Warum man Enten nicht füttern sollte

Besonders Kinder finden es toll, wenn sie mit der Tüte rascheln und zahlreiche Enten, Blässhühner oder auch Schwäne auf sie zulaufen. Aber sie tun weder den Wasservögeln, noch dem Gewässer einen Gefallen damit.

Enten vertragen kein Brot

Enten füttern: Ente mit Schwänzchen in der Höh` - wie im Kinderlied
Schwänzchen in die Höh‘: Enten vertragen Brot nicht gut © iStock / Getty Images

Enten finden in Parks eigentlich genug zu essen. Aber für sie ist es natürlich bequemer das angebotene Brot zu essen, statt selbst auf Nahrungssuche zu gehen. Brot oder Gebäck ist aber für die Enten ungesund. Es lässt den Magen aufquellen und enthält zu viel Salz oder Zucker. Zudem verlieren sie auch durch die Fütterung die Scheu vor Menschen. Das kann für die Tiere schnell gefährlich werden, sie können durch Unfälle auf der Straße oder durch Hunde getötet werden.

Wasserqualität leidet

Ente frisst Brot aus der Hand
Wenn’s denn sein muss: Bitte an Land © iStock / Getty Images

Auch die Wasserqualität leidet unter der Fütterung, Brotbrocken und Entenkot führen dazu, dass das Wasser mit zusätzlichen Nährstoffen angereichert wird. Es entstehen immer mehr freischwimmende Algen. Diese verhindern durch ihren Schatten das Vordringen der Sonnenstrahlen in tiefere Uferbereiche und schließlich fehlt Unterwasserpflanzen das Licht für die Photosynthese. Sie sterben ab. Und mit ihnen oft das ganze Gewässer.

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Folge: Pflanzen sterben

Besonders im Sommer kann das Gewässer leicht umkippen. Warmes Wasser bindet weniger Sauerstoff als kaltes und wenn dann Blüten, Pollen, Abwässer und eben zusätzliche Nährstoffe wie Entenbrot, in den See gelangen, kann dieser schnell kippen. Der Sauerstoffgehalt ist dann so niedrig, dass Fische und Pflanzen ersticken. Außerdem werden durch das herumliegende Futter auch andere Tiere, wie Ratten oder Mäuse angelockt.

Wenn man aber trotzdem den Wasservögeln im Winter helfen möchte, sollte man diese Tipps beachten:

  1. Wenn man aufs Enten füttern nicht verzichten möchte, sollte man zumindest auf spezielles Wasservogelfutter aus dem Zoohandel oder dem Baumarkt zurückgreifen. Kein Brot!
  2. Nur so viel füttern, wie die Tiere auch fressen. Wenn man merkt, dass sie satt sind, sollte man sofort aufhören.
  3. Futter immer am Ufer auslegen, dann verschmutzt es nicht das Gewässer.
  4. Nach der Fütterung sollten die Reste aufgesammelt werden.
  5. Verschimmeltes Futter schadet den Tieren. Es gehört in den Bio-Müll.

Der Beitrag Warum man Enten nicht füttern sollte erschien zuerst auf WWF Blog.

Schweinepest: Wildtiere im Lockdown

Damit potenziell infizierte Wildschweine nicht wandern, sperrt Brandenburg mehrere Wildtierbrücken über Autobahnen. Das ist effektiv. Schadet aber vielen anderen Arten. Wir brauchen Alternativen, schreibt der Agrarwissenschaftler und Wildtierforscher Hannes J. König.   

Nicht nur COVID-19 bereitet uns zurzeit Sorge: Die Afrikanische Schweinepest, kurz ASP, breitet sich immer weiter aus. In den letzten Jahren war die Krankheit besonders aktiv in unserem Nachbarland Polen, nun dringt sie immer weiter nach Deutschland vor. Für uns Menschen ist sie ungefährlich, aber die ASP bedeutet eine große Gefahr für unsere heimischen Wildtiere. Der WWF-Wildtierexperte Moritz Klose hat darüber hier bereits geschrieben. Doch nicht allein die Ansteckung, sondern ausgerechnet die umfangreichen Schutzmaßnahmen gefährden nun viele andere Wildtiere.

Was bisher getan wurde

Am 10. September 2020 wurde der erste ASP Schweinepest-Fall in Deutschland bekannt. Die Bekämpfung konzentriert sich auf eine drastische Reduzierung der sehr hohen Wildschweinbestände. In Brandenburg rechnen wir mit mindestens 300.000 Wildschweinen. Wichtigstes Ziel ist es, dass ein Jahr lang keine ASP Funde in Deutschland mehr auftauchen. Dieser Status nennt sich „ASP frei“ und wird von der EU vergeben, damit der Export von Schweinefleisch (z.B. nach China) möglich ist. Da sich die bisherigen Eindämmungsmaßnahmen als nicht ausreichend erwiesen haben, kommt nun eine weitere hinzu.

Sperrung der Grünbrücken: Lockdown in Brandenburg

Nun sollen auch die Wild- oder Grünbrücken über stark befahrene Straßen und Autobahnen gesperrt werden. Teilweise ist das bereits vollzogen. In Brandenburg werden wandernde Tiere quasi in den Lockdown geschickt. Auf unbestimmte Zeit. Es ist nicht absehbar, ob und wann die ASP erfolgreich bekämpft werden kann.

Wölfe auf einer Grünbrücke in Brandenburg
Auch Wölfe wandern über Grünbrücken © © Hendrik Bluhm, Humboldt Universität zu Berlin

Ganz konkret geht es um unscheinbare Grünbrückensperrungen, die jedoch die „natürlichen“ Wanderrouten von verschiedenen Wildtierarten bis auf weiteres blockieren. So können Tiere, die nachweislich Wildtierbrücken regelmäßig zur Straßenüberquerung nutzen, nicht mehr weiterziehen. Mit weitreichenden Folgen.

Grünbrücke– was ist das?

Grünbrücken oder auch Wildbrücken sind große, bewachsene Strukturen, die das Risiko von Wildunfällen verringern. Gleichzeitig verbinden sie Lebensräume, indem sie eine sichere Überquerung von Wildtieren von einer Straßenseite zur anderen erleichtern. Sind diese Wildbrücken mindestens 50 Meter breit, spricht man von sogenannten Grünbrücken. Sie können die Wanderrouten und den genetischen Austausch unterstützen. Die Idee, dass sich die Schweinepest durch eine Schließung von Wildbrücken langsamer ausbreitet, ist nicht falsch. Doch es gibt auch genügend Beispiele dafür, dass sich gerade die sehr intelligenten Wildschweine neue Wege erschließen, um ihre gewohnten Wanderrouten fortzuführen.

Betroffen sind allerdings nicht nur Wildschweine, sondern alle Wildtierarten, die normalerweise Grünbrücken für ihre Wanderungen genutzt haben. Dazu zählen Hasen, Füchse, Rehe, Hirsche, Wölfe und Elche. Auch diese Tierarten werden versuchen, sich alternative Wanderrouten zu erschließen, denn hundertprozentig wilddichte Zäune gibt es nicht.

Geschützte Arten nutzen regelmäßig Grünbrücken

Wölfe, die europaweit unter Artenschutz stehen, nutzen gerne Grünbrücken. Unfälle mit diesen Tieren auf bestimmten Straßenabschnitten können damit reduziert werden. Auch Elche, wie beispielsweise der Brandenburger Elch Bert, wurde schon auf Grünbrücken gesichtet. Etwas ganz Besonderes, da Elche in Deutschland kaum vorkommen. Jede Sichtung ist ein Erfolg für den Naturschutz. Elche dürfen in Deutschland nicht gejagt werden. Der WWF unterstützt mit dem Projekt ŁośBonasus – Crossing! die natürliche Rückkehr der Elche von Polen nach Deutschland. 

Rehe auf Grünbrücke
Wie sollen jetzt Reh, Hirsch, Wolf, Elch, Hase die Straßen überqueren? © Hendrik Bluhm, Humboldt Universität zu Berlin

Gibt es eine Alternative zur Sperrung?

Kurzfristig gibt es keine Alternative zur Sperrung. Denn die Sperrung von Grün- und Wildbrücken ist eine schnelle und effektive Lösung, um Wildschweine an Wanderbewegungen zu hindern.  Vorausgesetzt sie finden kleinen alternativen Weg über die Straße. Doch leider ist sie nicht selektiv. Und sie hat noch unbekannte Folgen für andere wandernde Wildtiere. Mittelfristig könnten allerdings Barrieren aufgestellt werden, die im Wesentlichen nur Wildschweine abhalten und anderen Wildtieren den Wechsel weiterhin ermöglichen. Zum Beispiel durch den Einbau von Schlupflöchern für Hasen und Füchse. Oder eine maximalen Höhe, die Wildschweine abhält, Wölfen, Hirschen oder Elchen das Überwinden ermöglicht.

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Langfristig kann eine systematische Wildtierüberwachung (Monitoring) dabei helfen, die tatsächlichen Wanderbewegungen von Wildtieren zu erfassen. Die wissenschaftliche Auswertung dieser Daten kann zudem dazu genutzt werden vertiefende Erkenntnisse über das mögliche Risiko einer Seuchenübertragung zu ermitteln um daraus Handlungsempfehlungen für ein wissenschaftsgestütztes Wildtiermanagement abzuleiten.

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Giftige Weihnachten für die Bienen: Notfallzulassungen für Neonicotinoide  

Es ist das völlig falsche Signal: Während in ganz Deutschland Strategien, Programme und Gesetze zum Insektenschutz erarbeitet und umgesetzt werden, wird eine Hintertür für Neonikotinoide geöffnet. 

Viele Zuckerrübernbauern sind vom Vergilbungsvirus betroffen. Es drohen Ernetausfälle. Mehrere Bundesländer und Verbände haben sich deswegen für eine Notfall-Behandlung des Saatguts mit Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der Neonikotinoide enthalten. Diese dürfen aber seit 2018 EU-weit grundsätzlich nicht mehr im Ackerbau verwendet werden.

Warum Neonicotionoide so schädlich sind

Diese Gruppe an sehr effektiven Pflanzenschutzmitteln wurde aus gutem Grund von der Wissenschaft ins Visier genommen. Der Verdacht, dass sich die schädliche Wirkung eben nicht nur auf die Ziel-Organismen beschränkt, erhärtete sich. Giftige Rückstände in Pollen und Nektar werden von den bestäubenden Insekten aufgenommen. Und selbst wenn sich die Neonikotinoide durch die Witterung zersetzen, sind die Abbauprodukte ebenfalls toxisch.  

Verboten — aber mit Ausnahmen

Folgerichtig wurden die wichtigen neonicotinoiden Wirkstoffe ClothianidinImidacloprid und Thiamethoxam in der Europäischen Union  verboten. Doch es gibt wiederholt Ausnahmen.  Mit Folgen: Die bereits mehrfache Erteilung von Ausnahmen unter dem Label „Notfallzulassung“ unterhöhlt seit Jahren die Verbote. Und die redlichen Bemühungen zum Insektenschutz.  

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Was nützt der mit heimischem Saatgut angelegte Blühstreifen oder die neu gepflanzte Hecke, wenn Biene und Co. durch Desorientierung oder gestörte Gedächtnisleistung diese Nahrungsquellen oder Lebensräume nicht finden? 

Das falsche Signal

Für die Landwirt:innen ist es das falsche Signal. Sie brauchen Sicherheit, mit welchen Mitteln sie ihre Kulturpflanzen in Zukunft schützen können. Die Alternativen zum flexiblen und schnell einsetzbaren chemischen Pflanzenschutz bedürfen in der Regel eine mittel- bis langfristige Planung. Beispiele sind eine abwechslungsreiche Fruchtfolge, die die Entwicklungszyklen von Schädlingen unterbricht oder der gezielte Einsatz von Nützlingen, die Schädlinge biologisch bekämpfen. Eine Umstellung braucht Zeit, Know-how und eine klare politische Linie, die in der Übergangszeit Unterstützung gewährt.

Kein zurück! 

Nein, aus unserer Sicht darf es kein Zurück mehr zNeonicotinoiden geben. Bienen und andere bestäubende Insekten müssen unbedingt geschützt werden. Im Hinblick auf die großen Bemühungen das Insektensterben aufzuhalten ist diese Notfallzulassung ein Schlag ins Gesicht für den Insektenschutz.   

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Weihnachtsbaumwurm und Kometenstern: Weihnachten im Tierreich

Über die wahren Einhörner im Tierreich habe ich ja schon geschrieben. Jetzt geht es um Tiere, die eine besondere Beziehung zu Weihnachten haben. Und nicht nur Rentiere oder die arme Weihnachtsgans. Ihr werdet staunen.

Der Nussknacker

Nussknacker Schimpanse
Schimpanse beim Nüsseknacken © picture alliance / Minden Pictures / Cyril Ruoso

Wer von euch kennt das Weihnachtsmärchen vom Nussknacker und dem Mäusekönig? Unter den Tieren gibt es auch jemanden, der als Nussknacker bekannt ist: den Schimpansen. Schimpansen gehören zur Familie der Menschenaffen und zählen zu den nächsten Verwandten von uns Menschen. Sie sind äußerst geschickt im Umgang mit Werkzeugen und setzen diese vielseitig ein. Wenn Schimpansen Nüsse essen wollen, knacken sie die harten Schalen mit Hilfe von Steinen oder Holzhämmern. Welche Nüsse härter und welche weniger hart sind und welches Werkzeug sich von daher am besten eignet, lernen die Schimpansenkinder von den älteren Schimpansen. So wird das Wissen von Generation zu Generation weitergeben.

Der Stern von Bethlehem

Seestern Kometenstern
Seestern Kometenstern © imago images / blickwinkel

Laut der Weihnachtsgeschichte stand ein Stern am Himmel über Bethlehem, der die Heiligen drei Könige zum Jesuskind führte. Bis heute bleibt das Rätsel ungelöst, was diese Himmelserscheinung damals war. Es könnte ein Komet gewesen sein. Bei den Seesternen gibt es eine Art, die aufgrund ihres Aussehens auch Kometenstern heißt. Kometensterne können etwas ganz Besonderes. Neben der Fortpflanzung durch befruchtete Eier, vermehren sich diese Seesterne außerdem durch Teilung. Das funktioniert so, dass sie einen ihrer normalerweise fünf Arme abwerfen und daraus ein neuer Seestern entsteht. Dieser hat dann den einen großen, alten Arm, der wie ein Schweif aussieht, und mehrere neugebildete kleinere Arme, die den Stern bilden.

Engelchen, Engelchen flieg…

Die Schalen der Bohrmuschel sehen aus wie Engelsflügel
Ganz klar: Engelsflügel © Zoonar GmbH / Alamy Stock Photo

Kinder lieben es sich in den Schnee zu legen und mit ihren Armen und Beinen einen Schneeengel zu formen. Im Atlantik gibt es eine Muschel namens Amerikanische Bohrmuschel, die aufgrund des Aussehens ihrer aufgeklappten Schalen auch Engelsflügel genannt wird. Bohrmuscheln bohren sich unter Wasser in weiches Gestein oder Korallen, um dort vor Fressfeinden geschützt zu leben. Die Schalen der Amerikanischen Bohrmuscheln sind weißlich und verfügen über zahlreiche kreuz und quer verlaufende Rippen. Diese Struktur dient wie eine Feile als Werkzeug zum Einbohren.

Oh Tannenbaum…

Weihnachtsbaumwurm
So hübsch können Würmer sein © Antonio Busiello / WWF-US

Weihnachtsbaumwürmer leben nicht etwa im hohen Norden sondern etwas weihnachtsuntypisch im flachen, warmen Wasser tropischer Meere. Zusammen mit den Regenwürmern und Blutegeln gehören sie zu den Ringelwürmern. Ihr Körper steckt in einer Kalkröhre. Statt Äste und Zweige wie ein Weihnachtsbaum strecken Weihnachtsbaumwürmer sogenannte Tentakel in alle Richtungen. Sie fischen damit Plankton aus dem Wasser, um sich davon zu ernähren. Im Gegensatz zum Grün der Tannenbäume sind die Tentakel der Weihnachtsbaumwürmer gelb, orange, rot, pink, blau, weiß oder braun.

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… dann bauen wir den Schneemann und werfen den Ball.

Ihr kennt doch bestimmt Olaf, den Schneemann aus der Geschichte von der Eiskönigin? Große Ähnlichkeit mit diesem Freund von Anna und Elsa hat die Zeichnung auf dem Rücken des Schmetterlings mit dem wissenschaftlichen Namen Idalus crinis. Orangefarbene Karottennase im „Gesicht“ ebenso wie die Augen und den Mund aus kleinen schwarzen Steinen. Jetzt müssen wir nur hoffen, dass es bei und auch mal wieder genug Schnee fällt…

Süßer die Glocken nie klingen…

Maori Glockenhonigfresser
Dreifach weihnachtlich © imago images / blickwinkel

Der der im fernen Neuseeland heimische Maori-Glockenhonigfresser hat einen komplizierten Namen. Dafür sorgt dieser Vogel gleich dreifach für Weihnachtsstimmung. Zum einen erinnert sein Gesang an läutende Glocken. Zudem ernährt er sich als Mitglied der Vogelfamilie der Honigfresser von Blütennektar. Dafür besitzt er eine besondere Zunge, die vorne einen fransigen Rand hat und deswegen auch Pinselzunge genannt wird. Mit dieser Pinselzunge kann er den „Honig“ besonders gut aufwischen und wegschlecken. Zu guter Letzt machen Maori-Glockenhonigfresser sich als Bestäuber nützlich. Sie übertragen den Pollen einiger Pflanzen, darunter Misteln, deren Zweige zur Weihnachtszeit als Dekoration über die Türen gehängt werden.

In der Weihnachtsbäckerei der Zimtwanze

Zimtwanze
Duftet weihnachtlich © Proximo/iStock/Getty Images

Natürlich dürfen Kekse und anderes Weihnachtsgebäck zur Adventszeit nicht fehlen. Eine der typischen Zutaten in der Weihnachtsbäckerei ist Zimt. Es gibt einige Tiere, bei denen Zimt ein Teil des Namens ist. Beim Zimtfrosch und der Zimtdommel bezeichnet der Namensteil „Zimt“ die braune Farbe des Tieres. Die Zimtwanze wurde hingegen Zimtwanze getauft, weil sie einen leichten Zimtgeruch verströmt. Wie weihnachtlich! Zimtwanzen kommen auch bei uns in Deutschland vor und haben große Ähnlichkeit mit Feuerwanzen.

Waldweihnacht der Tausendfüßer

Leuchtet: Fluoreszierender-Tausendfüßler
Bereit für das Lichtfest im Wald © DANT FENOLIO / SCIENCE PHOTO LIBRARY

Im Sequoia Nationalpark der USA feiern Hunderte Tausendfüßer der Gattung Motyxia auf den Waldlichtungen ihr eigenes kleines Lichterfest. Sie gehören neben Glühwürmchen und Leuchtquallen zu den wenigen Tieren auf dieser Welt, die selbst Licht erzeugen können. So wirkt es, als hätte jemand den Wald mit Lichterketten festlich geschmückt. Aber das Leuchten erweckt nicht nur Festtagsstimmung, sondern warnt Fressfeinde, diese Tausendfüßer bloß nicht zu fressen. Denn die sind giftig. Allerdings haben die leuchtenden Tausendfüßer anscheinend nicht rechtzeitig in den Kalender geschaut und Weihnachten verpennt. Diese Waldweihnacht findet nämlich erst im Neuen Jahr statt…

Am Weihnachtsbaume die Lichter brennen…

Weihnachtsbaumkoralle sieht aus wie ein Weihnachtsbaum
© Alessandro Mancini / Alamy Stock Photo

Den Weihnachtsbaum für den Heiligen Abend zu schmücken ist jedes Jahr ein vorfreudiges Ereignis. Es werden Kerzen aufgesteckt und Kugeln und selbstgebastelte Sterne angehängt. Die Weihnachtsbaum-Koralle scheint hingegen das ganze Jahr über auf das Christkind zu warten. Obwohl Korallen sesshaft sind und sich nicht fortbewegen können, gehören sie nicht zu den Pflanzen, sondern zu den Tieren. Eine einzelne Koralle ist allerdings kein einzelnes Tier, sondern ein Zusammenschluss von vielen Tieren. Diese einzelnen Tiere heißen Polypen. Bei der Weihnachtsbaum-Koralle sehen die Polypen wie Christbaumschmuck aus. Fröhliche Weihnachten!

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Artenschutz: Erfolg Wisent

Großartige Neuigkeiten, wie sie sich jeder Artenschützer wünscht: Der Bestand von freilebenden Wisenten entwickelt sich in eine positive Richtung. Etwa 6200 Tiere sind es aktuell. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN hat im neuen Update der Roten Liste 31 Arten für ausgestorben erklärt. Die Wisente wurden aber von „gefährdet“ zu „potenziell gefährdet“ herabgestuft, wie heute (10.12.2020) bekannt wurde. Das ist ein klarer Erfolg der weltweiten Naturschutzarbeit. Ja, auch unserer Arbeit.

Es waren nur noch 54 in Gefangenschaft…

Ursprünglich waren Wisente fast in ganz Europa heimisch. Schon vor etwa 6000 Jahren fingen die Lebensräume der Wisente an zu schrumpfen, da der Mensch immer mehr Land und Ressourcen für sich beanspruchte. Im 20. Jahrhundert wurden die Wisente in freier Wildbahn komplett ausgerottet. Weltweit überlebten nur 54 Wisente in Gefangenschaft. Zum Glück schlossen sich einige der Wisenthalter zusammen, um das größte europäische Landsäugetier vor dem Aussterben zu retten. Und langsam wieder in die Natur zu entlassen.

Aktuell: Wiederansiedelung im Kaukasus

Um die Wisente wieder dorthin zu bringen, wo sie jetzt sind, brauchte es viele Projekte. Und viele, viel Arbeit. Erst vor zwei Wochen haben wir fünf Wisente aus europäischen Zoos wohlbehalten nach Aserbaidschan gebracht. Darunter befindet sich mit dem im Zoo Berlin geborenen zweijährigen Wisentbullen Beppo auch ein waschechter Berliner.

Seit 2019 werden in dem Wiederansiedlungszentrum im Shahdag Nationalpark in Aserbaidschan Wisente auf die Auswilderung vorbereitet. Aktuell leben dort 17 adulte Wisente und 2 Kälber. Weitere Wisente sollen in den nächsten Jahren folgen.

Wisente noch längst nicht sicher

Die Situation ist aber lange noch nicht sicher. Denn es gibt laut IUCN weltweit nur acht Populationen, die groß genug sind, um langfristig gesund und eigenständig zu überleben. In keiner dieser Populationen leben mehr als 500 Tiere. Außerdem sind die Populationen größtenteils isoliert. Zu den Hauptgefährdungsursachen in freier Wildbahn zählt daher die geringe genetische Vielfalt, da die Populationen aus wenigen Individuen entstanden sind.

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Durch die geringe genetische Variabilität sind sie wesentlich anfälliger für Krankheiten, wie zum Beispiel Parasiten. Das kann die Populationen langfristig gefährden. Auch drohender Lebensraumverlust und Wilderei stellen nach wie vor Gefahren dar.

Bleibt es in Deutschland bei einer Herde?

In Deutschland gibt es derzeit nur eine freilebende Herde mit 26 Tieren im Rothaargebirge (Nordrhein-Westfalen). Deren Zukunft ist jedoch sehr ungewiss. Denn es gibt aktuelle Pläne, die gesamte Herde einzuzäunen und damit wären Wisente in Deutschland in freier Wildbahn de facto wieder ausgestorben.

Gute Neuigkeiten gibt es jedoch aus dem polnischen Westpommern. Hier lebt mittlerweile eine stabile Population. Eine natürliche Rückkehr nach Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern ist möglich. Daher engagieren wir uns im Projekt ŁośBonasus – Crossing!, um geeigneten Lebensraum zu finden und politische Maßnahmen vorzubereiten, damit der Rückkehr nichts im Wege steht.

Die Wisente brauchen Artenschutz

Der Bericht der IUCN lässt uns aufatmen. Doch machen wir uns nichts vor: Das Überleben des Europäischen Bison – wie der Wisent auch genannt wird — hängt von Naturschutz-Programmen wie unserem internationalen Artenschutzprojekt im Kaukasus oder hier in Deutschland und Westpommern ab.

Auch wenn das Wisent jetzt heruntergestuft wurde, ist uns bei aller Freude klar, dass das Überleben natürlich immer noch nicht sicher ist. Alle freilebenden, geschlechtsreifen Wisente leben heute innerhalb von aktiven Artenschutz-Programmen. Ohne die Hilfe von Natur- und Artenschützern würden die Bisons mit Sicherheit bald wieder als bedroht eingestuft werden.

Der Beitrag Artenschutz: Erfolg Wisent erschien zuerst auf WWF Blog.