Selous: „Null Wilderei“ oder „Null Wildtiere“?

GASTBEITRAG VON Dr Amani Ngusaru, WWF Tanzania Country Director

Die Regenzeit in Tansania neigt sich dem Ende zu. In den kommenden Monaten wird der WWF seine Aktivitäten im Weltnaturerbe Selous verstärken, um „Zero Poaching“ zu erreichen. Gemeint sind damit Maßnahmen, mit denen man zum Ziel „Null Wilderei“ im Schutzgebiet gelangt. 

Tatsache ist: Es gibt immer weniger Elefanten im Selous Game Reserve. In nur fünf Jahren hat Selous 60 Prozent der Elefanten an die Gier der Wilderer verloren und wurde zur weltweit größten Quelle illegalen Elfenbeins. Momentan gibt es nur noch ca. 15.000 Elefanten im Selous, vor einigen Jahren waren es noch über 100.000!

Die Maßnahmen der Regierung und anderen Organisationen haben schon dazu beigetragen, dass sich die Situation langsam entschärft. Über die Anti-Wilderei-Sondereinheit des tansanischen Präsidenten und unsere Arbeit gegen Wilderei haben wir euch schon berichtet. Jetzt gehen wir im Selous noch einen Schritt weiter.

Was ist Zero Poaching“?

Zero Poaching (deutsch: „Null Wilderei“) bedeutet nicht einfach, dass keine Elefantenkadaver gefunden werden. Zero Poaching ist vor allem Präventivarbeit. Spurensuche nach Fallen, Zeltplätzen und Spuren von Wilderern.

Auch die enge Zusammenarbeit mit der Justizbehörde gehört dazu: Wilderer und die Syndikate, die dahinter stehen, müssen erfolgreich angeklagt und verurteilt werden. Ein funktionierendes Rechtssystem erhöht das Risiko für Wilderei. Der internationale illegale Handel mit Wildtieren wird so eingedämmt.

Um das Ziel "Null Wilderei" zu erreichen, sollen unter anderem die Ranger mit besserer technik ausgerüstet werden. © Astrid Dill / WWF
Um das Ziel „Null Wilderei“ zu erreichen, sollen unter anderem die Wildhüter mit besserer Technik ausgerüstet werden. © Astrid Dill / WWF

Wir möchten den Wilderei-Trend aber nicht nur stoppen, sondern umkehren. Selous soll ein Gebiet werden, in dem immer mehr Elefantenpopulationen zuhause sein können. Genügend Lebensraum für mindestens 100.000 Elefanten ist da. Für die Menschen bietet es ebenfalls viel Potential: Mehr Elefanten bedeuten gesteigerten Umsatz in der Tourismusbranche. Das schafft mehr Jobs für die lokale Bevölkerung und wirkt sich positiv auf die Wirtschaft im gesamten Land aus.

Dafür müssen wir, gemeinsam mit den tansanischen Regierungsbehörden und un- seren Partnerorganisationen den Maßnahmenkatalog, der hinter dem „Zero Poaching“-Prinzip steckt, umsetzen. In Nepal und anderen Ländern wurden diese Maßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt um zum Beispiel Nashornwilderei zu bekämpfen.

Ein ganzheitlicher Ansatz gegen Wilderei

Für unsere Arbeit und die Wildhüter gibt es nichts, was weniger motivierend ist, als Wilderer nur wenige Tage nach ihrer Verhaftung wieder auf freiem Fuß zu sehen. Deshalb müssen wir eng mit der tansanischen Justizbehörde zusammenarbeiten und sicher gehen, dass Wilderer erfolgreich angeklagt werden und inhaftiert bleiben.

Um die Effektivität der Wildhüter zu verbessern muss Selous mit angemessener Technologie ausgestattet werden. Sie müssen schnell und sicher über das gesamte Gebiet hinweg miteinander kommunizieren können um ihre Informationen zu teilen und sich außer Gefahr bringen zu können. Auch die weiteren Kapazitäten werden vom WWF und unseren Partnern aus- und aufgebaut. Ressourcen, Ausrüstung und finanzielle Mittel für die Maßnahmen müssen gesichert werden.

Natur als wertvolle Ressource

Bisherige Anti-Wilderei Aktivitäten werden eingeschätzt, beurteilt und ausgewertet, um auf dieser Basis Kontrollinstrumente zu entwickeln, die die Effektivität der Rechtssysteme rund um Zero Poaching sichern.

Zero Poaching geht nur gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung. Deshalb arbeiten wir gemeinsam mit den Gemeinden in den Pufferzonen des Schutzgebiets. Die Menschen müssen das Gebiet als eine wertvolle Ressource sehen, aus der sie einen Mehrwert ziehen können.

Im Selous arbeiten viele Organisationen. Um den positiven Einfluss nachhaltig gestalten zu können, müssen wir eng zusammenarbeiten. Starke Partnerschaften und gute Kommunikation ermöglichen Synergien zwischen den Stakeholdern und intensivieren somit den Effekt.

Helft uns Selous zu retten

Unser Kampf für Selous hat gerade erst angefangen! Die Herausforderungen sind groß. Wir versprechen alles dafür tun, um das Naturparadies zu schützen! Um das zu schaffen, brauchen wir euch!

Hier sind drei Dinge ihr tun könnt:

Unterschreibt jetzt unsere Petition für den Schutz von Selous!

Jede weitere Stimme ist wichtig! Wir müssen den Politikern in Tansania, aber auch in Deutschland zeigen, dass Selous uns am Herzen liegt. Jede zusätzliche Stimme ist ein weiteres Argument, um ihnen klar zumachen, dass sie mehr tun müssen, um Selous zu schützen.

Abonniert unseren Newsletter.

In den kommenden Wochen und Monaten wird viel passieren. Und wir werden dafür wieder eure Hilfe brauchen. Dafür müssen wir aber in Kontakt bleiben. Abonniert unseren Newsletter, damit ihr alle wichtigen Informationen zu Selous erhaltet.

Spendet für Selous!

Rund um Selous, in den Pufferzonen des Schutzgebietes, intensivieren wir gerade verstärkt in unsere Projekte. Vor allem um die Wilderei einzudämmen. Wir arbeiten daran, dass die Menschen anders, nachhaltiger Geld verdienen können. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass es mehr und besser ausgebildetete und ausgerüstetete Ranger gibt. Dafür brauchen wir Eure Hilfe.

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Erfolg für das Weltnaturerbe Selous

Es hat sich gelohnt! Wir haben hinter den Kulissen intensiv für das Weltnaturerbe Selous gekämpft und fast 200.000 von euch haben uns dabei den Rücken gestärkt, indem ihr die Petition unterschrieben habt. Jetzt sind wir unserem Ziel die Wilderei einzudämmen und die industriellen Großprojekte im Selous zu beenden, ein Stück näher gekommen! Nachdem der tansanische Präsident Dr. John Magufuli 2016 eine Anti-Wilderei Sondereinheit ins Leben gerufen hat, können wir heute einen weiteren wichtigen Teilerfolg feiern.

„Keinen weiteren Bergbau genehmigen“

In Tansania ist die zentrale Regierungsbehörde TAWA (Tanzania Wildlife Authority) zuständig für die Schutzgebiete des Landes – und damit auch für das Weltnaturerbe Selous. In einem Report zum Status des Weltnaturerbes hat sich die TAWA nun zu den geplanten und den bereits genehmigten Bergbaukonzessionen im Schutzgebiet geäußert: Die TAWA wird „keine weiteren Bergbautätigkeiten innerhalb des Selous Game Reserve genehmigen“ (.pdf). Das gilt auch für Anträge, die zukünftig gestellt werden.

Was das genau bedeutet: Die 48 beantragten Erkundungskonzessionen (Stand: Januar 2017) innerhalb des Schutzgebietes werden keine Genehmigung erhalten, um dort zu schürfen oder Rohstoffe abzubauen. Eine wichtige Zusage seitens der Regierungsbehörde und für uns natürlich ein Grund zur Freude!

Was der Bergbau für Selous bedeuten würde

Bergbau im Selous würde in erster Linie den Verlust von Lebensraum bedeuten. Wanderrouten der Elefanten würden beispielsweise abgeschnitten und wichtige Brutstätten von Vögeln gestört. Zusätzlich zieht industrielle Entwicklung auch immer Infrastrukturausbau mit sich. Straßen und Bausiedlungen, Lärm und Schmutz von LKWs sowie Müll. Die gebauten Straßen würden den Wilderern außerdem den Weg in das Weltnaturerbe erleichtern: Die Gefahr für Elefanten, Löwen und Flusspferde der Wilderei zum Opfer zu fallen, würde so nur größer.

Auch wenn wir uns sehr über diese Zusage der TAWA freuen: Sowohl der geplante Staudamm mitten im Schutzgebiet und die Ölbohrungen im Nordwesten des Selous stellen immer noch eine massive Bedrohung dar. Die Unternehmen halten außerdem weiter an der geplanten Uranmine an der südlichen Grenze des Selous fest. Wir haben also noch viel vor uns!

Im Februar 2017 hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) eine Mission nach Tansania unternommen, um über den Status des Weltnaturerbes Selous an die UNESCO zu berichten. Da Selous seit 2014 auf der Roten Liste der gefährdeten Weltnaturerben steht, spricht die UNESCO regelmäßig Empfehlungen aus, welche Maßnahmen durchgeführt werden müssen, damit Selous weiterhin den Status „Weltnaturerbe mit außergewöhnlichem universellem Wert“ führen kann.

Helft uns Selous zu retten

Unser Kampf für Selous hat gerade erst angefangen! Die Herausforderungen sind groß. Wir versprechen alles dafür tun, um das Naturparadies zu schützen! Um das zu schaffen, brauchen wir euch!

Hier sind drei Dinge ihr tun könnt:

Unterschreibt jetzt unsere Petition für den Schutz von Selous!

Jede weitere Stimme ist wichtig! Wir müssen den Politikern in Tansania, aber auch in Deutschland zeigen, dass Selous uns am Herzen liegt. Jede zusätzliche Stimme ist ein weiteres Argument, um ihnen klar zumachen, dass sie mehr tun müssen, um Selous zu schützen.

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In den kommenden Wochen und Monaten wird viel passieren. Und wir werden dafür wieder eure Hilfe brauchen. Dafür müssen wir aber in Kontakt bleiben. Abonniert unseren Newsletter, damit ihr alle wichtigen Informationen zu Selous erhaltet.

Spendet für Selous!

Rund um Selous, in den Pufferzonen des Schutzgebietes, intensivieren wir gerade verstärkt in unsere Projekte. Vor allem um die Wilderei einzudämmen. Wir arbeiten daran, dass die Menschen anders, nachhaltiger Geld verdienen können. Zudem setzen wir uns dafür ein, dass es mehr und besser ausgebildetete und ausgerüstetete Ranger gibt. Dafür brauchen wir Eure Hilfe.

 

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Wilderei: Genug ist genug!

Es ist ein neue Dimension der Wilderei: Sie brechen in einen Zoo in Paris ein, erschießen ein Nashorn, trennen mit der Kettensäge die Hörner ab. Das ist schockierend und alarmierend.

Vor einigen Jahren wurden schon in europäischen Museen Hörner gestohlen. Doch jetzt hat die Skrupellosigkeit der Wilderei-Mafia ein neues Ausmaß erreicht. Die Dramatik und Ernsthaftigkeit der Lage kann nun nicht mehr übersehen werden.

Wilderei ist ein globales Problem

Wilderei ist ein schweres Verbrechen gegen unser aller Naturerbe. Es muss jetzt auch der Letzte verstanden haben, dass wir mit der Wildereikrise ein globales Problem von organisierter Kriminalität haben. Sie gefährdet die Artenvielfalt und die Funktionalität von Ökosystemen. Sie bedroht die Lebensgrundlagen der Bevölkerung und die Entwicklung ganzer Staaten.

Genug ist genug!

Wir vom WWF kämpfen seit vielen Jahren gegen die zerstörerische Wilderei. In Afrika, wo Nashörner und Elefanten jedes Jahr zu tausenden sterben. In Asien, wo die Wildereiprodukte zum großen Teil abgesetzt werden. Überall, wo Tiger oder Schuppentiere oder andere geschützte Wildtiere für Profit getötet werden.

Unsere Wilderei-Expertin zum getöteten Nashorn in Paris

Wir sind geschockt! Im Zoo in Paris wurde ein Nashorn erschossen und sein Horn mit einer Kettensäge abgetrennt! Diese Skrupellosigkeit der Wilderei-Mafia hat neue Dimensionen erreicht. Aber wir werden weiterhin gegen die Wilderei kämpfen: https://blog.wwf.de/wilderei-ist-unter-uns/ #stoppwilderei

Publié par WWF Deutschland sur mercredi 8 mars 2017

Aber die Wilderei ist auch mitten unter uns. Die vermehrten, großen Aufgriffe von Elfenbein in ganz Europa sind extrem alarmierend. Europa darf nicht zum Drehkreuz für die Wilderer-Mafia werden.

Was wir wollen

Was wir wollen: Politischer Druck auf die Staaten, die Wilderei nicht ernsthaft angehen. Druck auf Länder wie China und Vietnam, dass dort der Markt endlich ernsthaft bekämpft wird. Und ausreichende finanzielle, technische und politische Unterstützung für die Länder, denen es an Ressourcen fehlt, um effektiv gegen die kriminellen Netzwerke vorzugehen.

Wir werden mit unsere Arbeit weiter alle unterstützen, die Tiere schützen und es den Wilderen schwerer machen.

Noch ist es nicht zu spät. Aber es wird Zeit, höchste Zeit.

Ihr wollt auch etwas gegen die Wilderei tun? Hier entlang! #StoppWilderei weltweit

 

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Tigerfarmen: Schlachthaus für Tiger

Warum das Tigervideo mit den Drohnen nicht lustig ist. Und die dicken Tiger ebenso wenig.

Wer kennt sie nicht. Die Katzenbilder auf facebook, twitter und Instagram, videos of youtube… lustig, niedlich, manchmal schräg. In letzter Zeit stolpere ich aber über Bilder, die dann doch weit wenig niedlich sind. Zuerst vor einigen Wochen die vollkommen überfressenen Sibirischen Tiger, die viral die Runde machten. Und nun ein Video, in dem Siberische Tiger im Schnee eine Drohne jagen und diese zuletzt sogar “erlegen“. Leider ist das gar nicht komisch oder niedlich. Die Bilder kommen aus einer Tigerfarm.

Der Horror der Tigerfarmen

Sowohl das Drohnenvideo wie auch die Bilder der fetten Tiger sind offensichtlich im Siberian Tiger Park Harbin in China entstanden. Der Park steht schon seit längerem in Verdacht, eine dieser Tigerfarmen zu sein, die letztendlich als Schlachthäuser dienen. Die Tiere werden zu Traditioneller Chinesischer Medizin und Trophäen verarbeitet und verkauft. Bereits 2014 gab es einen eindrücklichen Bericht dazu.

Auf diesen Tigerfarmen geht es weder um Umweltbildung und schon gar nicht um Artenschutz. Genau das unterscheidet eine Tigerfarm von einem anerkannten Zoo. Gute Zoos führen offizielle Zuchtbücher, leisten ein Beitrag zum Artenschutz, etwa durch Wiederansiedelungsprojekte oder Lebensraumschutzprojekte. Im Gegensatz dazu werden bei den anderen Einrichtungen die Tiere unter furchtbaren Bedingungen gehalten und dienen der Belustigung der Besucher oder der Produktion von „Tigerteilen“ für den Konsum.

Tiger auf Drohnenjagd

Tiger auf Drohnenjagd: Spektakuläre Aufnahmen von einer chinesischen Tigerfarm. Wir haben mit dem WWF Deutschland über die traurige Realität dahinter gesprochen. Auf den Farmen geht es nicht um Artenschutz, sondern um lukrative Zucht für die traditionelle Medizin.

Gepostet von ZDF heuteplus am Dienstag, 28. Februar 2017

Tausende Tiger hinter Gittern

Die investigative Umweltorganisation EIA schätzt allein in den vier Länder China, Thailand, Vietnam und Laos die Zahl der Einrichtungen auf über 200, wie etwa den berüchtigten Tigertempel. Zwischen 7000 und 8000 Tiger sollen hier gehalten werden. Das sind doppelt so viele Tiger, wie es in freier Wildbahn überhaupt noch gibt!

Schließt die Tigerfarmen!

Tigerfarmen: Tiger im Käfig
Tigerbaby in viel zu kleinem Käfig im Sri Racha Zoo, Pattaya, Thailand © Anton Vorauer / WWF

Wir fodern gemeinsam mit vielen Natur- und Tierschutzorganisationen schon seit längerem die Schließung aller Einrichtungen, die nachweislich keinen Artenschutzbeitrag leisten – und wo der Verdacht besteht, dass Tiger und Tigerteile illegalerweise verkauft werden. Es ist Unsinn , dass dadurch der Bedarf an Tigerprodukten, wie Tigerwein und anderes gestillt werd. Vielmehr heizt es den Bedarf an – und noch mehr Farmen wachsen aus dem Boden. Und gemäß des internationalen Artenschutzabkommens CITES ist jedweder Verkauf von Tigerteilen ohnehin ausnahmslos verboten.

Wir bleiben jedenfalls dran und werden weiterhin versuchen politisch Lösungen mit den jeweiligen Ländern zu erarbeiten… und natürlich langfristig Bewusstseinsänderungen herbeizuführen. Denn wenn der Konsum nicht aufhört, werden auch die kriminellen Netzwerke nicht aufhören den Konsum zu füttern.

Was ihr tun könnt

Bitte nicht die Einrichtungen bestärken, indem man sie auf Social Media liked. Klärt stattdesse Bekannten und Freunde und Familie auf, was wirklich dahintersteckt. Und am allerwichtigsten: Bitte keine dieser zweifelhaften Einrichtungen besuchen und oder in Reiseforen entsprechende Kommentare verfassen!

Ihr wollt auch etwas gegen die Wilderei tun? Hier entlang! #StoppWilderei weltweit

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Schlingfallen: Kampf dem Tod im Wald

Es ist ein  stetiger Kampf gegen das sogenannte Buschfleisch: Immer wieder erreichen mich solche Bilder von meinen Kollegen aus Vietnam. Denn täglich durchstreifen hier Patrouillen die dichten Bergwälder und holen jedes Jahr zig tausend Schlingfallen heraus.

Buschfleisch aus der Drahtschlinge

Die Wilderer bauen entlang der Grenze nach Laos diese einfachen, aber hoch wirkungsvollen Fallen. Deren Drahtschlingen sind oft aus Bremszüge von Motorrädern gebaut. Häufig verletzen sich die Tiere so stark in den Drahtschlingen, dass Rettung zu spät kommt. Wenn meine Kollegen Tiere noch lebendig befreien können, dann müssen sie schauen wie stark die Verletzungen ausgeprägt sind.

Doch kein Buschfleisch: der WWF ranger rettet die Schleichkatze aus der Falle
Die Katze wurde doch kein Buschfleisch: Der WWF Ranger rettet sie Schleichkatze aus der Falle © WWF Vietnam

Manchmal werden die verletzten Tiere mit zur Rangerstation genommen und dort versorgt. Wie in diesem Video.

Schlingfallen in Vietnam

Es ist ein stetiger Kampf gegen das Buschfleisch: Unsere Kollegen aus Vietnam haben ganze 86.580 Schlingfallen in den letzen sechs Jahren aus den Bergwäldern geborgen ►►► https://blog.wwf.de/schlingfallen/ Wir sagen: DANKE für euren Einsatz, liebe Kollegen!

Publié par WWF Deutschland sur mardi 7 février 2017

86.584 Fallen wurden in sechs Jahren geborgen

Leider ist die Wilderei allgegenwärtig. Sie findet auch in den Schutzgebieten statt. Wir müssen vor allem die Wilderei und den illegalen Handel mit Buschfleisch beenden, sonst nützt das beste Reservat nichts. Buschfleisch gilt bei Städtern und vietnamesischen Touristen als begehrte Delikatesse. Wie intensiv inzwischen Wilderer die Region durchkämmen, wird beim Blick auf die Statistik deutlich. Exakt 86.584 Drahtschlingen haben meine Kollegen in sechs Jahren in den beiden Saola-Schutzgebieten in Zentralvietnam aufgespürt und unschädlich gemacht. Damit hätte man einen Alteisenhandel betreiben können!

3000 Personen ertappt

Über 3000 Personen wurden in den Wäldern bei illegalen Aktivitäten ertappt und verwarnt oder angeklagt. Mittlerweile bilden die beiden Saola-Schutzgebiete wichtige Mosaiksteine eines mehr als 200.000 Hektar großen Schutzgebietsnetzwerks, das sich bis nach Laos erstreckt. Davon profitiert nicht nur das sagenumwobene Saola-Waldrind, das nur in diesem Teil Vietnams vorkommt. Denn in der Heimat des Saola, den bis 2000 Meter hohen Gipfeln der zentralannamitischen Kette im Herzen Vietnams und Laos, leben auch andere seltene Arten wie der Rotschenkel-Kleideraffe und der Nördliche Gelbwangen-Schopfgibbon.

Ihr wollt auch etwas gegen die Wilderei tun? Hier entlang! #StoppWilderei weltweit

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