Umweltfreundlicher Weihnachtsbaum: Aus Plastik, im Topf oder aus dem Wald?

Es duftet nach Mandarinen und Plätzchen und mitten im Wohnzimmer sorgt ein geschmückter Tannenbaum für die richtige Stimmung: Für die meisten gehört ein echter Baum traditionell zum Weihnachtsfest dazu. Über 20 Millionen Weihnachtsbäume stehen alle Jahre wieder in Deutschlands Haushalten: Massenweise gefällte Nadelbäume, die Umwelt und Klima belasten. Wie umweltschädlich ist der Weihnachtsbaum wirklich? Und welche umweltfreundlichen Alternativen gibt es?

Wie umweltschädlich sind Weihnachtsbäume?

Die meisten Weihnachtsbäume, die hierzulande verkauft werden, stammen von Weihnachtsbaum-Plantagen. Das sind riesige Monokulturen, die nicht nur den Böden schaden, sondern auch Wildtieren den Lebensraum nehmen. Vor allem aber wird hier mit Herbiziden und Pestiziden nicht gegeizt. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt. Ihr solltet auch überlegen, ob Ihr Euch so eine Giftmischung ins Wohnzimmer holen möchtet.

Beste Lösung Plastik-Weihnachtsbaum?

Wohl eher nicht! Denn auch wenn sie länger halten als ein frischer Baum – in der Regel wird nicht darauf geachtet, um was für Kunststoff es sich handelt. Der Einsatz von Recyclingkunstoffen oder die Recyclingfähigkeit wird selten mitgedacht. Und irgendwann wird der Kunststoff-Weihnachtsbaum zum Müllproblem. Mit unsinnigem Ressourceneinsatz haben wir aber ohnehin genug zu kämpfen. Außerdem kommen die meisten Plastikbäume aus Fernost und haben neben fragwürdigen Produktionsbedingungen auch weite Transportwege hinter sich.

Für die Umwelt: Tannenbaum im Topf?

Ebenfalls schwierig: Wie viele Tannen kann man sich denn in den Garten pflanzen, wenn man Jahr für Jahr wieder einen Weihnachtsbaum im Topf kauft? Es kann außerdem passieren, dass der Baum nach dem Umsetzen ins Freie gar nicht anwächst, weil er bereits starke Wurzelschäden durch das Ausgraben und den Transport erlitten hat. Und nicht zuletzt stammen auch die Bäume im Topf oft aus Monokulturen und sind mit Gift gespritzt.

Weihnachtsbaum im Topf: Muss nicht weg geworfen werden? © gpointstudio-iStock Getty Images Plus

Keine Nordmanntanne! Tipps für den Weihnachtsbaum-Kauf

Für die Umwelt ganz klar am besten ist ein Weihnachtsbaum-Verzicht. Aber auch wer sich das gar nicht vorstellen kann und einen geschlagenen Baum kaufen möchte, kann die Umwelt schonen:

  • Wählt Fichten, Kiefern oder Tannen aus der Region! Die berühmte Nordmanntanne stammt aus dem fernen Kaukasus. Und auch aus Dänemark werden leider jährlich mehrere Millionen Christbäume importiert.
  • Weihnachtsbäume mit FSC-Siegel werden nicht mit Gift gespritzt und verzichten auf Kahlschläge und Entwässerungsmaßnahmen.
  • Noch besser sind Bio-Weihnachtsbäume, erkennbar an Bio-Siegeln wie Naturland, Bioland oder Demeter. Sie sind aber manchmal schwer zu finden.

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Neuer Trend: Tannenbaum im Topf mieten

Die Idee ist gut! Die Frage ist allerdings, wie umweltfreundlich die Umsetzung wirklich ist. Sind die Miet-Weihnachtsbäume FSC-zertifiziert? Oder stammen sie womöglich auch nur aus Pestizid-verseuchten Monokulturen? Sind es heimische Baumarten? Und was passiert nach Weihnachten damit? Es ist zu befürchten, dass die Bäume wieder in Monokulturen mit Nadelholzreinbestand landen. Und abgesehen vom Transport ist auch für das Wiedereinpflanzen wichtig, dass es keine standortfremden Arten wie zum Beispiel die Nordmanntannen oder Douglasie sind.

Vielleicht nicht ganz so schön, aber sinnvoll

Eigentlich wäre ein Trend zur Weihnachts-Buche wünschenswert: Die Buche ist der ursprünglichste Baum Deutschlands. Die Entwicklung heimischer Buchenwälder zu unterstützen, DAS ist umweltfreundlich!

Beste Lösung: DIY Weihnachtsbaum!

Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum
Do-it-yourself Weihnachtsbaum © gpointstudio-iStock Getty Images Plus

Wie oben schon geschrieben: Die umweltfreundlichste Lösung ist, auf den Weihnachtsbaum ganz zu verzichten. Zumindest auf den echten. Es gibt unzählige Möglichkeiten, aus nachhaltigen Materialien selbst etwas zu basteln – ob es nun einem Baum ähnelt oder nicht. Umweltfreundlich sind zum Beispiel Schnittholzreste, herunter gefallene Äste und Blätter oder Altholzreste und andere recycelte Materialien. Letzteres gilt übrigens auch für die Christbaum-Kugeln!

Denn auch beim Thema Christbaum-Schmuck solltet Ihr umweltfreundliche Materialien wählen und möglichst wenig neu kaufen. Gebrauchtes vom Flohmarkt schont die natürlichen Ressourcen. Und Selbermachen bringt nicht nur Freude, sondern man hat auch die Kontrolle über Güte und Herkunft des Materials.

 

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Braunbär zurück in Bayern – Was tun?

Womöglich kehrt der Bär zurück nach Bayern. Ende Oktober tappte in Garmisch-Patenkirchen ein Braunbär in eine Fotofalle. Einige Tage zuvor war im Balderschwanger Tal in den Allgäuer Alpen Bärenkot entdeckt worden. Vermutlich vom gleichen Bär. Es scheint ein junger Braunbär zu sein, der sich sehr scheu und vorsichtig verhält, aber ein großes Streifgebiet hat. Denn zwischen den beiden Fundorten liegen 50 Kilometer.

Wo kommt der Braunbär her?

Dass Braunbären in Süddeutschland auftauchen, ist gar nicht so ungewöhnlich. Schließlich war Deutschland jahrhundertelang Heimat der großen Raubtiere. Zwar leben momentan keine Bären dauerhaft unmittelbar in deutschen Grenzregionen. Doch auch der Weg von Norditalien bis zu uns ist für Braunbären nicht wirklich weit. Wir vermuten, dass der junge Braunbär aus dem etwa 120 Kilometer entfernten italienischen Trentino über Österreich nach Bayern eingewandert ist.

Braunbär Begegnung: Wie soll man sich verhalten?

Die Wahrscheinlichkeit, dem Bären wirklich zu begegnen, ist sehr gering. Braunbären sind Menschen gegenüber scheu. Im Ernstfall solltet ihr wie bei jedem anderen Wildtier Abstand halten und euch langsam zurückziehen. Vermeidet unbedingt, den Bären zu provozieren oder zum Beispiel ein Foto mit ihm zu machen!
Wanderer sollten außerdem keine Abfälle wie Essensreste in der Natur zurück lassen. Das könnte den Bären anlocken und er könnte sich an menschliches Futter gewöhnen. Im schlimmsten Fall lernt so ein Bär die Nähe von Menschen aktiv aufzusuchen – so wie vor 13 Jahren „Problembär Bruno“.

Braunbär in Bayern — Wie ist der aktuelle Stand?

Seit Ende Oktober ist der Braunbär nicht wieder gesichtet worden. Womöglich hat er uns also nur kurz besucht und streift im Grenzgebiet zwischen Österreich und Deutschland umher. Vielleicht bereitet er sich auch darauf vor, hier zu überwintern. Und es kann durchaus sein, dass sich in Zukunft weitere Bären bei uns niederlassen.

Kein neuer „Bruno“, einfach ein Bär

Seit ihrer Ausrottung in Deutschland haben erst zwei Bären wieder zu uns gefunden. Der letzte Bär, der nach Bayern einwanderte, war „Problembär“ Bruno 2006. Er wurde leider erschossen. Das darf und muss sich nicht wiederholen! Damals war Bayern überhaupt nicht vorbereitet und Bruno zeigte sich ungewöhnlich aufdringlich und suchte bewusst Siedlungen und Nutztiere auf. Der Braunbär, der nun — 13 Jahre später — in Bayern auftauchte, zeigt sich artgemäß sehr scheu und unauffällig. Ein ganz normaler Bär also.

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Wie gefährlich sind Bären für Schafe, Kälber und Bienen?

Große Beutegreifer wie Wolf und Bär sind natürlich eine Gefahr für ungeschützte Nutztiere. Um Konflikten vorzubeugen, müssen Anwohner, Landwirte und Bienenzüchter informiert und aufgeklärt werden. Bärensichere Mülleimer und Kompostierstationen, Herdenschutzzäune und ein Expertenteam sollten zumindest bereitstehen – damit Deutschland nicht erneut seinen einzigen Meister Petz verliert.

Bayern ist seit Bruno zumindest auf dem Papier gut vorbereitet. Die Behörden sollten jetzt die Winterruhe nutzen, um alles umzusetzen. Aber in Baden-Württemberg beispielsweise fehlen solche Pläne völlig. Und auch hier ist eine Zuwanderung von Braunbären theoretisch möglich!

Wie überwintern Braunbären?

Zwischen Oktober und Dezember beginnt für die Braunbären die Winterruhe. Sie graben sich dafür eine Höhle oder nutzen fertige Löcher und Spalten und polstern sie mit Gras, Laub, Moos und ähnlichem. Doch sie legen sich darin nur zur Winterruhe, nicht in einen Winterschlaf. Das heißt, sie dösen eher, als dass sie tief schlafen.

Wie viele Braunbären gibt es in Europa?

Insgesamt gibt es auf der Erde etwa 200.00 Braunbären. Davon leben vermutlich über 100.000 Tiere in Russland. In Europa (ohne den russischen Teil) sind es nur etwa 17.000.

Wie schnell, wie groß, was frisst er? Kurzsteckbrief Braunbär

Der Braunbär ist ein Allesfresser und ernährt sich von dem, was ihm vor die Nase kommt. Deshalb ist es so wichtig, Mülltonnen genau wie Nutztiere zu schützen.

Braunbären sind neben den Eisbären die größten Landraubtiere. Die großen Männchen können bis zu 2,50 Meter lang, 1,50 Meter hoch und über 500 Kilogramm schwer werden. Der Europäische Braunbär ist aber deutlich kleiner als seine Verwandten in Nordamerika. Ein männlicher Braunbär bei uns wiegt zwischen 135 und 150 Kilogramm, die Weibchen zwischen 80 und 120 Kilogramm. Wenn nötig, können Braunbären bis zu 50 Kilometer pro Stunde laufen.

Mehr dazu findet Ihr in unserem Artenlexikon.

Wildes Deutschland

Braunbär (Ursus arctos) © Ralph Frank / WWF

Deutschland wird wieder wilder: Wölfe und Elche kehren zurück, Luchse streifen wieder durch unsere Wälder und bald vielleicht auch der Bär.
Für uns wäre es ein großer Gewinn, wenn der Braunbär sich wieder dauerhaft in Deutschland niederließe – aber natürlich auch eine Herausforderung, auf die man vorbereitet sein muss.

 

 

 

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Gestorben für den Wald: Zum Tod von Paulo Paulino Guajajara

Paulo Paulino Guajajara war ein “Wächter des Waldes” in seinem indigenen Gebiet Araribóia. Holzfäller lockten ihn in einen Hinterhalt. Paulo starb durch einen Kopfschuss. Anscheinend starb auch einer der Eindringlinge. Die Bundespolizei ermittelt.

Indigene gegen Holzfäller

Das Araribóia-Indianerland mit 413.000 Hektar beherbergt einen der letzten annähernd unberührten Wälder am östlichen Rand des Amazonas, weshalb es von illegalen Holzfällern und Landräubern sehr begehrt ist. Neben den Guajajara, die mehr als 5000 Menschen in verschiedenen Dörfern zählen, leben auch die Awá-Guajá hier. Es ist eine der letzten Jäger-Sammler-Gruppen im gesamten Amazonas. Einige der Stämme gelten als freiwillig isoliert. Sie wurden von der westlichen Zivilisation noch nicht ‑mit friedlichen Absichten- kontaktiert.

“Wächter des Waldes” gegen die illegale Abholzung

Illegale Abholzungen sind in Araribóia nicht neu. Sie haben in den letzten zwei Jahren aber zugenommen. Angesichts der Trägheit der Behörden beschlossen die Guajajara schon 2012, die “Wächter des Waldes” zu schaffen. Es ist eine Gruppe junger Menschen, die durch ihre Gebiete patrouillieren. Nicht selten beschlagnahmen sie dabei auch Geräte der illegalen Holzfäller.

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Die Bedrohungen nahmen von Jahr zu Jahr zu. 2019 erreichten sie extreme Ausmaße. Mehrere Bundesbehörden hatten zugesichert das Leben von Holzfällern zu erleichtern und die Grenzen indigener Territorien zu überprüfen. Ende September 2019 richteten die Guajajara ein Hilfeersuchen an die Fundação Nacional do Índio (FUNAI) und an die Regierung von Maranhão. Die Gefahr durch Holzfäller und Landnehmer, die sich für gesetzlich geschütztes Territoriums interessieren, hatte da bereits ein alarmierendes Niveau erreicht.

Indigenenbehörde extrem geschwächt

Die Regierung von Maranhão behauptet jedoch nicht zuständig zu sein. Verantwortlich für die Überwachung des Landes sei die FUNAI. Die Finanzierung der FUNAI wurde jedoch von der Regierung drastisch gekürzt, so dass deren Handlungsfähigkeit stark eingeschränkt ist. Durch die Budgeteinschnitte bei der Indigenenbehörde gibt es fast keine Patrouillen mehr. Illegales Eindringen in indigene Territorien wird kaum geahndet.

Entwaldung in indigenen Territorien explodiert

Ohnehin geht am Amazonas gerade längst nicht nur um die Brände. Das politische Klima fördert die illegale Ausbeutung der Wälder auf indigenem Boden. Begonnen hatte dies schon unter der Regierung Temer. Unter Bolsonaro hat es sich vertieft. Die Entwaldung indigener Länder ist 2019 förmlich explodiert. Von Januar bis Oktober nahm sie im Vergleich zu 2018 um 300 Prozent zu. Im Vergleich zu 2017 sogar um 990 Prozent!

Immer mehr Übergriff auf Indigene am Amazonas

Dies geht einher mit zunehmenden Übergriffen. Laut der Katholischen Kirche (CIMI – Indigenen Rat) haben Übergriffe auf indigene Territorien massiv zugenommen. Im Jahr 2017 wurden 96 Fälle offiziell registriert. 2019 sind es bereits 160 Fälle.

164 tote Umweltschützer 2018

Paulos Ermordung reiht sich ein in die zunehmende Gewalt gegen Umweltschützer und Landrechtsaktivisten weltweit. Allein 2018 starben nach Angaben von Global Witness dabei mindestens 164 Menschen. Häufig Angehörige von Indigenen, die ihr Land verteidigen wollen.

Paulo ist tot. Wir zeigen uns solidarisch mit dem Kampf des Volkes der Guajajara sowie aller indigenen Völker und traditionellen Bevölkerungsgruppen, die für die Verteidigung ihrer Territorien kämpfen. Wir fordert das Justizministerium in Brasilien öffentlich auf, seiner rechtlichen Verpflichtung nachzukommen, den Schutz der indigenen Gebiete zu verstärken — und die Verantwortlichen für Übergriffe in geschützte Gebiet festzunehmen.

 

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Vegetarisch essen ist ansteckend

Veganer und Vegetarier haben etwas Belehrendes an sich. Meinen auf jeden Fall Fleischesser. Aber Predigen muss gar nicht sein: Laut einer Studie in der Zeitschrift Nature Sustainability veröffentlichten Studie ist Vegetarismus ansteckend.

Fleisch-Fakten sind klar

Kognitiv ist ja alles klar: Wir alle wissen, dass Fleischkonsum eher ungesund ist. Wir alle sollten inzwischen auch mitbekommen haben, dass die Fleischproduktion unser Klima belastet wie kaum ein anderer Einzelfaktor. Derzeit beansprucht die Haltung von Nutztieren etwa 70 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche (Ackerland und Grünland). Die Ausweitung der Tierproduktion ist daher ein wesentlicher Treiber für die Umwandlung von Wäldern und nativen Graslandschaften in landwirtschaftliche Flächen, was zu Kohlenstoffemissionen und Biodiversitätsverlust führt.

Der Fleischkonsum sinkt

Vegetarisch essen beziehungsweise ein signifikat sinkender Fleischkonsum ist ein effizienter Weg die Umwelt zu schützen, den Klimawandel zu bekämpfen. Der Anteil der Fleischesser sinkt langsam, aber er sinkt. Seit dem Jahr 2000 ist der Fleischkonsum mit 59 und 62 Kilogramm pro Kopf im Jahr weitgehend konstant geblieben. 2017 ist der Fleischverbrauch aber immerhin pro Kopf um 0,8 Kilo auf durchschnittlich 59,7 Kilogramm gesunken, heißt es im „Agribusiness-Report“ von Ernst&Young.

vegetarisch essen: Schild stop eating animals
Wenn ich stoppe, was machen die Anderen? CC0 Simon Matzinger https://unsplash.com/photos/CnygD0-II6M

Was passiert mit meinem Umfeld, wenn ich auf Fleisch verzichte?

Frauen verzehren etwa halb so viel Fleisch wie Männer. Mit steigendem Bildungsniveau und Einkommen wird eher vegetarisch gegessen. Auch die Wissenschaftlerin Sibel Eker vom Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse hat ihren Fleischkonsum eingeschränkt – und dabei bemerkt, wie immer mehr Menschen aus ihrem Umfeld es ihr nachmachten. Mehr als nur anekdotische Evidenz? Zusammen mit dem Umweltpsychologen Gerhard Reese machte sie sich an die Arbeit, um die Dynamik in der Bevölkerung durch Ernährungswechsel und deren Auswirkung auf die Umwelt erforschen. Zahlreiche Faktoren wie Einkommen, soziale Normen oder die Wahrnehmung des Klimawandels bezogen die Wissenschaftler dabei mit ein. Das Ergebnis: Der soziale Normeffekt hat einen größeren Einfluss auf unsere Ernährung als die Wahrnehmung von Gesundheitsrisiken oder Sorgen um das Klima.

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Mehr Vegetarier machen mehr Vegetarier — sagt die Wissenschaft

Vereinfacht gesagt: Eine höhere Wahrnehmung von Vegetariern beeinflusst andere Menschen ebenfalls ihre Ernährung zu ändern. Mehr Vegetarier führen also zu immer mehr Vegetariern — oder zumindest zu sinkendem Fleischkonsum in ihrer Umgebung. Besonders greift dies der Studie zufolge bei jungen Leuten. Ein weiterer Schlüsselfaktor ist die Selbstwirksamkeit, an die laut Studie mehr Frauen glauben – weshalb sie sich öfter vegetarisch ernähren.

Uns macht das viel Hoffnung. Schließlich propagieren wir nachhaltige Ernährung, mit deutlich weniger Fleisch und Fisch. Wenn es auf WWF Veranstaltungen Essen gibt, dann muss es vegetarisch sein. Immer. Die Studie muss aber auch jedem helfen, der ab und zu mal zweifelt. Weil die Freunde immer noch Fleisch Grillen für die Krone halten. Weil Papa und Mama zum Schnitzeltag wollen. Man muss dann wahrscheinlich gar nicht Fakten runterleiern. Sondern einfach nur sein. Selbstwirksam. Nach und nach werden mehr Menschen ihre Ernährung umstellen, sagt die Wissenschaft.

Hoffentlich schnell genug.

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Gute Gründe, auf den Laubbläser zu verzichten

Laubbläser. Kaum hat der Herbstwind Blätter vom Bauzm gepustet dröhnen sie wieder. Wem sinkende Temperaturen und kürzere Tage noch nicht die Laune verderben, den treiben spätestens Laubbläser in die Depression. Ihre Motoren sind so laut wie ein Presslufthammer. Kein Wunder, dass Laubbläser inzwischen regelrecht verhasst sind:

 

Gute Gründe gegen den Laubbläser

Und es gibt auch tatsächlich viele gute Gründe, die Dinger nicht zu verwenden. Ihre Abgase verpesten die Luft und schaden dem Klima. Doch schlimmer noch: Sie richten im Garten Unheil an. Laubsauger ziehen alles in ihren Sack, was nicht fest verwurzelt ist. Pech für Kleintiere wie Käfer, Asseln, Spinnen, Tausendfüßler, auf die am anderen Ende des Saugrohres oft noch ein Häcksler lauert.

Warum Laubbläser sogar gesundheitlich bedenklich sind

Die Laubbläser saugen nicht nur. Sie wirbeln alles durcheinander, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Igeln und Vögeln wird so die Nahrung verscheucht. Unter Laubhaufen suchen Igel, Kröten und andere Tiere auch oft Schutz vor Kälte. Dem Boden wird die natürliche Deckschicht geraubt, die ihn vor Austrocknung und Kälte schützt. Zudem wirbeln die Höllenmaschinen neben  Blättern auch Schimmelpilze, Sporen und getrockneten Hundekot auf. Die TU München hat die Feinstaubbelastung der Laubbläser untersucht: Die Geräte wirbelten zehn Mal so viele Partikel auf wie ein Rechen. Das ist nicht nur ekelig, sondern auch gesundheitlich mindestens bedenklich.

Im Herbst Laub bedeckter Boden
Laub: Dünger und Kälteschutz CC0 Maria Chantal Rodríguez Nilson / https://unsplash.com/photos/cI2Yx29F

Dazu kommt: Kaum zusammengeblasen, reicht ein Windstoß und die Laubhaufen verwirbeln wieder, neue Blätter fallen von den Bäumen, und das Spiel beginnt von vorn. Viel Lärm um Nichts.

Laub — der beste Dünger!

Am Besten: sich den Aufwand sparen. Denn Herbstlaub ist der beste Dünger fürs nächste Frühjahr. Was heute vom Baum fällt, nährt morgen alles, was darunter lebt. Und natürlich auch wieder den Baum, von dem das Blatt herunterfiel.

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Daher: Auf den Beeten, unter Bäumen und Sträuchern unbedingt eine Laubschicht liegen lassen. Blätter von Obstbäumen, Ahorn oder Linde verrotten rasch und sind als Dünger gut geeignet. Die Laubschicht schützt dazu empfindliche Pflanzen und kleine Bodenbewohner am besten gegen die Winterkälte. Im beginnenden Frühjahr zersetzen dann die Bodenlebewesen das Laub und geben wertvolle Mineralstoffe an den Boden ab.

Dieses Laub bitte entfernen!

  • Hilfe für die Kastanien gegen die Minier-Motte: Gründliches Laubsammeln! Die Blätter müssen entsorgt werden, am besten in Laubsäcken oder auf Wertstoffhöfen der Stadt oder Gemeinde.
  • Langsam verrottende, gerbstoffreiche Blätter von Walnuss oder Eiche sollten besser gleich auf den Komposthaufen. Um die Verrottung zu beschleunigen, kann man Hornspäne als Stickstoffgeber hinzufügen.
  • Laub auf dem Gehweg vor der Haustür muss weggefegt werden. Denn es kann bei Nässe gefährlich rutschig werden. Das gilt für Hausbesitzer und Mieter, sofern es im Mietvertrag steht. Geht hervorragend mit Rechen, Harke und Besen. Einen Laubbläser braucht dafür wirklich niemand — auch wenn die Werbung im Baumarkt das Gegenteil behauptet.

Noch einen guten Tip für den Umgang mit Laub?

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