Was Du mit Wespen tun kannst (und besser bleiben lässt)

Beim Picknick, beim Spaziergang mit Eis oder beim Grillen im Garten: Riecht es nach leckerem Essen, süßen Getränken oder verführerischem Parfüm, fühlen Wespen sich eingeladen. Die Aufregung ist oft groß, viele geraten in Panik. Dabei ist das alles halb so wild, wenn man die schwarz-gelben Tierchen ein bisschen besser kennenlernt.

Nur zwei von 360 Wespenarten werden lästig

In Deutschland gibt es rund 360 Wespenarten. Auch die Hornisse zählt zu den Wespen. Uns Menschen werden jedoch lediglich zwei Arten lästig: die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Leider sind sie auch die häufigsten…

Wespe im Getränk: Trinken kann jetzt gefährlich werden. Aber Wespen und Hornissen sind wichtig für das Ökosystem.
Vorsicht, Wespe im Bier! © iStock / Getty Images

Sommerzeit, Wespenzeit

Wespen leben nur einen Sommer lang. Lediglich die jungen Königinnen überwintern, um im Folgejahr einen neuen Staat aufzubauen. Ab Frühling bis etwa Mitte August ernähren sie sich hauptsächlich von Eiweiß, um die Larven zu versorgen. Zu dieser Zeit haben sie es besonders auf Insekten abgesehen. Wenn die Brut gegen August versorgt ist, müssen die erwachsenen Tiere sich um ihr eigenes Überleben bemühen: Sie brauchen Zucker!

Da kommen wir Menschen mit unseren süßen Verlockungen genau richtig. Wir interpretieren ein aggressives Verhalten der Wespen, weil es schlicht mehr von ihnen in unserer Nähe gibt – und das macht uns nervös.

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Wespen und Hornissen sind wichtig!

Da Insekten ihre Hauptnahrung sind, regulieren Wespen den Naturhaushalt. Raupen, Blattläuse, aber auch Stechmücken, Bremsen, Spinnen und vieles mehr stehen auf ihrem Speiseplan. Ein einziges Hornissenvolk schafft etwa 15 Kilogramm Insekten pro Saison! Ein Wespenvolk immerhin die Hälfte. Zudem helfen Wespen und Hornissen den Bienen im Frühjahr bei der Bestäubung von Blüten und dienen Vögeln als Nahrung.

Die größten Mythen über die Wespe

„Das Gift der Hornissen ist am gefährlichsten, drei Stiche töten einen Menschen, sieben ein Pferd.“

Das ist Unsinn. Das Gift von Hornissen ist nicht giftiger als das der Wespen oder Bienen. Ganz im Gegenteil: Bienengift ist sogar vier Mal giftiger! Allein für Allergiker ist Fernhalten oberstes Gebot. Für sie stellt die Wespe eine echte Gefahr dar. Das Gift der Wespe ist für Allergiker 20 Mal giftiger als das der Biene. Jedes Jahr führen die Stiche sogar zu etwa 20 Todesfällen.

„Man soll Wespen nicht schlagen, sondern wegpusten!“

Falsch! Beides ist nicht gut. Denn das Kohlenstoffdioxid in unserem Atem löst bei Wespen ein Alarmsignal aus und lässt sie panisch werden.

„Mit Wespenfallen am Tisch ist das Problem gelöst.“

Keine gute Idee. Die Fallen aus Bier und Saft sind nämlich gar nicht so toll. Die Wespen (manchmal auch Bienen) ertrinken qualvoll darin. Außerdem lockt dieser vermeintliche Trick noch weitere Insekten an.

Wespen in meinem Garten

Nester die frei hängen, gehören nicht zu den lästigen Arten. Die lästigen Wespen sind Dunkelhöhlennister! Das bedeutet, sie bauen ihre Nester nur in der Erde oder hinter dunklen Verschalungen. Wenn Euch ein frei hängendes Nest nicht stört, könnt Ihr es einfach hängen lassen.

Notfalls Rat beim Imker

Soll das Nest trotzdem weichen, zieht Ihr am besten einen Spezialisten zu Rate, beispielsweise einen Imker. Dieser kann das Nest mit einem Schutzanzug umsiedeln. Dann müssen die Tiere nicht getötet werden und Ihr bringt Euch selbst nicht in Gefahr. Wespen sind am Nest nämlich immer im Verteidigungsmodus.

Übrigens: Eure Nachbarn können grundsätzlich keinen Anspruch darauf erheben, ein Nest zu entfernen. Das heißt, Ihr würdet nur für ein Nest und seine Folgen haften, wenn Ihr es eigenständig an dem besagten Ort angesiedelt hättet.

Was Du mit Wespen tun kannst (und besser bleiben lässt)

  • Hektische und schnelle Bewegungen vermeiden, denn davon fühlen sich die Tiere bedroht.
  • Getränke mit Deckeln abdecken und aus einem dünnen Strohhalm trinken. Vor jedem Schluck nochmal tief ins Glas schauen – vor allem bei Dosen ist Vorsicht geboten!
  • Essen im Freien immer abdecken. (Wespen stehen neben Süßkram auch total auf Fleisch.)
  • Sich im Park nicht in die Nähe von Mülleimern setzen und auch zuhause die Mülltonnen immer verschlossen halten.
  • Geht nicht barfuß über Wiesen!
  • Wer sehr ängstlich ist, sollte auf bunte Kleidung verzichten.
  • Nach einem Stich: Kühlen hilft und eine rohe halbe Zwiebel auf den Stich zu legen, wirkt entzündungshemmend. Wenn man nichts zur Hand hat — sogar Spucke neutralisiert das Insektengift.
  • Bei Schwindel, Herzrasen oder Übelkeit nach einem Stich bitte sofort einen Arzt aufsuchen!
  • Bitte niemals die Einstichstelle mit dem Mund aussaugen, so gelangt das Gift durch die Schleimhäute noch schneller in den Körper. Korrekte Tips zum Umgang mit Stichen hier von der Feuerwehr.
  • Als Allergiker ab August immer die Notfall-Apotheke dabei haben!

Aber das allerbeste Mittel gegen die Wespen bleibt: einfach in Ruhe lassen. Auch wenn es schwer fällt.

Der Beitrag Was Du mit Wespen tun kannst (und besser bleiben lässt) erschien zuerst auf WWF Blog.

Finanzen: Was Banken gegen Entwaldung tun können

Mein Kollege aus einem WWF Büro in Asien hat mich mit dieser Frage echt zum Nachdenken angeregt: „Hättest Du vorher von der Pandemie gewusst, hättest Du dich anders vorbereitet?” Und wie wäre die Antwort, wenn wir die Frage in Bezug auf die Klimakrise oder das Artensterben stellen? Diese Frage werden wir demnächst mal ein paar Bänkern bei einem Workshop stellen.

Bänker und der WWF? Sind Bänker nicht die Bad Boys on the Block, die aus reinem Profitdenken Kohlekraftwerke oder Palmöl-Plantagen finanzieren? Haben Umweltthemen überhaupt Einfluss auf sie? Können sie sogar Positives beitragen? Ich versuche mal zu erklären.

Warum stehen eigentlich Banken so im Fokus?

Klar, der Finanzsektor ist groß und wichtig. Banken vergeben Kredite. Versicherer helfen, die Risiken zu managen. Das Finanzsystem treibt die wirtschaftlichen Aktivitäten an, die unseren Planeten beeinflussen. Es ermöglicht Ölfirmen, in der Arktis zu bohren, oder Agrarunternehmen Wälder abzuholzen. Aber Banken sind auch der Schlüssel, um unsere Häuser energieeffizient zu gestalten, Landschaften wiederherzustellen oder Kleinbauern zu helfen, ihre Erträge nachhaltig zu steigern. Finanzierungsentscheidungen steuern, was in der Wirtschaft heute passiert. Und morgen passieren wird. Ohne Moos ist nun mal nichts los. Im Guten wie im Schlechten.

Warum arbeitet der WWF zu diesem Thema?

Genau das ist auch der Grund, weswegen wir verstärkt mit der Finanzwelt zusammenarbeiten. Die Sustainable Development Goals (SDGs) und das Pariser Klimaabkommen sind die Ziele, die wir Menschen in den nächsten Jahren erreichen müssen, um Teil dieses Planeten zu bleiben. Den meisten von uns ist klar: Fossile Brennstoffe müssen erneuerbaren weichen. Kreislauf-Konzepte werden das Produzieren-Nutzen-Wegschmeißen ersetzen. Und Biodiversität braucht ihren festen Platz in Form von unberührten Ökosystemen wie auch auf unseren Nutzflächen. Diese Transformation verlangt auch eine Transformation des Finanzsektors.

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Neue nachhaltige und innovative Lösungen benötigen immense Summen. Für umweltfreundliche Technologien, Energie- und Ressourceneffizienz, ländliche Entwicklung, grün produzierte Lebensmittel, nachhaltiges Management unserer Ökosysteme und vieles mehr. Dieses Geld haben wir längst nicht zusammen. Die UN schätzt das „Financing Gap“ zur Erreichung der SDGs auf 2,2 Billionen Euro jährlich. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands lag 2018 bei 3,4 Billionen Euro.

Unnachhaltig bedeutet Risiko

Der Finanzsektor muss sich schon aus eigenem Interesse mit Nachhaltigkeit beschäftigen. Gewisse wirtschaftliche Aktivitäten sind eben ein Risiko für den Profit. Die Abholzung der Tropenwälder verursacht beispielsweise mehr Emissionen als die gesamte EU, schätzt das World Research Institut. Und kostet damit langfristig sehr viel Geld. Ein gesunder Planet und ein gesundes Klima sind eben auch entscheidend für eine gesunde Wirtschaft.

Nachhaltige Investitionen werden immer wichtiger, um echten Fortschritt für Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen. Hierzu müssen Unternehmen und der Finanzsektor erstens nachhaltig wirtschaften und dies zweitens transparent und einschätzbar gestalten. Konsumenten, Privatanleger und institutionelle Investoren können nur so fundierte Entscheidungen treffen.

Was wir von Banken fordern

Konkret fordern wir von Banken beispielsweise, dass sie Richtlinien zur Vermeidung von Entwaldung in ihre Kreditvergabe aufnehmen und dies öffentlich kommunizieren.
Für Kunden, die im Bereich von (entwaldungs-)kritischen Rohstoffen wie beispielsweise Palmöl, Kautschuk, Holz oder Soja arbeiten, sollen Banken Vorgaben und Prozesse definieren, die Kunden und Projekte nicht nur auf ihre Wirtschaftlichkeit, sondern auch auf Nachhaltigkeitskriterien prüfen. Hierfür können sie sich auch auf international anerkannte Standards beziehen, die schon Umwelt- und Sozialkriterien beinhalten. FSC für Holz, RSPO für Palmöl oder RTRS für Soja. Fast wie ein Bio-Siegel auf den Lebensmitteln.

In Südostasien arbeiten wir verstärkt mit Banken zusammen, um wichtige Lebensräume vor Abholzung zu schützen. Durch das Einbeziehen von Nachhaltigkeitskriterien in ihre Finanzierungsentscheidungen in entwaldungskritischen Sektoren stellen sich Banken immer mehr als wichtige Partner heraus, um der Entwaldung vorzubeugen. Mittlerweile wurde erreicht, dass drei Banken in der Region Richtlinien zur Vermeidung von Entwaldung in ihre Kreditvergabe aufgenommen haben.

Bis das Thema Entwaldung auf Portfolio-Ebene gemanaged wird oder „grüne“ Finanzprodukte entwickelt werden, die unter anderem gezielt nachhaltige Land- und Forstwirtschaft unterstützen, ist es allerdings in den meisten Finanzinstitutionen oft noch ein längerer Weg. Und das beileibe nicht nur in Asien.

Hat also der Finanzsektor etwas mit Nachhaltigkeit am Hut?

Ja, auf jeden Fall. Im Moment ist es vor allem das Thema Klima, das die Finanzwelt beschäftigt. Risiken und Chancen liegen jedoch in noch weit mehr Umweltthemen. Denn die Frage ist nicht, ob eine Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit kommen wird, sondern wann.

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Was hilft gegen Mücken?

Stechmücken will keiner um sich haben, auch der größte Tierfreund nicht. Doch was hilft gegen Mücken? Wir verraten, mit welchen Mitteln man Mücken vertreiben kann. Ohne Chemie. Ohne Gewalt.

Im Sommer 2020 gibt es in Deutschland mehr Mücken als in den Jahren zuvor. Der ständige Wechsel von Feuchte und Wärme gefällt den Mücken besonders gut. Speziell an der Oder, am Starnberger See und am Ammersee sind die Mücken in diesem Jahr eine besondere Plage. 

Bei 20 bis 25 Grad fühlen sich Stechmücken am wohlsten. Die meisten Menschen auch. An feucht-warmem Sommerabenden muss man mit ganzen Armeen von Mücken rechnen. Dann fühlen sich die meisten Menschen nicht mehr wohl und fuchteln in wildem Furor. Oder sprühen reichlich Chemie. Beides nicht gut für einen schönen Abend.

Mücken bekämpfen heißt Nachwuchs vermeiden

Stechmücken bekämpfen: Larven in Wasser
Hier entsteht eine Plage © iStock / Getty Images

Grundsätzlich gilt zunächst die Vermeidungsstrategie: Mücken legen ihre Eier in großer Menge in die kleinsten Wasserstellen. Es reicht ihnen die kleinste Pfütze, um darin Unmengen Nachwuchs abzulegen.

Damit die Blutsauger möglichst wenige Brutstätten in der Nähe der eigenen Wohnung vorfinden: Eimer oder Schüsseln auf dem Balkon, der Grill der auf der Terrasse steht, den Schubkarren und schlicht alles umdrehen, damit sich kein Wasser darin sammeln kann. Auch Bodenabläufe auf dem Balkon oder der Terrasse sollten nicht mit Blättern oder ähnlichem verstopft sein. Vogeltränken und Unterteller von Pflanztöpfen sollten regelmäßig gesäubert und das Wasser getauscht werden. Einmal die Woche reicht.

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Die Hauptbrutstätte für Stechmücken am Haus ist die Regentonne. Auf sie gehört ein Insektenschutzgitter aus Kunststoff, fixiert mit einem Verschlussring. So kommt das Wasser in die Tonne, aber keine Stechmücke zur Eiablage.

Bei aller Wut auf die fiesen Blutsauger nicht vergessen: Die Mücken-Larven sind ein wichtiges Glied in der Nahrungskette für Insekten, Spinnen, Vögel, Fische und andere Insektenfresser.

Diese Pflanzen vertreiben die Mücken

Mückenmittel enthalten meist Stoffe wie zum Beispiel DEET. Die können die Haut, Augen und Lunge reizen. Aber es gibt Alternativen, um die Stechmückenplage zu vergraulen. Etwa die richtige Balkonbepflanzung: Pflanzen wie Lavendel, Tomate, Katzenminze, Basilikum, Zitronenmelisse oder Duftpelargonie sind für Stechmücken ein Graus.

Das Schöne dabei: Für die immer weniger werdenden Schmetterlinge sind die Pflanzen ein wahrer Magnet.

Mückenmittel ohne Chemie

Es gibt mittlerweile auch jede Menge Kerzen, Öle für Duftlampen und ähnliche Mittel, die Mücken verscheuchen sollen. Geruchssache. Auch halbierte Zitrusfrüchte mit Gewürznelken gespickt auf der Fensterbank mögen die kleinen Quälgeister nicht. Ich habe hier eine Anleitung gefunden, um sich selbst ein Bio-Mückenspray zusammenzurühren. Möchte das mal jemand für mich ausprobieren?

Licht aus hilft nicht gegen Mücken. Aber Duschen.

Stechmücken werden nicht von Licht angezogen, das ist ein Irrglaube. Sie wittern unseren Geruch und den Kohlendioxid-Ausstoß beim Atmen. Auch süße, blumige Parfums und die beim Schwitzen gebildete Milchsäure ziehen Stechmücken magisch an. Duschen kann Wunder wirken, am besten noch mit einem zitrushaltigen Duschgel. Ein aufgestellter Ventilator verweht die Fährte und der Luftzug erschwert das ungestörte Blutsaugen.

 

Insektenschutzgitter sperren die Quälgeister aus. An Fenstern und Türen halten sie den Großteil der Tiere zumindest aus der Wohnung fern. Und Mückennetze über dem Bett sorgen für erholsamen Schlaf ohne Surren und Jucken.

Kleidung: Weiß und wallend mögen Mücken nicht

Black ist beautiful. Finden auch Stechmücken. Deshalb auf helle und lockere Kleidung setzen. Mücken attackieren vor allem die tiefsten Punkte des Körpers. Socken über die Hosenbeine zu ziehen sieht vielleicht nicht hip aus, Stiche am Bein sind aber auch nicht schön. Hilft übrigens auch gegen Zeckenbisse.

Der Feind meines Feindes ist mein Freund

Es ist wie immer in der Ökologie: Nicht die Bekämpfung einer Art, sondern das Zusammenwirken vieler Arten verhindern das Überhandnehmen einer Art. Wer also weniger Mücken möchte, muss sich mit ihren Feinden verbünden. Wer Frösche und Fische im Gartenteich hält, der hat wenig Sorgen mit Stechmücken. Auch Libellen, Schwimmkäfer, Rückenschwimmer und Wasserkäfer ernähren sich  gerne von den Mückenlarven.

Was hilft gegen Mücken? Stechmücke beim Saugen
Mücken stechen gerne in süße und verschwitzte Haut. Also lieber gründlich duschen, um Mücken zu vertreiben. © iStock / Getty Images

Stechmücken bekämpfen mit biologischer Schädlingsbekämpfung? Dies bitte nicht!

Es gibt Bakterien, die als biologische Insektizide verwendet werden. Doch Vorsicht, der Bacillus Thuringiensis Israelensis zum Beispiel ist wegen seiner Auswirkungen auf andere Lebewesen und damit ganze Ökosysteme umstritten. Bitte lassen!

Manche Menschen schütten auch Öl oder Spülmittel ins Wasser, damit die Mückenlarven sich nicht mehr zum Atmen an der Wasseroberfläche halten können. Keine gute Idee! Denn auch die nützlichen Insekten, und davon gibt es in der Regentonne eine ganze Menge, werden dadurch getötet.

Übrigens: UV-Lampen, die Insekten anlocken und dann verbrennen, sind im Freien inzwischen verboten.

Und was tun bei Mückenstichen?

Stiche sind ätzend und ja, sie jucken. Kühlen tut gut. Und schon Oma wusste: Spucke drauf. Kühlt den Einstich und das Protein Histatin unterstützt die Wundheilung. Kratzen ist die schlechteste Idee: Verschlimmert den Juckreiz, verlängert die Heilung und kann zur Entzündung des Mückenstichs führen.

Sind Mücken gefährlich?

Eine invasive Tigermücke oder doch die harmlose Ringelmücke, wer weiß das schon? Die heimischen Stechmücken haben in den letzten Jahren leider Gesellschaft bekommen. Auch einige tropische Mückenarten fühlen sich auch in Deutschland wohl. Mittlerweile sind 50 verschiedene Arten nachgewiesen. Einige sind ein bisschen mehr als nur lästig. Sie können auch die verschiedensten Krankheiten übertragen. Aber keine Panik: Stechmücken sind aber nicht per se mit Krankheitserregern infiziert. Erst wenn sie einen Wirt anzapfen, der Krankheitserreger in sich trägt, können sich die Mückenweibchen anstecken und den Erreger beim nächsten Stich weitergeben. Da die Krankheitserreger in Deutschland äußerst selten sind, ist die Wahrscheinlichkeit, von Mücken infiziert zu werden sehr gering. Aber eben nicht gleich Null.

Was schwirrt denn da? Mithelfen!

Wer genau wissen will, was zu Hause herumschwirrt:  Mücken fangen und an das Leibniz-Zentrum für Agrarlandforschung (ZALF) im brandenburgischen Müncheberg schicken. Dort wird das jeweilige Tier bestimmt, die Ergebnisse fließen in den bundesweiten Mückenatlas. „Jede Mücke zählt“ lautet dessen Motto.

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Meine Maske, unser Wasser: Warum auch Bananen etwas mit Solidarität zu tun haben

Mittlerweile mache ich es automatisch, ohne darüber nachzudenken. Sobald ich einen Supermarkt betrete, setze ich meine Maske auf. Das Tragen ist für mich ein Zeichen der Solidarität. Wenn es alle tun, dann wird der Schutz jede:r Einzelnen und insbesondere der gefährdetsten Mitglieder unserer Gesellschaft erhöht. Es geht dabei nicht (nur) um mich selbst, sondern auch um andere. Ich bin darauf angewiesen, dass andere sie auch tragen, damit ich selbst geschützt bin. Und da gibt es Parallelen zu meinem Job: Auch beim nachhaltigen Umgang mit der geteilten Ressource Wasser spielt Solidarität eine große Rolle. Wasser ist Gemeingut. Um sauberes Wasser zu haben, bin ich darauf angewiesen, dass es andere nicht verschmutzen. Oder es einfach verbrauchen.

Das Konzept, nach dem Unternehmen sich für einen nachhaltigeren Umgang mit Süßwasser einsetzen, nennen wir Water Stewardship. „Stewardship“ bedeutet, für etwas Sorge zu tragen, das einem nicht gehört. In diesem Fall Wasser. Denn alle Menschen, Tiere und Pflanzen in einem Flussgebiet benötigen Süßwasser. Der Fluss gehört eben nie nur einem Wassernutzer. Die Gemeinden, die Betriebe, aber auch die Natur müssen sich das Wasser teilen.

Unternehmen, die das Problem Wasser ernstnehmen:

  • kennen die Wasserprobleme durch ihre Produktion und Lieferketten
  • setzen sich ambitionierte Ziele, um die Probleme zu lösen
  • arbeiten mit ihren Lieferanten, Behörden, NGOs und Wassernutzer:innen in betroffenen Flussgebieten zusammen
  • reduzieren die Wassermenge in ihrer Produktion
  • vermeiden die Verschmutzung von Gewässern

Durch meine Arbeit kenne ich das natürlich. Aber wie sehe ich nun beim Einkaufen, ob das Unternehmen Water Stewardship umsetzt? Der Banane im Einkaufskorb merke ich ja nicht an, ob sie verantwortungsvoll angebaut wurde. Es gibt kaum Produktsiegel, die ausreichende Wasserkriterien von den Produzent:innen verlangen. Auch Bio- und Fairtrade-Bananen garantieren mir nicht, dass der Anbau im Flussgebiet nicht mehr Wasser verschlingt, als dort auf Dauer vorhanden ist.

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Das soll allerdings nicht heißen, dass Unternehmen sich nicht trotzdem unabhängig bescheinigen lassen können, dass sie gute Water Stewards sind. Hierfür wurde 2014 der Standard der Alliance for Water Stewardship (AWS) ins Leben gerufen. Der beinhaltet Kriterien, die Unternehmen dazu bringen, Wasser einzusparen, es weniger zu verschmutzen, für gerechtere Verteilung zu sorgen, Trinkwasser- und Sanitärversorgung zu verbessern und Süßwasserökosysteme zu schützen. Die Kriterien sind so formuliert, dass sie auf das jeweilige Flussgebiet passen. Der Rhein ist halt anders als der Nil.

Ein Selbstläufer ist das Anwenden des Standards sicher nicht. Für Landwirt:innen beispielsweise ist die Zusammenarbeit mit anderen Wassernutzer:innen etwas komplett Neues. Auch braucht es unabhängige Prüfer, die das Flussgebiet kennen und einschätzen können, ob der Betrieb wirklich vorbildlich handelt. Am besten wird die Landwirtschaft daher vom Einzelhandel und NGOs bei der Umsetzung dieser Herausforderung unterstützt.

Modellfall Wasser und Zitrus

In der Partnerschaft von EDEKA und WWF ist das Thema Water Stewardship seit 2012 fester Bestandteil. Der AWS-Standard spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Zitrusfarm aus dem EDEKA-WWF-Projekt in Spanien beispielsweise war 2018 der erste europäische Betrieb überhaupt, der nach AWS zertifiziert wurde. Er holte sich dabei gleich den seltenen Goldstatus für besonders herausragende Leistungen.

Modellfall Wasser und Banane

Auch im Modellprojekt Banane wird zum Thema Wasser gearbeitet. Die teilnehmenden Farmen sparen Wasser und schützen Gewässer vor Chemikalien. So werden zum Beispiel Pflanzenstreifen zwischen Farm und Gewässern angelegt. In Kolumbien wurde zudem eine Plattform ins Leben gerufen, in der Interessengruppen gemeinsam ihr Flussgebiet schützen. So arbeiten Bananen‑, Palmöl- und Kaffeefarmen gemeinsam mit NGOs, Behörden, Gemeinden, indigenen Stämmen und Fischern an der Wiederherstellung der Natur, an Hochwasserschutz oder einer vernünftigen Abfallentsorgung.

Bananen mit WWF Aufkleber im Edeka Supermarkt
Ein Bild von einer Banane © EDEKA/Thomas Schindel

Dafür wurden die zwölf Bananenfarmen des Projekts nun auch nach dem AWS-Standard zertifiziert. Es handelt sich dabei um die erste AWS-Gruppenzertifizierung weltweit und die erste Zertifizierung in Kolumbien überhaupt. Die Projektfarmen sind so zu Vorbildern geworden. Über das Netzwerk der Alliance for Water Stewardship, über den WWF und die globalen Lieferketten von EDEKA wird das Gelernte auch über Kolumbiens Grenzen hinaus weltweit angewendet.

Warum nicht mal nachfragen?

Mit einem positiven Gefühl lege ich die EDEKA Projektbananen auf das Kassenband. Und denke darüber nach, wie wir die Produktion unserer Lebensmittel, aber auch zum Beispiel unserer Kleidung nachhaltiger gestalten können. Ein wichtiger Aspekt ist sicher die ganz konkrete Nachfrage. Und das meine ich ganz wörtlich: Fragt doch mal bei den Unternehmen nach, wie sie mit Wasser umgehen und was die Wasserprobleme im Herkunftsland sind!

Ja, es geht dabei um Solidarität. Auch beim Einkaufen kann man die zeigen. Mit den Menschen, die unsere Produkte herstellen. Und der Natur, die uns mit Wasser versorgt.

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Die Holz-Detektive: Wie wir Holz zum Reden bringen

Ein schöner Stuhl, versehen mit dem Label “Aus nachhaltiger deutscher Forstwirtschaft”. Alles in Ordnung mit dem Holz? Oder handelt es sich doch um Raubbau-Holz aus dem Fernen Osten? Diese Frage trieb uns vor einigen Jahren um. Die gängige Methode sie zu beantworten war damals: Im Wald stehen, auf illegale Holzfäller warten, in James-Bond-Manier den Holzlastern hinterher, das Schiff mit Transparenten empfangen. Eine schöne Methode, um dieses Blog mit vielen spannenden Geschichten zu füllen, aber leider auch teuer, aufwändig — und gefährlich.

Kernphysik bringt Holz zum Sprechen

Holz ist stumm. Oder vielleicht doch nicht ganz. Besonderheiten in der Kernphysik halfen uns, dem Geheimnis des Holzes auf die Spur zu kommen. Dazu muss man wissen: Wasser besteht aus Wasserstoff und Sauerstoff. Etwa 0,2 Prozent der Sauerstoffatome besitzen zwei Atomkerne mehr und sind daher schwerer als die anderen 99,8 Prozent. Wenn nun der häufig vorherrschende Westwind Regen vom Meer übers Land schickt, purzeln die Wassertropfen mit den schwereren Sauerstoff- und Wasserstoffatomen zuerst aus den Wolken. Beim Verdunsten ist es umgekehrt und beim nächsten Regen verlassen die schweren Moleküle wieder als Erste die Wolke.

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Das Wasser wird von Pflanzen aufgenommen und teilweise eingelagert. Und mit ihm natürlich auch die schwereren Wasserstoff- und Sauerstoffatome. Da diese aufgrund ihres “Gewichtes” schon größtenteils in nord-westlichen Regionen die Wolken verlassen haben, finden wir in den Pflanzen im Westen eben mehr von den schweren Sauerstoffatomen als in den Pflanzen aus den östlichen Regionen, wie zum Beispiel Russland. Und wie hoch der Gehalt an schweren Sauerstoffatomen im Pflanzengewebe ist, kann von Isotopenlaboren gemessen beziehungsweise “gewogen” werden – zum Beispiel dem Forschungszentrum in Jülich.

Holzschnitt © Robert Günther / WWF
Was wird uns dieser Stuhl erzählen? © Robert Günther / WWF

Diese Methode wird für Lebensmitteluntersuchungen schon länger angewendet. So kann über das Atomgewicht des Grundwassers etwa nachgewiesen werden, dass das Bier in Norddeutschland “schwerer” ist als das in Bayern. Oder wenn ein Lieferant behauptet, seine Kartoffeln kämen aus Israel, kann ohne Probleme nachgewiesen werden, wenn diese etwa aus Ägypten stammen. Das brachte uns auf eine Idee: Das geht doch auch mit Holz, oder? Wir suchten die Forscher und Forscherinnen in Jülich auf und präsentierten unser Anliegen: Falsche Herkunftsdeklarationen von Holz enttarnen!

Zeigt her eure Hölzer!

Doch so einfach war das nicht. Es mussten Holzproben aus allen möglichen europäischen Wäldern herbeigeschafft werden, um die Machbarkeit zu belegen. Jetzt zahlte es sich aus, dass wir eine internationale Organisation sind: Freundliche WWF-Kollegen aus Schweden, Finnland, Frankreich oder Deutschland streiften durch ihre Wälder, sammelten Holz und schickten uns die Proben.

Etliche Jahre der Forschung und viele Analysen gingen ins Land. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat in dieser Aufbauphase durch die finanzielle Unterstützung eine wichtige Rolle gespielt. Die Methode konnte noch verfeinert werden, indem die “Ungleichgewichte” anderer Elemente wie Kohlenstoff, Schwefel und Stickstoff mit in die Analysen einflossen. Es klappte.

Nach und nach konnten wir WWF-Holzdetektive so das Werkzeug scharf schalten. Das Schweigen der Latten war gebrochen. Und da Holz kann uns sehr genau sagen, wo es herkommt.

Podcast Folge 16: Die Holzmafia, Interpol & ein Detektiv

Der illegale Holzhandel gehört zu den größten Bereichen der Umweltkriminalität weltweit. Die Ausmaße sind vergleichbar mit der weltweiten Drogenkriminaltität und trotzdem weitestgehend unbekannt — und unbestraft. Johannes Zahnen vom WWF gibt in diesem Podcast ungewöhnliche Einblicke in diese Schattenwelt. 

 

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