Elefanten: Dickhäuter mit viel Gefühl

Elefanten beeindrucken durch ihre Intelligenz, Sensibilität und womöglich sogar die Fähigkeit, Trauer zu empfinden. Sie können mit den Füßen hören, haben einen Lieblingsstoßzahn und schützen unser Klima. Ein paar erstaunliche Fakten:  

Elefantengedächtnis

Elefanten sind nicht nur die größten Landsäugetiere, sie haben auch das größte Gehirn und tatsächlich das sprichwörtlich gute Gedächtnis. Das brauchen sie, um bei ihren weiten Wanderungen immer zurück zu wichtigen Wasserstellen und Futterplätzen zu finden. Die hohe Intelligenz der grauen Riesen zeigt sich außerdem daran, dass sie ihr Spiegelbild erkennen und Werkzeuge nutzen.

Der mit den Füßen hört

Ein Elefant trompetet, bellt, röhrt, schreit und schnaubt, um zu kommunizieren. Oder er grollt: So tief, dass wir es kaum hören können. Elefanten produzieren mit den Stimmlippen ihres Kehlkopfes tieffrequente Laute. Die Schallwellen werden kilometerweit über den Boden geleitet. Durch Druckrezeptoren in den Füßen und an der Rüsselspitze können Artgenossen die Infraschall-Botschaften wahrnehmen.

Auch ihre Körpersprache nutzen Elefanten zur Kommunikation: Sie berüsseln sich zur Begrüßung oder stellen die Ohren bei Gefahr seitlich auf, um größer zu wirken. Das Ohrenwedeln dagegen dient den Tieren, die nicht schwitzen können, zur Abkühlung.

Wie kommunizieren Elefanten? Auch durch ihre Körpersprache.
Berüsseln © johan63 / iStock / Getty Images

Sozial und gefühlvoll

Elefanten sind hoch soziale Wesen, kümmern sich umeinander, trösten sich und besitzen die Fähigkeit zur Empathie. Verletzte Herdenmitglieder werden mit Futter versorgt, Elefantenwaisen durch Verwandte gesäugt und adoptiert. Bei Geburten unterstützen „Hebammen“ die Mutter: Andere Kühe schützen sie, entfernen die Eihäute und helfen dem Jungtier auf die Beine.

Wie Elefanten trauern

Eine der erstaunlichsten Verhaltensweisen von Elefanten ist ihr Umgang mit toten Artgenossen. Sie bleiben längere Zeit bei ihnen, halten Totenwache, berühren die sterblichen Überreste und begraben sie.

Der Elefant hat seinen Lieblingsstoßzahn

Stoßzähne wachsen ein Leben lang und dienen nicht nur zur Verteidigung, sondern als Werkzeug zum Graben, Entfernen von Baumrinden oder Bahnen von Wegen. Dabei gibt es Rechtszähnler und Linkszähnler! Ein Stoßzahn wird bevorzugt und ist entsprechend stärker abgenutzt.

Keine Stoßzähne mehr: Elefanten schützen sich vor Wilderern

Heute werden vermehrt Elefanten mit kleinen oder ohne Stoßzähne geboren. Womöglich ein trauriger Schritt der Evolution. Denn die Stoßzähne aus Elfenbein sind begehrte Objekte der Wilderei. Ohne sie steigen die Überlebenschancen der Wildtiere.

Das macht der WWF zum Schutz der Elefanten

Wie schlafen, fühlen, leben und tauchen Elefanten?
Perfekter Schnorchel © IMAGO / Blickwinkel / AGAMI / H. Germeraad

Rüssel als Schnorchel

Elefanten machen Tauchgänge, indem sie ihren Rüssel als Schnorchel nutzen. Möglich ist das durch ihre kräftigen Lungen. Wir Menschen könnten durch einen entsprechend langen Schnorchel nicht atmen.

Sie fressen fast den ganzen Tag…

Pro Tag frisst ein Afrikanischer Savannenelefant bis zu 100 Kilogramm Blätter, Gräser, Wurzeln, Rinde, Stängel, Früchte und Samen und verbringt damit mehr als 17 Stunden.

Dazu trinken die Dickhäuter wenn möglich einmal täglich und nehmen dabei über 100 Liter Wasser zu sich. Mehr als eine halbe Badewanne voll.

… und schlafen dafür wenig

Da sie die meiste Zeit mit Fressen und ihren langen Wanderungen beschäftigt sind, schlafen Elefanten nur etwa zwei bis vier Stunden am Tag. Vor allem kurz nach Mitternacht und während der Mittagshitze. Forscher:innen fanden heraus, dass sie unter allen Säugetieren  das kürzeste bekannte Schlafbedürfnis haben. Manchmal machen die sanften Riesen auch zwei Tage durch, zum Beispiel wenn Raubtiere oder Wilderer in der Nähe sind.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Youtube
Instagram
LinkedIn
TikTok
Newsletter

Warum sind Elefanten wichtig?
Wichtig für das Ökosystem © Blackregis / iStock / Getty Images

Wichtige Landschaftsgärtner…

Elefanten sind extrem wichtig für unsere Erde. Auf ihren weiten Wanderungen verteilen Afrikanische Waldelefanten zum Beispiel die Samen von Bäumen und Büschen großflächig. Sie gelten als die effektivsten Samenverbreiter in den Tropen und damit als Schlüsselart in ihrem Lebensraum.

… und Klimaschützer

Durch ihr Fressverhalten und das Trampeln von Pfaden durch die Wälder lichten die Waldelefanten außerdem das Unterholz und dünnen stetig kleinere Baumarten aus. So können große Baumarten besser wachsen – und diese speichern mehr CO2. Die Dickhäuter tragen also auch zum Klimaschutz bei.
Die Samen zweier Baum-Arten gar, die besonders viel Kohlenstoff speichern, keimen deutlich besser, wenn sie von Waldelefanten gefressen und wieder ausgeschieden wurden!

Wie groß, wie schnell, wie alt und wie schwer werden Elefanten?

Ein paar Zahlen und Rekorde auf einen Blick: In freier Wildbahn können Elefanten bis zu 70 Jahre alt werden und sind mit bis zu vier Metern Schulterhöhe und zehn Tonnen Gewicht die größten heute lebenden Landsäugetiere der Erde. Die Masse muss man erstmal in Bewegung bringen. Elefanten gehen deshalb meist gemächlichen Schrittes, können bei Gefahr aber auch rennen und bis zu 40 km/h schnell werden.

Fast zwei Jahre schwanger

Elefanten haben die längste Tragzeit unter den Säugetieren: Eine Schwangerschaft dauert etwa 22 Monate. Die Elefantenkuh ist also fast zwei Jahre lang trächtig.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Welche Arten gibt es und wie unterscheiden sie sich?

Wie groß werden Elefanten?
Afrikanische Savannenelefanten sind am größten © IMAGO / agestockfoto / Jean-Francois Ducasse

Zur Familie der Elefanten gehören zwei Gattungen: Die Asiatischen und die Afrikanischen Elefanten. Letztere unterscheiden sich noch in zwei Arten, die Afrikanischen Savannen- und die Afrikanischen Waldelefanten.

Afrikanische Savannenelefanten sind am größten, gefolgt von den Asiatischen und schließlich den Waldelefanten.
Insgesamt haben Afrikanische Elefanten größere Ohren als die asiatischen Vertreter. Ihr Rüssel hat zwei Greiffinger, nicht nur einen, und ihr Rücken ist nach unten durchgebogen. Man spricht auch von konkav oder einem Sattelrücken. Der Rücken der Asiatischen Elefanten ist rund, also konvex.

Welche Arten von Elefanten gibt es?
Runder Rücken und kleinere Ohren: Asiatische Elefanten © oodze / iStock / Getty-Images

Elefanten-Länder: Wo noch Elefanten leben

Ursprünglich in ganz Afrika verbreitet, leben die Savannenelefanten heute nur noch südlich der Sahara in Ländern wie Botswana, Simbabwe und Tansania in Grasländern, Buschländern, Trockenwäldern, aber auch in Regenwäldern und Wüsten.
Waldelefanten gibt es hauptsächlich noch in den tropischen Regenwäldern des Kongobeckens in Zentralafrika und vereinzelt in Westafrika. Sie sind vom Aussterben bedroht.

Asiatische Elefanten bewohnen in verstreuten Populationen Regenwälder, Laubwälder und Dornbuschland in insgesamt 13 asiatischen Ländern wie Indien, Nepal, Thailand, China, und Vietnam.

Einfallsreicher Schutz

Vor allem die Jagd auf ihr Elfenbein und der Verlust ihrer Lebensräume gefährden die Elefanten bis hin zum drohenden Aussterben. Doch auch Konflikte mit dem Menschen, dessen Felder die grauen Riesen plündern und zerstören, enden für die Tiere oft tödlich. Entsprechend umfassend und oft einfallsreich müssen Schutzmaßnahmen aussehen:

Auf Pfaden, die sie seit Jahrhunderten bewanderten, verbreiteten ganze Herden von Elefanten im süostasiatischen Myanmar regelmäßig Schrecken in Siedlungen, die hier vorher nicht gestanden hatten. Die Lösung sind künstliche Salzlecken im Wald, die die Elefanten umleiten. Auf der anderen Seite des Indischen Ozeans, in Sambia in Afrika verhindern nachhaltige, effektivere Anbaumethoden, dass sich die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern immer neue Felder in den Lebensräumen der Wildtiere erschließen müssen.

Waldelefanten retten

Auch gut ausgebildete und ausgerüstete Ranger und die konsequente Strafverfolgung von Wilderern sind nötig, um die bedrohten Waldelefanten zu schützen.

Verheerend: Ihr Elfenbein lässt sich besonders leicht verarbeiten.

Helft uns, die Art vor dem Aussterben zu bewahren.

Wie kann man die Elefanten schützen?
Vom Aussterben bedroht © USO / iStock / Getty Images

Der Beitrag Elefanten: Dickhäuter mit viel Gefühl erschien zuerst auf WWF Blog.

Was wir den Ranger:innen schuldig sind

Stell dir vor, Du wirst zum Arbeiten in den Regenwald geschickt, in Flip-Flops, ohne Unterkunft, Moskitoschutz und Trinkwasser. Und stell dir vor, dein Arbeitgeber bezahlt dich am Ende des Monats dann nicht, obwohl Du einen guten Job gemacht hast.

Gibt es nicht? Doch. Sogar viel zu oft. Weltweit arbeiten viele Wildhüter:innen unter widrigsten Bedingungen. Ohne angemessene Ausbildung, Ausrüstung oder den Zugang zu essenziellsten Dingen, wie medizinische Versorgung oder Kommunikationsmöglichkeiten.

Warum Ranger:innen so wichtig sind

Dabei sind wir uns bestimmt alle einig wie wichtig ihre Arbeit ist. Ranger:innen erhalten die Umwelt. Sie schützen Tier- und Pflanzenarten, entfernen Schlingfallen, retten verletzte Tiere und sammeln wichtige Daten für den Artenschutz. Sie helfen lokalen Gemeinden, sich vor Wildtieren zu schützen und bekämpfen Wildfeuer. Ranger:innen unterstützen Tourismus und damit lokale Einkommensmöglichkeiten. Und sie bringen anderen Menschen Naturschutz nahe.

Ranger:innen schützen 15 Prozent der Land- und sieben Prozent der Wasserfläche auf unserem Planeten. 47 Millionen Quadratkilometer insgesamt. Kurz: sie sind das Rückgrat zur Bewahrung unserer Artenvielfalt, Ökosysteme und natürlichen Ressourcen und damit ganz grundlegend unverzichtbar für uns und unseren Planeten.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Instagram
YouTube

Mehr Aufmerksamkeit für ihre harte und oft genug gefährliche Arbeit ist wirklich wichtig. 2019 haben wir eine Umfrage von über 7000 Ranger:innen aus 28 Ländern veröffentlicht. Mit frappierenden Ergebnissen. In Südasien hat beinahe jeder zweite auf Patrouillen keinen Zugang zu Kommunikationsmöglichkeiten – dabei kann das im Fall von schweren Verletzungen lebensrettend sein. Mehr als die Hälfte der Befragten hat selten oder nie Zugang zu Trinkwasser, mehr als Dreiviertel haben keine Moskitonetze. Entsprechend hoch ist die Rate der Infektionskrankheiten: In Afrika hatten mehr als zwei Drittel der Befragten in den letzten zwölf Monaten Malaria. Über 1000 Ranger:innen sind in den letzten zehn Jahren bei der Ausübung ihres Jobs ums Leben gekommen. Opfer eines Verbrechens zu werden ist dabei wesentlich wahrscheinlicher, als beispielweise durch Wildtiere getötet zu werden. Doch trotz der gefährlichen Arbeit sind weniger als die Hälfte bei Todesfällen abgesichert. Ihre Familien bleiben ohne Versorgung zurück.

Zusammen für die Ranger:innen!

Wir vom WWF wollen das ändern. Gemeinsam mit sieben anderen internationalen Organisationen, wie der Weltnaturschutzunion IUCN, der International Ranger Federation und Fauna & Flora International, haben wir die Universal Ranger Support Alliance URSA gegründet. Wir wollen mehr Sichtbarkeit und Anerkennung, gute Arbeitsbedingungen, faire Löhne und einen Absicherung für den Fall der Fälle. Und wir wollen einen global gültigen Verhaltenskodex verabschieden. All das braucht es, damit Ranger:innen ihre Arbeit in Zukunft sicher, professionell und unter angemessenen Bedingungen leisten können. Und das sind auch wichtige Voraussetzungen, um in angespannten und schwierigen Situationen richtig reagieren und Korruption widerstehen zu können.

Was wir tun

Für all das braucht es einen Systemwandel. Deswegen arbeitet URSA primär auf politischer Ebene. Denn die meisten Wildhüter:innen sind bei ihren jeweiligen Regierungen angestellt. Wir müssen daher die entscheidenden Stellen dazu bewegen, dass sich etwas ändert. Daneben werden wir vom WWF natürlich auch weiterhin Ranger:innen weltweit unterstützen. Wie etwa mit essentieller Ausrüstung oder Fortbildungen, so wie wir das zum Beispiel kürzlich im Lobéké Nationalpark in Kamerun gemacht haben.

Der World Ranger Day ist nur einmal im Jahr. Aber vielleicht sollten wir Ranger:innen viel öfter Wertschätzung zuteilwerden lassen, für die harte Arbeit an jedem neuen Tag. Sie schützen unseren Planeten. Und arbeiten letztlich auch für uns alle.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Der Beitrag Was wir den Ranger:innen schuldig sind erschien zuerst auf WWF Blog.

580 Kilometer in Tierkostümen: Laufen für den Artenschutz

Es sind 36 Grad Celsius. Ich stecke in einem Zebra-Kostüm und vor mir liegen über 500 Kilometer Laufstrecke vom Ruhrgebiet nach Berlin. So hat alles angefangen, Mitte Juni bei mir zu Hause. Dann bin ich an elf Tagen von Nordrhein-Westphalen zum WWF nach Berlin gelaufen. In Tierkostümen. Auf meinem Weg viele tolle Erlebnisse, aber auch Hitze, Unwetter, Autoverkehr, enorme Entfernungen und ermüdende Verletzungen.

Warum macht man einen solchen Spendenlauf?

Tiger, Eisbär, Panda: Elf verschiedene Kostüme habe ich auf meinem Lauf nach Berlin getragen, jeden Tag ein anderes. Jedes Mal eine bedrohte Art. Natürlich ist das eine Herausforderung. Die Sicht ist eingeschränkt, die Hitzeentwicklung groß. Vor allem an den ersten drei Tagen meines Laufs mit durchschnittlich über 35 Grad. Aber ich wollte aufmerksam machen auf die bedrohten Arten und für sie Spenden sammeln. Das war das Ziel meines Laufs.

à Button: Link zur Aktion mit Spendenmöglichkeit

Hitze, Unwetter, Applaus: Die ersten Etappen

Ich habe nie gedacht, dass ich es nicht schaffen würde. Ich bin Triathlet und Laufen ist meine beste Disziplin, meine Leidenschaft. Gewöhnungsbedürftig war allerdings das Gefühl, in den Kostümen beim Laufen regelmäßig von Passanten angeguckt zu werden. Ich habe aber tatsächlich sogar viel Applaus bekommen und mich im Laufe der Etappen daran gewöhnt.

Insgesamt war das Laufgefühl in den Kostümen zum Glück gar nicht schlecht. Sie haben gut gepasst und ich hatte ausreichend Bewegungsfreiheit. Am heißesten war das Eisbärkostüm und im Panda-Kostüm bin ich ordentlich nass geworden. Denn nach den ersten drei unglaublich heißen Tagen folgte ein Unwetter am vierten Tag.

 

Es war ein ungewohntes Gefühl, weil das Kostüm nass und schwer geworden ist, dennoch aber kein Problem, die Etappe dann bis ins Ziel zu schaffen.

Laufen am Limit

Körperlich am meisten gefordert war ich an Tag sechs, als es von Hannover nach Braunschweig ging. Die letzten zehn Kilometer waren extrem anspruchsvoll, weil ich mich dort körperlich nicht ganz so gut gefühlt habe. Dort habe ich die Anstrengungen der vorigen Tage deutlich gespürt. Hinzu kam, dass ich mich sechs Kilometer vor Braunschweig einmal relativ stark verlaufen habe.

Mit dem WWF-Newsletter nichts mehr verpassen!

Da war ich auch mental sehr gefordert. Im Hotel in Braunschweig schließlich, konnte ich beim Essen nahezu nicht mehr richtig aufrecht sitzen im Restaurant und habe mich fast schon hingelegt. Dafür habe ich mich bei anderen Gästen entschuldigt und die Hintergründe erklärt. Eine kleine Gruppe am Nebentisch war so begeistert von meiner Aktion, dass sie 500 Euro gespendet hat. Das hat mich wirklich total beeindruckt.

Noch drei Tage bis Berlin: Viel Verkehr und zwei Verletzungen

Im Zebra-Kostüm war ich an Tag acht nach Magdeburg unterwegs. Manch Autofahrer wird sich gewundert haben, als er an mir vorbeigerast ist: Die Etappe war aufgrund der schwierigen Verkehrslage nicht ungefährlich. Ich musste viele Kilometer auf Landstraßen laufen, direkt neben den vorbeifahrenden Autos.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Instagram
YouTube

 

Die Königsetappe folgte an Tag neun von Magdeburg bis nach Brandenburg an der Havel mit insgesamt 87 Kilometern. Körperlich und mental sehr anspruchsvoll, aber ich war gut in Form und konnte sogar, gemessen an allen Etappen, den schnellsten Laufschnitt laufen. Diese Etappe war sicher jene, die ich am meisten in Erinnerung behalten werde.

Auf Etappe zehn nach Potsdam habe ich mir einen Muskelfaserriss und eine Entzündung der echten Achillessehne geholt, was mich die komplette Etappe elf nach Berlin zum WWF begleitet hat. Auch das war körperlich noch einmal sehr anspruchsvoll. Aber für mein Ziel habe ich das gerne auf mich genommen.

Es hat sich gelohnt!

Am Ziel: Jan fit, Panda müde © privat

Ich hoffe, ich konnte Euch mit meinem kleinen Lauftagebuch rückblickend ein wenig mitnehmen auf mein Abenteuer Spendenlauf. Beendet habe ich meinen Lauf mit dem guten Gefühl, tatsächlich einen kleinen Beitrag geleistet zu haben, die Situation bedrohter Tiere zu verbessern. Die Aktion hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass sie nicht einzigartig bleiben darf, sondern dass es regelmäßiger Hilfe von möglichst vielen Menschen bedarf, um nachhaltig die Lebenssituation vieler Tiere zu verbessern. Ich bin mir sicher, dass das dann auch nachhaltige Effekte für die Umwelt hat.

Auf der Plattform „Action Panda“ könnt auch Ihr Spendenaktionen starten!

Ich habe tolle Erfahrungen auf den einzelnen Etappen meines Spendenlaufs gesammelt und mich sehr gut damit gefühlt, an meine Leistungsgrenze zu gehen, ohne dabei Platzierungen oder Pokale im Auge zu haben, sondern um Hilfe zu leisten für Tiere. Gesellschaftlich gesehen sind solche Ziele sicherlich auch als wichtiger als  persönliche Erfolg eines Einzelsportlers. Ich bedanke mich von ganzem Herzen für die super Unterstützung des WWF und von allen Menschen, die mich begleitet und gespendet haben!

Der Beitrag 580 Kilometer in Tierkostümen: Laufen für den Artenschutz erschien zuerst auf WWF Blog.

Schlangen: 15 Fakten über Kreuzotter, Kobra & Co.

Giftschlangen, fliegende Schlangen, eine Schlangen-Insel und Schlangen in Deutschland: Die Reptilien sind lange nicht so gefährlich wie ihr Ruf und äußerst faszinierend. Warum ist zum Beispiel die Schlangenzunge gespalten? Erstaunliches und Wichtiges aus der Welt der Schuppenkriechtiere.

Die giftigste Schlange der Welt

Als giftigste Schlange der Erde gilt der Inlandtaipan (Oxyuranus microlepidotus) aus Australien. Mit dem Gift eines Bisses könnte er theoretisch bis zu 250 Menschen töten. Der Inlandtaipan lebt jedoch in sehr trockenen, unbewohnten Regionen des australischen Outback und Bissunfälle sind mehr als selten.

Die längste Giftschlange der Welt ist die Königskobra. Die zweitlängste die Schwarze Mamba, benannt nach der dunklen Innenseite ihres Mauls. Auch diese beiden gehören zu den giftigsten Schlangen der Welt.

Die giftigste Schlange der Welt
Inlandtaipan in Australien © Ken Griffiths/iStock/Getty Images

Giftschlangen in Deutschland

In Deutschland sind zwei giftige Schlangen heimisch: Die Kreuzotter und die Aspisviper. Die Aspisviper kommt in Deutschland nur noch im Südschwarzwald vor und ist vom Aussterben bedroht. Die Kreuzotter lebt in Mooren und Heiden Norddeutschlands, in den östlichen Mittelgebirgen und vereinzelt in Süddeutschland. Sie ist ebenfalls selten geworden und stark gefährdet.

Von den Schlangen gebissen zu werden, ist unwahrscheinlich. Auch weil Schlangen flüchten, wenn sie Bodenvibrationen durch Schritte spüren. Das Gift beider Arten ist höchstens für Kinder und alte Menschen gefährlich. Bedrohlicher ist eine allergische Reaktion wie nach Wespenstichen.

Wie sieht eine Kreuzotter aus?
Giftschlange in Deutschland: Kreuzotter mit dunklem Zickzackmuster © Imago/blickwinkel/R.Sturm

Schlangen furzen – zur Verteidigung!

Viele Schlangen geben bei Gefahr Warnlaute von sich. Wie ihr typisches Zischen oder das Rasseln der Klapperschlange. Manche Schlangenarten knallen, indem sie Luft aus ihrer Kloake pressen, ihrem einen Körperausgang für Ausscheidungen und Geschlechtsorgane. Cloacal Popping –  Kloakenploppen nennen Wissenschaftler das Phänomen, das tatsächlich ähnlich klingt wie Fürze und etwa zwei Meter weit zu hören ist.

Fliegende Schlange

Bis zu 30 Meter können Schmuckbaumnattern durch die Luft gleiten, um von einem Baum zum nächsten zu gelangen. Sie leben in den Regenwäldern Südostasiens. Für ihren Gleitflug stoßen sie sich ab, spreizen Rippen und Körper flach auf und schlängeln sich in Wellenbewegungen durch die Luft.

Folge uns in Social Media

Facebook
Twitter
Instagram
YouTube

Warum die Schlangenzunge gespalten ist

Schlangen können sehr gut riechen: Mit ihrer Zunge, an deren Enden Riechknospen sitzen. Beim Züngeln ertasten und erschnüffeln die Kriechtiere ihre Umgebung. Die Schlangenzunge schnellt heraus, nimmt feinste Geruchsmoleküle auf und zieht sich zurück an den Gaumen. Hier sitzen Einbuchtungen mit Riechzellen, das sogenannte Jacobsonsche Organ, von welchem die Gerüche verarbeitet werden. Durch die beiden Spitzen ihrer gespaltenen Zunge können Schlangen bestimmen, aus welcher Richtung ein Geruch kam.

Warum züngeln Schlangen? Warum ist ihre Zunge gespalten?
Züngeln mit gespaltener Zunge © Imago/imageBROKER/Clément Carbillet

Eingebaute Wärmebildkamera

Einige Schlangen haben einen sechsten Sinn. Sie können ihre Umgebung als Wärmebild wahrnehmen und so zum Beispiel Beutetiere im Dunkeln orten. Besonders Vipern, Boas und Pythons verfügen über den Infrarotblick. Je nach Art nehmen zwei verschiedene Sinnesorgane die Wärmestrahlen wahr. Das Grubenorgan, nach welchem die Grubenotter benannt ist, sitzt in winzigen Vertiefungen auf beiden Seiten oberhalb der Nase. Boas und Pythons haben Labialgruben in einer Schuppenreihe entlang ihrer Lippen.

Die größte und die kleinste Schlange der Welt

Die kleinste bekannte Schlangenart ist eine Schlankblindschlange (Leptotyphlops carlae) von der Karibikinsel Barbados. Sie wird nur zehn Zentimeter lang und ist „dünn wie Spaghetti“, wie ihr Entdecker beschreibt.

Als größte und schwerste Schlangen der Welt gelten Anakondas mit bis zu 250 Kilogramm Gewicht und neun Metern Länge. Anakondas gehören zur Familie der Boas und leben in den Gewässern der Amazonasregenwälder. Aber auch die Netzpythons und Tigerpythons Südostasiens können sechs bis acht Meter lang werden. Einiges kleiner bleibt die Königsboa (Boa constrictor), auch Abgottschlange genannt.

Fette Beute ohne zu kauen

Was fressen Schlangen? Warum können sie ihr Maul so weit öffnen?
Kreuzotter frisst eine Maus © Imago/blickwinkel/R. Sturm

Schlangen sind Raubtiere und Fleischfresser. Je nach Art und Größe fressen sie Insekten, Kaulquappen, Frösche, Eier, Fische, Nagetiere, Vögel, andere Schlangen oder große Säugetiere wie Gazellen und Jaguare. Im Verhältnis zu ihrem Körper können Schlangen enorme Mengen fressen und Tiere verschlingen, die größer sind als sie selbst.

Das Schlangenmaul lässt sich so weit öffnen, weil die Schädelknochen durch dehnbare Bänder verbunden sind. Die extrem starke Magensäure der Schlangen löst selbst Knochen und Zähne der Beute auf. Nur Haare, Federn und Krallen werden wieder ausgeschieden.

Über ein Jahr ohne Nahrung

Nach einem großen Fang können Schlangen monatelang auskommen, ohne zu fressen. Riesenschlangen sogar über ein Jahr. Denn als Reptilien sind Schlangen Kaltblüter. Anders als Säugetiere müssen sie sich nicht unter hohem Energieaufwand wärmen. Sie passen sich der Außentemperatur an und sind immer nur so warm wie ihre Umgebung. Wechselwarm nennt man das auch.

Wie Schlangen hören

Schlangen haben keine Ohröffnungen. Trotzdem sitzt in ihrem Kopf ein Innenohr mit Hörschnecke. Schlangen nehmen zwar keine Schallwellen aus der Luft wahr, aber hören über Bodenschwingungen, die über ihren beweglichen Unterkiefer in das Innenohr übertragen werden.

Im Video beantworte ich noch mehr Fragen zu den faszinierenden Tieren. Auch was man nach einem Schlangenbiss tun sollte:

Ich habe eine neue Schlange entdeckt!

Und sie trägt heute meinen Namen: Oxyrhopus emberti. Sie gehört zu den sogenannten falschen Korallenschlangen, die die Färbung der giftigen Korallenschlange imitieren, um sich Fressfeinde vom Leib zu halten. Meine Entdeckung wechselt ihre Farbe, wenn sie größer wird (über einen Meter, da würde kein Tier mehr auf die Täuschung hereinfallen). Ich habe sie nicht in freier Wildbahn gefunden, sondern konserviert in einem Museum in Bolivien. Sie war vorher falsch bestimmt worden.

Welche Schlangenarten gibt es?

Weltweit gibt es etwa 3000 Schlangenarten — davon rund 600 giftige – und es werden ständig neue entdeckt.

Grob unterscheidet man Schlangen in Nattern, Boiden, Vipern und Elapiden. Zusätzlich gibt es noch einige kleinere Schlangenfamilien. Vipern und Elapiden sind Giftschlangen. Zu den Elapiden gehören zum Beispiel Seeschlangen, Kobras und Mambas.
Zu den ungiftigen Arten gehören die Riesenschlangen wie Anakondas oder Pythons. Alle Riesenschlangen und einige Nattern sind Würgeschlangen und töten ihre Beute durch Umschlingen.

Ringelnatter & Co.: Kaum noch Schlangen in Deutschland

In Deutschland sind Schlangen selten geworden. Vor allem durch ihren schwindenden Lebensraum. Abgesehen von der giftigen Kreuzotter und Aspisviper leben bei uns noch die ungiftigen Ringelnattern, Schlingnattern, Würfelnattern und die Äskulapnatter. Alle Schlangen in Deutschland stehen unter Naturschutz!

Übrigens: Blindschleichen sind keine Schlangen, auch wenn sie so ähnlich aussehen. Blindschleichen sind Echsen.

Schlangen in Deutschland: Ringelnatter, Kreuzotter & Co. Welche Schlangen in Deutschland sind giftig?
Ringelnatter mit gefangenem Teichmolch © Imago/Kessler-Sportfotografie

Schlangenhaltung verschärft ihre Bedrohung

Vorsicht vor exotischen Schlangen im Terrarium. Abgesehen davon, dass das vor allem für größere Exemplare meist kein geeigneter Lebensraum ist, tragt Ihr mit dem Kauf einer exotischen Schlange womöglich zur Gefährdung der Art bei: Der oft ziemlich grausame Fang wilder Schlangen als Heimtiere gehört zu ihren größten Bedrohungen.

Viele Schlangenarten sind international geschützt. Wer Schlangen erwirbt und halten will, muss das je nach Art melden und dabei die Artenschutzgesetze beachten!

Abgesehen vom Handel als Haustiere gefährdet Schlangen weltweit die Bejagung (aus Angst oder für ihre Haut) und vor allem der Verlust von Lebensraum und Beutetieren. Weltweit — auch bei uns in Deutschland — setzt sich der WWF für den Erhalt wichtiger Ökosysteme ein.

Im Amazonasbecken schützen wir zum Beispiel den größten Regenwald der Erde

Die Insel der Schlangen

Noch etwas Interessantes zum Schluss: Die Pazifik-Insel Guam gilt als Ort mit der größten Schlangendichte auf der Welt. Es gibt deshalb hier inzwischen fast keine Vögel mehr. Und da Vögel Pflanzensamen verteilen, ist nun auch die Vegetation in Gefahr.

Während des zweiten Weltkrieges schleppten Militärflugzeuge die Braune Nachtbaumnatter aus Neuguinea nach Guam ein. Diese hat hier keine natürlichen Feinde und verbreitet sich seitdem explosionsartig. Da sieht man, was invasive Arten anrichten können.

Der Beitrag Schlangen: 15 Fakten über Kreuzotter, Kobra & Co. erschien zuerst auf WWF Blog.

Haie und ihr Imagewandel — Die coolen Fische!

„Haie haben keine Lobby!“ So hieß es noch vor 25 Jahren, als sich die ersten Haischutz-Organisationen Mitte der 1990er Jahre in Europa bildeten. Damals war das wirklich so und ich war eine von den wenigen, die sich für die geheimnisvollen Meeresbewohner interessierte und sich ihretwegen für ein Studium der Meeresbiologie entschied.

Über den wichtigen Imagewandel der gefürchteten Raubfische

Es waren häufig Meeresbiolog:innen, die an Haien forschten, aber auch andere Meeresnutzer:innen, die ihnen auf und im Wasser begegneten, die Vereine und Gruppen zu bilden begannen. Wir alle wollten dem starken Anstieg der Hai-Fischereien rund um den Globus nicht mehr untätig zusehen. Und so schlossen wir uns zusammen, um das Problem in die Öffentlichkeit zu bringen. Aber was man nicht liebt, das schützt man nicht. Und Haie hatten einen schlechten Ruf.

Hai-Fischerei: Unbemerkt und unreguliert

Die Überfischung von Fischbeständen erlangte bereits Anfang der 1990er Jahre viel unrühmliche Aufmerksamkeit. Trotz aller Anzeichen wurde häufig zu spät reagiert und ganze Küstengemeinden verloren ihre Lebensgrundlage. Wie zum Beispiel beim Zusammenbruch der Kabeljau-Fischerei auf den Great Banks, ein Bestand der sich bis heute nicht erholt hat.

Die spätestens seit den 1980er Jahren ebenfalls zunehmenden Fischereien auf Knorpelfische – das sind Haie und ihre engen Verwandten, die Rochen sowie Seekatzen – wuchsen dagegen unbemerkt und unreguliert immer weiter – vor allem als „uninteressanter“ Beifang.

Haie enden als Beifang und in der Suppe. Sie sind gefährdet.
Dornhai-Beifang in norwegischer Krabbenfischerei © Rudolf Svenson / WWF

Nicht, dass es zuvor keine Fischereien auf Haie und Rochen gab. Auch historisch wurden schon ihre Bestände für ihr Fleisch, Knorpel, Häute und Öl ausgebeutet. Ganz besonders bei uns im Nordatlantik, wo der Dornhai bereits in den 1950er Jahren in großen Mengen angelandet wurde. Aber der Umfang war in vielen anderen Regionen der Welt zuvor noch relativ gering, diente oft der lokalen Versorgung und erreichte erst mit der Globalisierung einen ausufernden weltweiten Handel.

Verhängnisvolle Flossen

Vor allem die Flossen dieser urtümlichen Fische wurden immer begehrter, denn die Haiflossensuppe fand in Asien reißenden Absatz. Das ursprünglich nur zu seltenen Festtagen am chinesischen Kaiserhof servierte Gericht, fand immer mehr Gefallen in einer zunehmend breiteren und wohlständigen Mittelschicht, die damit ihren Status zum Ausdruck brachte. Haiflossensuppe zum Hochzeitbankett – wer sich das leisten konnte, der hatte es geschafft! Ähnlich wie bei uns Beluga-Kaviar das Nonplusultra der Reichen ist.
Dieser Nachfrage nachzukommen, machte Haie und auch haiartige Rochenarten wie die Geigenrochen noch mehr zur begehrten und lukrativen „Ressource“.

Haie: Ein Imagewandel war dringend nötig, um die gefährdeten Fische besser schützen zu können
Auch die eleganten Geigenrochen landen in der Haiflossensuppe © Doug Perrine / WWF-HK

„Nur ein toter Hai ist ein guter Hai“

Einen besonders schwerwiegenden Anteil am schlechten Image der Haie hatte der Hollywood-Blockbuster „Der Weiße Hai“. Steven Spielbergs filmische Umsetzung des Horror-Bestsellers von Peter Benchley richtete enormen Schaden an den Populationen des namensgebenden Weißen Hais an. Sportangler schwärmten aus und erlegten so viele Weiße Haie wie sie konnten. Sowie alle anderen großen Haie, die an ihre Haken gingen. Ein wahrer Killersport war geboren. Der Autor selbst bereute später, dass sein Buch einen solchen Effekt hatte. Er fing an, sich mit der Biologie und dem Verhalten der Haie zu beschäftigen, tauchte mit ihnen und wurde selbst noch ein aktiver Haischützer und Befürworter.

Wissen schafft Wandel

Heutige Umfragen über Haie und ihren Ruf zeigen, dass sich ihr Image deutlich gewandelt hat. Unzählige Naturdokumentationen sind seit den 1990er Jahren entstanden, die in atemberaubenden Bildern die Vielfalt und Faszination dieser zuvor ungeliebten Fische zeigen (BBC’s Blue Planet, Irlands wilder Atlantik, Phantome der Tiefsee, Haie Eiskalt).
Viele werden zu wahren Fans von Haien und Rochen, wenn sie erfahren, wie besonders ihre Biologie ist und in welcher Formenfülle sie in unseren Meeren vertreten sind.

Die zuvor nur in wenigen Ländern und im geringen Umfang betriebene biologische Hai- und Rochenforschung hat ihr Schattendasein mittlerweile vollständig verlassen und ist heute sehr vielfältig. Sie wird weltweit betrieben und liefert immer neue und zuvor undenkbare Erkenntnisse (das Alter der Grönlandhaie, leuchtende Haie, White Shark Café und vieles mehr).

Vor allem der Erkenntnisgewinn zu ihren immens wichtigen Rollen im ökologischen Gefüge und den Nahrungsnetzen zeigt immer deutlicher, dass wir ohne sie keine gesunden Meere erhalten können.

Verbündete der Verfemten

Unlängst ist bekannt, dass Haie lebend bei Weitem mehr wert sind als tot. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Haie und Rochen für den Ökotourismus Goldgruben sind und eine echte Alternative zum Fischfang für viele Küstengemeinden.

Für Taucher:innen spielen Haie und Rochen oft die Hauptrollen in ihren Tauchabenteuern in den entlegensten Ecken der Welt. Zumindest dort, wo sie noch zu sehen sind. (Siehe unser Tauchguide für verantwortungsvolle Touren mit Haien und Rochen).
So hat sich ein großes Heer an Verbündeten und Fürsprechern gebildet, die sich mit viel Herzblut für sie einsetzen, sich über Citizen-Science-Projekte an Forschung beteiligen und über Social-Media-Kanäle ihre Begegnungen mit ihnen der Welt mitteilen.

Auf Facebook und YouTube sind daher nicht mehr nur Filme und Bilder zu sehen, wie gestrandete Wale und Delfine gerettet werden, nein, auch für Haie und Rochen strömen Menschen herbei, um sie wieder in ihr Element zu bringen und sie vor dem Tod zu retten. Wer hätte das gedacht!

Kommt der Imagewandel der Haie zu spät?

Haie und ihr Imagewandel: Vom gefährlichen Raubfisch zum faszinierenden Wesen
Wunderschön: Schwarzspitzen-Riffhai am Korallenriff

Trotz des Wandels im Ansehen der Haie, läuft uns die Zeit davon. Noch immer werden sie zu oft im Fischereimanagement nicht genügend einbezogen und erst geschützt, wenn sie bereits stark bedroht sind. Und selbst das nicht immer. Dass sie besonders in Entwicklungsländern eine wichtige Rolle in der Ernährung der Küstenbevölkerung spielen, ist unbestritten. Aber vor allem die industrielle Fischerei plündert die Meere auch in diesen Regionen weit über das Maß der Nachhaltigkeit hinaus.

Es ist wohl an der Zeit, dass Haie und Rochen nicht mehr nur als Fischereiressource betrachtet werden können. Sie müssen auch einen Platz als Wildtiere in unseren Meeren haben dürfen! Denn letztlich sind sie auch die faszinierenden, geheimnisvollen und schönen Raubtiere, die wir benötigen, um uns daran zu erinnern, dass nicht alles zahm und gebändigt, entwickelt und gemanagt sein muss.

Haie sind von Horrorgestalten zu Botschaftern der Meere geworden. Und das Einzige, was wir von ihnen befürchten müssen, ist, dass sie aussterben. Dies müssen wir mit aller Macht versuchen, zu verhindern!

Der Beitrag Haie und ihr Imagewandel — Die coolen Fische! erschien zuerst auf WWF Blog.