Kein anderes Land verbrennt so viel Braunkohle wie Deutschland. Wir müssen raus, aus der Kohle, so schnell wie möglich. Hier 5 gute Gründe, warum Braunkohle so unfassbar schädlich ist. Warum wir aussteigen müssen. Besser jetzt als morgen.
1) Braunkohle ist der klimaschädlichste Energieträger
Braunkohle ist ein fossiler Energieträger und enthält sehr viel Kohlenstoff, der bei Verbrennung in Form von CO2 freigesetzt wird. Das krasse: Pro erzeugte Kilowattstunde wird bei Braunkohle mehr CO2 als bei jedem anderen Energieträger ausgestoßen. Braunkohlekraftwerke stoßen rund drei bis viermal so viel CO2 pro Kilowattstunde aus wie ein modernes Gaskraftwerk. Braunkohle ist der größte Einzelverursacher von CO2. Und vier bis fünf der größten CO2-Schleudern Europas stehen in Deutschland.
2) Braunkohle weiter zu fördern ist sinnlos
Kein Land der Welt fördert mehr Braunkohle. Doch wenn wir alle bereits freigegebenen Braunkohlereserven verbrennen würden, würde Deutschland sein CO2-Budget für den gesamten Energiesektor ausschöpfen und die Atmosphäre um zusätzlich rund 3,84 Milliarden Tonnen CO2 belasten.
Das heißt: Die allermeiste Kohle muss eh im Boden bleiben. Schon im Jahr 2020 soll der deutsche CO2-Ausstoß gegenüber 1990 um 40 Prozent sinken. Bislang sind es 28 Prozent. Und die Abbaugenehmigung für den Tagebau Hambach läuft erst 2040 aus.
Fördern wir also weiter fleißig Braunkohle, schadet Deutschland sich selbst, dem Klima und ruiniert seine internationale Glaubwürdigkeit.
3) Braunkohle ist nicht billig
Braunkohle ist wenigstens billig. Von kohlefreundlichen Politikern und Lobbyisten hört man das immer wieder. Aber Braunkohle kommt bei Weitem nicht ohne Staatshilfen aus, wie von der Branche gerne gesagt wird. Im Gegenteil: Die öffentlichen Förderungen reichen bis in den dreistelligen Milliarden-Euro-Bereich.
Die Subventionen sind aber nur Teil der Kosten, die Braunkohle in der Realität verursacht. Auf gut 15 Milliarden Euro kommt eine jüngere Abschätzung der „quantifizierbaren gesellschaftlichen Kosten“ (pdf) der deutschen Braunkohle allein für das Jahr 2015. Verantwortlich sind „externe Kosten“, die durch CO2-Emissionen, Feinstaub, Quecksilber und andere Schadstoffe verursacht werden. Ebenso Energiesteuervergünstigungen, Sanierung der ehemaligen Tagebaue und so weiter.
Dazu kommen noch Kosten, die nur schwer festgehalten werden können, wie die Umsiedlung von Dörfern, die Verlegung von Autobahnen oder die Belastung von Grundwasser.
Was sich aber berechnen lässt sind die Kosten für stillgelegte Kraftwerke. Auch wenn die schlimmsten Dreckschleudern endlich vom Netz sind, bleiben einige in „Sicherheitsbereitschaft“ – also einem Stand-by für Notfälle. Kostenpunkt: 1,6 Milliarden Euro. Auch wenn keine einzige Kilowattstunde Strom fließt.
Das Umweltbundesamt hat zudem errechnet, dass jede Tonne CO2, die wir in die Atmosphäre blasen, 180 Euro Umweltkosten verursacht. Für das Jahr 2016 kommt man da auf ganze 46 Milliarden Euro.
4) Braunkohle macht krank
Durch Braunkohle werden nicht nur Unmengen an CO2 in die Luft geblasen, sondern auch Stickoxide, Schwefeldioxid, Feinstaub und Quecksilber. Das ist nicht nur für die Umwelt eine Katastrophe, sondern dieser giftige Mix kann Atemwege schädigen, Herz-Kreislauf-Krankheiten und Schlaganfälle auslösen.
Und deswegen sind Kohlekraftwerke für Tausende vorzeitige Todesfälle verantwortlich, wie eine Studie nachgewiesen hat. Damit sterben durch die giftigen Kohleabgase fast so viele Menschen wie im Straßenverkehr.
5) Braunkohle zerstört Heimat
Die Kohletagebaue machen ganze Landstiche kaputt. Das betrifft nicht nur den Hambacher Wald, sondern auch Dörfer werden abgerissen. Mehr als 300 Siedlungen und rund 100.000 Menschen wurden umgesiedelt. Verlorene Heimat.
Deshalb: Am 1. Dezember 2018 raus auf die Straßen. In Berlin und Köln heißt es dann: Klima schützen – Kohle stoppen! Auf zur großen Klima-Demo im Doppelpack!
- Köln: 12 Uhr, Deutzer Werft
- Berlin: 12 Uhr, Kanzleramt
Wir brauchen Euch! Wir sehen uns!
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