“Der Schneeleopard”: ein filmisches Manifest für den Himalaja

Geist der Berge wird der Schneeleopard auch genannt. Kaum jemand bekommt ihn in seinem harschen Lebensraum je zu sehen. Und wohl noch nie hat jemand dem mythenumwobenen Tier ein so wunderbares Denkmal gesetzt wie der neue Dokumentarfilm.

Wer den Schneeleoparden sehen will, der muss hoch hinaus. Entbehrungen darf man nicht scheuen. Man braucht Zeit, viel Zeit. Und Glück. Auf bis zu 5000 Metern lebt der Schneeleopard in den Hochgebirgen Asiens. Er ist scheu, ein Meister der Tarnung. Vielleicht noch 5000 streifen durch die kargen Fels- und Steppenlandschaften Asiens, verteilt auf zwölf Länder, etwa Indien, Kirgisistan, Nepal, die Mongolei. Und in Tibet.

Im tibetanischen Hochland spielt “Der Schneeleopard” von Vincent Munier und Marie Amiguet. Der Dokumentarfilm wird mit Lorbeeren überhäuft. Weltpremiere war bei den Filmfestspielen in Cannes. Er wurde mit den Filmpreisen Césars als bester Dokumentarfilm und bestes Erstlingswerk ausgezeichnet. Völlig zu Recht.

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Der Schneeleopard ist extrem selten. Und extrem bedroht. Die Klimakrise lässt seinen Lebensraum nicht nur schmelzen, sondern auch schrumpfen. Infrastrukturentwicklungen verringern den Lebensraum und Beutetiere werden immer weniger. Immer höher treiben die Hirten ihr Vieh in die Berge, immer häufiger kommt es zu Konflikten mit dem Menschen, welche dann oft mit Rachetötungen an Schneeleoparden enden. Ich selbst habe es erlebt, als ich vor einigen Jahren eine Expedition mit Kollegen des WWF Mongolei ins Jargalant-Gebirge begleiten konnte. Es ging darum Schneeleoparden zu besendern, um mehr über ihre Wanderwege zu erfahren. Nur wenn wir mehr über den Schneeleoparden wissen können wir ihn auch schützen. Erst dann können wir etwa sinnvoll die Grenzen für Schutzgebiete ziehen oder auch Maßnahmen zur Minimierung des Mensch-Wildtier-Konflikts setzen.

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Schneeleopard: Vincent Munier und Sylvain Tesson
Viel mehr als zwei Männer im Schnee: Vincent Munier und Sylvain Tesson © Paprika Film & Kobalann Productions, 2021

Wir Zuschauer begleiten in dem Film den vielfach ausgezeichneten Naturfotografen Vincent Munier und den Schriftsteller Sylvain Tesson. Munier möchte die zerbrechliche Schönheit Tibets mit seinen Bildern dokumentieren. Pfeifhasen, Tibet-Wildesel, wilde Yaks. Der Autor Tesson begleitet ihn. Und hat über diese Erfahrung ein gefeiertes Buch geschrieben. Es wurde zum Bestseller, zum erfolgreichsten französischsprachigen Buch 2019. Für das Kino ein Glücksfall, dass auch die Regisseurin und Kamerafrau Marie Amiguet dabei war.

Ihr Film schwelgt nun mit großer Ruhe in betörenden Bildern der Hochgebirgslandschaft und seinen Bewohnern. Begleitet von der meist zarten Musik der Rockhelden Nick Cave und Warren Ellis. “Der Schneelopard” bietet so viel mehr als ein existenzielles Abenteuer zweier Männer im Schnee. Er ist Abenteuerfilm, philosophische Sinnsuche, Naturmeditation, ein Denkmal für den Himalaja – und ein dringliches Manifest für den Schutz der majestätischen, aber fragilen Hochgebirgslandschaften.

Bewegend. Unbedingt sehenswert.

Film schneeleopardDer Schneeleopard (2021)

OT: La Panthére des Neiges

Kinostart: 10.3.2022

 

 

 

 

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Zehn Tiere, die in Deutschland ausgestorben sind

Früher lebten in Deutschlands Wildnis Bären, Geier und Elche. Viele Tiere, die hier einmal zu Hause waren, sind schon seit über 150 Jahren ausgestorben, manche erst vor Kurzem. Einige waren in Deutschland endemisch, es gab sie also nur bei uns.

Andere bereits ausgestorbene Arten kehren langsam zurück und werden gerade wieder heimisch.

Flipper lebte einst in Nord- und Ostsee

Wenn wir an Delfine denken, haben wir meist Große Tümmler im Kopf: Die bekannteste Delfin-Art, auch durch die Fernsehserie Flipper aus den 1960er Jahren. In der deutschen Nord- und Ostsee gelten die Delfine seit 1970 als ausgestorben. Einzelne Große Tümmler oder kleine Gruppen tauchen aber als unregelmäßige Gäste beispielsweise manchmal in der Kieler Förde oder auch in der Ostsee auf und erregen regelmäßig Aufmerksamkeit

Europäische Ziesel: Unsere „Erdmännchen“

Ein Ziesel ist ein etwa 20 Zentimeter großes, gelblich-braunes Hörnchen. Fast erinnern Ziesel ein wenig an Erdmännchen: Die Steppenbewohner leben ebenfalls in Kolonien, machen Männchen, um Wache zu halten und warnen ihre Artgenossen mit einem schrillen Pfiff. Allerdings sind Ziesel Nagetiere, keine Raubtiere.

Mitte der 1980er Jahre sind die niedlichen Nager in Deutschland ausgestorben – vor allem durch die Zerstörung der Gras- und Wiesenlandschaften. Eine Wiederansiedelung verlief leider erfolglos.

Braunbären: Imposante Ex-Bewohner

Braunbären sind die größten Landraubtiere Mitteleuropas. Aufgerichtet erreichen sie eine Größe zwischen 1,70 und 2,20 Metern. Je nach Verbreitungsgebiet variiert das Gewicht zwischen 100 und 350 Kilogramm. In allen Populationen aber sind die Männchen deutlich größer und schwerer als die Weibchen. Dabei ernähren sich die großen Bären übrigens vorwiegend vegetarisch. Schon im Mittelalter mussten die faszinierenden „Teddys“ sich in Deutschland immer weiter zurückziehen. Ihre Wälder schwanden und sie wurden stark bejagt. Ein 1835 in Oberbayern erschossener Braunbär soll der letzte seiner Art in Deutschland gewesen sein.

Braunbären Familie
1835 soll der letzte Braunbär in Deutschland erschossen worden sein © Danny Green / WWF

Den meisten wird noch Bär Bruno in Erinnerung sein, der sich nach 171 Jahren endlich wieder zu uns verirrte und schließlich sogenannter „Problembär“ sogleich erschossen wurde. Um uns herum in den Alpen leben noch kleinere Bestände von einigen hundert Braunbären. Einer davon soll sich wieder im Geheimen nach Bayern aufgemacht haben. Gesehen hat ihn kaum einer, aber des Öfteren wurden seine Spuren gefunden. Wollen wir hoffen, dass es ihm nicht so wie dem armen Bruno geht…

Opfer der industrialisierten Landwirtschaft: Schwarzstirnwürger

Welche Arten sind in Deutschland bereits ausgestorben?
Schwarzstirnwürger: Trauriges Paradebeispiel für das Aussterben von Arten durch die Landwirtschaft © imago / imageBROKER / HeinzHudelist

Der Schwarzstirnwürger (Lanius minor) war bis Mitte des 19. Jahrhunderts ein häufiger und in fast ganz Deutschland verbreiteter Brutvogel. Er bevorzugt einen offenen, landwirtschaftlich extensiv genutzten Lebensraum. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft wurden die Lebensbedingungen für den Schwarzstirnwürger in ganz Mitteleuropa immer schwieriger. Die Tiere ernähren sich fast ausschließlich von bodenbewohnenden Käfern und anderen Insekten. Diese verschwanden aber fast vollständig. So starb der Schwarzstirnwürger aus. Das letzte Paar hat 1987 in Baden-Württemberg gebrütet. Danach ist es zwar gelegentlich noch zu Brutzeitbeobachtungen in Deutschland gekommen, ein Brutnachweis gelang jedoch nicht mehr.

In Deutschland auch ausgestorben: Clown-Vogel Papageitaucher

Es sind schillernde Gestalten mit ihrem bunten Schnabel, der auffälligen Augenzeichnung und den leuchtend roten Beinen: Papageitaucher werden etwa so groß wie Tauben und leben — wenn sie nicht gerade brüten — auf dem offenen Meer. Hier sind sie in ihrem Element, an Land und in der Luft dagegen nicht so sehr.

In Deutschland ausgestorben: Papageitaucher
Seltene Besucher: Papageitaucher © Ralph Frank / WWF

Auch ihr Flug und der tapsige Gang der pummeligen Vögel erscheinen clownesk. Sie sind für ihre Größe recht schwer, müssen mit ihren kurzen Flügeln häufig schlagen und wirken bei Start und Landung ungeschickt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts brüteten die auffälligen Papageitaucher noch auf Helgoland. Heute sind sie seltene Besucher, sollen aber im Wattenmeer wieder angesiedelt werden.

Ur-Tier Auerochse

Der Auerochse gehört zu den Arten, die nicht nur in Deutschland, sondern weltweit ausgestorben sind. Auerochsen, auch Ure genannt, waren mächtige Rinder – vor der letzten Eiszeit sogar bis zu zwei Meter groß, eine Tonne schwer und mit einem Kopfumfang von über drei Metern! Später wuchsen sie etwas kleiner. Doch die Jagd unserer Vorfahren rottete sie aus. Um 1470 wurde der letzte deutsche Auerochse in Bayern erschossen, 1672 starb der letzte Auerochse überhaupt in Masowien in Polen.

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Verschollen: Bayerische Kurzohrmaus

Die Bayerische Kurzohrmaus ist höchstens rund zehn Zentimeter groß und knapp 30 Gramm schwer. Ihre Ohren sind so klein, dass sie im Fell verschwinden. Die ebenfalls sehr kleinen, runden Knopfaugen sind vielleicht das auffälligste Merkmal.

Welche Tiere sind in Deutschland ausgestorben?
Bayerische Kurzohrmaus © RichardKraft / Bayerisches Landesamt für Umwelt / dpa

Die Mäuschen gehören zu den Wühlmäusen und verdanken ihren Namen ihrer Entdeckung in Garmisch-Partenkirchen in Bayern. Erst 1961 wurde die Art hier das erste Mal beschriebenund starb im gleichen Jahr aus: Nachdem man 23 Exemplare gefangen hatte, wurden in Deutschland nie wieder Bayerische Kurzohrmäuse gefunden. Genaugenommen gelten die possierlichen Tiere laut der Roten Liste bedrohter Arten als „ausgestorben oder verschollen“. Es gibt nur einen weiteren Fundort und bekannten Lebensraum in Tirol in Österreich. Doch auch hier wurden seit 1977 keine der Mäuschen mehr gesichtet.

Ostigel: In Deutschland ausgestorben

In Deutschland ausgestorbener Igel
Ostigel und Westigel © IMAGO(2) Montage WWF

Was viele vielleicht nicht wissen: Früher gab es zwei verschiedene Igel-Arten in Deutschland. Einen Ostigel und einen Westigel. Ja, wirklich. Der Ostigel oder Weißbrustigel unterscheidet sich, wie der Name schon sagt, durch seine weiße Kehle und Brust von dem Igel, der heute noch bei uns lebt: Dem Westigel oder Braunbrustigel.

Ostigel leben heute noch beispielsweise im Iran, in Russland, Israel, auf der Balkan-Halbinsel, auf Kreta und im nördlichen Kaukasus. Bei uns gelten sie seit vor 1945 als ausgestorben.

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Gab es nur hier: Bodensee-Kilch

Der Bodensee-Kilch war ein knapp 30 Zentimeter langer Süßwasserfisch mit olivgrünem oder braunem Rücken, den es nur im Bodensee gab. Er klaubte Muscheln und Schnecken vom Grund, weshalb seine Mundöffnung nach unten zeigte – ein sogenanntes unterständisches Maul. Der Bodensee-Kilch wurde auch kommerziell befischt. Doch vor allem litt er unter dem sinkenden Sauerstoffgehalt des Wassers durch Düngeeinträge aus der Landwirtschaft. Seit den 1970er Jahren gilt die Art als ausgestorben.

Gänsegeier — seit fast 200 Jahren in Deutschland ausgestorben

In Deutschland ausgestorbener Vogel: Gänsegeier
Gänsegeier © IMAGO NaturePictureLibrary DannyGreen

Der Gänsegeier sieht aus, wie man sich einen typischen Geier vorstellt – nur hübscher. Er ist einer der Großen unter den Altweltgeiern mit einer Flügelspannweite von etwa zweieinhalb Metern. Besonderes Merkmal sind seine hellen Kragenfedern und die zweifarbigen Flügel.

Gänsegeier leben heute noch in Südeuropa, in Marokko, Algerien, auf der Arabischen Halbinsel und dem Balkan. Im Mittelalter waren sie auch bei uns verbreitet. Doch Aas ist knapp in unserer aufgeräumten Agrarlandschaft. Schon um 1850 ist der Gänsegeier in Deutschland ausgestorben. Allerdings kann man ihn – von Südeuropa auf Nahrungssuche kommend – seit ein paar Jahren selten auch wieder an unserem Himmel entdecken.

Erfolgsnachrichten: Die Rückkehrer

Das sind nicht die einzigen ausgestorbenen Tierarten in Deutschland. Einige andere, sehr charismatische und für unser Ökosystem und unsere Artenvielfalt wichtige Tiere kehren glücklicherweise langsam zu uns zurück oder können erfolgreich wieder angesiedelt werden. Dazu gehören Wolf, Luchs, Wisent, Elch und Kegelrobbe.

Mehr über die Rückkehrer kannst Du hier lesen!

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Hamster – Was Du (vielleicht) noch nicht über sie wusstest

In ihren typischen Hamsterbacken können Hamstermütter sogar ihre Jungen transportieren. Aber warum hamstern Hamster? Was können sie sonst noch besonders gut? Wo leben sie in Deutschland? Und sind Goldhamster wirklich vom Aussterben bedroht?

Warum hamstern Hamster?

Hamster haben dehnbare Backentaschen, in denen sie vor allem Nahrung transportieren. So legen sich wild lebende Hamster ihre Wintervorräte an, können in ihrem Bau in Ruhe fressen und müssen diesen nicht für jede Mahlzeit verlassen. Bis zu 20 Prozent ihres Körpergewichtes können die kleinen Nager in ihren Hamsterbacken tragen. Um das Futter wieder herauszubekommen, streichen sie mit ihren Pfoten von hinten nach vorne über die Backen.

Babytrage Hamsterbacke

Feldhamster: Wofür die Hamsterbacken? Was fressen Hamster?
Warum hamstern Hamster? © IMAGO / blickwinkel

Hamster können übrigens mit vollen Backen trotzdem fressen und tragen darin zum Beispiel auch Nistmaterial. Bei Gefahr verstecken Hamstermütter in freier Wildbahn manchmal sogar ihre Jungtiere in den Backen.

Pfadfinder mit feiner Nase

Wie der Ariadnefaden in der griechischen Mythologie den Weg aus dem Labyrinth weist, hinterlassen Hamster Duftmarken, um zurück nach Hause zu finden: Erforschen sie neues Terrain, reiben sie unterwegs ihren Körper an verschiedenen Stellen, die sie auf dem Rückweg erschnüffeln können. Denn Hamster haben einen sehr guten Geruchssinn und übrigens ebenfalls einen guten Gehörsinn.

Blind wie ein Maulwurf

Der Sehsinn dagegen ist bei Hamstern nicht besonders gut ausgebildet. Denn sie sind nachtaktiv und nachts ist es dunkel. Die Nager sind sehr kurzsichtig und farbenblind.

Vom Feld- bis zum Goldhamster: Die Hamster-Arten

Kurzschwanz Zwerghamster
Der kleinste Hamster: Kurzschwanz-Zwerghamster © IMAGO / blickwinkel

Hamster sind Nagetiere und gehören zu den Mäuseartigen. In Europa und Asien gibt es insgesamt rund 20 verschiedene Arten. Bei uns heimisch ist der Feldhamster, die größte Hamster-Art mit bis zu 34 Zentimetern Länge und 650 Gramm Gewicht. Die kleinsten Hamster sind Kurzschwanz-Zwerghamster, die manchmal nur gute fünf Zentimeter lang sind. Sie leben zum Beispiel in der Mongolei, Sibirien und China. Verschiedene Zwerghamster-Arten werden bei uns als Haustiere gehalten, genau wie die Goldhamster, für viele wohl die bekanntesten Vertreter. Dazu später mehr!

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Feldhamster haben einen schwarzen Bauch

Ja, wirklich. Hamster sind verhältnismäßig bunt. Ihre heller-braune Oberseite bietet eine gute Tarnung in den Feldern, in denen sie leben. Die Seiten und den Kopf zieren weiße Flecken. Und ihre dunkelbraune bis schwarze Unterseite strecken sie Angreifern entgegen, wenn sie sich zur Verteidigung aufrichten. Sie soll das geöffnete Maul eines größeren Tieres imitieren, mit den Pfoten als Zähne.

Wie alt werden Hamster?
Wilde Feldhamster werden bis zu 2,5 – selten auch 5 Jahre alt © IMAGO / blickwinkel

Enorme Strecken im Dunkeln

Einen Feldhamster bekommt man selten zu Gesicht. Sie leben in langen, weit verzweigten Bauten bis zu zwei Meter tief unter der Erde und kommen nur nachts heraus. Dann aber legen sie im Dunkeln Strecken von bis zu zwölf Kilometern zurück.

Hamster bauen sich ein Klo

In ihren unterirdischen Gängen darf auch eine Toilette nicht fehlen: Hamster machen nicht in ihr „Wohnzimmer“, sie graben sich einen extra Platz für ihr Geschäft.

Wilde Hamster in Deutschland: Vom Aussterben bedroht

Höchstens noch 10.000 bis 50.000 Feldhamster gibt es bei uns in Deutschland. In vielen Bundesländern sind sie bereits ganz ausgestorben. Heute leben größere Populationen nur noch in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Grund ist die intensive Landwirtschaft mit ihren Giftstoffen, Monokulturen und weniger Fressen und Verstecken. Um dem entgegen zu wirken, setzen wir uns für eine Landwirtschaft für Artenvielfalt ein.

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Hamster sind keine Vegetarier

Die Nager fressen zwar hauptsächlich Körner, Pflanzentriebe, Wurzeln, Blätter, Blüten und Feldfrüchte wie Karotten oder Kartoffeln. Doch ab und zu dürfen es auch Insekten, Würmer, Schnecken oder sogar Mäuse sein.

Was machen Feldhamster im Winter?

Sie halten Winterschlaf in ihrem Bau von etwa November bis März und senken in dieser Zeit die Körpertemperatur auf bis zu bis zu 1,9 Grad Celsius ab. Alle paar Wochen wachen sie auf, um von ihren Vorräten zu fressen, zu koten und zu urinieren.

Goldhamster: Nicht unbedingt goldig

Wie sehen Goldhamster aus?
Goldhamster: In freier Wildbahn vom Aussterben bedroht © slowmotiongli / iStock / Getty-Images

Sie sehen schon goldig aus, schließlich sind sie nach ihrer Fellfarbe benannt. Doch die beliebten Haustiere sind — vor allem für Kinder – eigentlich gar nicht geeignet. Sie sind nachtaktiv wie alle Hamster. Am Tag sollte man sie nicht wecken, nicht herausnehmen und nicht streicheln. Nachts können sie dafür einen Heidenlärm in ihrem Hamsterrad veranstalten – das ihnen noch nicht einmal reicht, um ihren enormen Bewegungsdrang zu befriedigen.

Goldhamster kommen ursprünglich aus Syrien, aber sind in freier Wildbahn so selten geworden, dass sie als gefährdet gelten, in der Natur in unmittelbarer Zukunft auszusterben.

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Zwischen Anpassung und Untergang: Eisbären in der Klimakrise

Der Lebensraum der Eisbären schmilzt, das ist so weit klar – und traurig. Doch was hat das für Folgen?

Das erste Mal, dass ich einen Eisbären sah, war in der kanadischen Arktis. Tatsächlich haben uns wir innerhalb von 24 Stunden sechs Bären besucht, als das sommerliche Meereis aufbrach und die Bären begannen, an Land zu gehen. Ich war sehr glücklich, dass drei Inuit-Forscher mit uns im Camp waren. Sie kannten das Verhalten der Bären genau und vertrauten auf Ihre Erfahrung, sie abschrecken zu können. Dank ihres Fachwissens konnte ich die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten, respektvoll und ohne Angst.

Was passiert mit den Bären?

Angesichts der sich beschleunigenden Klimakrise frage ich mich oft, inwieweit meine Erfahrung mit den Eisbären bald nur noch eine schöne Erinnerung sein wird. Die Klimakrise macht es immer schwieriger vorherzusagen, wie es den Bären ergehen wird, wenn ihr Lebensraum schrumpft. Es besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Klimakrise negative Auswirkungen auf die Eisbären haben wird. In einigen Teilpopulationen sind die Auswirkungen sogar schon seit mehr als einem Jahrzehnt zu beobachten. Man geht davon aus, dass bei der derzeitigen Entwicklung des Weltklimas ein Drittel der Eisbären in den nächsten 30 Jahren verschwinden wird. Doch wie wird der Weg dorthin für die Eisbären aussehen? Auf welche neuen Herausforderungen können wir uns einstellen?

Wie sich Eisbären anpassen

In zwei ostkanadischen Teilpopulationen, wo das einjährige Meereis das mehrjährige Eis ersetzt, geht es den Eisbären sogar besser als noch vor zwei Jahrzehnten. Das ist zum Teil auf das reichhaltigere Angebot an Beutetieren zurückzuführen. Rund um Svalbard sind die Populationsgrößen stabil — trotz des Verlustes von Meereis und der daraus resultierenden Trennung der Sommerlebensräume von den angestammten Höhlen, in denen die Eisbären gebären. Im Gegenzug ist die Population in der westlichen Hudson Bay in keinem guten Zustand. Das lässt vermuten, dass sie entweder weniger Robben fressen — oder mehr Energie verbrauchen.

Koexistenz wird schwieriger

Also passen sich die Eisbären an den Verlust von Meereis an? Es scheint, dass sie es versuchen. Wie erfolgreich ihre Bemühungen auf lange Sicht sein werden, bleibt abzuwarten. In der Zwischenzeit schaffen einige ihrer Anpassungsstrategien neue Herausforderungen. Da die Bären immer mehr Zeit an den Küsten und auf den Inseln verbringen, wo sich Walrosse und Vogelkolonien aufhalten, kommen sie in engeren Kontakt mit den Menschen. Eine Koexistenz von Mensch und Bär ohne gefährliche Folgen wird schwerer.

Eisbären Haus Russland
Eine Strategie der Eisbären: sich neue Gebiete an Land erschließen © Dmytri Kokh

Auf der Suche nach neuer Beute dezimieren Eisbären einige Brutkolonien von Seevögeln, mit noch unbekannten ökologischen Folgen. In dem Maße, wie der Appetit auf die industrielle Erschließung der Arktis zunimmt, wird es auch zu Überschneidungen zwischen Mineralienvorkommen und Lebensräumen kommen, so dass Eisbären an Land wandern, um ihre Jungen zu bekommen.

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Das Meereisminimum im September 2021 war das zweitniedrigste in der Geschichte. Die Gletscher schrumpfen weiter im Rekordtempo. Die Temperaturen in der Arktis steigen weiter an. Es gibt also berechtigte Gründe, sich Sorgen um das langfristige Überleben der Eisbären zu machen. Aber nur Sorge reicht nicht. Wir müssen globale Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen ergreifen.

Das Verschwinden der Eisbären — und sei es nur in manchen Teilen der Arktis — wäre für uns alle ein Schlag. Für die indigenen Völker der Arktis wäre es ein existenzieller Verlust. Wir müssen alle zusammenarbeiten, damit die Eisbären ihren Platz im arktischen Ökosystem behalten können.

Und das heißt vor allem mal: die Klimakrise stoppen.

 

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Der entwaldungsfreie Einkaufszettel

Deutschland isst und der Amazonas verschwindet. Klingt komisch, ist aber so. Aber es geht auch anders. Mit gutem Gewissen schmeckt es deutlich besser. Und das Einkaufen dafür macht auch viel mehr Spaß. Hier ein paar Tipps, wie ihr den Regenwald aus eurem Einkaufswagen fernhaltet.

Geht es auch ohne Fleisch?

Fleisch ist einer der schlimmsten Faktoren des Klimakrise. Das sollte inzwischen wirklich jeder mitbekommen haben. Aber: Unser Fleischkonsum ist auch dafür verantwortlich, dass seit 2001 weltweit acht Millionen Hektar Wald für den Sojaanbau verschwunden sind. Denn dieses Soja landet – richtig geraten – in den Futtertrögen von Rinder, Schweinen und Geflügel. Deswegen öfter mal vegetarisch kochen — schmeckt mindestens genauso gut, siehe die Rezepte hier. Und wenn es denn Fleischersatzprodukte sein sollen: Die gibt es immer häufiger, immer leckerer. Schon mal Jackfruit probiert? Irre, kann wie das beste Rindergulasch schmecken. Und Kindern schmeckt übrigens die Mortadella aus Erbsenprotein sehr gut. Zumindest meinen.

Weniger Fertigprodukte

Ganz generell gilt die Faustregel: Je häufiger ein Produkt verarbeitet wurde, desto mehr unappetitliche Sachen kann man darin verstecken. Zum Beispiel unzertifiziertes Palmöl. In der Tiefkühlpizza steck also ziemlich sicher Entwaldung drin, in den Keksen auch. Auch hier ist bio besser. Und am besten: selbst machen.

Deutlich weniger Milchprodukte

Vegetarisch einkaufen ist super. Vegan wäre natürlich noch besser. Denn trotz des sich hartnäckig haltenden Vorurteils, sind es nicht die Veganer, die den Regenwald aufessen. Nur ein Bruchteil des weltweiten Sojas landet in Tofu oder Sojamilch. Zwei Prozent, um genau zu sein.

Und wenn es doch der richtige statt des Soja-Joghurts sein soll, dann:

Natürlich ist bio besser

Ja, natürlich ist das so. Ob bio besser schmeckt oder gesünder ist, das kommt darauf an. Bio steht aber vor allem für einen deutliche nachhaltigere Anbauweise. Oder andere, bessere Regeln für Tierfütterung. Ohne Soja zum Beispiel. Oder nur Soja, das definitiv nur aus Europa stammt. Und damit ohne Regenwald.

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Radikal regional

Es soll ja besonders bewusste Menschen geben, die noch nicht mal Pfeffer benutzen, weil der eben daher kommt, wo der Pfeffer wächst. Also weit weg. Aber es muss eben nicht immer exotisch oder mediterran sein. Klar, Schokolade macht glücklich. Und ohne Kaffee macht für viele das Leben keinen Sinn. Und gleichzeitig wurden an der Elfenbeinküste bereits 80 Prozent des ursprünglichen Regenwalds für Kakaoplantagen zerstört.

Vielleicht stattdessen mal Sanddorn zum Nachtisch? Die Zitrone des Nordens? Mit heimischem Honig?Schon mal Schwarzwurzel probiert oder Rübchen? Und der Feldsalat von nebenan schmeckt bestimmt besser als der Kopfsalat mit hunderten LKW-Kilometern auf dem Buckel.

Einkaufen Einkaufsbeutel
Auf jeden Fall viel, viel besser als eine Tüte © IMAGO / Westend61

Plastiktüte? Papiertüte? Keine Tüte!

Mit gutem Gewissen und brav nach unseren Tipps eingekauft? Wunderbar. Wer jetzt seinen Rucksack dabei hat ist auf der sicheren Seite. Die anderen haben ein Problem. Die Öko-Bilanz von Papiertüten ist genauso mies wie bei Plastik. Lest mal das hier!

Und die wiederverwendbaren Tüten muss man wirklich sehr oft wiederverwenden, bis ihre Öko-Bilanz grünt. Meistens liegen sie ja doch in immer größeren Bergen zuhause. Mir hat es geholfen immer eine Plastiktasche unter den Fahrradsattel zu knüllen. Oder in Gottes Namen halt einen Korb ins Auto. Papiertüten sind jedenfalls nicht die Lösung. Ja, für Papiertüten fallen Wälder.

Und klar, der entwaldungsfreie Einkaufszettel selbst darf gerne auf Altpapier verfasst sein. Damit auch für dieses Stückchen Papier kein Baum fallen muss.

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Mach mit beim entwaldungsfreien Dinner

Wer jetzt all diese Infos direkt umsetzen will, schaut mal vorbei beim entwaldungsfreien Dinner. Wir stellen vor: fünf leckere Rezepte ohne Wald. Und eine Aktion, bei der man Gutscheine für ein Top50 Speiselokal, eine Übernachtung auf Rügen oder ein vegetarisches Kochbuch gewinnen kann. Mitmachen geht noch bis 22.02.! Mehr Infos gibt´s hier: https://mitmachen.wwf.de/das-entwaldungsfreie-dinner

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