Vor zwei Jahren schrieb ich hier darüber, dass wir uns in der Familie nichts mehr zu Weihnachten schenken – und wir seitdem viel schönere Weihnachten feiern. Weil wir nicht so gestresst sind. Weil es kein Geschenkwettbewerb gibt und auch keine langen Gesichter, wenn Papa Sitzbezüge für‘s Auto schenkt. Und weil der Konsumverzicht auch noch das zwickende Umweltgewissen beruhigt.
Keine Geschenke? Ich meine das ernst
Keine Geschenke? Ich habe darauf viele Zuschriften bekommen. Sogar Journalisten haben sich gemeldet. Ob ich das ernst meinen würde. Und ob ich keine Kinder hätte. Doch, ich habe Kinder. Zwei wunderbare Kinder im Kita-Alter. Und wir werden genau so weitermachen, ohne Geschenke. Oder präziser gesagt: Wir Eltern schenken ihnen an Weihnachten nichts.
Nikolaus, keine Gans
Wir sind keine Weihnachtsmuffel. Im Gegenteil. Unsere Adventszeit und auch unser Weihnachten sind viel traditioneller, als ihr Euch das jetzt vielleicht vorstellt. Klar haben wir einen Adventskalender. Ein Adventskranz droht uns stetig die Wohnung abzubrennen, und in unseren Erziehungsbemühungen wird auch schon mal die Autorität Nikolaus bemüht. Natürlich wollen wir einen grünen Tannenbaum haben, wir freuen uns auf freie Tage mit Familie und Wahlfamilie. Wir üben Weihnachtslieder. Eine Weihnachtsgans gibt es nicht. Obwohl wir alle keine strengen Vegetarier sind. „Man soll keine Tiere töten“, sagte der Dreijährige irgendwann. Wir finden, dass er Recht hat.
Natürlich freut sich der kleine Tierfreund auch auf Geschenke, die ja bekanntlich der Weihnachtsmann bringt. Die wird er auch kriegen.
Geschenkeflut zu Weihnachten ist keine Naturkatastrophe
Ich habe die Klage von vielen Eltern im Ohr, dass ihr Kind viel zu viel zu Weihnachten bekommen würde. Dass die Kleinen von dem vielen Konsum umgehauen würden, immer mehr haben wollten. Und dann mit dem meisten nichts anzufangen wüssten. Das klingt so, als sei die Geschenkeflut eine unabwendbare Katastrophe.
Natürlich werden unsere Kleinen etwas auszupacken haben. Es gibt ja Omas, Opas und so weiter, die wirklich unbedingt den Kleinen etwas einpacken müssen. Alle freuen sich. Es ist einfach eine Frage des Maßes. Wenn die Kleinen sowieso Geschenke bekommen, warum sollten wir Eltern dann noch mehr kaufen? Was könnte das Motiv sein? Vielleicht doch irgendwas mit Gewissen?
Keine Geschenke, relaxte Eltern
Ich schenke nichts. Die Erwachsenen verstehen das und wissen auch, dass sie mir nichts schenken sollen. Für Kinder kommen die Geschenke eher vom Weihnachtsmann. Besser drei als zehn. Und die Kleinen bekommen deutlich weniger gestresste Eltern unterm Weihnachtsbaum. Die wünscht sich übrigens garantiert jedes Kind.
Auf einmal ist es Herbst geworden. Zeit für den Igel, durch Gärten und Siedlungen zu trapsen und sich einen dicken Speckvorrat für den Winterschlaf anzufressen. Gehen die Temperaturen dann dauerhaft gegen Null, so verkriechen sich Igel in einem Unterschlupf, in dem sie die kalten Wintermonate gemütlich verschlafen können. Doch immer wieder finden Menschen nach Wintereinbruch aktive Igel, meist kranke oder junge Tiere, die nicht genügend Winterspeck für den Winterschlaf ansetzen konnten. Wie sollten wir mit diesen Tieren umgehen? Mitnehmen oder in Ruhe lassen? Womit füttern? Und was brauchen sie, um Winterschlaf halten zu können? Unsere sieben Tipps helfen euch beim Umgang mit gefundenen Igeln.
1. Braucht das Tier überhaupt Hilfe?
Igel sind Wildtiere, keine Haustiere! Es ist gesetzlich verboten, sie aus der Natur zu entnehmen, es sei denn, sie brauchen Hilfe. Bevor ihr einen Fundigel aufnehmt, prüft daher bitte genau, ob es sich um ein verletztes, krankes oder sehr junges (verwaistes) Tier handelt.
2. Igel im Herbst bitte in Ruhe lassen!
Normalerweise verkriechen sich die stacheligen Tiere im Oktober oder November in den Winterschlaf und wachen Ende März oder Mitte April, wenn die Temperaturen auf über 15 Grad steigen, wieder auf. Wenn ihr Ende Oktober ein herumlaufendes Igelchen seht, ist das noch kein Grund zur Sorge – es handelt sich wahrscheinlich um ein Tier, das sich erst noch ein ausreichendes Fettpolster anfressen muss. Erst nach Wintereinbruch müssen Igel überhaupt „gerettet“ werden. Wenn ein Igel bei Minusgraden oder Schnee herumläuft, dann stimmt etwas nicht. Dieses Tier braucht Hilfe.
3. Unterkühlte Igel wärmen!
Die Körpertemperatur eines Igels liegt bei 36°C. Wenn sich die weiche Bauchunterseite des Igels deutlich kühler als die eigene Hand anfühlt, dann sollte das Tier sofort gewärmt werden. Dazu setzt ihr den Igel auf eine lauwarme, in ein Handtuch gehüllte Wärmflasche und deckt ihn mit einem weiteren Handtuch zu.
4. Vorsichtig untersuchen!
Ihr solltet das Tier vorsichtig nach Wunden untersuchen und Parasiten wie Maden, Zecken oder Flöhe vorsichtig entfernen.
5. Richtig füttern!
Igel ernähren sich normalerweise von Insekten und Regenwürmern. Da wohl die wenigsten Menschen Zugriff auf diese Speisen haben, sind etwas leicht angebratenes (ungewürztes!) Hackfleisch oder Rührei mit wenig Öl auch eine gute Idee. Katzenfutter ist auch gute Igelnahrung. Obst oder Gemüse sowie Nüsse, Brot, Nudeln oder Reis sollten dem Tier nicht angeboten werden. Zum Trinken bitte nur Wasser und niemals Milch geben, denn Milch verursacht Durchfall und kann zum Tod des Tieres führen.
6. Keine Igel-WG!
Igel sind Einzelgänger und möchten auch gerne alleine wohnen. Habt ihr durch einen (unglücklichen Zufall) mehrere Tiere gefunden, so setzt sie bitte separat in Pappkartons (es sei denn, es handelt sich um eine Mutter mit Jungtieren). Die Pappkartons sollten mit Zeitungspapier ausgelegt werden und einen Platz zum Verstecken bieten.
7. Ab zum Tierarzt!
Ist die erste Versorgung erfolgt, so bringt das Tier bitte schnellstmöglich zum Tierarzt oder zu einer Igelnothilfe. Adressen für Igelschutzvereine in ganz Deutschland findet ihr hier. Die Igel-ExpertInnen können euch beraten, was das Beste für euren Findling ist. Bitte versucht nicht, den Igel ohne entsprechende Kenntnisse bei euch zu Hause zu überwintern.
Ich habe keinen Igel gefunden, will aber trotzdem Igelretter werden
Kein Problem. Auch ohne Fundigel könnt ihr wirklich eine Menge für die stacheligen Tierchen tun.
Augen auf bei der Gartenpflege! Bitte Vorsicht im Umgang mit Rasenmähern, Laubsaugern oder Rechen, diese können Igel töten oder schwer verletzen. Besonders gern bauen die Tiere Nester in Laub- oder Komposthaufen. Seid ganz vorsichtig beim Umgraben und lasst den Komposthaufen zwischen November und April besser ganz in Ruhe. Wenn ihr möchtet, dass sich die stacheligen Tiere in euren Gärten wohlfühlen, schaut euch hier die Tipps für einen igelfreundlichen Garten an.
Sorge für Schlupflöcher im Zaun und heiße Igel in Deinem Garten willkommen! Igel wandern auf der Suche nach leckeren Insekten weit umher. Durch viele Zäune kommen sie aber nicht durch und können sogar in grobmaschigen Drahtzäunen hängen bleiben.
Vorsichtig fahren! Jedes Jahr sterben zahllose Igel im Straßenverkehr. Besonders aufmerksames Fahren in der Dämmerung und nachts kann viele Leben retten.
Keinen Müll in die Natur schmeißen! Joghurtbecher und Blechdosen können zu tödlichen Fallen werden, wenn die neugierigen Tiere sich darin verfangen. Auch Plastiktüten haben in der Natur nichts zu suchen. Stellt volle Müllsäcke besser nicht schon Tage vor der Müllabfuhr auf die Straße, denn ein neugieriges Igelchen auf der Suche nach einem Unterschlupf könnte sich im Sack verstecken und auf der Müllkippe landen.
Sollen wir Eichhörnchen füttern? Es heißt, die Eichhörnchen finden in diesem Jahr nicht genügend Nüsse, um sich ihren Wintervorrat anzulegen. Stimmt das? Ist die Lage wirklich so dramatisch?
Nicht unbedingt! Trotzdem können wir den Eichhörnchen und anderen Wildtieren helfen. Dabei gibt es Wichtigeres und Besseres, als ihnen nur Futter hinzulegen. Und beim Füttern muss man einiges beachten.
Finden die Eichhörnchen genug zu fressen?
Immer wieder gibt es Mastjahre mit reichlich Bucheckern und Haselnüssen und Jahre mit weniger Früchten. Dass die Bäume und Sträucher nach dem heißen und trockenen Sommer dieses Jahr in Deutschland besonders wenige und taube Nüsse tragen, ist nicht überall belegt. Im Winter haben Eichhörnchen es aber generell schwer, weil sie wenig Futter finden – genau wie andere Wildtiere, die keinen Winterschlaf halten. Besonders schlimm wird es bei starkem Bodenfrost, dann kommen die Eichhörnchen nicht mehr an ihre vergrabenen Nüsse.
Besser als Eichhörnchen füttern
Falls ihr einen Garten habt, pflanzt Haselnusssträucher und andere fruchttragende Büsche! Viel nützlicher und nachhaltiger als das Füttern sind naturnah und abwechslungsreich bepflanzte Gärten. Unsere Agrarlandschaft lässt heute wenig Raum für Vielfalt und natürliche Futterpflanzen. Mit einem naturnahen Garten helft Ihr auch Vögeln und anderen Wildtieren!
Eichhörnchen in der Stadt
Ihr habt keinen Garten, möchtet aber trotzdem helfen? In der Stadt kann Füttern durchaus sinnvoll sein. Hier gibt es wenig Nussbäume, Haselnusssträucher und Buchen. Es schadet den Eichhörnchen nicht, sie zu füttern. Siewerden sich nicht an nur eine Futterstelle gewöhnen. Allerdings sind die Tiere in der Stadt zusätzlichen Gefahren wie dem Straßenverkehr oder Katzen ausgesetzt. Darüber solltet Ihr Euch bewusst sein, wenn Ihr sie hier füttert.
Was muss ich beim Eichhörnchen-Füttern beachten?
Ebenerdige Futterstellen sind gefährlich, weil gerade unerfahrene Jungtiere gerne von Katzen gejagt werden. Eine gute Möglichkeit sind große Vogelhäuschen, die Eichhörnchen und Vögel sich teilen. Sie kommen gut miteinander aus und so helft Ihr gleichzeitig beiden.
Als Futter eignen sich Haselnüsse, Walnüsse, Sonnenblumenkerne, Karottenstückchen, ungezuckerter Zwieback, eventuell auch Obst wie Apfelstücke und Weintrauben. Vorsicht aber bei Brot und Essensresten, die schimmeln könnten.
Jungtiere brauchen Nüsse ohne Schale, weil sie diese noch nicht knacken können. Für den Wintervorrat suchen Eichhörnchen dagegen nach Nüssen mit Schale.
Wenn Ihr Platz habt, bietet mehrere Futterstellen an, damit sie sich aus dem Weg gehen können.
Um Krankheiten vorzubeugen, muss man die Futterstellen regelmäßig sauber machen. Tipp: Den Boden mit Zeitungspapier auslegen.
Noch wichtiger, als die Eichhörnchen zu füttern: Wasser geben
Gerade nach trockenen Sommern wie diesem ist Durst ein weit größeres Problem als Hunger – nicht nur für die Eichhörnchen, sondern zum Beispiel auch für Vögel und Igel. Im Garten könnt Ihr mehrere Wasserstellen schaffen oder die alte Tradition des Gartenteichs wieder aufleben lassen. Aber auch auf dem Balkon hilft eine Schale Wasser den Tieren, die Euch hier besuchen. Wenn Ihr füttert, solltet Ihr auf jeden Fall Wasser daneben stellen. Wichtig: Das Wasser regelmäßig wechseln und die Schale zumindest kurz auswischen.
Wie erkenne ich, dass ein Eichhörnchen Hilfe braucht?
Jedes leicht einfangbare Eichhörnchen braucht Hilfe. Läuft einem ein Eichhörnchen sogar hinterher, ist es wahrscheinlich ein verwaistes Jungtier, das im Menschen seine letzte Rettung sieht. Übrigens, keine Angst, Eichhörnchen bekommen keine Tollwut. Erwachsene Tiere können allerdings recht kräftig zubeißen.
Erste Hilfe für Eichhörnchen
Wenn Ihr ein hilfebedürftiges Tier findet, bringt es zu einer Eichhörnchen-Pflegestelle oder Wildtierstation. Eichhörnchen-Pflege ist aufwendig.
Das Tier muss warm gehalten werden, zum Beispiel in einem Karton mit Handtuch, vielleicht sogar mit einer Wärmflasche darunter.
Erwachsene Tiere vorsichtig mit einem Handtuch hochnehmen, um nicht gebissen zu werden.
Eichhörnchen beim Nisten helfen
Landwirtschaft und Bebauung schmälern nicht nur das natürliche Futterangebot. Eichhörnchen, Schleiereulen, Fledermäusen und anderen Wildtieren fehlen auch natürliche Höhlen und alter Baumbestand zum Nisten. In der Stadt nisten nicht wenige Eichhörnchen deshalb auf Balkonen, Fensterbrettern oder in Jalousiekästen.
Helfen kann man mit Nistkästen: Einen künstlichen Kobel (=Eichhörnchen-Nest) baut Ihr ähnlich wie einen Starenkasten, aber mit größerem Ein- und Ausgang – aus unbehandeltem Holz, regen- und sonnengeschützt aufgehängt. Hier gibt es eine Bauanleitung.
Wie bei fast allen Maßnahmen könnt Ihr damit nicht nur den süßen Nagern helfen, sondern auch vielen anderen Wildtieren.
Die erste Spur ist das Ende einer Kette. Am anderen Ende bewegt sich irgendein Wesen, ein Geheimnis, das alle paar Handbreit einen Hinweis auf sich selbst hinterlässt, etwas über sich verrät, bis du es schließlich fast leibhaftig vor dir siehst, noch ehe du es erreichst. (Tom Brown, jr., Der Fährtensucher)
Nehmen wir doch mal an, wir ziehen gemeinsam in den Wald. Ich zeige dir ein paar Spuren. Was seht ihr da? Vier Abdrücke. Habt ihr schon öfter gesehen, nehme ich an. Aber es stellen sich viele Fragen: In welche Richtung ist das Tier unterwegs? Wo sind Vorder- und Hinterbeine? Das ist eine Hasenspur, die galoppierend nach oben unterwegs ist. Die größeren parallelen Spuren sind die Hinterpfoten und die kleineren sind die Vorderpfoten. So galoppierend ist der Feldhase normalerweise gerne unterwegs. Wenn Du das nächste Mal im Schnee unterwegs bist, wirst Du das sehr wahrscheinlich wieder finden.
Welche Spuren sind das?
Wie viele Zehen sind da zu sehen? Und welche Tiere kennst du, die so viele Zehen haben? Welche Paarhufer kennen wir, die eher kleine Füße haben? Wahrscheinlich würden wir uns für das Reh entscheiden. In welche Richtung ist das jetzt unterwegs? Richtig nach unten. Und siehst du die zwei kleinen Punkte am oberen Ende der Spur, also an der Ferse? Das sind die Afterklauen des Rehs, die sonst nur sehr selten zu sehen sind. An der eher geringen Größe der Spur lässt sich relativ leicht auf das Reh schließen.
Ein ganz toller Apekt des Spurenlesens ist, sich in das Tier hineinzuversetzen. Also lass uns doch mal runter zur Erde gehen und aus der Sicht des Rehs die Welt betrachten. Vielleicht finden wir da so etwas:
Hingucken: Spuren im Busch
Ja genau, es gibt natürlich nicht nur die Spuren auf der Erde. Der Großteil sind andere, wie etwa die Losung, Fraßspuren, Wildwechsel, Betten und Liegeplätze, Federn, Knochen und so weiter. Die meisten Menschen sehen diese Indizien gar nicht.
Schau dir genau an, wie die Zweige abgebissen wurden. Bald wirst du verschiedene Tiere unterscheiden können, nur danach, wie sie die Zweige abbeißen.
Perlenkette der Spuren: Was erzählt sie uns?
Es gibt viel zu entdecken und deshalb gehen wir weiter und finden schon die nächste Spur: Ja genau, fast wie eine Perlenkette folgen die Spuren aufeinander. Wie viele Zehen sind es dieses Mal? Seht ihr Krallen an den Zehen? In welche Richtung geht das Tier?
Es sind vier Zehen und ein Zehenballen. Richtung: nach oben. Ganz deutlich sind Krallen zu sehen. Das und die eher länglich, ovale Form der Spur verrät uns, dass es sich eher um ein hundeartiges Tier handelt. Nun könnte es ein Hund sein – oder ein Fuchs? Nach dem Spurbild einer konstanten Gangart, die geschnürt ist, ist es sehr wahrscheinlich ein Fuchs. Außerdem sind die beiden vorderen Zehen so positioniert, dass zwischen Ihnen und den beiden Außenzehen Platz wäre, um eine waagerechte Linie einzuzeichnen, ohne die Außenzehen zu berühren.
Katze aus der Nachbarschaft?
Katzen können im Gegensatz zu Hunden ihre Krallen einziehen und haben eher rundliche Spurenbilder. Deshalb ist das hier eher keine Katze.
Gehen wir der Spur mal so lange nach, wie wir nur können. Das ist im Winter ja einfach, zu anderen Jahreszeiten kann das Stunden und Tage dauern.
Wir haben Glück. Die Spuren führen in einen Fuchsbau. Wahrscheinlich ruht sich der Fuchs gerade von seinen Unternehmungen aus.
Und dann ab in den Bau!
Auch wir haben eine Menge gesehen, erkundet und sind in eine Welt voller Spuren und Geschichten eingetaucht. Voller Vorfreude auf den eigenen warmen Bau drehen wir um. Zuhause überprüfen wir unsere Thesen dann mithilfe von Spurenbüchern, Fotos und Videos. Ich hoffe dieser Spaziergang hat dich inspiriert, rauszugehen und den Spuren zu folgen und dich fragend auf Spurensuche zu machen. Raus mit Dir – es gibt viel zu entdecken!
Viel Spaß!
Wie baut man eine Laubhütte? Tolle Tipps zum Erleben und Lernen in und mit der Natur.
Echte Wildnis mitten in Deutschland? Davon gibt mehr, als wir vielleicht vermuten. Von Brandenburg nach Bayern, von der Nordsee bis zu den Alpen finden sich einige wahre Schätze der Natur, für die wir uns besonders einsetzen und die genauso sehens- wie schützenswert sind!
1) Naturpark Uckermärkische Seen – faszinierende Seen,
herrliche Moore und Urwälder von morgen
Im Norden Brandenburgs liegt eine der für mich faszinierendsten und reizvollsten Landschaften Deutschlands. Typisch für diese Region sind die vielen Rinnenseen, die Sölle und Moore. Ich liebe es, hier zu paddeln und unsere Urwälder von morgen zu erwandern. Hier kreisen Seeadler und Fischadler, lebt der heimliche Schwarzstorch, stromern Fischotter und viele weitere seltene Arten können wir beobachten. Der WWF ist in der Uckermark seit Jahrzehnten mit tollen Naturschutzprojekten aktiv. So lassen wir zum Beispiel in der Zerweliner Heide auf 800 Hektar Urwälder von morgen entstehen.
Der Naturpark Uckermärkische Seen liegt nordwestlich der Kreisstadt Prenzlau.
Als Ausgangspunkt für Wanderungen und Exkursionen bietet sich beispielsweise das reizvolle Städtchen Templin an.
2) Jasmund auf Rügen – Deutschlands kleinster Nationalpark
Im Nordosten der Insel Rügen, auf der Halbinsel Jasmund findet sich einer der interessantesten Flecken unserer Ostseeküste. Auch hier gibt es noch uralte Buchenwälder, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt! Dazu kommen die berühmten Kreidefelsen und natürlich das Meer. In der Erlebnisausstellung im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl, das von uns betrieben wird, kann man mit allen Sinnen durch die Zeit reisen, ins Kreidemeer abtauchen, im Labor experimentieren und wahre Wildnis entdecken.
3) Schaalsee-Landschaft – Lebendige Natur im früheren Todesstreifen
Dicht bewachsene Ufer, verwunschene Buchten und klares Wasser. Seeadler am Himmel und der Blick auf unverbaute Natur: Die Schaalsee-Landschaft bietet ein abwechslungsreiches Mosaik aus Seen und alten Laubwäldern, Feuchtwäldern und Mooren als Lebensraum für Fischotter, Kraniche und Adler. Im ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet profitierte die Natur von jahrzehntelanger Abgeschiedenheit. Um die so entstandene Wildnis zu erhalten, haben wir gemeinsam mit Partnern ein länderübergreifendes Naturschutzgroßprojekt eingerichtet, das von Bund und Ländern gefördert wird.
Die Schaalsee-Landschaft ist etwa von den Städten Ratzeburg im Westen, Gadebusch im Norden und Zarrentin im Süden gut zu erreichen.
Die Ammer fließt vom Oberammergau in den Ammersee und lässt sich zum Beispiel auf dem König-Ludwig-Weg des Tourismusverbandes Pfaffenwinkel naturverträglich erleben.
Hier kommt Ihr bei Peiting an der „Schnalzaue“ vorbei, wo wir gemeinsam mit den Bayerischen Staatsforsten und dem Wasserwirtschaftsamt eine Renaturierung planen.
5) Wald, Strand, Fluss – Die Mittlere Elbe
Eine ganz andere Flusslandschaft und doch genauso sehenswert: Mit eher geringem Gefälle durchfließt die Mittelelbe eine der letzten naturnahen und gleichzeitig eine der weiträumigsten Flussauen Deutschlands mit großen Auenwäldern, Stromtalwiesen und vielen Auengewässern. Gerade die Vielfalt macht diese Landschaft zum wichtigen Lebensraum für zahlreiche, auch seltene und vom Aussterben bedrohte Arten. In verschiedenen Projekten schützen und renaturieren wir diese Lebensräume – und leisten durch natürliche Überflutungsgebiete gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz.
Als Kind gehörten Wattwanderungen zum Nordseeurlaub mit meinen Eltern wie selbstverständlich dazu. Doch jetzt weiß ich auch, wie einzigartig das Wattenmeer wirklich ist: Die UNESCO hat es 2009 sogar als Weltnaturerbe anerkannt.
Für rund zehn Millionen Wat- und Wasservögel, die in der Arktis brüten, ist das Watt ein wichtiger Landeplatz. Kegelrobben und Seehunde finden hier Nahrung. An unserer Nordseeküste – zusammen mit den Niederlanden und Dänemark – erstreckt sich das größte Wattenmeer der Welt! Der Lebensraum zwischen Land und Meer ist speziell und genauso speziell und teilweise wenig bekannt sind seine Arten.
Ob naturverträgliche Klassenfahrten oder klimafreundlicher Urlaub: Wichtig für den Schutz des Wattenmeeres ist ein Erkunden, das ihm nicht schadet.
Hier findet Ihr unsere Tipps zum Urlaub am Nationalpark Wattenmeer → wwf.de/watt/urlaub
7) Drömling – Natürliches Labyrinth im ehemaligen Grenzgebiet
Feuchtwiesen, Moore und Wälder, durchzogen von einem Netz aus Gräben und Flüssen: Der Drömling in Norddeutschland bietet ein ungewöhnliches landschaftliches Labyrinth voller Vielfalt, auch „Land der tausend Gräben“ genannt. Nachdem Entwässerung und Landwirtschaft das Moorgebiet lange bedrohten, kaufte der WWF schon in den 1970er Jahren erste Flächen zum Schutz an und setzt sich seitdem mit seinen Partnern in einem von Bund und Land geförderten Naturschutzgroßprojekt für die Renaturierung des fast 300 Quadratkilometer großen Feuchtgebietes ein. Immer mehr Fischotter, Biber und sogar Seeadler leben heute wieder hier, genau wie Störche, Kraniche, Fledermäuse und viele weitere Arten.
Der Drömling erstreckt sich von Sachsen-Anhalt bis nach Niedersachsen und lässt sich bei geführten Wanderungen im Naturpark Drömling erkunden.