Klimafreundlicher Heizung tauschen — wie geht das?

Willkommen im Winter. Zeit, um es sich drinnen gemütlich zu machen. Dabei wollen wir es natürlich schön warm haben – und machen unsere Heizung an. Damit schaden wir der Umwelt. Mehr oder eben weniger. 

Richtiges Heizen spart Kosten. Und kann auch besser für das Klima sein, das wissen wir natürlich alle. Fundierte Tipps dazu nochmal hier: So spart man Energie (wwf.de). Aber natürlich müssen wir gegen die Klimakrise mehr tun als sparsam heizen und vernünftig lüften.

Doch wie sieht es mit der Klimaverträglichkeit von verschiedenen Heizungen aus?

Ein Drittel der deutschen Treibhausgasemissionen stammt von Gebäuden. Vor allem Heizungen sind für die Emissionen verantwortlich. 2019 verursachte das Heizen in Privathaushalten 109 Millionen Tonnen CO2 Emissionen. Sie werden vor allem durch alte und besonders klimaschädliche Öl- und Gasheizungen verursacht.

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Das muss sich ändern. Die Hälfte der Wärme soll bis 2030 klimaneutral erzeugt werden. Dafür muss die Wärmewende bei Wohngebäuden gelingen – weg von fossilen Brennstoffen hin zu klimaschonenden Erneuerbaren Energien. Investitionen in Heizungen aus erneuerbaren Energieträgern tragen zum Klimaschutz bei, helfen langfristig Heizkosten zu minimieren. Und sie tun etwas Gutes für die Gesundheit, da sie keine Feinstaubemissionen freisetzen.

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Solarthermieanlagen und Wärmepumpen sind aktuell die klimafreundlichsten Optionen zum Heizen. Oft werden auch Holzheizungen als klimafreundlich gelabelt. Aber Pelletheizungen und Heizungen mit Holz stoßen bei der Verbrennung sehr viel CO2 aus. Sie sind somit eher klimaschädlich. Welche Art von Heizungen sich am besten eignet, lässt sich durch eine unabhängige Energieberatung abklären.

Wann ist es sinnvoll, eine alte Heizung auszutauschen?

Nach 15 Jahren lässt die Leistungsfähigkeit vieler Heizungen nach. Spätestens nach 30 Jahren ist es sogar gesetzlich vorgeschrieben, dass Öl- und Gaseizungen ausgetauscht werden müssen (GEG § 72). Durch einen Heizungstausch wird das Risiko von nervigen Heizungsausfällen und teuren Notreparaturen vermindert. Positiv hinzukommen niedrigere CO2-Emissionen und Heizkosten, sowie die Unabhängigkeit von Preisschwankungen fossiler Energie. Allerdings müssen auch die Höhe der Investitionskosten, Recherche, Planungsaufwand, wie auch die Unannehmlichkeiten einer temporäre Baustelle bedacht werden.

Was mache ich, wenn ich meine Heizung austauschen möchte?

  1. Als ersten Schritt: recherchieren. Beispielswiese im neuen interaktiven WWF Ratgeber zum Heizungstausch. Einfach mal ausprobieren, um herauszufinden, welche Heizungsarten wie viel kosten und welche Kriterien die wichtigste Rolle spielen.
  2. Danach ist es oft sinnvoll, sich beraten zu lassen. Beispielweise durch die Verbraucherzentrale. Damit kann man sicherstellen, dass alle erforderlichen Aspekte berücksichtig wurden. Achtung: bei der Beantragung von Fördermitteln über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Kreditbank für Wiederaufbau (KfW) sind Energieberatungen meist verpflichtend.
  3. Für Finanzierung und Förderung muss man natürlich wissen, wo Anträge gestellt werden — bevor mit Austausch oder Modernisierung begonnen wird. Von dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es für den Austausch von Ölheizungen mit einer Heizung aus Erneuerbaren Energien einen Zuschuss von 45 Prozent. Neben den oben genannten Förderungen bieten auch einige Kommunen und Bundesländer Förderprogramme an.
  4. Als vierten Schritt geht dann die Suche nach einem Handwerk los. Auf Internetseiten wie co2online findet sich ein Register mit Handwerker:innen. Sinnvoll ist es, mehrere Angebote von verschiedenen Handwerksbetrieben einzuholen, damit eine informierte Entscheidung getroffen werden kann.
  5. Mit Schritt fünf kommt nun endlich der Heizungstausch. Keine Sorge, der Heizungswechsel verursacht keine ewige Baustelle. Die Arbeiten dauern von einem Tag bis zu einer Woche. Mit der Entscheidung für eine klimafreundliche Heizung trägt man ab diesem Zeitpunkt dazu bei, die Emissionen im Gebäudesektor zu reduzieren und damit ein Schritt weiter Richtung Klimaziel zu kommen.
  6. Alles fertig also? Nicht ganz. Im letzten und sechsten Schritt sind eine Überprüfung und Kontrolle der Einstellungen durch den Handwerksbetrieb hilfreich, um die Heizung auf die persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Verschiedene Apps wie etwa EnergieCheck von co2online helfen den Energieverbrauch zu kontrollieren und Energie- und Kosteneinsparungen zu überwachen.

Mehr zum Thema Heizungstausch?

Heizung Regler Detaillierte Informationen zu den verschiedenen Heizungsarten, deren Klima- und Gesundheitsverträglichkeit sowie die Höhe der Anschaffungskosten für die einzelnen Heizungsarten findest Du im Ratgeber für Heizungstausch.

Der Beitrag Klimafreundlicher Heizung tauschen — wie geht das? erschien zuerst auf WWF Blog.

Alle Jahre wieder: Unser Hunger auf Schokolade zerstört den Regenwald

Es ist wieder soweit. Weihnachten steht vor der Tür und die Regale der Supermärkte sind voller köstlicher Leckereien. Schokoweihnachtsmänner, Adventskalender und Lebkuchen. Wir sind gewohnt, dass die Lieblingssüßigkeit der Deutschen, nämlich die Schokolade, im Überfluss vorhanden ist. Doch leider bleibt unser Schokokonsum nicht ohne Folgen. Und ich rede nicht vom dicken Bauch.

Kakao und die Zerstörung des Regenwaldes

Unsere Lust auf Süß ist anderswo verantwortlich für menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen — und für die Zerstörung von wertvollem Wald. Denn der Kakaobaum ist äußerst anspruchsvoll und wächst und gedeiht am besten in den Tropen bei gleichbleibenden Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und gleichmäßig verteilten Regenfällen. Und daher konkurriert der Kakao mit tropischen Regenwäldern. Für Kakao wurden zwischen 1988 und 2008 global zwischen zwei und drei Millionen Hektar Wald vernichtet.

Schuld daran ist ein Teufelskreis. Oft sind Plantagen bereits sehr alt und die Erträge viel geringer als das eigentliche Potential. Zudem wird der Großteil als Monokultur angebaut, das heißt, auf einer Fläche stehen ausschließlich Kakaobäume. Zudem haben die Bäuerinnen und Bauern oft keine gesicherten Landrechte, weshalb es sich nicht lohnt in einen nachhaltigeren Anbau zu investieren. Wenn die Bäume kaum noch Früchte tragen, ziehen die Bauern weiter und erschließen sich durch Brandrodungen neue Flächen. Daher wird immer mehr Wald für den Kakaoanbau zerstört.

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Gerade in den westafrikanischen Hauptanbauländern Elfenbeinküste und Ghana sind bereits große Teile der ursprünglichen Wälder verloren. In der Elfenbeinküste wurden bereits 80 Prozent der ursprünglich bewaldeten Fläche zerstört. Bei der derzeitigen Entwaldungsrate wird bis 2034 die gesamte Waldfläche verloren sein. Das gleiche gilt für das Nachbarland Ghana.

Schätzungen zufolge kommen bis zu 40 Prozent Kakaoernte der Elfenbeinküste von illegal gerodeten Flächen. Also aus Naturschutzgebieten. Die Elfenbeinküste galt einst als eines der artenreichsten Regionen der Welt. Namensgebend waren die vielen Elefanten. Doch seit 1994 ist der Elefantenbestand um 86 Prozent zurückgegangen. Zunächst durch Wilderei für das kostbare Elfenbein, doch auch wegen der fehlenden Lebensräume, die durch den Kakaoanbau schwinden.

Kakao Verarbeitung für Schokolade in Afrika
Kakaoverarbeitung © imago stock&people

Die eigentlichen Heimat des Kakao liegt in Südamerika. Auch dort wird immer mehr Primärwald für den Kakaoanbau zerstört. In Ecuador, mittlerweile Nummer Drei der weltweite Kakaoproduktion, sind zwölf Prozent der Entwaldung zwischen 2008 und 2015 auf den Kakaoanbau zurückzuführen.

Problematisch an der ganzen Sache ist auch, dass die Schokoladenhersteller aufgrund der komplexen Lieferketten oft gar nicht wissen, woher ihr Kakao stammt. So können sie nicht sicherstellen, dass der Kakao nicht von illegal entwaldeten Flächen kommt.

Globale Entwaldung heizt den Klimawandel an

Neben dem Verlust von wichtigen Lebensräumen für Tiere und Pflanzen und dem damit eingehenden Verlust der Artenvielfalt hat die voranschreitende Entwaldung auch einen direkten Einfluss auf die Klimakrise, denn die tropischen Regenwälder speichern große Mengen Kohlenstoffdioxid, das bei der Zerstörung der Wälder in die Atmosphäre gelangt und den Klimawandel anheizt. Dadurch werden globale Wasserkreisläufe durcheinandergebracht. So hängt die Abholzung eng mit zunehmenden Dürreperioden in angrenzenden Gebieten zusammen.

Auswirkungen auf den Kakaoanbau

Dies ist auch bereits in den Hauptanbaugebieten von Kakao wie beispielsweise in Westafrika zu spüren. Auch der Kakaoanbau leidet unter dem Klimawandel und die Zukunft ist ungewiss. Extremwettereignisse wie länger anhaltende Dürreperioden, Starkregen, Überflutungen ebenso wie neu auftretende Pflanzenkrankheiten führen zu geringeren Erträgen und Qualitäten oder sogar vollständig zerstörten Ernten. Und dies befeuert den Teufelskreis der Armut, in dem viele Kakaobäuerinnen und ‑bauern leben, denn eine wichtige Einkommensquelle bricht weg. Seit Jahren wird prognostiziert, dass die Produktion von Kakao in Zukunft einbrechen könnte. Das Forschungszentrum International Center for Tropical Agriculture (CIAT) sagt voraus, dass 90 Prozent der Anbauflächen in Ghana und Côte d’Ivoire im Jahr 2050 für den Kakaoanbau deutlich weniger geeignet sein werden. Dies kann zu Landkonflikten und weiterer Abholzung von Regenwäldern zur Erschließung neuer Flächen führen.

Die Zukunft unserer liebsten Süßigkeit

Der Kakaoanbau hat in vielen Gebieten nur noch eine Zukunft, wenn rechtzeitig die nötigen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel ergriffen werden. Die Auswirkungen sind je nach Region ganz unterschiedlich, wie steigende Temperaturen, längere Dürreperioden und veränderte Regenfälle.

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Entscheidend ist ein vielfältiges Anbausystem. Im Gegensatz zu Kakaoanbau in einer Monokultur, bei dem sich ausschließlich Kakaobäume auf einer Fläche befinden, bietet der Anbau von Kakao im naturnahen Agroforstsystem zahlreiche Vorteile. Dabei handelt sich um eine Kombination zwischen Bäumen, Sträuchern und landwirtschaftlichen Elementen, die den Stockwerkbau des Regenwaldes imitiert. Diese Form der nachhaltigen Bewirtschaftung kann zur erhöhten Produktivität der Pflanzen beitragen. Besonders wichtig sind hohe Bäume, die den Kakaobäumen Schatten spenden, denn diese sind ungerne der direkten Sonne ausgesetzt. Die Bäume und Pflanzen profitieren voneinander und reichern den Boden mit Nährstoffen an. Zudem werden weniger Pestizide benötigt und es kann wieder biologische Vielfalt entstehen. Derartige Systeme sind widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel. Aber auch durch widerstandsfähigere Sorten und Bewässerungssysteme können die Anbausysteme an die klimatischen Veränderungen angepasst werden.

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Auch für die Bäuerinnen und Bauern hat dies Vorteile. In den vielfältigen Systemen wächst der Kakao im Schatten von Bananenbäumen, Edelhölzern oder Palmen. Auf dem Boden werden medizinische Kräuter oder anderes Obst und Gemüse angebaut. Dadurch sind die Bauern nicht nur von dem Kakao als einzige Ernte abhängig, sondern können auch viele weitere Produkte für den eigenen Bedarf oder für lokale und internationale Märkte produzieren. So können sie ihr Einkommen diversifizieren.

kakaoplantage
Kakaoplantage © imago images/YAY Images

Genau dies setzen wir auch in unserem neuen Projekt im Amazonas in Ecuador um. Wie genau das funktioniert, seht ihr hier.

Die richtige Schokolade für Weihnachten

Trotz der massiven ökologischen und sozialen Folgen, die der Kakaoanbau weltweit verursacht, wäre es natürlich sehr schade komplett auf unsere geliebte Schokolade zu verzichten. Das ist auch gar nicht notwendig, denn es gibt auch viele tolle Initiativen, die nachhaltigen Kakao verarbeiten.

  • Am besten achtet ihr auf ökologischen Anbau und fairen Handel. Die richtige Wahl ist zum Beispiel Schokolade mit dem Naturland Fair-Siegel, denn dieses garantiert ökologischen Anbau, die Einhaltung sozialer Standards und stellt gleichzeitig sicher, dass keine Waldflächen für den Anbau gerodet wurden.
  • Achtet beim Kauf von Schokolade auch auf Initiativen, bei denen die Wertschöpfung vor Ort stattfindet, das heißt, die Schokolade wird in den Anbauländern selbst hergestellt, beispielsweise Fairafric oder Pacari.

Dann spricht wenig gegen die gute Schokolade. Außer vielleicht die Geschichte mit dem Bauch.

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Wie lange lebt deine Technik?

Technik lebt? Nicht direkt, doch wird sowohl unter uns Fachleuten als auch umgangssprachlich von der Lebensdauer technischer Geräte gesprochen. Neben dem Produktdesign beeinflussen auch wir NutzerInnen die Lebensdauer von Geräten: Indem wir Qualitätsprodukten wählen, sorgsam mit ihnen umgehen, bei Defekten reparieren und funktionierende Geräte weiter nutzen, anstatt sie durch Neuere zu ersetzen, können wir wichtige Ressourcen schonen und die Umwelt schützen.

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Auch wenn das Einige vielleicht noch gar nicht auf dem Schirm haben: während des gesamten Lebenswegs haben Technikproduktes  zahlreiche negative Auswirkungen auf Klima, Umwelt und Menschen.

Unsere Erwartung an die Lebensdauer beeinflusst die Nutzung

Denke an das Smartphone oder den Laptop, auf dem du gerade diesen Blog-Beitrag liest: Wie alt ist das Gerät? Was glaubst du, wie lange wirst du es noch nutzen? Unsere Erwartung an die „normale“ Lebensdauer von Geräten hängt damit zusammen, wie lange wir sie tatsächlich nutzen. Wir sind eher bereit, einen höheren Anschaffungspreis für ein langlebiges Gerät zu bezahlen oder einen Defekt repariere zu lassen, wenn wir mit einer längeren Lebensdauer rechnen.

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Beispielsweise würden wir bei einem 1,5 Jahre alten Smartphone wohl kaum einen Sprung im Bildschirm reparieren lassen, wenn wir eh glauben, dass das Smartphone nach zwei Jahren veraltet ist. „Das lohnt sich nicht“ wäre hier die Devise. Wenn wir allerdings damit rechnen, dass wir das Smartphone fünf Jahre nutzen werden, sind wir gerne bereit, in die Bildschirmreparatur zu investieren.

Woher kommt unsere Erwartung an die Lebensdauer von Geräten?

Unsere Erwartung an die Lebensdauer basiert vorrangig auf unseren früheren Erfahrungen. Ob diese auf die aktuelle Situation übertragbar sind, musst du jedoch kritisch überprüfen. Wenn beispielsweise bei dem letzten Defekt eine Reparatur nicht möglich war, weil Ersatzteile nicht lieferbar waren, muss es nicht heißen, dass beim nächsten Defekt wieder keine Ersatzteile erhältlich sind.

Ständige Modellwechsel lassen Geräte alt erscheinen

Auch Medienberichte und Werbung formen unsere Erwartungen an die Lebensdauer. Häufigere Modellwechsel und „Scheininnovationen“ suggerieren, dass das genutzte Gerät veraltet ist, obwohl es noch gut funktioniert. Während uns Geräte, die zuverlässig ihren Dienst verrichten, kaum auffallen, sind Defekte und Ärger über Produktfehler häufig Thema von Small Talk. Doch wir können auch unsere Aufmerksamkeit auf die Geräte richten, die gut funktionieren und unsere Freunde darüber mit Verwandten und Freunden teilen.

Tipps: Was Du tun kannst

  1. Schätze die elektronischen Geräte, die du hast und die zuverlässig funktionieren.
  2. Zögere jeden Neukauf solange heraus wie möglich.
  3. Informiere Dich zur Lebensdauer von Elektronik, beispielsweise bei LangLebeTechnik.de!
  4. Gerät Defekt? Recherchiere gängige Reparaturkosten ( beispielsweise bei kaputt.de) und finde einen Reparaturdienstleister bei FixFirst. Oder vielleicht möchtest du selbst versuchen, das Gerät zu reparieren? Besuche ein Repaircafé in der Nachbarschaft oder finde bei IFixIt Reparaturanleitungen. Hat es geklappt? Hinterher kannst du mächtig stolz auf dich sein!
  5. Du kennst dich selbst super mit Technik aus? Prima! Deine Freunde und Verwandten werden es dir danken, wenn du ihnen bei der Auswahl von langlebigen Geräten hilfst und ihnen bei Reparaturen mit Rat und Tat zur Seite stehst!

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Bankenrating 2021: Mehr Tempo!

Wir haben wieder genau hingeschaut, ob und wie die großen deutschen Banken Nachhaltigkeit in Strategien, Prozesse und Produkte integrieren. Seit unserem letzten Rating hat sich Einiges getan. Aber reicht das?

Die Klimakrise ist 2021 für jeden erkennbar. Immer deutlicher werden die Auswirkungen auf unsere Lebensgrundlagen. Die Fortschritte der Banken in punkto Nachhaltigkeit müssen sich deshalb an der Frage messen lassen, ob das Erforderliche getan wird, um den Klimawandel und das Artensterben zu stoppen.

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Auf Basis der Ergebnisse unseres Bankenratings 2021 müssen wir die Frage leider eindeutig mit „Nein“ antworten. Noch werden Umwelt- und Klimaaspekte längst nicht von allen Banken systematisch in Kredit- und Anlageentscheidungen integriert. Immer noch werden besonders klimaschädliche Branchen, Unternehmen und Projekte nicht konsequent zur Transformation angehalten oder von der Finanzierung ausgeschlossen. Banken setzen ihren Kund:innen zudem nicht genug Anreize, um in „grüne“ Anlageprodukte anzulegen oder durch innovative Finanzierungsprodukte in Umwelt- und Klimaschutz zu investieren. Insofern fällt das Fazit des Bankenratings gemischt aus.

Die Richtung stimmt, das Tempo nicht

Die meisten Banken erreichten im Bereich Umwelt und Klima eine mittlere Kategorie. Damit haben wir keine Nachzügler mehr unter den analysierten Banken, was bei der Analyse 2020 der Fall war.

Ergebnisse wwf Bankenrating
Viele Mittelfeld, keine Spitze: Ergebnisse WWF Bankenrating © WWF

Wir haben aber weiterhin keine einzige visionäre Bank. Eine visionäre Bank verfolgt eine per se nachhaltige Unternehmensstrategie und hat damit einen längerfristigen, generationenübergreifenden Zeithorizont im Blick. Ihre Finanzflüsse lenkt sie zu nachhaltigen Aktivitäten und fördert die Transition von Wirtschaft und Gesellschaft aktiv. Dazu hat sie das Ziel, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, umfassend in ihre Strategie und in alle Kerngeschäftsprozesse integriert. Zudem ist sie bemüht, das Verhalten ihrer Kunden so zu beeinflussen, dass diese nachhaltiger agieren.

Wie gesagt: Diese Bank gibt es nicht.

Ernüchternd: Banken und Biodiversität

Wir haben dieses Mal auch analysiert welche Banken den Schutz von Biodiversität in ihren Strategien, Prozessen und Produkten verankert haben. Die Ergebnisse fallen leider sehr ernüchternd aus. Bislang haben sich die analysierten Banken kaum strategisch und methodisch mit der Auswirkung ihrer Kredite und Investments auf die Biodiversität beschäftigt.

Banken Bankenrating WWF Biodiversität
Großer Verbesserungsbedarf bei der Biodiversität © WWF

Im internationalen Vergleich sind die bewerteten deutschen Banken sehr zurückhaltend im Umgang mit biodiversitätsbezogenen Risiken. Sie sind, wenn überhaupt, nur an wenigen nationalen und internationalen Initiativen beteiligt, die begonnen haben die Wirkung von Krediten und Anlagen auf die Biodiversität zu messen.

Auch im Bereich Biodiversität haben wir keine Vorreiter-Banken. Das Mittelfeld belegen nur fünf Banken. Die restlichen sind unter den Nachzüglern.

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Insgesamt fehlt den Banken noch weitgehend das Bewusstsein für die Risiken, die mit dem Artensterben und der Einschränkung der Ökosystemleistungen verbunden sind. Auch und gerade für ihr Geschäftsmodell. Hier ist daher ein umfassendes Umdenken erforderlich.

Was die Banken jetzt machen müssen

Als Ergebnis unserer Analyse haben wir herausgearbeitet, was die Banken jetzt angehen müssen, natürlich in unterschiedlicher Intensität.

Wie en Bank nachhaltig arbeiten müsste

Wir werden unseren Dialog mit den Banken auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Hoffentlich führt unser Rating und der Austausch mit den Banken zu mehr Aktivität — für den Klimaschutz und Schutz von Biodiversität.

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Ein Waisenhaus für Luchse — weil jedes einzelne Tier zählt

Jetzt ist es endlich soweit, wir können heute in Maßweiler ein neues Luchsgehege einweihen. Ein Luchswaisenhaus, wie man es nennen könnte. Und das ist mir ganz persönlich in den letzten Jahren eine Herzensangelegenheit geworden.

Hier im Pfälzerwald ist ein artgerechtes Gehege zur fachgerechten Pflege und Versorgung von Luchsen entstanden. Die abgeschiedene Lage der Auffangstation und der sehr geringe Kontakt zu Menschen (keine Besucher) bieten ideale Voraussetzungen, die Wildtiere möglichst stressfrei zu pflegen — und zum geeigneten Zeitpunkt wieder in die Natur zu entlassen. Und dort hier in der freien Natur des Pfälzer Walds zählt jeder einzelne Luchs.

Warum jeder Luchs zählt

Der Pfälzerwald nimmt bei dieser Vernetzung von einzelnen Teilvorkommen zu einer europäischen vernetzten Metapopulation eine wichtige Rolle ein. Vor 50 Jahren begannen die ersten Wiederansiedlungsversuche und heute streifen nicht viel mehr als 200 Luchse durch Deutschlands Wälder. Der Luchs breitet sich eben nur sehr langsam aus. Jedes Tier zählt also, damit die Pinselohren wieder dauerhaft eine Heimat hierzulande finden.

Hier können die verwaisten Luchse einziehen © VIER VOETERS | WWF | Florian Eiserlo

Im so mehr, weil nur etwa die Hälfte von Luchsen das erste Lebensjahr überlebt. Und von den Überlebenden übersteht wieder nur die Hälfte das zweite Lebensjahr. Und junge Luchse, die ihre Mutter verlieren, haben in der freien Natur kaum eine Überlebenschance. Eine Chance, die sich jetzt aber durch die neue Auffangstation bietet.

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Deshalb ist das neue Gehege so wichtig. Denn erst dadurch gibt es die Möglichkeit, Luchswaisen, die ohne den Schutz ihrer Mutter angetroffen werden, adäquat zu betreuen. Bis sie bereit sind für ein eigenständiges Leben im Pfälzerwald. Natürlich wäre es mir am liebsten, wenn das Gehege so schnell gar nicht für die Pflege von Waisenluchsen gebraucht wird. Denn jeder Waisenluchs bedeutet ja auch, dass eine Luchsmutter krank, verletzt oder tot ist und nicht mehr selbst auf ihren Nachwuchs aufpassen kann.

Aber mit der Anzahl der Luchse im Pfälzerwald steigt ganz einfach auch die Wahrscheinlichkeit, dass Luchswaisen gefunden werden. Umso wichtiger ist es, dafür vorbereitet zu sein.

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Ich möchte an dieser Stelle unseren WWF-Luchspaten danken, die mit ihren zahlreichen Einzelspenden dazu beigetragen haben, dass wir heute das Gehege einweihen können. Außerdem möchte ich der Postcode Lotterie, SANTÈ Naturkosmetik und dem Ingenieurbüro für Gesundheitswesen Leipzig danken, die die Finanzierung des Geheges großzügig unterstützt haben. Und schließlich möchte ich TIERART für ihr tolles Engagement danken. Sie alle machen es möglich, dass die Tiere hier auf diesem Gelände leben dürfen.

Der Luchs ist zurück

Luchs Kamerafalle
Ganz Ohr © Julius Kramer / fokusnatur.de

Der WWF setzt sich für die Rückkehr des Luchses nach Deutschland ein, insbesondere im Bayerischen Wald und in Baden-Württemberg und eben auch als Partner im Rahmen des LIFE Luchs Pfälzerwald Projekts, welches kürzlich erfolgreich beendet wurde. Mit der Wiederansiedlung von 20 Luchsen in Deutschlands größtem Waldgebiet wurde ein wichtiger Meilenstein gelegt, um der Vision, die alle Luchsschützer teilen, etwas näherzukommen.

 

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