Die sieben most wanted Umweltverbrecher

Eindrücklicher könnte das Thema Umweltverbrechen kaum thematisiert werden: INTERPOL fordert die Öffentlichkeit auf, bei der Suche nach sieben Verdächtigen zu helfen, die wegen Umweltkriminalität gesucht werden – fünf wegen Wildtierverbrechen, zwei wegen illegaler Abholzung.

Most wanted: Diese Sieben haben Interpol Rotmarkierungen für international gesuchte Personen

  1. Guo Qin HUANG, 42, gesucht von China wegen des Schmuggels geschützter Arten und ihrer Folgeprodukte.
  2. Nicholas Mweri JEFWA, 44, gesucht von Kenia wegen des illegalen Handels mit Wildtrophäen und organisierter Kriminalität.
  3. Samuel Bakari JEFWA, 29, gesucht von Kenia wegen des illegalen Handels mit Wildtrophäen und organisierter Kriminalität.
  4. Ergest MEMO, 34, gesucht von Griechenland wegen illegaler Abholzung in einem geschützten Wald.
  5. Taulant MEMO, 33, gesucht von Griechenland wegen illegaler Abholzung in einem geschützten Wald und wegen illegalen Waffenbesitzes.
  6. Bhekumusa Mawillis SHIBA, 39, von Eswatini für Tiervergehen gesucht.
  7. Muk Nam WONG, 62, von China wegen des Schmuggels geschützter Arten und ihrer Folgeprodukte gesucht.

Es überrascht vielleicht immer noch einige, dass so genannte Umweltverbrecher hier so gesucht werden, wie man es normalerweise von Terroristen, Waffenhändlern oder Drogenbossen kennt. Aber Umweltkriminalität reicht vom Elfenbeinhandel bis zu Überfischung geschützter Arten bis hin zum illegalen Holzeinschlag und der Deponierung gefährlicher Abfälle. Schätzungen zufolge werfen diese schmutzigen Geschäfte jedes Jahr zwischen 110 und 281 Milliarden US-Dollar Gewinn ab.

Umweltverbrechen sind ein globales Problem

„Umweltkriminalität tritt im industriellen Maßstab auf, wobei transnationale Gruppen der organisierten Kriminalität Milliardengewinne erzielen und gleichzeitig die Rechtsstaatlichkeit untergraben und die nationale Sicherheit gefährden“, sagte INTERPOL-Generalsekretär Jürgen Stock selbst. Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.

Netzwerke der Umweltkriminellen stören!

Ich hoffe inständig, dass die gesuchten Verbrecher vor Gericht kommen. Natürlich sind es nur sieben. Und diese arbeiten in Netzwerken. Aber es ist auch unsere Überzeugung und unsere Herangehensweise in der Antiwildereiarbeit: Wir müssen die Netzwerke stören, wir müssen ihre Arbeit erschweren. Eben auch durch solche gloabelen Fahndungsaufrufe. Umweltkriminalität hat globale Auswirkungen. Sie erfordert eine globale Reaktion. Wir werden mit unsere Arbeit weiter alle unterstützen, die Tiere schützen und es den Wilderen schwerer machen.

Alle Hinweise aus der Öffentlichkeit werden an die jeweiligen nationalen INTERPOL-Büros weitergeleitet, damit diese vor Ort weitere Maßnahmen ergreifen können. Bitte selbst keine direkten Maßnahmen ergreifen!

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Zecken: Wo gibt es sie und wie entfernt man sie?

Tropische Zecken! In Deutschland! Die Aufregung war bereits im Sommer 2018 groß, nachdem insgesamt 19 Exemplare der Gattung Hyalomma entdeckt wurden. Die Hyalomma sind mit einer Länge von bis zu zwei Zentimetern nahezu dreimal größer als die heimischen Blutsauger. An ihren braun-gelb gestreiften Beine sind sie leicht zu erkennen.

2019 haben Experten festgestellt, dass diese „Superzecken“ in Deutschland überwintert haben. Am Niederrhein, in Brandenburg und Niedersachsen wurde Exemplare entdeckt. Möglich, dass diese und andere Zeckenarten durch den Klimawandel auch in Deutschland heimisch werden – und damit in unsere Breiten bisher nicht vorkommende Krankheiten wie das Krim-Kongo-Fieber oder das Arabisch Hämorrhagische Fieber übertragen.

Unangenehm: Anders als heimische Zecken wartet die Hyalomma nicht auf den Wirt, sondern jagt ihn gezielt verfolgt.

Warum gibt es Zecken?

Parasiten wie Zecken oder Stechmücken haben wenige Freunde, aber dennoch eine spannende Rolle im komplexen Zusammenspiel in Ökosystemen. Natürlich dienen Zecken als Nahrung. Vögel fressen Zecken. Einige Pilze siedeln auf ihnen. Fadenwürmer machen die Parasiten selbst zum Wirt und töten sie, ebenso wie die Larven der Erzwespe Ixodiphagus hookeri.

Parasiten können aber auch dazu beitragen, die Populationen anderer Lebewesen zu regulieren. Zudem gelten sie als Evolutionsbeschleuniger. Klingt paradox, ist aber durchaus plausibel. Ein Lebewesen kann an einem Parasiten zugrunde gehen. Wenn aber der Organismus zum Beispiel durch Parasiten sein Imunsystem verbessert und vielleicht sogar resistent wird, kann das positiv an Nachkommen weitergegeben. Auf lange Sicht kann das für die weitere Evolution einer Tierart postiv sein.

Ob das allerdings auch auf Zecken zutrifft, ist noch nicht ausreichend erforscht.

Wo gibt es Zecken?

Weltweit gibt es mehr als 900 Zeckenarten. Etwa zwanzig davon kommen in Deutschland vor, zum Beispiel die Igelzecke, die Schafzecke oder die Auwaldzecke. Einige Arten haben sich stark spezialisiert und leben fast nur an Vögeln, andere sind sehr selten oder eventuell nur vorübergehend eingeschleppt.

Heimisch, häufig und wirklich lästig bis gefährlich ist hierzulande der 2,5 bis 4 Milimeter große Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus). Der Holzbock ist die Zecke, die in Deutschland am häufigsten Menschen belästigt. Und auch der Holzbock profitiert vom heißen, trockenen Sommer. In Südwestdeutschland soll es 2018 mehr als doppelt so viele der Krabbeltiere geben als im Jahr zuvor.

Besonders unangenehm: Während man sich in der Vergangenheit nur im Sommer vor Zecken in Acht nehmen musste, sind sie mittlerweile ganzjährig aktiv. Bei Temperaturen über acht Grad krabbeln sie im Gebüsch herum.

Wie leben Zecken?

Das Spinnentier lauert auf Halmen, auf Blättern, auf losem Laub – und wartet. Lange, oft sehr lange. Einige Zecken können Jahre ohne Nahrung überleben. Den Rekord hält die Art Ornithodoros papillipes. Sie kann bis zu elf Jahre warten. Kommt dann ein geeigneter Wirt wie Mensch, Hund oder Pferd vorbei, wittert die Zecke ihre Chance. Die Zecke ist wahrscheinlich in der Lage, mögliche Wirte über Entfernungen von 10–15 Metern wahrzunehmen. Über das sogenannte Haller’sche Organ an den Vorderbeinen kann sie chemische Substanzen in Atem oder Schweiß feststellen. Die Zecke lässt sich dann abstreifen und klammert sich am Wirt fest. Sie lässt sich aber nicht vom Baum fallen, wie manche glauben. Und sie kann auch nicht springen.

Die Zecke krallt sie sich bei uns an Schuhen, Hosen oder direkt an der Haut fest, sucht eine gut durchblutete Stelle. Dann sticht die Zecke zu und saugt. Und saugt. Viele Tage, ungestört sogar Wochen. Der Zecken-Körper kann dabei auf das Zwanzigfache des ursprünglichen Volumens und das Hundertfache des Gewichts anschwellen.

Welche Krankheiten übertragen Zecken?

Eigentlich ist ein Zeckenstich nicht weiter tragisch, aber Zecken übertragen Borreliose und Frühsommermeningoenzephalitis (FSME). In Deutschland infizieren sich etwa zwei bis sechs Prozent der Menschen nach einem Zeckenbiss mit Borrelien – und diese Bakterien können unterschiedliche, durchaus bedrohliche Infektionskrankheiten auslösen. Die Lyme-Borreliose kommt am häufigsten vor. Typisches Zeichen: Rötung an der Bissstelle, die sich langsam ausbreitet (Wanderröte). Gut zu wissen: Da die Borreliose eine bakterielle Erkrankung ist, lässt sie sich vor allem im Frühstadium gut antibiotisch behandeln.

Weitaus seltener sind Zecken mit FSME-Viren befallen. Das Virus kann die Hirnhaut und das zentrale Nervensystem des Menschen angreifen. In den deutschen FSME-Risikogebieten tragen 0,1 bis 5 Prozent der Zecken das Virus in sich. Allerdings führt nicht jede Infektion zu einer Erkrankung: Von den Menschen, die von einer FSME-Viren-infizierten Zecke gebissen werden, erkrankt etwa jeder Dritte. 2017 wurden 476 klinische Fälle in Deutschland gemeldet.

Was hilft gegen Zecken?

  • Am besten die Zecke gar nicht an die Haut ranlassen. Hohe, geschlossene Schuhe im Grünen tragen. Wenn möglich eine lange Hose. Und die am besten in die Socken stopfen.
  • Auf breiteren Wegen gibt es natürlich auch weniger Zecken als querfeldein. Nach dem Spaziergang gründlich nach dunklen Pünktchen auf Haut oder Kleidung absuchen. Kinder und Hunde gleich mituntersuchen.
  • Gegen FSME gibt es eine Impfung (oft als „Zeckenimpfung“ bezeichnet). Wenn man sich in Risikogebieten oft draußen aufhält empfehlenswert.

Wie entfernt man eine Zecke?

Zecke auf Finger
Die Zecke kann ein sehr unangenehmer Besucher auf unserer Haut werden. © Ola Jennersten / WWF Schweden
  • Wenn man sich trotzdem mal einen Zecke eingefangen hat: Schleunigst entfernen. Da die Borreliose-Bakterien zunächst im Darm der Zecke sind, kommen sie erst nach vielen Stunden des Saugens in das Blut des Wirts. Je schneller Du die Zecke los wirst, umso niedriger ist das Risiko, an Borreliose zu erkranken.
  • Langsam und kontinuierlich mit einer feinen Pinzette, einer Zeckenzange oder -karte aus der Haut ziehen. Dabei die Zecke möglichst nicht quetschen und dicht über der Haut packen. Dann die Einstichstelle desinfizieren.

Wie man es nicht macht!

  • Auf keinen Fall mit Öl, Kleber oder Alkohol entfernen! Dadurch erstickt die Zecke und würgt ihren Darminhalt samt Krankheitserreger in die Wunde.
  • Auch nicht nach links oder rechts drehen. Da bleiben häufig die Beißwerkzeuge der Zecke in der Haut stecken. Wenn es passiert: Keine Panik. Das Zeckenrest fällt irgendwann ab. Erst wenn die Haut rot wird, schmerzt oder juckt spricht das für einer Entzündung, die dann vom Arzt behandelt werden sollte.

Zecken töten oder aussetzen?

Vor allem Hundebesitzer kennen den Anblick: Eine dicke, vollgesogene Zecke, hellgrau, bis zu kirschengroß. Man muss schon sehr großer Tierfreund sein, um die wieder auf der nächsten Wiese auszusetzen. Doch so eine Zecke um die Ecke zu bringen ist gar nicht so leicht. Klo runterspülen? Keine gute Idee. Zecken können wochenlang im Wasser überleben. Aus dem Hausmüll können sie wieder raus kriechen. Im Eisfach überleben sie bis minus 18 Grad Celsius. Zerquetschen gibt einen Blutfleck.

Nein, verbrennen empfehlen wir jetzt nicht. Ist aber sehr effektiv.

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Holundersirup selber machen – jetzt!

Seit ein paar Wochen bin ich nur noch mit einem Beutel unterwegs. Warum? Ich halte nach Holundersträuchen Ausschau. Besser gesagt, nach den Blüten, den so genannten Dolden. Diese müssen vollständig geöffnet sein. Denn in den Pollen steckt der Geschmack, den ich brauche für meinen Holundersirup. Dafür ist das Timing wichtig: Wartest du zu lange, gibt es einen Gewitterguss und der Pollen ist verloren. Bist du zu früh, ist noch nicht ausreichend Pollen vorhanden. Ich warte dafür immer mehrere sonnige Tage ab, um dann zu zuschlagen.

Wo finde ich Holunderblüten?

Holunder, hier die Holunderblüte
Köstlich und ziemlich überall zu finden © iStock / Getty Images

Das ist gar nicht so einfach, muss ich gestehen. Holunderpflanzen benötigen viel Stickstoff. Daher wachsen die Sträucher dort, wo Hunde (oder auch Menschen) ihre Notdurft verrichten. Diese Stellen meide ich. Ein zweites Problem ist: Holunderblüten sind sehr beliebt bei Insekten. Vor allem die Blattläuse haben ein Auge auf den Holunder geworfen. Damit sie nicht in meinem Sirup landen, müsste ich die Dolden waschen und abklopfen. Dabei wiederum verliere ich aber den Großteil der Pollen, die ich ja so sehr will. Daher lasse ich die besonders bevölkerten Blüten einfach den Insekten. Sie waren ja auch zu erst da.

Zutaten für Holundersirup

Ende Mai ist der beste Zeitpunkt für die Holunderblütenernte.

30 Holunderblütenrispen

1 Liter Wasser

1 kg Zucker (bei Rohrzucker wird der Sirup kräftiger)

1-2 unbehandelte Zitronen oder Limonen

30g Zitronensäure (Essig ginge auch, schmeckt aber nicht ganz so gut)

Und dann?

  1. Wasser, Zucker und Zitronensäure vermischen und aufkochen lassen. Anschließend abkühlen lassen.
  2. Die Blüten nicht mit Wasser reinigen, sondern maximal durch Schütteln von den Insekten befreien. Die Zitrusfrüchte in Scheiben schneiden.
  3. Blüten und Zitrusscheiben in einem Gefäß schichten. Sirup auf die Blüten verteilen und darauf achten, dass alles gut mit bedeckt ist. Einen Tuch drauf und drei Tage lang an einem kühlen Ort ziehen lassen. Hin und wieder umrühren.
  4. Durch ein Tuch (z.B. Stoffwindeln) abgießen und den Sirup erneut aufkochen. In ausgespülte und am besten ausgekochte Flaschen füllen. Dafür bieten sich saubere Bierflaschen mit Bügelverschluss an.

Am besten schmeckt mir persönlich der Sirup mit Mineralwasser. Das Mischungsverhältnis ist natürlich Geschmackssache. Letztlich kann man in einer leichter veränderten Variante auch Holunderblütensekt erstellen. Dafür muss der Sirup nur länger gären.

Eines ist noch wichtig:

Beim Pflücken sind die Eigentumsrechte zu beachten. Und bitte denkt daran, dass aus den Blüten im Laufe des Sommers eigentlich Beeren entstehen, die entweder zu Saft verarbeitet werden können. Oder  sie dienen Vögeln als Futter. Daher nur so viel mitnehmen, wie auch wirklich gebraucht wird.

 

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Vogel aus dem Nest gefallen – Was tun?

Auf einmal fiepst etwas im Garten vor dem Haus. Ein kleiner Vogel, ist wohl aus dem Nest gefallen und jammert. Was soll man nur tun? Wieder ins Nest setzen? Mitnehmen und füttern? Aber wie mache ich das richtig? Und an wen kann ich mich wenden, wenn ich Hilfe brauche? Hier gebe ich Euch einige Tipps, was Ihr tun könnt.

Verwaister Jungvogel?

Wenn Ihr Jungvögel findet, die fast vollständig befiedert sind und kaum noch Flaumfedern haben, ist meist alles in Ordnung. Sie verlassen ihr Nest ganz nach Plan und gehen auf Entdeckungstour. Sie kennen noch keine Gefahren und warten auf die nächste Fütterung durch ihre Eltern.

Was tun, wenn man einen hilflosen Jungvogel findet? Ist er wirklich aus dem Nest gefallen? Schadet man ihm, wenn man ihn anfasst?
Solch ein Jungvogel ist meist gar nicht verwaist. Foto: 4028mdk09 / Own work, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org

Ihr solltet sie in einen sicheren Grünbereich setzen. Dort rufen sie meist nach Mama und Papa, von denen sie bald wieder gefüttert werden. Das ist interessant zu beobachten, Ihr müsst aber nichts tun. Die beste Überlebenschance haben die Vögel bei ihren Eltern.

Und wenn doch ein Vogelbaby aus dem Nest gefallen ist?

Vogelbaby: So sehen hilfebedürftige Vögel aus. Das Spatzenbaby ist aus dem Nest gefallen und kann hier noch nicht alleine überleben.
So ein junges Vogelbaby ist außerhalb des Nestes hilflos. © wachira aekwiraphong / iStock / Getty Images

Jungvögel, die noch nackt oder kaum befiedert sind, sollten am besten zurück ins Nest gesetzt werden – wenn Ihr wisst, woher der Vogel stammt. Macht Euch keine Sorgen über den Menschengeruch, der an dem Vögelchen haften könnte. Vögel riechen schlecht und ihnen macht es nichts aus. Kommen die Elternvögel zurück zum Nest und füttern ihren Nachwuchs weiter, ist die Rettung gelungen. Wenn die Eltern längere Zeit nicht zurückkommen, könnt Ihr das Vögelchen auch zu anderen Vogeleltern derselben Art ins Nest setzen und sozusagen „zur Adoption freigeben“. Aber Vorsicht: Das klappt nicht immer und man braucht einige Fachkenntnis. Fragt am besten vorher jemanden um Rat, der sich auskennt.

Hilflosen Jungvogel von Hand aufziehen?

Sind weder Eltern noch Nester anderer Vogelpaare derselben Art in der Nähe und ist der Vogel wirklich noch klein, flaumig und hilflos, könnt Ihr das Tier auch von Hand aufziehen. Aber das ist sehr schwierig und oft werden die Vögel auf den Menschen geprägt, entwickeln ein seltsames Verhalten und können mit den eigenen Artgenossen nichts mehr anfangen. Viele Experten lehnen deshalb Handaufzuchten ab. Ihr solltet Euch auch von Vogelexperten beraten lassen und eventuell den Vogel dahin bringen.

Verletzten Vogel gefunden

Verletzte Vögel oder aus dem Nest gefallene Jungvögel: Wie weit kann man selbst helfen? Wo kann man sie hinbringen?
Verletzte Vögel und junge Greifvögel brauchen professionelle Hilfe. Foto: Couleur / Pixabay / CC0

Nicht nur Jungtiere, besonders auch verletzte erwachsene Vögel brauchen professionelle Hilfe. Viele Arten, zum Beispiel Greifvögel und Eulen, können von Laien kaum fachgerecht aufgezogen werden. Es gibt in ganz Deutschland Experten und Aufzuchtstationen, an die Ihr euch wenden könnt. Auf der Seite www.wildvogelhilfe.org findet Ihr Stationen in Eurer Nähe und viele tolle Informationen. Auch viele Gruppen vom Naturschutzbund NABU und anderer ehrenamtlicher Organisationen bieten Hilfen an. Ihr könnt außerdem bei der Unteren Naturschutzbehörde nachfragen.

Verwaister Jungvogel: Handaufzucht ist nicht einfach!

Wollt Ihr es dennoch selbst versuchen, solltet Ihr Euch auch erstmal beraten lassen. Einen kleinen Vogel aufzuziehen ist richtig anstrengend – und teuer. Setzt ihn zunächst in einen Karton mit Luftlöchern und einer weichen Unterlage, zum Beispiel einem Handtuch. Besser nicht in einen Vogelkäfig. Dann solltet Ihr herausfinden, um was für einen Vogel es sich handelt.

Was tun, wenn man einen verwaisten Jungvogel findet? Soll man ihn von Hand aufziehen?
Verwaisten Jungvogel von Hand aufziehen? Foto: Sally Meyer / Own work, CC BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org

Je nach Art mögen die Kleinen etwas anderes zu fressen, brauchen andere Unterbringungen und müssen anders auf ein Leben in der Freiheit vorbereitet werden. Wildvögel von streng geschützten Arten müssen auf jeden Fall in fachkundige Obhut gegeben werden. Denkt darüber nach, ob Ihr die Zeit aufbringen könnt: Eventuell müsst Ihr von jetzt auf gleich Euren Tagesablauf über den Haufen werfen und ein paar Tage lang von früh bis spät Vogelmama oder –papa werden.

Gefahr für unsere Vögel

Gefährlicher als aus dem Nest zu fallen, ist für einheimischen Vögel der Verlust von Lebensräumen, der dramatische Rückgang von Insekten, die Ausräumung der Agrarlandlandschaft, der Rückgang von artenreichem, magerem Grünland und so weiter.
Wusstet Ihr, dass Deutschland in nur zwölf Jahren über 12,7 Millionen Vogelbrutpaare verloren hat? Selbst früher häufige Allerweltsarten wie Kiebitz oder Feldlerche sind inzwischen sehr selten geworden. Hier müssen wir dringend etwas tun. Der WWF kämpft politisch für eine bessere Naturschutz- und Agrarpolitik in der EU und in Deutschland und geht mit einer Reihe von guten Beispielen voran. Wir brauchen dabei Eure Unterstützung.

Hier könnt Ihr unsere aktuellen Projekte unterstützen!

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Europawahl für Klima, Arten und Waldschutz!

Die Ergebnisse sind mehr als eindeutig. Fast 90 der EU-Europäer wünschen sich neue Gesetze, die sicherstellen, dass die Lebensmittel, die sie essen, und die Produkte, die sie kaufen, nicht die globale Entwaldung antreiben, sagt eine brandneue repräsentative YouGov-Umfrage.

Der Wahlauftrag bei der Europawahl!

Schutz der biologischen Vielfalt mit besseren Gesetzen und besserer Rechtsdurchsetzung – das ist ein wichtiger, von der Mehrheit getragener Auftrag. Am Sonntag können wir dies mit unserer Wahl zum Europaparlament beherzigen. Diese Wahl ist eine Klima- und Biodiversitätswahl!

Waldschutz heißt Klimaschutz!

15 Prozent der von Menschen verursachten CO2-Emissionen gehen allein auf die Entwaldung zurück. In den letzten Jahren sind besonders viele tropischen Wälder durch Feuer verloren gegangen. Das bedeutet einen ungeheure Kohlenstofffreisetzung, die wir uns nach dem Pariser Abkommen nicht mehr leisten können. Stopp der Entwaldung und verbesserter Waldschutz ist dringender Klimaschutz!

Waldschutz heißt Artenschutz!

Der größte Teil der an Land lebenden Arten sind im Wald beheimatet. Stopp der Entwaldung ist dringender Schutz der bedrohten biologischen Vielfalt! Die tropischen Wälder bedecken nur sieben Prozent der Landfläche, beherbergen aber mehr als die Hälfte der Arten der Welt!

Meine Forderungen sind deshalb als Wähler und Konsument:

Auf unserer immer weniger grünen Erde findet der Waldverlust ungebremst statt. Trotz des Pariser Klimaabkommens. Trotz Europäischer Holzhandelsverordnungen und -abkommen, trotz aller Erkenntnisse zum Verlust der biologischen Vielfalt. Wir haben am Sonntag die Wahl, hier die Hebel umzulegen. Kernforderung für Europa ist ein Aktionsplan zum Stopp von Entwaldung und Degradierung unserer Wälder. Dafür brauchen wir:

  • Volle Transparenz bei der Herstellung von Lebensmitteln und Holzprodukten: Ist Entwaldung enthalten oder nicht? Das muss auf der Packung stehen. Und auch die Holzarten und die Holzherkunft müssen deklariert werden.
  • Wir fordern eine europäische Umweltpolitik, die den Wald als einen der wichtigsten Partner für den Klimaschutz anerkennt. Hierzu bedarf es eines klaren Handlungsrahmens für den Erhalt der natürlichen Wälder und den Schutz der biologischen Vielfalt im Wald. Waldökosysteme können nicht nur Kohlenstoff speichern, sondern die biologische Vielfalt erhöht die Anpassungsfähigkeit und Resilienz des Waldes an den Klimawandel. Das sollte unter anderem durch die Stärkung und bessere Finanzierung des wichtigsten EU-Schutzgebietssystems Natura2000 geschehen. Diese Forderung ist für mich entscheidend für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen!
  • Die EU muss dringendst die EU-Holzhandelsverordnung umsetzen! Alle Holzprodukte müssen enthalten sein (und damit auch die Grillkohle) – damit wir unseren Wald nicht auf dem Grill zu Staub verglühen.

Illegaler Holzeinschlag und Handel mit illegalen Holzprodukten ist inzwischen im Finanzvolumen das drittgrößte organisierte Verbrechen weltweit. Am Sonntag haben wir Klimawahl. Wir werden darüber entscheiden, ob wir den Wald weiter ausrauben – oder ob wir ihn als Klimapartner erkennen und seine Leistungsfähigkeit durch eine starke Biodiversitäts- und Nachhaltigkeitspolitik anerkennen. Ich weiß, was ich wählen werde.

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