Heidelbeeren, Himbeeren & Co: Diese Beeren findet man im Wald

Wer Beeren liebt, für den ist der Wald von Juni bis Oktober ein prächtig gedeckter Tisch. Wir verraten, welche fünf Beeren sich echt lohnen, wo man sie findet und wie sie am besten schmecken. Außerdem gibt’s zu jeder Beere einen Fun Fact, mit dem ihr eure Begleitung beim Waldspaziergang schwer beeindrucken könnt.

Disclaimer: Wir übernehmen keine Verantwortung für falsch bestimmte Beeren und ihre Folgen. Bittet sammelt nur die Beeren, die ihr absolut sicher bestimmen könnt!


Die Brombeere

Brombeeren sind eigentlich gar keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte, aber ihrem wunderbar kräftigen Geschmack tut das natürlich keinen Abbruch. Sie wachsen an stacheligen Sträuchern, die bis zu drei Meter hoch werden können (wer einmal in einen Brombeerstrauch gefallen ist, wird sich für immer daran erinnern, dass die Brombeere zu den Rosengewächsen gehört). Die blauschwarzen Früchte entwickeln sich ab August aus den weißen Blüten.

Brombeere
Brombeeren in freier Wildbahn © iStock / getty images

Wo finden?

Brombeersträuche wachsen gerne an Waldrändern, auf Lichtungen und in Gärten.

Wie essen?

Ob roh zum Snacken, ins Müsli, auf den Kuchen oder gekocht als Marmelade oder Kompott — mit Brombeeren kann man eigentlich nichts falsch machen.

Fun Fact zur Brombeere

In England erzählt man sich, dass Brombeeren nicht nach dem 11. Oktober, dem Tag des Erzengels Michael, gepflückt werden sollten. An diesem Tag soll nämlich Satan, der Tollpatsch, in einen Brombeerstrauch gefallen sein und diesen daraufhin verflucht haben. Es stimmt zwar, dass Brombeeren bei nassem und kaltem Wetter leicht schimmeln – aber ob da Satan seine Finger im Spiel hatte? Who knows..


Die Himbeere

Wie die Brombeeren gehören auch die Himbeeren zu den Sammelfrüchten. Himbeeren sind aber im Gegensatz zu Brombeeren innen hohl und können leicht vom Blütenboden abgezogen werden. Der Himbeerstrauch kann bis zwei Meter hoch und sehr ausladend wachsen. In Theodor Fontanes „Im Garten“ finden sich die Hände der Liebenden im Himbeerstrauch, der sie trennt – keine sehr romantische Vorstellung, wenn man weiß, wie stachelig so eine wilde Himbeere sein kann…

Himbeeren
Himbeere: Da juckt es in den Fingern © iStock / getty images

Wo finden?

Das „Him“ der Himbeere kommt vom altdeutschen Wort „Hinde“, was Hirschkuh bedeutet. Also ganz klar: Himbeeren wachsen dort, wo Hirschkühe sind. Da das den meisten nicht sehr viel helfen wird: An Wegesrändern und in lichten Waldstücken, am liebsten im Halbschatten und gerne auf nitrathaltigem Boden (wie die Hirschkuh?).

Wie essen?

Himbeeren sind angenehm süß und eignen sich daher besonders gut zur Zubereitung gesunder Nachtische (oder so halbgesunder Nachtische wie etwa Vanilleeis mit heißen Himbeeren). Am besten schmecken die Beeren natürlich ganz frisch von der Hand in den Mund.

Fun Fact zur Himbeere

Russland, Polen und Serbien sind weltweit die Hauptproduzenten von Himbeeren. Als Exportschlager werden Himbeeren auch das „rote Gold“ genannt. Es gibt übrigens auch goldene Himbeeren, und zwar nicht nur als Anti-Oscar, sondern auch als echte Frucht, zum Beispiel die Himbeersorte „Golden Queen“.


Die Heidelbeere / Blaubeere

Was meine kleine Nichte und mich vereint, ist die Liebe zu Heidelbeeren, auch als Blaubeeren bekannt. Werden wir bei einem Strauch geparkt, verschwinden alle Zahnschmerzen und Zukunftsängste im Nu. Unsere absolute Lieblingsbeere wächst an einem niedrigen, verzweigten Strauch mit kleinen Blättern. Die dunkelblauen Beeren wachsen von Juni bis September. Vorsicht: Blaubeeren kann man mit den (womöglich giftigen) Rauschbeeren verwechseln. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist das Fruchtfleisch, das bei Blaubeeren blau und bei Rauschbeeren weißlich ist.

Die Königin der Beeren - die Heidelbeere
Die Königin der Beeren — die Heidelbeere © iStock / getty images

Wo finden?

Heidelbeeren wachsen in Wäldern mit saurem, torfigem Boden, oft in unmittelbarer Nähe zu Nadelhölzern.

Wie essen?

Am besten einfach so und so viel man kann (kleiner Scherz, zu viele Blaubeeren können abführend wirken). Blaubeermuffins sind auch super. Oder Blaubeersoße zu Pfannkuchen. Oder Blaubeerquark. Oder, oder, oder…

Fun Fact zur Blaubeere

Müde Kinder im Wald bei Laune halten, so nämlich: Warum dürfen die Nordpolfahrer keine blauen Brillen tragen? Weil sie sonst die Eisbären für Blaubeeren halten könnten. Außerdem noch wichtig: Heidelbeer-Löwenzahn-Smoothies sollen ganz genau wie Erbrochenes schmecken. Wer das prüfen will, sehr gerne. Bitte Bescheid sagen!


Die Preiselbeere

Eine nahe Verwandte der Heidelbeere ist die Preiselbeere. Sie wächst an einem immergrünen, kleinen Strauch mit kriechendem Stängel. Zunächst sind die Beeren weiß, später leuchtend rot.

Preiselbeere
Preiselbeere: Herb, aber lecker © iStock / getty images

Wo finden?

Der Preiselbeerstrauch wächst gerne an halbschattigen Plätzen in kühlen und kargen Gegenden, in trockenen Nadel- oder Mischwäldern oder in Hochmooren. Oft findet man Preiselbeeren auch in der Nähe von Heidelbeeren (Familientreffen, sozusagen).

Wie essen?

Die Preiselbeere ist als Superfood momentan in aller Munde (haha!) – wer nicht auf Trends steht, kann trotzdem viel mit ihr machen. Als Marmelade schmeckt sie hervorragend zu Deftigem, frisch kann man sie wunderbar ins Müsli oder in den Joghurt werfen. Sie schmeckt säuerlich-herb, enthält dafür unheimlich viel Vitamin C und soll gegen Harnwegserkrankungen helfen.

Fun Fact zur Preiselbeere

Nicht lustig, aber wissenswert, weil immer wieder verwirrend: Preiselbeeren und Cranberries sind nicht das Gleiche, sondern zwei verschiedene Fruchtarten. Auch nicht lustig aber echt schräg ist dieses Marketing-Video von Red Bull, bei dem ein Wakeskater über Millionen von Cranberries surft. Angeblich ganz ohne Lebensmittelverschwendung…


Die Holunderbeere

Wenn man nicht alle Holunderblüten für den weltbesten Holundersirup abgesammelt hat (und das hätte man keinesfalls tun sollen, denn einen ganzen Busch abernten ist nicht nachhaltig), dann beginnt demnächst die Zeit für die Holunderbeerenernte. Der Holunder ist ein hoher Strauch mit gefiederten Laubblättern. Wohl jeder kennt die Blütendolden, die von Mai bis Juni ihren wunderbar aromatischen Duft verbreiten. Die Beeren des schwarzen Holunders wachsen ab August an den Dolden und sind reif, wenn sie eine kräftige, dunkle Farbe erreicht haben.

Holunderbeere
Holunderbeere: Roh giftig, gekocht ein Allheilmittel, quasi © iStock / getty images

Wo finden?

Holundersträuche findet man in Auwäldern, an Waldrändern und in Gebüschen auf stickstoffhaltigem Humusboden, aber auch in Gärten oder Stadtparks in sonniger oder halbschattiger Lage.

Wie essen?

Wichtig: Holunder nicht roh essen, da die Samen der reifen Beeren Giftstoffe enthalten, die nur durch Erhitzen zerfallen. Auch wichtig: Gleich verarbeiten, sonst schimmelt’s. Am besten zu Marmelade oder Saft einkochen. Dazu braucht es relativ viel Zucker.

Fun Fact zur Holunderbeere

Dass Holunderbeeren bei Infekten wahre Wunder wirken, ist schon lange bekannt. Hieronymus Bock, wichtiger Heilkundler des Mittelalters, war anscheinend großer Holunder-Fan. Zum Auswendiglernen und Nerd-Punkte sammeln: «Holder inn leib genüzt / ist einer krefftigen außtreibenden Natur… / treibt auß die Wassersucht mit gewalt /… Etliche machen ein guten Essig aus Holder blüet.» (hier aufgeschnappt)


Was, wenn ich keine Beeren mag?

Schön, dass du trotzdem bis hierher gelesen hast. Einfach raus gehen, den Wald genießen und mit etwas Glück schon die ersten Pilze sammeln!

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Surfen und Umwelt: Hang Loose, aber grün

Wer surft liebt das Meer, liebt den Strand. Vor der Kraft des Wassers haben wir Respekt, jeder von hat auch schon kräftige Schlücke Salzwasser genommen. Unfreiwillig, aber lehrreich. Weitgereiste Surfer:innen sollen alle Weltmeere am Geschmack erkennen können. Kleiner Scherz. Aber ich finde: Wir verbringen so viel Zeit am und im Wasser, da sollt doch gerade uns eine intakte Umwelt besonders am Herzen liegen.

Viele Surfer:innen kümmern sich um die Umwelt

Wir Surfer:innen sind von einer intakten Umwelt und besonders von einem intakten Lebensraum Ozean abhängig! Niemand will in Abwasser oder Plastikmüll baden oder surfen. Viele Surfende sammeln schon Müll am Strand, kämpfen für den Schutz der Meere, viele sind Veganer. Das ist gut. Gleichzeitig haben wir ein Problem. Das beste Beispiel bin ich selbst.

Surfen und Umwelt: Surfer treibt in Meer von Algen
Surfer treibt in Meer von Algen CC0 Tommy Lisbin https://unsplash.com/photos/HERTferXoIo

Und was mit Surfen und dem Reisen?

Ich wohne in Berlin. Was auf seine Berliner Art sehr geil ist, aber echt weit weg vom Meer liegt. Ok, zur Ostsee sind es nur ein paar Stunden und es gibt sogar Züge zur Küste. Wirklich brauchbare Wellen gibt es aber erst an der französischen Atlantikküste (außer an ein paar legendären Tagen in Dänemark). Berlin — Biarritz, das sind 1500 Kilometer ein Weg. Mit dem Zug echt schwer zu erreichen. Von den wirklichen Surfparadiesen in Asien oder Amerika will ich gar nicht anfangen. Natürlich kenne ich die Zahlen, ein Flug zu den Traumstränden nach Kalifornien macht sechs Tonnen Co2. Da wird mir ganz schlecht. Kognitive Dissonanz, sagen da kluge Leute dazu.

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Natürlich fliegen nicht nur Surfer:innen. Aber vielleicht liegt uns die Umwelt wirklich mehr am Herzen. Unsere Umwelterfahrungen sind eben direkter als die beim Golfen. Ich engagiere mich daher seit Jahren bei der Surfraider Foundation. Diese NGO wurde 1984 in Malibu gegründet, als sich das Wasser an diesem fast heiligen Ort des Surfens zunehmend zur Dreckbrühe verwandelte. Die Arbeit hatte Erfolg, die Wasserqualität wurde wieder besser.

In Deutschland sind wir seit 2011 aktiv und versuchen unseren Sport mit Umweltschutz zu verbinden. Wir engagieren uns hauptsächlich gegen die Vermüllung der Meere und den Schutz lokaler Surfspots auf allen Ebenen. Wir haben vielleicht mit den inzwischen so populären Beach Clean Ups angefangen. Klar, an den Ursachen des Plastikmülls ändert das Nichts. Aber es setzt ein Zeichen. Und manchmal hilft es einem selbst, wenn man den Dreck einfach nicht, mehr sehen kann. Egal wo. Wir haben in Berlin auch schon Parks aufgeräumt. Kronkorken und Kippen gehören genauso wenig in den Park wie an den Strand, wa, liebe Berliner:innen?

Surfen und Umwelt: Gruppenfoto Strand Clean Up
Wer surfen kann, kann auch aufräumen © Surfrider Foundation Germany

Was wir aber vor allem wollen, ist Surfer:innen und eigentlich allen Wassersportler:innen Verantwortung für das eigene Handeln in der Natur mitzugeben.

Hier sind einige Punkte zu Surfen und Umwelt, die wir euch gerne mit an den Strand geben würde:

  • Lasst keinen Müll zurück! Am besten sammelst Du sogar Müll auf. Auf dem Weg aus dem Wasser findet man leider immer etwas. Wir sagen: Take 3 for the Sea!
  • Beachte die lokalen Strandregeln, gerade in Bezug Naturschutzgebiete. Achte auf Seevögelbrutzeiten beim Kiten oder den Küstenschutz und laufe eben nicht nicht durch die Dünen und das Strandgras.
  • Organisiert eure Logistik so nachhaltig wie möglich. Zum Beispiel mit Fahrgemeinschaften. Es muss nicht jeder mit seinem eigenen Van ankommen.
  • Sag Nein zu Plastik! Mehrwegverpackungen für eure Snacks und Kaffee/Tee nach dem Surf. Ehrensache, oder?
  • Für viel Surf-Zeug gibt es grüne Alternativen. Vom Brett zum Surf Wachs, vom Wetsuit bis zur Sonnencreme. Macht Euch schlau und nehmt das Bessere.
  • Achtet aufeinander und respektiert die Regeln.
  • Engagiert euch! Eine Möglichkeit sind in der Regel (Beach) Clean Ups. Hier kannst Du selbst Clean Ups organisieren oder daran teilnehmen.
  • Der Weltverband World Surf League hat verkündet, den Kohlenstoffdioxid-Verbrauch aller Flüge mit Spenden für Umweltschutzprogramme auszugleichen. Besser wäre nicht zu fliegen, aber wenn es sein muss, kannst Du das ja vielleicht auch machen. Zum Beispiel hier.

Wir lieben das Meer. Es verdient unseren allergrößten Respekt. Daher meine dringende Bitte an alle: Genießt das Meer — und gebt mehr zurück, als Euch das Meer gibt.

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Insektenhotel: Denken, bauen, freuen

Den Balkon bienenfreundlicher machen war Level 1. Gut geklappt. Brummt auch schon ordentlich bei mir in diesem Jahr. Bitte schön, ihr lieben Sechsbeiner, ist ja auch ein geben und nehmen.

Jetzt haben ich mir noch ein neues Niveau des Ökotums auf dem Balkon vorgenommen. Ihr habt es mitbekommen: In den vergangenen 20 bis 30 Jahren ist die Anzahl der Insekten um fast 80 Prozent eingebrochen. Insekten brauchen auch Unterschlüpfe, Behausungen, Höhlen, Nisthilfe, Winterquartiere, was auch immer. Das Name Insektenhotel hat sich dafür eingebürgert. Finde ich eigentlich nicht so passend, aber eigentlich auch ganz nett. Hört sich ja irgendwie nach Urlaub an für unsere Insektenfreunde.

Gut gemeint ist nicht gut gemacht

Diese Kästen habt ihr bestimmt schon mal gesehen. Hängen oder stehen ja ab und zu mal rum. Es gibt sie von riesig bis eher klein. Gibt es auch fertig zu kaufen im Baumarkt. Aber genau von denen rät mir Albert Wotke ab, der WWF-Experte, der sich bei so vielen Themen so gut auskennt. Die fertig gebauten schaden sogar den Insekten oft. Weil sie aus Material sind, das die Insekten nicht mögen. Weil sie feucht sind und mehr Pilze als Insekten anziehen. Oder so schlampig gebaut, dass bei Anflug oder Abflug die empfindlichen Flügel beschädigt werden. Oder die Brut beschädigt wird. Und das wollen wir ja nun wirklich nicht. Merke: Insektenhotels sind immer gut gemeint — aber leider meist nicht gut gemacht. Also erst denken, dann machen.

Insektenhotel Biene
Die Biene scheint sich wohlzufühlen © Ola Jennersten / WWF-Sweden

Was ihr beim Insektenhotel beachten solltet:

Damit die Bienen & Co überhaupt einchecken und dann gerne bleiben (und ihr euch selbst nicht unnötig frustriert) daran denken:

  • Erstmal schlau gemacht, bevor ihr Material organisiert, bohrt, sägt und hämmert. Ideen und Bauanleitungen und gute Tipps für Insektenhotels von null bis fünf Sternen gibt es zuhauf im Netz.  
  • Es muss erstmal den Insekten gefallen – und erst in zweiter Linie Euch oder den Nachbarn. Form follows function.
  • Insektenhotels brauchen Sonne und müssen vor Regen und Wind geschützt sein. Habt ihr ein solchen Standort?
  • Erwartungsmanagement: Ja, Insektenhotels können prinzipiell sinnvoll sein. Wildbienen ziehen gerne in ein gutes Insektenhotel. Aber einige Insektenarten haben sehr besondere Bedürfnisse und sind sehr wählerisch. Solchen schwierigen Gästen kann man mit seinem Insektenhotel oft gar nicht gerecht werden.
  • Das beste Hotel nützt wenig, wenn nicht es in der Nähe nichts zu Essen gibt. Insekten brauchen auch ein entsprechendes Nahrungsangebot. Also auf Balkon und im Garten das richtige Pflanzen. Wir sprachen schon davon.

Ich habe versucht, alle guten Tipps beim Bau meines Insektenhotels zu beachten. Bin ziemlich gescheitert. Seht selbst:

Heim schlägt Hotel

Es ist vielen Menschen, Gärtnern, Balkonbewohnern artfremd, aber es ist oft genau das Richtige nichts zu tun. Insekten mögen es unaufgeräumt. Ein Laubhaufen hier, etwas Totholz da und ein paar stehengelassene Stängel von der Blumenpracht des letzten Jahres als Winterquartier geben Insekten ein zuhause. Heimeliger als jedes Hotel. Insektenschutz kann so simpel sein.

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Warum Insektenhotels trotzdem immer nützlich sind

Insektenhotels haben immer einen Nutzen: Man lernt beim Bauen viel über Insekten (und sich selbst). Und wenn das Hotel einigermaßen gut gemacht ist, kann man das man Kommen und Gehen und das Brutgeschäft beobachten.

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Worin unterscheiden sich die Bananen im Supermarkt?

In meinem letzten Blogbeitrag hatte ich einen kleinen Einblick in unser Projekt mit EDEKA für eine “bessere konventionelle Banane” gegeben. Nun stellt sich jedoch die Frage: “Bio” oder doch lieber die EDEKA-Projekt-Bananen? Welche Bananen soll ich denn jetzt kaufen?

Ich werde versuchen, ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen und die Unterschiede der Bananen, die wir im Supermarkt finden, beleuchten.

Generell können wir grob zwischen “Konventionell” und “Bio” unterscheiden. Da Fairtrade-Bananen immer mehr Beachtung genießen, möchte ich auch auf sie eingehen.

Der Standard: Konventionelle Bananen

Konventionelle Bananen sind gewissermaßen die Standard-Bananen. Sie werden in großen Mengen in Monokulturen angebaut. Bei dieser Produktionsform kommt es vor allem darauf an, möglichst hohe Erträge bei möglichst geringen Kosten zu erzielen. Monokulturen sind besonders anfällig für Schädlinge. Außerdem entziehen sie dem Boden auf lange Sicht wichtige Nährstoffe. Daher muss hier mit chemischen Pflanzenschutzmitteln und synthetischem Dünger nachgeholfen werden. Das hat schwere Folgen für die Umwelt in den Anbauregionen.

Welche ist ist beste Banane: Konventionell, Bio oder unsere EDEKA-Projekt-Banane? © Vera Petrunina / iStock-Getty Images
Welche ist ist beste Banane: Konventionell, Bio oder unsere EDEKA-Projekt-Banane? © Vera Petrunina / iStock-Getty Images

Hinzu kommt ein hoher Wasserverbrauch sowie schwierige Arbeitsbedingungen für Arbeiter:innen. Gesetzliche Normen werden oft nicht eingehalten. Das „Rainforest Alliance-Siegel” zertifiziert die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen nach dem SAN (Sustainable Agriculture Network) Standard. Allerdings zählen Bananen, die das Rainforest Alliance Siegel mit dem grünen Frosch tragen, nach wie vor zu den konventionellen Bananen. 

Die Umweltverträglichen: Bio-Bananen

Das EU-Bio-Siegel gilt als eines der größten und ist wohl auch am meisten verbreitet. Da es eine ganze Reihe verschiedener Bio-Siegel mit verschiedenen Standards und Ansprüchen gibt, werde ich im Folgenden nur auf das EU-Bio-Siegel eingehen.  

Wie bei allen Bio-Siegeln, dürfen für EU-Bio weder chemische Pflanzenschutzmittel, noch mineralische Dünger zum Einsatz kommen. Das macht den Anbau von Bananen sehr viel umweltverträglicher, als die konventionelle Methode. Aber auch im Bio-Anbau wird meist auf Monokultur gesetzt. Somit bleibt der Schädlingsbefall bei EU-Bio-Bananen nicht aus.

Die Bio-Farmen befinden sich daher meist in höheren, trockeneren und kühleren Gebieten als konventionelle Farmen. Durch veränderte klimatische Bedingungen soll der Schädlingsbefall (beispielsweise durch den Schwarzen Sigatoka-Pilzes) verringert werden. Diese Flächen sind allerdings begrenzt. Eine Umstellung aller konventionellen Farmen auf Bio mit günstigeren klimatischen Bedingungen ist daher nicht möglich. Soziale Aspekte oder das Wassermanagement werden bei EU-Bio allerdings nicht berücksichtigt.

Die Sozialverträgliche: Fairtrade-Bananen

Wie der Name schon sagt, liegt hier der Schwerpunkt auf fairem Handel und fairen Arbeitsbedingungen. Dies soll zum Beispiel durch Preisprämien ermöglicht werden. Fairtrade berücksichtigt auch ökologische Aspekte, bleibt hier allerdings deutlich unter den Bio-Standards. 

Die WWF-EDEKA-Projekt-Banane

konventionellen Bananen nachhaltiger produzieren. © Denis Ünver / WWF
EDEKA und WWF: Wir wollen die konventionellen Bananen nachhaltiger produzieren. © Denis Ünver / WWF

Unser Projekt für eine bessere konventionelle Banane zielt auf eine nachhaltigere Produktion ab – in einem ganzheitlichen Ansatz. Das heißt, wir berücksichtigen sowohl ökologische, als auch soziale Aspekte. Dafür haben wir einen Maßnahmenkatalog mit 77 Praktiken zu sechs verschiedenen Themenfeldern entwickelt. Mit diesem integralen Ansatz zeigen wir, dass auch im konventionellen Anbau mehr Nachhaltigkeit möglich ist (und vor allem nötig!).

WWF und EDEKA: nachhaltigere, konventionelle Bananen

Das ist sehr wichtig, denn nach wie vor stammen in deutschen Supermärkten 85 Prozent aller verkauften Bananen aus konventioneller Produktion. Genau hier besteht also die Chance, viel zu bewirken. Daher haben sich der WWF und EDEKA ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die konventionelle Bananenproduktion zu transformieren. 

Mehr über das WWF-EDEKA-Bananen-Projekt

 

 

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Zehn Tipps zum Vogelretten

Die Nachricht vom schnellen Verschwinden von Vogelarten ist katastrophal. Unerwartet kam sie nicht. Wir wissen schon lange, dass es unseren heimischen Vögeln schlecht geht. Braunkelchen, Rebhuhn und so vielen mehr. Das Verschwinden ihrer Lebensräume, der Gifteinsatz in der industriellen Landwirtschaft, der Klimawandel und das verheerende Insektensterben.

Millionenfach Vögel retten

Wir beim WWF kämpfen seit vielen Jahren gegen all diese Faktoren. Doch es kann nur funktionieren, wenn wir alle mitmachen. Zum Beispiel Gartenbesitzer. Es gibt 17 Millionen Gärten in Deutschland, eine Million Schrebergärten, ungezählte Balkone. Wenn wir überall etwas machen – das wird schon einen Unterschied schaffen.

1) Vögel mögen es wild

Einige Gärtner mögen Englische Rasen, andere schottern sogar ihren sogenannten Garten. Diese Gärten des Grauens bieten so gut wie nichts für Vögel und Insekten. Für einen Garten voller Leben sollte man am besten einen Teil sich selbst überlassen und auch nicht mähen.

2) Heimische Büsche und Bäume sind besser

Was der Vogel nicht kennt, das frisst er nicht. Wie auch für Insekten ist es deutlich besser, Heimisches anzupflanzen. Regionale Früchte werden viel häufiger von Vögeln gefressen. Holunder ist zum Beispiel so eine Köstlichkeit für Vögel UND Insekten. Seine Blüten werden von vielen Insekten gesucht, die wiederum Vögel ernähren. Und dazu kommen noch die Holunderbeeren als Vogelnahrung.

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Heimische Obstbäume wie Birne sind natürlich toll. Bei der Ernte dann aber bitte nicht auch noch die letzte Frucht aus schwindelnder Höhe ernten, sondern den sogenannten Vogelzehnt hängen lassen. Sozusagen als Lohn für die Schädlingsbekämpfung durch die Vögel.

Vögel würden auch Schopflavendel, Disteln, Blauregen, Liguster, Wildrosen, Zierapfel, Weißdorn und Pfaffenhütchen, Vogelbeere oder Hagebutte empfehlen. Abgefallene Blätter übrigens gerne liegen lassen. Darunter suchen und finden Vögel Schutz — und viele Insekten.

3) Vogels Liebling: Der gute alte Efeu

Efeu an der Hauswand sieht gut aus und leistet einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz. Grüne Wände schlucken Lärm, binden Schadstoffe und Staub. In so einer grünen Wand aus Wildem Wein, Knöterich oder eben Efeu leben zahlreiche Pflanzen und Tiere — wie in einem vertikalen Garten. Und begrünte Fassaden verbessern durch die Wasserverdunstung auch nachweislich das Klima.

Dicht gewachsener Efeu zieht aber auch Vögel an. Er ist ein idealer Schutz und Nistplatz, zum Beispiel  für Amseln. Wenn er im Herbst blüht, kommen dazu auch Insekten. Auch seine im Frühling reifenden Beeren helfen während der anstrengenden Phase der Aufzucht. Also: Lasst ranken!

4) Vögel brauchen Nistplätze!

Vögel schätzen ein Zuhause. Viele Arten nehmen Nistkästen an, wobei jede Vogelart andere Größen und Formen bevorzugt. Es gibt sie in verschiedenen Größen und mit verschieden großen Einfluglöchern. Oder auch halb offen für Halbhöhlenbrüter. Man muss beobachten, welche Arten vor Ort heimisch sind und danach Nistkästen auswählen.

Nistkästen sollten in einer Höhe von circa 2,50 Metern hängen. Und nicht in der Nähe von Ästen oder anderen Klettermöglichkeiten für Katzen und andere Nesträuber. Obacht: Bitte keine der erhältlichen Plastikkästen, darin wird es im Sommer viel zu heiß!

Vögel retten: Stare am Nistkasten
Stare finden: Gute Idee, so ein Nistkasten © Ola Jennersten / WWF-Sweden

5) Totholz stehen lassen!

Alte Bäume bitte nicht fällen, sondern stehen lassen. Sie bieten ideale Plätze für Bruthöhlen. Spechte, Kleiber und Meisen werden es danken. Spechte schlagen Höhlen hinein, die anderen Vogelarten nutzen sie nach deren Auszug. Wenn man waldnah wohnt, siedelt sich vielleicht sogar ein Waldkauz an. Auch ein Stapel Altholz in einer Ecke des Gartens ist wertvoll. Zum Beispiel der Zaunkönig versteckt sich hier gerne.

6) Vögel füttern – aber richtig!

Soll man Vögel füttern? Aber ja. Wir sagen: Es spricht nichts gegen das Füttern, solange ihr es richtig macht. Hier haben wir aufgeschrieben, was wir dabei empfehlen.

7) Vögel haben Durst

Vögel brauchen auch zu trinken, gerade in Zeiten von Dürre und Hitze. Vogeltränken sollten aber das ganze Jahr über zur Verfügung stehen. Im Sommer das Wasser nach einigen Tagen wechseln, es sollte nicht zu keimig werden.

8) Die Sache mit den Katzen

Auch wenn es einige Katzenfreunde nicht gern hören: Freilaufende Katzen töten hierzulande jedes Jahr Millionen Vögel. Alle Wohltaten für Vögel müssen katzensicher sein. Um die Vogeltränke sollte ausreichend Platz sein, damit sich Katzen und andere Vogeljäger nicht heranpirschen können.

Vögel füttern oder nicht - das fragen sich viele im Herbst und Winter
Soll man diese Vögel füttern? CC0 Phil Botha https://unsplash.com/photos/UhlFlHMNpEQ

9) Gegen den millionenfachen Glastod

Glasfassade, Bushaltestelle, Terassentür: Vogelschlag an Glasscheiben kennt fast jeder. Dadurch kommen wohl über 100 Millionen Vögel in Deutschland um, schätzt der NABU. Je größer die Glasflächen, desto größer die Gefahr für die Piepmätze. Jedes Jahr sterben zwischen fünf bis zehn Prozent aller Vögel diesen Tod!

Es ist ein Leichtes, den Vogeltod zu vermeiden – durch alles mögliche, was Glasscheiben für Vögel sichtbar macht. Es gibt Schnüre, Netze, Aufkleber, manchmal hilft auch einfach ein Rolle oder eine Jalousie. Unter dem Namen Bird-Tape lassen sich halbtransparente Klebestreifen finden. Man muss nicht jede Scheibe bekleben. Am eigenen Haus weiß man ja, wo die Vögel Probleme haben. Dort bitte unbedingt entschärfen.

Übrigens: Die schwarzen Silhouetten von Greifvögel sind zwar oft zu sehen, nutzen aber so gut wie nichts. Die Vögel fliegen oft direkt neben den Aufklebern auf die Scheibe.

10) Bio ist besser

Im eigenen Garten kein Gift zu benutzen sollte Ehrensache sein. Wir alle können den Vögeln aber auch helfen, wenn wir bewusst Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft kaufen. Und das heißt eben in der Regel Bio. Damit es zunehmend mehr Flächen gibt, die vogelfreundlich(er) bewirtschaftet werden.

Habt ihr noch Tipps zum Vögel retten? Bitte hier in die Kommentare schreiben. Danke!

Der Beitrag Zehn Tipps zum Vogelretten erschien zuerst auf WWF Blog.