen, die nur in einem intakten Regenwald vorkommen, um mit ihrem Duft die Weibchen zur Paarung anzulocken. Ohne diese Orchideen keine Orchideenbienen, also auch keine Paranüsse.

Schließlich braucht der Baum noch den Aguti: Ein Nagetier, das die Samen im Regenwald verteilt. Es ist mit dem Meerschweinchen verwandt und einer der wenigen Regenwaldbewohner, die fähig sind, die harten, herunter gefallenen Paranuss-Kapseln zu knacken.

Ihr seht, es ist eine ausgefeilte, kaum nachzuahmende Symbiose der Natur, die Paranüsse wachsen lässt und den Baum für den Naturschutz extrem wertvoll macht. Durch die Paranuss trägt der Erhalt großer, intakter Waldökosysteme buchstäblich Früchte.

Paranüsse: Umweltfreundlich und nachhaltig.
Orchideenbiene © Santimanitay / iStock / Getty Images

Wo kommen Paranüsse her?

Der nordbrasilianische Bundesstaat Pará ist namensgebend für die Nuss. Paranüsse wachsen in den tropischen Regenwäldern Guyanas und des Amazonasbeckens von Venezuela bis Brasilien. Deshalb wäre es eigentlich richtig, sie Amazonasnuss zu nennen. Die meisten Paranussbäume wachsen in Brasilien, größter Produzent für den Weltmarkt ist heute Bolivien.

Harte Schale, gehaltvoller Kern: Wie gesund sind Paranüsse?

In der halbmondförmigen Paranuss stecken zahlreiche Nährstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen, Zink, Vitamin E und ungesättigte Fettsäuren. Vegetarier:innen und Veganer:innen schätzen sie vor allem wegen des hohen Gehaltes an pflanzlichem Eiweiß. Auch sind sie besonders reich an Selen, einem Spurenelement, das unter anderem wichtig für die Zellerneuerung und das Immunsystem ist. Bereits eine einzelne Nuss deckt den Tagesbedarf!

Paranüsse sind wie andere Nüsse anfällig für Schimmelpilze (Aflatoxine), besonders weil sie wild im feuchten Regenwald gesammelt werden müssen. Durch gute Praktiken beim Sammeln, Trocknen und Lagern kann der Befall jedoch vermieden werden. Außerdem werden die für den europäischen Markt bestimmten Nüsse besonders strikt auf mögliche Aflatoxine geprüft.

Wie gesund sind Paranüsse? Und wie nachhaltig?
Aguti: Verteilt Paranuss-Samen © GreenReynolds / iStock / Getty-Images

Paranüsse haben aber noch aus einem anderen Grund eine Sonderstellung. Über ihr dünnes Wurzelgeflecht nehmen die Paranussbäume radioaktives Radium aus dem Boden auf, welches sich in den Nüssen anreichert. Zwar kommen auch in vielen anderen Lebensmitteln minimale Dosen radioaktiver Stoffe vor, jedoch ist sie in Paranüssen besonders hoch. Daher empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz nicht mehr als 2–3 Nüsse (8 Gramm) pro Tag zu essen.

Paranuss: Frucht der Indigenen

Indigene Völker Amazoniens sammeln die Paranuss schon seit Jahrtausenden. Die Tatsache, dass der Paranussbaum heute meistens in Gruppen vorkommt, führt man auch darauf zurück, dass sie von Indigenen vor hunderten von Jahren angepflanzt wurden.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Amazonasbecken dann auch von Kautschuksammlern besiedelt. Außerhalb der Erntezeit des Kautschuks fingen diese bald an, ebenfalls Paranüsse zu sammeln. Castanheiros nennen sich die Sammler:innen und sind heute in Brasilien als traditionelle Völker anerkannt. Ihre Gemeinden fallen unter eine eigene Schutzkategorie, die ihnen große Territorien zusichert.

Wie nachhaltig ist das Sammeln von Paranüssen?

Natürlich nimmt, wer Wildfrüchte sammelt, immer auch Einfluss auf den natürlichen Kreislauf. Einerseits fehlen diese Früchte als Nahrungsquelle im Wald, andererseits tragen sie nicht mehr zur Ausbreitung des Baumes bei. Derartige Auswirkungen sind beim Sammeln der Paranüsse in den dichten Regenwäldern des Amazonas jedoch gering und werden heute durch spezielle Managementtechniken noch weiter vermindert.

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Die Arbeit ist mühsam und nicht ungefährlich. Die Paranussbäume stehen mitten im Regenwald, oft mehrere Stunden Fußmarsch von der Siedlung entfernt. Die Sammler:innen bleiben in der Erntezeit manchmal mehrere Tage im Wald in der Nähe der Bäume. Paranüsse wachsen in Kokosnuss-ähnlichen Kapseln, die aus großer Höhe herunterfallen, wenn sie reif sind. Die Castanheiros benutzen heute deshalb Schutzhelme, um Kopfverletzungen zu vermeiden. Um an die Nüsse zu kommen, müssen die sehr harten Kapseln per Hand aufgeschlagen werden. Nach dem Herausschlagen der Samen – in guter Entfernung von den Bäumen – werden diese dann in Säcke verpackt, transportiert und später getrocknet.

Das Fällen ganzer Bäume, um an ihre Nüsse zu kommen, ist in Brasilien, Bolivien und Peru verboten. Es wäre aber auch kontraproduktiv. Denn Paranussbäume brauchen viele Jahre, um zu wachsen. 500 Jahre kann ein Paranussbaum alt werden und es dauert Jahrzehnte, bis er Früchte trägt.

Ökologisch, kulturell, sozial

Wie umweltfreundlich sind Paranüsse?
Produkte aus dem Regenwald für den Regenwald © Loiro Cunha / Origens Brasil

Wir vom WWF unterstützen in verschiedenen Projekten in Brasilien und Bolivien die nachhaltige Ernte von Paranüssen und die indigenen und traditionellen Gemeinden, die sich damit ihren Lebensunterhalt sichern. Die Paranuss ist ein gutes Beispiel dafür, wie eng verbunden die biologische, kulturelle und soziale Vielfalt sein können und wie wichtig es ist, das Große und Ganze in seiner Verbindung zu erhalten und zu fördern.

Beispiel Brasilien

In unserem neuesten Projekt in Brasilien – und gleichzeitig unserem größten in Südamerika – arbeiten wir mit verschiedenen indigenen und traditionellen Völkern zusammen. Zum Beispiel mit den Paiter Surui aus dem brasilianischen Bundesstaat Rondônia. Ein wichtiges Ziel des Projektes ist, für die indigene Bevölkerung alternative, nachhaltige Einkommensmöglichkeiten zu schaffen, die es ihnen ermöglichen, selbstbestimmt zu leben und gleichzeitig zur Entwicklung der Gemeinden beizutragen.

Gemeinsam wollen wir eine Wertschöpfungskette für Paranüsse so aufbauen, dass Käufer:innen im Supermarkt erkennen können, wo und durch welche Gemeinden die Paranüsse geerntet wurden und dadurch bereit sind, einen fairen Preis zu bezahlen. Zu unseren Maßnahmen zählen Fortbildungen hinsichtlich der Ernte, Aufbau der nötigen Infrastruktur zu Weiterverarbeitung, Einführung eines Systems zur Nachverfolgbarkeit und Zertifizierung der Produktion sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen für den Marktzugang.

Hier noch ein Video unserer Partnerorganisation Origens Brasil:

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Morde am Amazonas

Wir sind entsetzt von den Morden im Amazonas. Entsetzt, aber nicht überrascht. Der Amazonas stirbt — und seine Verteidiger werden immer öfter umgebracht.

Am Mittwochabend (15. Juni 2022) wurden die sterblichen Überreste des Forschers Bruno Araújo Pereira und des britischen Journalisten Dom Phillips, der für die Zeitung The Guardian arbeitete, in der Region Vale do Javari im Amazonasgebiet gefunden. 70 Prozent der weltweit isoliert lebenden Indigenen haben hier ihre Heimat. Die beiden Opfer haben im Javari-Tal für ein Buch über Gewalt gegen Indigene und einen nachhaltigen Schutz des Regenwalds recherchiert.

Zwei festgenommenen Verdächtige sollen der Polizei gestanden haben, an der Tötung von Phillips und Pereira beteiligt gewesen zu sein.

Amazonas verlieren Indigene: Exhumierung der Leichen
Exhumierung der beiden Opfer ©
Bruno Kelly / picture alliance / REUTERS

Zusammen mit dem WWF-Brasilien möchte ich zunächst meine Solidarität und Unterstützung für die Familien, Freunde und Kollegen dieser Waldschützer zum Ausdruck bringen.

So kann es nicht weitergehen im Amazonas!

Was Bruno und Dom angetan wurde, macht deutlich, dass der Amazonas dem Gesetz der Mächtigen ausgeliefert ist, in dem Brutalität die Regel ist. Wir sind zutiefst empört, in welcher Situation die Völker des Waldes und ihre Verteidiger vom brasilianischen Staat zurückgelassen wurden. Dazu gehören brutale Morde ohne Aufklärung und eine auf Zwang und Gewalt basierende Herrschaft durch Kriminelle: Drogenhändler, illegale Bergleute, Landräuber, illegale Holzfäller, Jäger und illegale Fischer.

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Amazonas: Entwaldung im Luftbild
Es wird viel mehr abgeholzt © Staffan Widstrand / WWF

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Der Staat lässt die Verteidiger des Amazonas im Stich

Wir haben eine Reihe von Morden erlebt, ohne dass sich der Staat um die Aufklärung und Bestrafung bemüht hätte. Im Fall von Dom und Bruno wurde sogar gezögert, die Ermittlungen aufzunehmen. Es ist die Missachtung der Regierung gegenüber dem Amazonas und seinen Beschützern, die die Ermordung von Dom und Bruno und unzähligen Personen ermöglicht hat: Ari Uru Eu Wau Wau, Paulino Guajajara, Maxciel Pereira dos Santos, Zé do Lago und Familie. Laut einer Erhebung der Nichtregierungsorganisation Global Witness liegt Brasilien auf Platz vier unter den Ländern, in denen am meisten Umweltaktivisten umgebracht werden.

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In den letzten Jahren wurden alle Instanzen des Schutzes der Waldvölker und der Umwelt systematisch abgebaut und diskreditiert. Die Gewalt hat in den letzten drei Jahren exponentiell zugenommen. Unternommen wurde nichts. Ganz im Gegenteil. Laut einer in dieser Woche veröffentlichten Studie gibt es in der Regierung ein Projekt zur Zerschlagung der Behörde Funai (Nationale Stiftung für indigene Völker). Also der Einrichtung, die über die Rechte der indigenen Völker wachen sollte. Und im Kongress gibt es Gesetzesentwürfe, die den Schutz dieser Völker weiter schwächen.

Der Tod des Amazonas

Der Tod von Dom und Bruno steht im Zusammenhang mit dem Tod des Amazonasgebietes. Allein im Mai 2022 brach die Zahl der Brände und der Abholzung im Amazonasgebiet Rekorde. Die Feuer nahmen im Vergleich zum Durchschnitt des Monats Mai der letzten zehn Jahre um 184 Prozent zu. Der Amazonas verlor zwischen Januar und Mai 2867 Quadratkilometer Wald. Es ist damit das dritte Jahr in Folge ein Rekord der Verwüstung. Wir waren noch nie so nahe an dem Punkt, an dem der Wald sich nicht mehr selbst erhalten kann. Überschreiten wir diesen Kipppunkt stirb so viel Urwald und setzt so viel CO2 frei, dass wir auch den 1,5 °C Ziel des Pariser Abkommens vergessen können.

Amazonas Entwaldung schreitet weiter voran
Amazonas: Es wird immer schlimmer © Juvenal Pereira / WWF Brasilien

Trotzdem stehen auf der Tagesordnung des Nationalkongresses häufig Gesetzesentwürfe, die die Zerstörung des größten Tropenwaldes der Erde begünstigen. Obwohl vom Amazonas die Niederschläge abhängen, welche die Wasser- und Stromversorgung Brasiliens sicherstellen, und von denen die Landwirtschaft abhängt. Den Amazonas zu töten, bedeutet Brasilien zu töten — ein Land, das mit dem Mord an Bruno und Dom ein wenig gestorben ist.

Wir fordern rigorose Aufklärung!

Der Amazonas stirbt jeden Tag auf grausame und unmenschliche Weise. Vor unseren Augen und vor denen, die ihn versuchen, ihn zu erhalten. Angesichts dieser neuen Toten brauchen wir eine rigorose Untersuchung, um herauszufinden, ob es noch andere Beteiligte gibt. Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen diesem Verbrechen und dem Drogenhandel in der Region. Es ist auch notwendig, dass dieser Fall eine exemplarische Bestrafung erfährt, damit er zu einer Referenz im Kampf gegen die Straflosigkeit in der von Kriminalität geprägten Region wird.

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Nicht weniger wichtig ist, dass die brasilianische Regierung ihrer Rolle gerecht wird und konkrete Maßnahmen ergreift, um weitere Massaker zu verhindern, wie etwa den Rückzug der Eindringlinge aus dem Land der Yanomami, dem Land der Uru Eu Wau Wau-Indianer und anderen indigenen Gebieten.

Wir können es nicht hinnehmen, dass das Amazonasgebiet weiterhin ein gesetzloses Land ohne staatliche Kontrolle ist, dass seine Verteidiger zum Opfer macht.

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Warum der WWF eben nicht mit Tönnies zusammenarbeitet 

Der WWF arbeitet mit Unternehmen zusammen. Das ist so weit nichts Neues. Und sorgt damit auch immer wieder für Missverständnisse. Manchmal werden diese Missverständnisse von Unternehmen aber auch bewusst gefördert. Wie jetzt gerade vom Fleischimperium Tönnies. 

Tönnies hat in der Öffentlichkeit einen verheerenden Ruf. Arbeitsbedingungen, Putin-Nähe des Chefs und Konzerngründers. Und dann natürlich das Produkt: Fleisch, in gigantischen Mengen. 70.000 Schweine sollen bei Tönnies pro Tag geschlachtet werden. 

Was Tönnies behauptet

Die beißende Kritik kann Tönnies eigentlich egal sein, solange das Geschäft läuft. Es lief zuletzt aber nicht mehr so gut. Im aktuellen Geschäftsbericht ist ein Einbruch zu vermerken. Der Umsatz sank 2021 um zwölf Prozent auf rund 6,2 Milliarden Euro. Dafür gibt sich Tönnies geläutert: Man werde „den Transformationsprozess der gesamten Ketten weiter konsequent“ voranbringen, heißt es in der Pressemitteilung zum Geschäftsbericht. Schließlich seien „Nachhaltigkeit und Umweltschutz für die Unternehmensgruppe unabdingbar“ und deswegen arbeite ja Tönnies „in diesem Zuge beispielsweise mit der Umweltorganisation WWF zusammen“. 

Was wahr ist

Die hier postulierte Zusammenarbeit sieht folgendermaßen aus: Natürlich sind wir beim WWF daran interessiert, dass jedes Unternehmen sich nachhaltiger verhält. Auch Tönnies. Tönnies ist eines der sechs Unternehmen, die in einem durch die GIZ finanzierten Projekt an einer monatlich tagenden Gruppe von Unternehmen an Entwaldungsfreien Soja-Lieferketten arbeitet. Diese Projektgruppe zu nachhaltigem Soja wird vom WWF geleitet. 

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Tatsächlich haben also unsere Expert:innn für nachhaltige Lieferketten mit Abgesandten von Tönnies und anderen Unternehmen gemeinsam in Online-Meetings gesessen. Und Tönnies hat es ja auch schwer nötig: Dreiviertel des globalen Sojaverbrauchs wird für Tierfutter verwendet. Tönnies ist der marktführende Fleischkonzern in Deutschland. Und schneidet bei der jüngst von uns veröffentlichten Entwaldungs-Scorecard mit 37 Prozent von allen teilnehmenden Unternehmen mit am schlechtesten ab. 

Die Scorecard wurde zum Beispiel im Spiegel aufgegriffen. Dort behauptete Tönnies dazu, dass „die Matrix des WWF auf Tönnies kaum anzuwenden sei, da man kein Soja direkt beziehe“. Aus Sicht des WWF und laut internationaler Vereinbarungen wie den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechtes ind Unternehmen aber für alle in ihren Lieferketten verwendeten Rohstoffe verantwortlich. So ist es auch im EU-Gesetz zum Stopp der importierten Entwaldung verankert. Somit ist auch Tönnies für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen für das im Futtermittel verwendete Soja verantwortlich. Und damit auch für die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds und den Brasilianischen Cerrado. Dass dies auch Tönnies erkannt hat, zeigt ihre Teilnahme der vom WWF durchgeführten Projektgruppe.  

Was jetzt passiert 

Ohne Einwilligung hat Tönnies in der Pressemittteilung zur Bekanntgabe der Jahreszahlen 2021 die Teilnahme in der Projektgruppe genutzt, um eine Partnerschaft mit dem WWF zu verkünden, und auf ihr Nachhaltigkeitsengagement zu verweisen. 

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Das ist so dreist wie durchsichtig. Wir haben uns daher zusammen mit unseren Mittelgebern und den Verantwortlichen der GIZ dazu entschlossen Tönnies aus der Projektgruppe auszuschließen.   

Ja, wir beim WWF haben gemäß unserer Mission für die Umwelt ein Interesse daran, dass auch die unnachhaltigsten Unternehmen besser werden. Vor allem, wenn sie eine so große Marktmacht und damit Hebel für mehr Nachhaltigkeit haben. Transformatorischer Einfluss lautet hier unser Mantra, aber nicht um jeden Preis.      

Was gar nicht geht

Die Zusammenarbeit in einer Unternehmensgruppe so auszuschmücken und zu nutzen, um die Öffentlichkeit zu täuschen und Projekterfolge zu publizieren, ohne dies mit den anderen Beteiligten  abzustimmen.  

Soja Sojafelder Brasilien
Wenn es um Fleisch geht, geht es immer auch um Soja. Und andersrum. © Peter Caton / WWF-UK und © David Bebber / WWF UK

Der WWF fordert außerdem schon lange Zeit die Abkehr von unserer fleischlastigen Ernährung. Es ist ungesund für uns Menschen und unseren Planeten. Die Futtermittelproduktion für die Tiere ist aber einer der Haupttreiber der Abholzung in Brasilien. Wir arbeiten an viel Fronten daran, dass sich etwas ändert, unter anderem mit unserem kulinarischen Kompass für eine gesunde Erde.

Wir wären sehr froh, wenn sich für diese Ziele auch fleischverarbeitende Unternehmen wie Tönnies oder Futtermittelhersteller grundlegend verändern würden. Was aber für uns gar nicht geht, dass diese Unternehmen sich dann durch eine vermeintliche Partnerschaft sauberer darstellen, als sie sind – obwohl unsere Kommunikationsvereinbarung mit den Unternehmen dies verbieten und unserer Studien das Gegenteil zeigen. 

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