Nachhaltige Mode: Mit Barbara Meier auf der Berliner Fashion-Week

Hand aufs Herz: Wie viele Kleidungsstücke habt ihr im Schrank? Ich bin vielleicht nicht diejenige, die eine solche Frage stellen sollte. Schließlich bin ich ja schon seit vielen Jahren ein Teil der Modebranche. Mein Verbrauch ist da kein gutes Vorbild. Aber dennoch sollte die Frage erlaubt sein.

Eigentlich will ich darauf hinaus, dass jeder Einzelne von uns Kleidung kauft. Die eine mehr, der andere weniger. Im Durchschnitt kauft sich jeder Mensch auf der Welt jährlich fünf Kilogramm Kleidung. In Europa und den USA sind es durchschnittlich sogar ganze 16 Kilogramm.

Der schöne Schein der Modebranche

Barbara Meier hat sich auf der Fashion-Week nach nachhaltiger Mode umgeschaut. © Foto: Julia Thiemann / WWF
Barbara Meier hat sich auf der Fashion-Week nach nachhaltiger Mode umgeschaut. © Foto: Julia Thiemann / WWF

Vermutlich suchen die meisten Menschen Mode nach Farben, Stoffen, Schnitten oder Marken aus. Natürlich spielt der Preis auch eine wichtige Rolle. Aber die Wenigsten kaufen danach, ob ihr Pullover oder die Jeans nachhaltig produziert wurde. Was auch ja kein Wunder ist: Wie kaum eine andere Branche setzt die Modeindustrie auf den schönen Schein. Da ist nur wenig Platz für ethisches oder nachhaltiges Bewusstsein. Und nicht zu vergessen: Fashion ist ein gigantisches Geschäft. Satte 2,5 Billionen Euro wurden 2017 mit Mode umgesetzt.

Dass hinter der glitzernden Fassade der Fashion-Welt teilweise unter katastrophalen Bedingungen gearbeitet wird, ist eigentlich bekannt. Doch nicht nur das: Bei der Produktion kommen Gifte zum Einsatz, Unmengen von Wasser werden verschwendet und am Ende landet alles im schlimmsten Fall nach einmaligem Tragen wieder auf dem Müll. Mode ist zu einem Wegwerfprodukt geworden – die neue Kollektion hängt schon im Geschäft.

Fashion-Week: Die Modebranche ist im Wandel

Aber: Die Branche ist im Wandel. Es passiert etwas. Immer mehr Menschen wollen gute und fair produzierte Kleidung. Und die Unternehmen reagieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Neonyt, eine Modemesse für nachhaltige Kleidung, die ich im Rahmen der Berliner Fashion-Week besucht habe.

Auch der WWF ist auf der Fashion-Week

Auf der Neonyt haben sich Unternehmen und Marken vorgestellt, die neue Wege gehen. Sie verzichten auf Gifte, recyceln Stoffe, zahle faire Löhne und stehen für “Slow Fashion”. Auch der WWF Deutschland war mit einem Stand vertreten und klärte die Besucher über die Wasserrisiken auf, die mit der Textilproduktion verbunden sind.

Nachhaltige Mode wird immer besser

Faire und ökologisch produzierte Kleidung ist natürlich nicht neu. Aber lange Zeit sah “faire” und “ökologische” Mode nicht besonders ansprechend aus. Man musste ewig suchen, bis man etwas fand, das mit der “herkömmlichen” Kleidung preislich und ästhetisch konkurrieren konnte. Das hat sich zum Glück geändert.

Mein Tipp an euch lautet:

Sucht nach Alternativen! Tut es für die Umwelt oder für faire Produktionsbedingungen. Am Ende seid ihr diejenigen, die diese Stoffe auf der eigenen Haut tragen. Die sollte euch doch tatsächlich diesen Mehraufwand Wert sein.

Ich halte euch auf dem Laufenden

Als Markenbotschafterin unterstütze die Arbeit des WWF Deutschland. Beispielsweise habe ich dabei geholfen, sogenannte Geisternetze aus der Ostsee zu fischen. Ich werde euch gerne hier auf dem Laufenden halten, was ich dabei noch so alles erleben werde. Und natürlich werde ich für euch auch weiterhin die Modebranche kritisch beobachten und hier wieder berichten.

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Katzen frisst Vögel: Was tun, damit die Katze nicht zum Killer wird

Etwa 13 Millionen Hauskatzen leben allein in Deutschland. Viele von ihnen machen auch die umliegenden Gärten unsicher. Bis zu 200 Millionen Vögel jedes Jahr sollen in Deutschland den Haus-Katzen zum Opfer fallen. In den USA werden laut einer Studie zwischen 1,4 und 3,7 Milliarden Vögel von Katzen getötet.

Diese Zahlen sind nicht unumstritten, doch klar ist: Die Überpopulation an Katzen in menschlichen Siedlungen kann Populationen von Vögeln und Kleintieren auslöschen. Es gibt viel zu viele Katzen. Und deswegen ist es in manchen Gärten bedenklich still. Weil kaum noch ein Vogel singt.

Hauskatzen jagen Vögel mitunter nur zum Spaß

Die allermeisten Haus-Katzen jagen ja nicht aus Hunger. Sie befriedigen dabei ihren Spieltrieb. Wichtig ist für die Katze nur, dass sich das Tier bewegt. Zum Opfer des Spieltriebs werden daher auch Maulwürfe, Fledermäuse, Fische, Frösche, Eidechsen, Blindschleichen, aber auch Libellen oder Schmetterlinge.

Verwilderte Hauskatzen sind jedoch ein deutlich größeres Problem als die Stubentiger auf Freigang. Sie müssen sich komplett aus Abfällen ernähren – oder eben jagen. Weniger verwilderter Hauskatzen wäre ein echter Fortschritt im Vogelschutz.

Katzen verursachen Stress bei Vögeln

Katzen fressen die flüggen Jungvögel fressen. Oder sie klettern auf Bäum und plündern Nester. Doch schon alleine eine Katze auf Streifzug bedeutet für viele Vögel enormen Stress. Sie können nicht direkt zum Nest fliegen, um den Räuber nicht auf dessen Standort aufmerksam zu machen. Sie können nicht mehr überall nach Nahrung suchen. Ihr Energieverbrauch steigt. Sie können nur Füttern, wenn keine Katze in der Nähe ist. Die Zahl der flüggen Jungvögel sinkt drastisch.

Was tun, damit die Katze nicht zum Killer wird?

  1. Kastration: Vor allem bei Tieren mit Freigang eigentlich ein Muss. Die Zahl verwilderter Katzen würde in kurzer Zeit deutlich abnehmen. Kastrierte Katzen zeigen übrigens auch deutlich weniger Jagdlust. Frag den Tierarzt oder im Tierheim!
  2. Glöckchen und Co: Ein Glöckchen am Halsband gibt vielen Vögeln ein Chance, ist aber zumindest am Anfang unangenehm für die Katzen. Besser: Ein Leuchthalsband. Dem Vogelnachwuchs im Nest nutzt natürlich beides nicht.
  3. Spielen! Wer viel mit seiner Katze spielt, reduziert auch deren Jagdambitionen. Und das freut wiederum die Vögel.
  4. Nester katzensicher machen: Bäume können durch katzenabweisende Manschettenringe aus Metall oder Plastik gesichert werden. Futterhäuschen am besten freihängend oder auf einem Pfosten anbringen. Nistkästen mindestens zwei Meter über dem Boden aufhängen. Kästen mit steilen glatten Dächern bieten Katzen keinen Halt!
  5. Naturnaher Garten schaffen! Dichtes Gebüsch schafft gute Versteck- und Nistmöglichkeiten und Sträucher wie Weißdorn und Wildrosen schützen mit ihren Stacheln Vogfenester ganz natürlich.
  6. Ausgangssperre! Im Mai und Juni sind die meisten gerade flüggen Jungvögel unterwegs. Katzen dann bitte am besten gar nicht raus lassen. Hierzu gab es in vielen Bundesländern Bestimmungen.

Artenkiller Nummer 1 ist der Mensch

Natürlich muss aber hier auch nochmals betonen: Die größte Bedrohung für die Artenvielfalt ist die fortschreitende Verschlechterung von Lebensräumen wie zum Beispiel durch durch den Menschen.

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Umweltweltfreundliches Skifahren – geht das?

Man kann es drehen und wenden wie man will: Umweltfreundliches Skifahren gibt es nicht! Es ist schon sehr ironisch: Der Skitourismus jammert gern über den Klimawandel und ausbleibenden Schnee, hinterlässt aber einen riesigen Klima-Fußabdruck in den Bergen. Alleine durch die riesige Blechlawine bei der An- und Abreise: 50 Millionen Touristen fahren jedes Jahr in die Alpen. Gerade einmal fünf Prozent kommen mit der Bahn. Weitere Klimasünder des Wintersports sind die Skilifte, die Hotels und natürlich ganz weit vorne: die Schneekanonen.

Absurd: Schneekanonen zum Skifahren

Schneekanonen sind absurd. Trotzdem werden sie immer häufiger eingesetzt, um nicht vorhandenen natürlichen Schnee künstlich zu ersetzen. Sie hätten jeden Unnachhaltigkeitspreis verdient. Schneekanonen verbrauchen Unmengen an Energie und außerdem für die Beschneiung eines Hektars etwa eine Million Liter Wasser pro Jahr. In den Alpen führen einige Flüsse schon bis zu 70 Prozent weniger Wasser als vor Einführung der Schneekanonen, neue Stauseen werden nötig. Kunstschnee ist dazu noch dichter als natürlicher. So gelangt weniger Sauerstoff an die Erde – ein Problem für die gesamte Vegetation. Außerdem machen die Schneekanonen richtig viel Krach. Und das abends und nachts, wenn die Touristen weg sind, die Wildtiere aber Ruhe bräuchten.

Die Tiere und der Tod: Auf der Piste bleiben!

Tiefschneefahren bedeutet den Tod für viele Tiere, die im Wald leben. Abseits der Pisten und Wege schrecken Skifahrer Tiere auf, die verängstigt fliehen und dabei von ihren im Winter eh schon raren Energiereserven zehren müssen. Das kann bei vielen Tieren zum Erschöpfungstod führen. Besonders betroffen sind Gämse, Steinböcke, Rehe, Rotwild, Schneehasen und viele Vogelarten.

Der Bau neuer Skipisten oder Rodelbahnen belastet die Natur immens: Wälder werden gerodet, Bäume samt Wurzeln aus dem Boden gerissen. Der planierte Boden kann weniger Wasser aufnehmen. Erosion, Schlamm- und Gerölllawinen und Überschwemmungen werden davon begünstigt.

Trotzdem Skifahren

Immer noch Lust auf Skifahren? Dann solltest du zumindest einige Regeln beachten, um die Umweltzerstörungen durch den Wintersport wenigstens in Grenzen zu halten:

  • Umweltfreundlich anreisen
    Bahn fahren ist ökologischer – und eine ganze Woche Skiferien am Stück ist besser als mehrmals für ein paar Tage.
  • Zertifizierte Unterkünfte und Veranstalter wählen
    Auch in Skigebieten gibt es Anbieter, die sich zu Energie- und Wassereinsparungen und Abfallvermeidung verpflichten. Die Unterkünfte lassen sich von unabhängigen Institutionen überprüfen und erhalten ein Siegel – zum Beispiel das Deutsche Zertifikat Viabono, TourCert oder das Österreichische Umweltzeichen , das Schweizer Label „ibex fairstay“ oder die Blaue Schwalbe.
  • Bleib auf der Piste!
    Keine Touren abseits von Pisten, Loipen und Wegen – den Tiere zuliebe!
  • Künstlich beschneite Gebiete meiden
    Schneekanonen rechts und links der Pisten sind ja nicht zu übersehen.
  • Nachhaltige Skigebiete wählen
    Es gibt Skigebiete, die auf künstlich präparierte Pisten verzichten, eine gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel haben, regenerative Energien nutzen und nur eine bestimmte Menge an Skifahrern auf den Berg lassen. In den Alpen haben sich Ferienorte zu den Alpine Pearls zusammengeschlossen.

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Wohin mit dem alten Weihnachtsbaum?

Mehr als 29 Millionen Weihnachtsbäume schaffen sich die Deutschen in jedem Jahr an. Den Weihnachtsbaum los zu werden ist gar nicht so leicht. Wir sagen wie man’s richtig macht.

Machen: Weihnachtsbaum abtransportieren lassen

Viele Kommunen bieten den Abtransport der Weihnachtsbäume an. Ob und wann der Tannenbaum  auf der Straße stehen darf, sagt der Abfallkalender. Alleine in Berlin sammelt die Müllabfuhr jedes Jahr 350.000 Weihnachtsbäume ein. In Biomasse-Kraftwerken werden sie dort zu Fernwärme und Strom. Immerhin: Die gewonnene Energie der Berliner Weihnachtsbäume reicht ungefähr aus, um zirka 500 Haushalte ein Jahr lang mit Wärme und Strom zu versorgen. Alternativ kann man den Baum zur kommunalen Sammelstelle oder zum Recyclinghof bringen – wenn es die denn gibt.

Nicht machen: Weihnachtsbaum einfach in die Gegend werfen

Termin verpasst? Sammelstelle war zu? Den alten Weihnachtsbaum niemals im Wald oder anderswo in freier Natur abwerfen. Gilt als Müll. Auch nicht in die Biotonne stopfen! Die Stämme und Äste sind nicht zur Vergärung in der Biogasanlage geeignet.

Was von Weihnachten bleibt: Christbaum in der Mülltonne
Fast richtig: Weihnachtsbaum in der Tonne © iStock / Getty Images

Eventuell: Verfeuern

Spaß am Sägen? Kamin- und Kachelofenbesitzer können den Baum auch verheizen. Es ist allerdings ratsam, sich beim zuständigen Schornsteinfeger zu informieren, ob Ofen und Abzugsrohre für die Verbrennung des Holzes geeignet sind.

Oder noch besser: Weihnachtsbaum Upcycling!

Die Äste können im Winter als schützende Abdeckung für Beete weiter dienen. Auch als winterlicher Grabschmuck machen sich die Zweige der Nadelbäume gut.

Es ist ein urbaner Mythos, dass die Elefanten im Zoo die von der Müllabfuhr eingesammelten Weihnachtsbäume fressen. Für sie sind nur die ungenutzen Bäume geeignet, die zum Beispiel bei Tannenverkäufern übrig blieben. Manche Tiergehege oder Reiterhöfe nehmen die alten Bäume aber gerne. Einfach mal nachfragen, ob Bedarf besteht. Auch Pferdehalter können ihren Tieren die Bäume zum Knabbern anbieten. Geeignet sind in der Regel einheimische Fichten und Tannen. Die Nordmanntanne sollte dagegen nicht an Pferde verfüttert werden. Aber Achtung: Der Baum muss zum Verfüttern vollkommen frei von Schmuck, Kunstschnee, Lametta und Co sein. Also Abschmücken. Und zwar bitte gründlich.

Und noch ein schlauer Tipp für mehr Ordnung (und weniger Nadeln):

Je länger der Baum steht, desto mehr nadelt er. Das heißt Tannennadeln überall:  In der Wohnung, in jeder Ritze. Und beim Abtransport im Treppenhaus.

Also unbedingt mit Plane arbeiten.  Oder einem Tannenbaumsack. Ein altes Bettlaken auf dem Boden ausbreiten und den Baumstamm in die Mitte stellen, hochziehen und oben zusammenbinden.

Und guter Vorsatz für nächstes Jahr: Den Baum täglich gießen. Damit er nicht so schnell austrocknet.

Ein gutes neues Jahr noch!

Noch Lust auf mehr Umwelt-Tipps? Hier entlang!

 

 

 

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Bitte keinen Elektroschrott an Weihnachten

Der Berg Elektronikschrott wird wieder weiter wachsen: Millionen Menschen werden in diesem Jahr Elektronik zu Weihnachten verschenken. Oder sich welche wünschen. Mehr als ein Drittel der deutschen der Männer wünschen sich Technik- und Elektrogeräte unter dem Weihnachtsbaum. Unterhaltungselektronik ist auch bei der Altersgruppe der 12- bis unter 14-Jährigen das zweitbeliebteste Geschenk. Nur Geld finden die Kids noch besser.

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