Wildpferde – Sie sind zurück!

Der Boden der Steppe staubt unter Hufen fahlgelber Pferde mit dunklen Mähnen. Die Weite scheint unendlich, nur in der Ferne gesäumt von Gebirgen. Die Mongolei ist hier fast menschenleer. Ideales Terrain für die galoppierenden Herden.
Przewalski-Pferde sind die einzigen Wildpferde, die wir noch auf unserer Erde haben. Denn Mustangs beispielsweise und die bekannten Dülmener Ponys sind keine echten Wildpferde. Aber Przewalski-Pferde gibt es auch bei uns in Deutschland!

Przewalski-Pferde: So sehen Wildpferde aus

Ihr Kopf wirkt groß im Vergleich zu ihrem Körper. Das Maul hat eine typische helle Färbung, die als Mehlmaul bezeichnet wird: Przewalski-Pferde, auch Thakis genannt, sind die heiligen Pferde der Mongolei. Sie sind vergleichsweise klein – bei einer Widerristhöhe von um die 140 Zentimeter, dafür aber kräftig. Ihren Rücken zeichnet häufig ein dunkler sogenannter Aalstrich entlang der Wirbelsäule, der in eine kurze Stehmähne und einen dunklen Schweif übergeht. Die Wildpferde sind sehr robust und können tagelang ohne Wasser und Nahrung überleben.

Wie sehen Wildpferde aus?
Aalstrich und Stehmähne: Przewalski-Pferde © IMAGO / Anka Agency International

Ihren Namen – sprich Pschewalski – verdanken die schönen Wildpferde übrigens dem russischen Forscher Nikolai Michailowitsch Przhevalsky. Er entdeckte die weitgehend unbekannten Pferde bei seinen Expeditionen nach Zentralasien Ende des 19. Jahrhunderts. Aber schon damals waren die Wildpferde selten geworden.

Verschwunden und doch zurück

Wie sehen Przewalski-Pferde aus?
Die Fellfarbe variiert von graugelb bis rotbraun © IMAGO / Xinhua

Das letzte freilebende Przewalski-Pferd wurde 1969 in der Mongolei gesichtet. Seither galten die Thakis als in freier Wildbahn ausgestorben. Sie waren für ihr Fell und Fleisch bis zur Ausrottung bejagt worden und verloren ihren Lebensraum an grasende Viehherden.

Das Überleben der Przewalski-Pferde ist allein Zuchtprogrammen in Zoos und Zuchtzentren zu verdanken. Seit den 1990er Jahren werden die Pferde wieder ausgewildert – auch mit Unterstützung des WWF. Inzwischen galoppieren mehrere hundert Przewalski-Pferde durch die grasbewachsenen Steppen mongolischer Schutzgebiete. Diese Nachzuchten aus Zoos sind die letzten Wildpferde, die bis heute existieren. Sie gelten immer noch als stark gefährdet.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Youtube
Instagram
LinkedIn
TikTok
Newsletter

Die Wildpferde in Deutschland und Europa

Ja, auch bei uns gibt es einige kleine Herden zumindest halbwilder Przewalski-Pferde! Zum Beispiel im Naturschutzgebiet Döberitzer Heide und im Wildpark Schorfheide in Brandenburg. Hier wurden sie angesiedelt, um weitgehend unbeeinflusst vom Menschen zu ihrem ursprünglichen Verhalten zurückzukehren. Ähnlich in Schutzgebieten in Frankreich und England. Eine bedeutende Population lebt heute in der ungarischen Steppe im Hortobágy-Nationalpark.

Aber sind Przewalski-Pferde überhaupt echte Wildpferde?

Wissenschaftler sind sich nicht ganz einig, ob die Przewalski-Pferde tatsächlich richtige Wildpferde sind, also nie domestiziert wurden. Eine genetische Studie aus dem Jahr 2018 deutet darauf hin, dass die Pferde in der Mongolei vielleicht doch vor mehreren tausend Jahren domestiziert wurden und erst anschließend wieder verwilderten. Eine spätere Studie stützt wiederum die Hypothese, dass es doch echte Wildpferde sind.

Gibt es keine weiteren Wildpferde?

Abgesehen von möglichen urzeitlichen Pferden, gab es in der jüngeren Vergangenheit nur ein weiteres Wildpferd in Eurasien: Den Tarpan. Tarpane lebten westlich des Urals hauptsächlich in Russland, der Ukraine, in Polen und im Baltikum, wurden aber im 18. und 19. Jahrhundert ausgerottet.

Wie viele Wildpferde-Rassen gibt es?
Einzig existierendes Foto eines Tarpans, der möglicherweise aber bereits gekreuzt war © gemeinfrei

Aus Hauspferden wurden später sozusagen Tarpan-Lookalikes rückgezüchtet. Diese werden manchmal als Tarpane bezeichnet – die genetische Information der ursprünglichen Tarpan-Wildpferde ist aber verloren.

Und was ist mit den Mustangs? Oder den Dülmener Wildpferden?

Umgangssprachlich werden auch Pferderassen wie die amerikanischen Mustangs, das australische Brumby, die Exmoor-Ponys aus England und die Dülmener Pferde aus dem Merfelder Bruch in Westfalen als Wildpferde bezeichnet.

Doch Mustangs, Brumbies und auch die bekannten Namibischen Wildpferde oder Wüstenpferde sind verwilderte Nachkommen entlaufener Hauspferde.

Wildpferde in Deutschland: Dülmener Wildpferde und zum Beispiel auch Mustangs sind keine echten Wildpferde
Dülmener Ponys sind keine echten Wildpferde © IMAGO / blickwinkel

Die Dülmener Pferde und die Exmoor-Ponys sollen von den Tarpanen abstammen, haben sich jedoch selbst oder wurden bewusst in der Vergangenheit mit Hauspferden gekreuzt. Es sind also keine echten Wildpferde mehr. Besonders die Dülmener Ponys leben auch nur halbwild in eingezäuntem Gelände.

Wie leben Wildpferde?

Wildpferde leben und lebten in Herden. Im Falle der Przewalski-Pferde sind das Familienverbände aus Stuten und ihren Nachkommen sowie einem einzigen Hengst. Harems werden diese Gruppen auch genannt.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Ihre Zuneigung untereinander drücken die Mitglieder in der gegenseitigen Fellpflege aus. Das Fremdputzen (Allogrooming) ist eine soziale Körperpflege, die man von vielen Säugetieren und Vögeln kennt – wie zum Beispiel das Lausen der Affen. Es dient weniger der Reinigung, als vielmehr der Festigung von Beziehungen.

Wie und wo leben Wildpferde?
Allogrooming: Soziale Körperpflege © IMAGO / Xinhua

Was machen Wildpferde im Winter?

Im Winter senken die robusten Pferde Stoffwechsel, Köpertemperatur und Energieverbrauch. Trotzdem kann ein strenger Winter den gesamten Bestand gefährden, da es nur noch so wenige Exemplare gibt.

Wildheit braucht Weite

Wildpferde sind tag- und teilweise auch nachtaktiv. Die meiste Zeit davon verbringen sie mit Grasen. Die Herden brauchen große Reviere in offenem Grasland, in denen sie wandern können. Doch derart weite, unberührte Landschaften werden immer seltener. Wie in vielen Regionen der Welt schützt der WWF auch in der Mongolei wichtige Lebensräume bedrohter Arten. Dazu gehören neben den Przewalski-Pferden auch die Schneeleoparden und Saiga-Antilopen.

Der Beitrag Wildpferde – Sie sind zurück! erschien zuerst auf WWF Blog.

Dorsch in der Ostsee: Tod mit Ankündigung

Die Kipppunkte sind überschritte, der Dorsch in der Ostsee wird sich wahrscheinlich nicht wieder erholen. Es macht es kein bisschen besser, dass wir schon lange gesagt haben, dass es so kommen wird. Und das Schlimmste ist: Es war absolut vermeidbar.

In der westlichen Ostsee ist der Dorschbestand so stark geschrumpft, dass er sich wahrscheinlich nicht mehr erholen kann. Das besagt eine neue Studie vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit der Universität Hamburg, die im Fachblatt “Scientific Reports” veröffentlicht wurde. Fischereidaten wurden zusammen mit statistischen Modellen analysiert.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Wir haben immer vor dem Zusammenbruch des Dorsch-Bestands in der westlichen Ostsee gewarnt. Natürlich nicht alleine, NGOs und die Wissenschaft haben ihn seit Jahren am Horizont lauern sehen. Das schlechte Fischereimanagment konnte nur in den Abgrund führen. Unsere Warnungen wurden jedoch als hysterisch abgetan und konsequent ignoriert.

Jetzt ist es zu spät und amtlich. Die Politik hat über mehr als zwanzig Jahre dabei versagt, diesen einstigen Brotfisch der Ostseefischerei zu schützen und verantwortungsvoll zu managen. Jährliches Quotengeschacher und die Befriedigung von kurzfristigen Fischereiinteressen auf Druck der Lobby und im Hinblick auf Legislaturperioden haben zum Niedergang des Dorsches geführt. Ein Paradebeispiel für politische “unterlassene Hilfeleistung”, die eine einst im Überfluss vorhandene Art vor unserer eigenen Haustür an den Rand der Existenz bringt.

Ursachen und Folgen

Die Ursachen für das Verschwinden des Dorsches sind bekannt: Überfischung Klimawandel, Eutrophierung. Nachzulesen zum Beispiel hier: Der Dorsch in der Ostsee – eine Tragödie in (bis dato) vier Akten. Die Folgen sind ebenso klar: der Zusammenbruch des Bestandes bedroht  jetzt massiv die Stabilität des Ökosystems und die Existenz von Fischern und Fischerinnen.

Dorsch Ostee fischfang
Fischerei muss sich nach der Wissenschaft richten — nicht nach der Lobby © Imagao/Moschet/M.Andia

Die Verantwortung liegt bei der Politik. Es war falsch zu glauben, dass sich Fischbestände nach Jahrzehnten der Überfischung in wenigen Jahren erholen und entsprechend kurzfristig gemanagt werden können. Das war und ist politisches Wunschdenken und gefährlicher Standpunkt der Fischereilobby. So ignorierte zum Beispiel auch der Deutschen Fischereiverband jegliche Warnungen und überschlug sich noch vor vier Jahren mit der Prognose, 2019 würde der Dorschbestand wieder “gewaltig” sein — gefolgt von der Forderung nach einer Erhöhung der Fangmengen.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Instagram
YouTube

Ich hoffe, dass es wenigstens jetzt in der Politik ankommen möge: Fischereimanagement muss fest im Vorsorgeprinzip verankert sein. Entwicklungen müssen über Dekaden hinweg mitgedacht werden, besonders im Kontext der Klimakrise. Dieses ökosystembasierte Fischereimanagement ist eigentlich in der Gemeinsamen EU-Fischereipolitik verankert, wird aber konsequent nicht angewandt. Ein fataler Fehler, wie sich am westlichen Dorsch nun zeigt.

Wir wissen heute auch schon: Abrupte Kipppunkte wie dieser werden aufgrund der Klimakrise häufiger. Niemand kann mehr die Augen vor den komplexen Auswirkungen der Klimakrise verschließen, die ein „Weiter wie bisher“ unmöglich machen, wenn wir gesunde Ökosysteme und Biodiversität erhalten wollen. Das betrifft eben auch das Meer und seine Fische.  Fischereimanagement muss vor diesem Hintergrund bedeutend vorsichtiger werden.

Der Beitrag Dorsch in der Ostsee: Tod mit Ankündigung erschien zuerst auf WWF Blog.

Elefanten: Dickhäuter mit viel Gefühl

Elefanten beeindrucken durch ihre Intelligenz, Sensibilität und womöglich sogar die Fähigkeit, Trauer zu empfinden. Sie können mit den Füßen hören, haben einen Lieblingsstoßzahn und schützen unser Klima. Ein paar erstaunliche Fakten:  

Elefantengedächtnis

Elefanten sind nicht nur die größten Landsäugetiere, sie haben auch das größte Gehirn und tatsächlich das sprichwörtlich gute Gedächtnis. Das brauchen sie, um bei ihren weiten Wanderungen immer zurück zu wichtigen Wasserstellen und Futterplätzen zu finden. Die hohe Intelligenz der grauen Riesen zeigt sich außerdem daran, dass sie ihr Spiegelbild erkennen und Werkzeuge nutzen.

Der mit den Füßen hört

Ein Elefant trompetet, bellt, röhrt, schreit und schnaubt, um zu kommunizieren. Oder er grollt: So tief, dass wir es kaum hören können. Elefanten produzieren mit den Stimmlippen ihres Kehlkopfes tieffrequente Laute. Die Schallwellen werden kilometerweit über den Boden geleitet. Durch Druckrezeptoren in den Füßen und an der Rüsselspitze können Artgenossen die Infraschall-Botschaften wahrnehmen.

Auch ihre Körpersprache nutzen Elefanten zur Kommunikation: Sie berüsseln sich zur Begrüßung oder stellen die Ohren bei Gefahr seitlich auf, um größer zu wirken. Das Ohrenwedeln dagegen dient den Tieren, die nicht schwitzen können, zur Abkühlung.

Wie kommunizieren Elefanten? Auch durch ihre Körpersprache.
Berüsseln © johan63 / iStock / Getty Images

Sozial und gefühlvoll

Elefanten sind hoch soziale Wesen, kümmern sich umeinander, trösten sich und besitzen die Fähigkeit zur Empathie. Verletzte Herdenmitglieder werden mit Futter versorgt, Elefantenwaisen durch Verwandte gesäugt und adoptiert. Bei Geburten unterstützen „Hebammen“ die Mutter: Andere Kühe schützen sie, entfernen die Eihäute und helfen dem Jungtier auf die Beine.

Wie Elefanten trauern

Eine der erstaunlichsten Verhaltensweisen von Elefanten ist ihr Umgang mit toten Artgenossen. Sie bleiben längere Zeit bei ihnen, halten Totenwache, berühren die sterblichen Überreste und begraben sie.

Der Elefant hat seinen Lieblingsstoßzahn

Stoßzähne wachsen ein Leben lang und dienen nicht nur zur Verteidigung, sondern als Werkzeug zum Graben, Entfernen von Baumrinden oder Bahnen von Wegen. Dabei gibt es Rechtszähnler und Linkszähnler! Ein Stoßzahn wird bevorzugt und ist entsprechend stärker abgenutzt.

Keine Stoßzähne mehr: Elefanten schützen sich vor Wilderern

Heute werden vermehrt Elefanten mit kleinen oder ohne Stoßzähne geboren. Womöglich ein trauriger Schritt der Evolution. Denn die Stoßzähne aus Elfenbein sind begehrte Objekte der Wilderei. Ohne sie steigen die Überlebenschancen der Wildtiere.

Das macht der WWF zum Schutz der Elefanten

Wie schlafen, fühlen, leben und tauchen Elefanten?
Perfekter Schnorchel © IMAGO / Blickwinkel / AGAMI / H. Germeraad

Rüssel als Schnorchel

Elefanten machen Tauchgänge, indem sie ihren Rüssel als Schnorchel nutzen. Möglich ist das durch ihre kräftigen Lungen. Wir Menschen könnten durch einen entsprechend langen Schnorchel nicht atmen.

Sie fressen fast den ganzen Tag…

Pro Tag frisst ein Afrikanischer Savannenelefant bis zu 100 Kilogramm Blätter, Gräser, Wurzeln, Rinde, Stängel, Früchte und Samen und verbringt damit mehr als 17 Stunden.

Dazu trinken die Dickhäuter wenn möglich einmal täglich und nehmen dabei über 100 Liter Wasser zu sich. Mehr als eine halbe Badewanne voll.

… und schlafen dafür wenig

Da sie die meiste Zeit mit Fressen und ihren langen Wanderungen beschäftigt sind, schlafen Elefanten nur etwa zwei bis vier Stunden am Tag. Vor allem kurz nach Mitternacht und während der Mittagshitze. Forscher:innen fanden heraus, dass sie unter allen Säugetieren  das kürzeste bekannte Schlafbedürfnis haben. Manchmal machen die sanften Riesen auch zwei Tage durch, zum Beispiel wenn Raubtiere oder Wilderer in der Nähe sind.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Youtube
Instagram
LinkedIn
TikTok
Newsletter

Warum sind Elefanten wichtig?
Wichtig für das Ökosystem © Blackregis / iStock / Getty Images

Wichtige Landschaftsgärtner…

Elefanten sind extrem wichtig für unsere Erde. Auf ihren weiten Wanderungen verteilen Afrikanische Waldelefanten zum Beispiel die Samen von Bäumen und Büschen großflächig. Sie gelten als die effektivsten Samenverbreiter in den Tropen und damit als Schlüsselart in ihrem Lebensraum.

… und Klimaschützer

Durch ihr Fressverhalten und das Trampeln von Pfaden durch die Wälder lichten die Waldelefanten außerdem das Unterholz und dünnen stetig kleinere Baumarten aus. So können große Baumarten besser wachsen – und diese speichern mehr CO2. Die Dickhäuter tragen also auch zum Klimaschutz bei.
Die Samen zweier Baum-Arten gar, die besonders viel Kohlenstoff speichern, keimen deutlich besser, wenn sie von Waldelefanten gefressen und wieder ausgeschieden wurden!

Wie groß, wie schnell, wie alt und wie schwer werden Elefanten?

Ein paar Zahlen und Rekorde auf einen Blick: In freier Wildbahn können Elefanten bis zu 70 Jahre alt werden und sind mit bis zu vier Metern Schulterhöhe und zehn Tonnen Gewicht die größten heute lebenden Landsäugetiere der Erde. Die Masse muss man erstmal in Bewegung bringen. Elefanten gehen deshalb meist gemächlichen Schrittes, können bei Gefahr aber auch rennen und bis zu 40 km/h schnell werden.

Fast zwei Jahre schwanger

Elefanten haben die längste Tragzeit unter den Säugetieren: Eine Schwangerschaft dauert etwa 22 Monate. Die Elefantenkuh ist also fast zwei Jahre lang trächtig.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Welche Arten gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Wie groß werden Elefanten?
Afrikanische Savannenelefanten sind am größten © IMAGO / agestockfoto / Jean-Francois Ducasse

Zur Familie der Elefanten gehören zwei Gattungen: Die Asiatischen und die Afrikanischen Elefanten. Letztere unterscheiden sich noch in zwei Arten, die Afrikanischen Savannen- und die Afrikanischen Waldelefanten.

Afrikanische Savannenelefanten sind am größten, gefolgt von den Asiatischen und schließlich den Waldelefanten.
Insgesamt haben Afrikanische Elefanten größere Ohren als die asiatischen Vertreter. Ihr Rüssel hat zwei Greiffinger, nicht nur einen, und ihr Rücken ist nach unten durchgebogen. Man spricht auch von konkav oder einem Sattelrücken. Der Rücken der Asiatischen Elefanten ist rund, also konvex.

Welche Arten von Elefanten gibt es?
Runder Rücken und kleinere Ohren: Asiatische Elefanten © oodze / iStock / Getty-Images

Elefanten-Länder: Wo noch Elefanten leben

Ursprünglich in ganz Afrika verbreitet, leben die Savannenelefanten heute nur noch südlich der Sahara in Ländern wie Botswana, Simbabwe und Tansania in Grasländern, Buschländern, Trockenwäldern, aber auch in Regenwäldern und Wüsten.
Waldelefanten gibt es hauptsächlich noch in den tropischen Regenwäldern des Kongobeckens in Zentralafrika und vereinzelt in Westafrika. Sie sind vom Aussterben bedroht.

Asiatische Elefanten bewohnen in verstreuten Populationen Regenwälder, Laubwälder und Dornbuschland in insgesamt 13 asiatischen Ländern wie Indien, Nepal, Thailand, China, und Vietnam.

Einfallsreicher Schutz

Vor allem die Jagd auf ihr Elfenbein und der Verlust ihrer Lebensräume gefährden die Elefanten bis hin zum drohenden Aussterben. Doch auch Konflikte mit dem Menschen, dessen Felder die grauen Riesen plündern und zerstören, enden für die Tiere oft tödlich. Entsprechend umfassend und oft einfallsreich müssen Schutzmaßnahmen aussehen:

Auf Pfaden, die sie seit Jahrhunderten bewanderten, verbreiteten ganze Herden von Elefanten im süostasiatischen Myanmar regelmäßig Schrecken in Siedlungen, die hier vorher nicht gestanden hatten. Die Lösung sind künstliche Salzlecken im Wald, die die Elefanten umleiten. Auf der anderen Seite des Indischen Ozeans, in Sambia in Afrika verhindern nachhaltige, effektivere Anbaumethoden, dass sich die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern immer neue Felder in den Lebensräumen der Wildtiere erschließen müssen.

Waldelefanten retten

Auch gut ausgebildete und ausgerüstete Ranger und die konsequente Strafverfolgung von Wilderern sind nötig, um die bedrohten Waldelefanten zu schützen.

Verheerend: Ihr Elfenbein lässt sich besonders leicht verarbeiten.

Helft uns, die Art vor dem Aussterben zu bewahren.

Wie kann man die Elefanten schützen?
Vom Aussterben bedroht © USO / iStock / Getty Images

Der Beitrag Elefanten: Dickhäuter mit viel Gefühl erschien zuerst auf WWF Blog.

Wildkatzen: Samtpfoten unserer Wälder

Wildkatzen leben versteckt und heimlich in unseren Wäldern und unterscheiden sich von Hauskatzen auch dadurch, dass sie niemals zahm werden. Das gilt zumindest für die europäische Waldkatze. Denn Wildkatzen gibt es von Europa über Afrika bis nach Asien in drei Arten:

  • Europäische Wildkatze oder Waldkatze – auch in Deutschland heimisch
  • Afrikanische Wildkatze oder Falbkatze – von ihr stammt unsere Hauskatze ab
  • Asiatische Wildkatze oder Steppenkatze – mit Punkten und Pinselohren

Europäische Wildkatze oder Waldkatze: bei uns zu Hause

Von Portugal und Spanien über Schottland, Frankreich, Deutschland, Italien, Griechenland und Polen bis in die Türkei reicht das Verbreitungsgebiet der Waldkatzen. Vielerorts sind sie wie bei uns selten geworden. Die Wildkatzen sind extrem scheu und leben vor allem in ungestörten Laub- und Mischwäldern, auch entlang von Küsten und an Sümpfen.

Woran erkennt man eine Wildkatze?

Europäische Wildkatzen sehen unseren getigerten Hauskatzen ähnlich, sind aber etwas größer und wirken durch ihr dickes Fell wuchtiger. Von einer Hauskatze unterscheiden kann man die Waldkatze anhand ihres auffällig buschigen Schwanzes. Dieser ist dick, relativ kurz, dunkel geringelt und am Ende stumpf mit schwarzer Spitze. Die Streifen von erwachsenen Wildkatzen sind außerdem verwaschener als die der Hauskatzen. Ihre Färbung reicht von gelblich-braun bis silbergrau. Es kommt allerdings häufig zu Verwechslungen mit Hauskatzen. Sicher nachweisen kann man Waldkatzen nur über eine genetische Probe.

Wie kann man Waldkatzen von Hauskatzen unterscheiden?
Europäische Wildkatze (Felis silvestris) mit buschigem, geringeltem Schwanz © Ralph Frank/WWF

Waldkatzen: echte Wildtiere

Wildkatzen sind für ihre Größe sehr wehrhaft, haben ein kräftiges Raubtiergebiss, scharfe Krallen und gute Sinne. Ihr Gehirn ist größer als das der Hauskatzen und sie gelten als noch intelligenter. Sie können gut klettern, bewegen sich aber meist am Boden und suchen sich Lager in Höhlen und unter großen Wurzeln.

Den Kontakt mit Menschen meiden die scheuen Katzen und kehren zum Beispiel auch nicht in ein Versteck zurück, das einmal von einem Menschen entdeckt wurde. Die Wildtiere sind nicht zähmbar. Auch in Gefangenschaft geborene und mit der Flasche aufgezogene Waldkatzen werden nicht handzahm.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Youtube
Instagram
LinkedIn
TikTok
Newsletter

Können Wildkatzen miauen?

Ja! Aber es klingt etwas tiefer als bei unseren Hauskatzen. Ähnlich wie Hauskatzen knurren, fauchen, schreien und schnurren die wilden Katzen außerdem je nach Gemütslage. Und männliche Tiere – in der Jägersprache nicht Kater, sondern Kuder genannt – jaulen ebenfalls während der Paarungszeit.

Wo leben Wildkatzen in Deutschland?

Aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise ist es nicht einfach, nachzuweisen wie viele Wildkatzen in Deutschland wo leben. DNA-Analysen gefundener Haare zeigen: Etwa 6000 bis 8000 Tiere sind es insgesamt, verbreitet vor allem in Süd- und Mitteldeutschland mit größeren Beständen in Eifel, Hunsrück, Harz und Hainich. Auch im WWF-Gebiet an der Mittleren Elbe sind sie inzwischen wieder heimisch.

Um Wildkatzen nachzuweisen, nutzt man Lockstöcke – Holzstäbe mit Baldrian, die die Tiere anlocken sollen. Im Video aus einer Wildtierkamera reibt sich eine Waldkatze nach langem Hoffen und Warten endlich am Lockstab und hinterlässt eine Haarprobe:

Bedrohte Streuner

Ursprünglich weit verbreitet, wurden Waldkatzen lange als schädliche Räuber bejagt und bei uns fast ausgerottet. Langsam kehren sie zurück und werden teilweise wieder angesiedelt. Aber immer noch gelten die Raubkatzen als stark gefährdet und teilweise vom Aussterben bedroht.

Im Verhältnis zu ihrer Größe sind ihre Streifgebiete riesig und die scheuen Tiere brauchen ständig Deckung. Zerschnittene Wälder, Siedlungen und ausgeräumte Landschaften trennen Populationen voneinander und erschweren die Fortpflanzung. Häufig werden Wildkatzen auch überfahren. Sie brauchen große, naturnahe Wälder oder strukturreiche Landschaften sowie Wildtierkorridore, die diese verbinden. Der WWF trägt in seinen Projektgebieten über den Waldschutz, die Entwicklung naturnaher Offenlandschaften, Gehölzpflanzungen und gezieltes Monitoring zum Schutz der Waldkatze bei. Sie steht in ganz Deutschland unter Naturschutz.

Wo leben Wildkatzen in Deutschland?
Kamerafalle: Waldkatze im WWF-Gebiet Mittlere Elbe bei Dessau © Sven Guttmann/WWF

Was fressen die wilden Katzen?

Wildkatzen fressen hauptsächlich Mäuse und Ratten, jagen aber auch Kaninchen, Vögel, Eichhörnchen, Fische, Frösche, Insekten und manchmal sogar Hasen und Rehkitze.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Mischling aus Wildkatze und Hauskatze?

Unsere Hauskatze stammt nicht von der Europäischen Wildkatze ab. Es sind zwei unterschiedliche Arten mit verschiedener genetischer Herkunft. Waldkatzen sind weder verwilderte Hauskatzen, noch die Vorfahren unserer Haustiere. Unsere Hauskatzen sind Nachfahren der afrikanischen Falbkatze und wurden zuerst von den Römern nach Europa mitgebracht:

Afrikanische Wildkatzen, Falbkatzen: Von ihnen stammen unsere Hauskatzen ab.
Vorfahr unserer Hauskatze: Afrikanische Wildkatze (Felis lybica lybica) © IMAGO/Ardea/Clem Haagner

Theoretisch können sich Wildkatzen mit Hauskatzen paaren. Je nachdem, wie nah die Wildkatzenpopulationen beim Menschen leben, kann dies auch in Deutschland vorkommen. In unserem WWF-Projekt-Gebiet bei Dessau wurden bereits solche Hybriden nachgewiesen. Ohne genetische Analyse bleiben sie sicher auch häufig unentdeckt. Das ist allerdings in Deutschland nicht der Regelfall, sondern bisher eher die Ausnahme. Umso wichtiger ist es, Lebensräume und stabile Populationen zu erhalten oder zu entwickeln, die nur wenig von menschlichen Siedlungen beeinflusst werden.

Afrikanische Wildkatze oder Falbkatze: Vorfahren der Hauskatze

Afrikanische Falbkatzen sind sandfarben, schlank, mit spitzem, langem Schwanz und auffallend roter Hinterseite der Ohren. Außerhalb Afrikas findet man sie zum Beispiel auch auf Sizilien und Sardinien. Anders als Europäische Wildkatzen sind Falbkatzen zähmbar und viel weniger scheu und wurden schon früh domestiziert. Von ihnen stammt unsere Hauskatze ab.

Die größte Bedrohung für die Art der Falbkatzen ist heute ihre Vermischung mit Hauskatzen, wodurch es immer weniger reine Afrikanische Wildkatzen gibt.

Punkte und Pinselohren: Asiatische Wildkatze oder Steppenkatze

Asiatische Steppenkatze, die letzte der drei Arten von Wildkatzen
Punkte und Pinselohren: Asiatische Wildkatze (Felis lybica ornata) © IMAGO/imagebroker

Die dritte im Bunde der Wildkatzenarten ist die Asiatische Wildkatze. Ihr Aussehen ähnelt der Falbkatze. Doch ihr Fellmuster ist eher gefleckt als gestreift und sie haben Pinselohren.

Steppenkatzen gibt es vom Iran über Zentralasien bis nach Pakistan, Indien, China und die Mongolei. Ihr Lebensraum schwindet allerdings massiv, in Indien haben sie 90 Prozent ihres früheren Verbreitungsgebietes verloren.

Im Gegensatz zur europäischen Waldkatze müssen ihren asiatischen und afrikanischen Verwandten Büsche zum Verstecken reichen. Sie leben sogar in Wüsten und Halbwüsten, wenn es hier genügend Akazien und Sträucher gibt.

Der Beitrag Wildkatzen: Samtpfoten unserer Wälder erschien zuerst auf WWF Blog.

Was wir den Ranger:innen schuldig sind

Stell dir vor, Du wirst zum Arbeiten in den Regenwald geschickt, in Flip-Flops, ohne Unterkunft, Moskitoschutz und Trinkwasser. Und stell dir vor, dein Arbeitgeber bezahlt dich am Ende des Monats dann nicht, obwohl Du einen guten Job gemacht hast.

Gibt es nicht? Doch. Sogar viel zu oft. Weltweit arbeiten viele Wildhüter:innen unter widrigsten Bedingungen. Ohne angemessene Ausbildung, Ausrüstung oder den Zugang zu essenziellsten Dingen, wie medizinische Versorgung oder Kommunikationsmöglichkeiten.

Warum Ranger:innen so wichtig sind

Dabei sind wir uns bestimmt alle einig wie wichtig ihre Arbeit ist. Ranger:innen erhalten die Umwelt. Sie schützen Tier- und Pflanzenarten, entfernen Schlingfallen, retten verletzte Tiere und sammeln wichtige Daten für den Artenschutz. Sie helfen lokalen Gemeinden, sich vor Wildtieren zu schützen und bekämpfen Wildfeuer. Ranger:innen unterstützen Tourismus und damit lokale Einkommensmöglichkeiten. Und sie bringen anderen Menschen Naturschutz nahe.

Ranger:innen schützen 15 Prozent der Land- und sieben Prozent der Wasserfläche auf unserem Planeten. 47 Millionen Quadratkilometer insgesamt. Kurz: sie sind das Rückgrat zur Bewahrung unserer Artenvielfalt, Ökosysteme und natürlichen Ressourcen und damit ganz grundlegend unverzichtbar für uns und unseren Planeten.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Instagram
YouTube

Mehr Aufmerksamkeit für ihre harte und oft genug gefährliche Arbeit ist wirklich wichtig. 2019 haben wir eine Umfrage von über 7000 Ranger:innen aus 28 Ländern veröffentlicht. Mit frappierenden Ergebnissen. In Südasien hat beinahe jeder zweite auf Patrouillen keinen Zugang zu Kommunikationsmöglichkeiten – dabei kann das im Fall von schweren Verletzungen lebensrettend sein. Mehr als die Hälfte der Befragten hat selten oder nie Zugang zu Trinkwasser, mehr als Dreiviertel haben keine Moskitonetze. Entsprechend hoch ist die Rate der Infektionskrankheiten: In Afrika hatten mehr als zwei Drittel der Befragten in den letzten zwölf Monaten Malaria. Über 1000 Ranger:innen sind in den letzten zehn Jahren bei der Ausübung ihres Jobs ums Leben gekommen. Opfer eines Verbrechens zu werden ist dabei wesentlich wahrscheinlicher, als beispielweise durch Wildtiere getötet zu werden. Doch trotz der gefährlichen Arbeit sind weniger als die Hälfte bei Todesfällen abgesichert. Ihre Familien bleiben ohne Versorgung zurück.

Zusammen für die Ranger:innen!

Wir vom WWF wollen das ändern. Gemeinsam mit sieben anderen internationalen Organisationen, wie der Weltnaturschutzunion IUCN, der International Ranger Federation und Fauna & Flora International, haben wir die Universal Ranger Support Alliance URSA gegründet. Wir wollen mehr Sichtbarkeit und Anerkennung, gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und einen Absicherung für den Fall der Fälle. Und wir wollen einen global gültigen Verhaltenskodex verabschieden. All das braucht es, damit Ranger:innen ihre Arbeit in Zukunft sicher, professionell und unter angemessenen Bedingungen leisten können. Und das sind auch wichtige Voraussetzungen, um in angespannten und schwierigen Situationen richtig reagieren und Korruption widerstehen zu können.

Was wir tun

Für all das braucht es einen Systemwandel. Deswegen arbeitet URSA primär auf politischer Ebene. Denn die meisten Wildhüter:innen sind bei ihren jeweiligen Regierungen angestellt. Wir müssen daher die entscheidenden Stellen dazu bewegen, dass sich etwas ändert. Daneben werden wir vom WWF natürlich auch weiterhin Ranger:innen weltweit unterstützen. Wie etwa mit essentieller Ausrüstung oder Fortbildungen, so wie wir das zum Beispiel kürzlich im Lobéké Nationalpark in Kamerun gemacht haben.

Der World Ranger Day ist nur einmal im Jahr. Aber vielleicht sollten wir Ranger:innen viel öfter Wertschätzung zuteilwerden lassen, für die harte Arbeit an jedem neuen Tag. Sie schützen unseren Planeten. Und arbeiten letztlich auch für uns alle.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Der Beitrag Was wir den Ranger:innen schuldig sind erschien zuerst auf WWF Blog.