Welcher Baum ist das?

Deutschland war zur Zeit der Römer das Land der Wälder. Schon seit dem Mittelalter bis heute sind nur noch ein Drittel der Fläche mit Wald bedeckt. Die Wälder in Deutschland zählen viele Baumarten, von denen die meisten zu den Laubbäumen zählen. Wir führen hier durch die heimischen Wälder. Wir zeigen, wie man die Bäume erkennt und was man wissen über sie wissen sollte.

Deutschlands Wälder von morgen

Allen diesen Bäumen ist gemeinsam, dass sie in den Wäldern Mitteleuropas während den entscheidenden nächsten Jahrzehnten der Klimakrise eine wichtige Rolle spielen. Denn unsere Wälder sind in einem schlechten Zustand, ganze Waldflächen sterben ab. Vor allem Grund aufgrund der extremen Trockenheit der letzten Jahre und damit einhergehend eine größere Anfälligkeit für Schädlinge. Die einheimischen Baumarten sind widerstandsfähig, wenn die Waldökosysteme durch naturnahe Waldwirtschaft gestärkt werden. Nadelbäume wie die Kiefer, aber auch nicht-einheimische Nadelbaumarten, können zwar viel Trockenheit vertragen, trocknen die Wälder aber aus, so dass bei sowieso schon niedrigen Niederschlägen die Landschaften in Deutschland immer mehr austrocknen. Laubbäume sind für die so wichtigen Wasserkreislauf besser.

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Betroffen vom neuen Waldsterben sind derzeit vor allem noch Bäume, die der Mensch dort gepflanzt hat, wo sie von Natur aus nicht hingehören. Die Wälder in Deutschland werden fast ausnahmslos bewirtschaftet. Die Fichte, die häufigste Baumart hierzulande, hat unter 600 Höhenmetern kaum mehr Überlebenschancen und ist bereits großflächiger abgestorben. Laubwälder kühlen die Waldbestände – überlebenswichtig für die nächste Hitzewelle. Echten, vom Menschen nie veränderten Urwald, gibt es in Deutschland so gut wie nicht mehr. Aber wir können von den unbewirtschafteten Wäldern der Schutzgebiete lernen, wie der Wald der Zukunft aussehen könnte .

Die gute Nachricht: Geschädigte Waldflächen bewalden sich erstaunlich schnell wieder von selbst. Nachdem wir die Waldflächen durch den Anbau nicht standortgerechter Baumarten großflächig zum Zusammenbruch gebracht habe, sollten der Wald sich jetzt „selbst heilen“ dürfen. Denn großflächige naturbelassene Wälder aus heimischen Baumarten sind mit Abstand das beste Mittel, um dem drohenden Klimakollaps unserer Waldbestände entgegenzuwirken.

Der Beitrag Welcher Baum ist das? erschien zuerst auf WWF Blog.

Wölfe, Wildnis und Munition

Als gebürtiger Kölner kenne ich Deutschland überwiegend als ein dicht besiedeltes Land mit gelegentlichen „Naturinseln“. Umso überraschter war ich, dass es bei uns vor allem im Osten doch noch weitgehend unbesiedelte und unzerschnittene Landschaften gibt. Alte Truppenübungsplätze, auf denen die noch junge Natur so manche tierische Gäste lockt. Das Geheule von Wölfen ertönte vor wenigen Jahren erstmals wieder in der Dämmerung. Insekten in allen Formen und Farben schwirren, krabbeln und klettern umher. Hier kann Natur endlich wieder Natur sein. Ein perfektes Naturparadies? Der Schein trügt. Diese neu entstehende Wildnis hat ein gefährliches Geheimnis. Unter der Erde schlummern nämlich noch Unmengen an Munition, Bomben und Granaten. Munitionsaltlasten, die jederzeit explodieren können. Eine Gefahr für Mensch und Natur.

Wildnis in Deutschland: Lieberoser Heide in Brandenburg
Militärische Hinterlassenschaften werden zu Naturschätzen © IMAGO/Rainer Weisflog

Die Vergangenheit holt uns ein

Viele der Truppenübungsplätze sind geprägt von einer düsteren Vergangenheit. Beispielsweise im heutigen Wildnisgebiet Lieberoser Heide im Süden Brandenburgs wurde zur NS-Zeit ein Außenlager des KZ Sachsenhausen errichtet. Häftlinge mussten für die SS einen Truppenübungsplatz bauen. Von 10.000 überlebten nur 400 Häftlinge. Nach Kriegsende wurden Truppenübungsplätze von der Sowjetunion weiter genutzt. Hier wurden unter anderem Chemiewaffen, Bomben und Raketen getestet.

Nach dem Mauerfall sind viele dieser Gebiete in die Staatshand übergegangen. Darauf musste die Frage gestellt werden: Was macht man mit diesen riesigen, teils stark mit Munition und Chemikalien belasteten Flächen? Die vom WWF mitgegründete Stiftung Naturlandschaften Brandenburg ermöglicht die natürliche Entwicklung von vier ehemaligen Truppenübungsplätzen in Wildnis von Morgen. Die Gebiete haben eine Gesamtfläche von über 13.000 Hektar. Sie sind Teil eines bundesweiten Netzwerks von Wildnisgebieten, einem Herzensprojekt der Teilnehmer:innen der Initiative für Wildnis in Deutschland.

Vom Truppenübungsplatz zum Naturparadies – geht das?

Die jahrzehntelange Nutzung der Flächen als Militärgelände hatte einen ungeahnten Nebeneffekt: Die hohen Kosten, die mit der Altlasten- und Munitionsbereinigung verbunden sind, haben eine Bebauung oder landwirtschaftliche Nutzung vieler Flächen verhindert. Würdet Ihr euer Haus in einem von Bomben umzingelten Gebiet bauen? Also ich sicher nicht. Und auch die hartgesottenste Landwirt:in hat vermutlich wenig Lust darauf, dass ihr Acker spontan von einer vergessenen Fliegerbombe umgepflügt wird – ganz davon abgesehen, dass so was in Deutschland natürlich streng verboten ist. Dadurch stellt die Munitionsbelastung eine riesige Chance für den Naturschutz dar.

Folgt uns durchs Traineejahr!

„Werdet Naturschutzprofi“, kündigten der WWF Deutschland und die Allianz Umweltstiftung in einer Stellenausschreibung für eine neue Ausbildung im Naturschutz an. Ein einjähriges Programm soll uns Trainees an Managementaufgaben in Natur- und Umweltschutzorganisationen heranführen. 

Auf einigen dieser Flächen entstehen nun große Wildnislandschaften. Statt Soldaten streifen nun Wolfsrudel durch die Wälder, Wiesen und Wüsten. Durch die langjährige Nutzung sind vielseitige Landschaften aus seltenen Heideflächen, dürren Panzerwüsten und dichten Laub- und Nadelwäldern entstanden. Landschaften, die in Deutschland in dieser Form einzigartig und daher unbedingt schützenswert sind.

Vorteil Munition?

Wildnis in Deutschland: Lieberoser Heide in Brandenburg, Schild Vorsicht Munition, lebensgefahr
Wer hier die Natur stört muss lebensmüde sein © IMAGO/blickwinkel/M.Henning

Hierzu hat sich durch die Munitionsbelastung ein unerwarteter Vorteil ergeben: Die Natur bleibt ganz ungestört. Denn nur ein leichtsinniger (oder lebensmüder) Wanderer würde an den angebrachten Warnschildern vorbeilaufen. Auch für Investoren sind diese Flächen oft nicht rentabel. Aber die Munitionsbelastung hat nicht nur Vorteile für den Naturschutz.

Alte Munition kann auch für die Natur zur Gefahr werden

Die Kehrseite der Munitionsbelastung bekam man vor allem in den Dürresommern der letzten Jahre zu spüren. Auf einigen der Flächen brachen immer wieder Waldbrände aus. Im Juni 2019 brannten im Wildnisgebiet Jüterborg 744 Hektar (>1000 Fußballfelder) Wald – der bislang größte Waldbrand Brandenburgs. Waldbrände können durch Explosionen, Brandstiftung oder Selbstentzündung bei extremer Dürre entstehen. Kommt es in einem munitionsbelasteten Gebiet zu einem Brand, stellt dies für die Feuerwehr eine besondere Herausforderung dar. Auf Grund der Explosionsgefahr können Brände nur vom Rand gelöscht werden und auch die Löschung aus der Luft ist stark eingeschränkt. Waldbrände können daher nicht so effektiv wie sonst bekämpft werden, ohne die Helfer:innen in Gefahr zu bringen. Sich entzündende Munition beschleunigt zudem die Ausbreitung des Feuers und verursacht neue Brandherde.

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Warum wird die Munition nicht entfernt?

Das ist leider nicht so einfach. Bis zu 45 Tonnen Munition pro Hektar könnten unter der Erde ruhen. Diese großflächig zu entfernen ist nahezu unmöglich. Es müssen bessere Strategien für den Waldbrandschutz her. Diese werden derzeit im Forschungsprojekt PYROPHOB untersucht. Neben besserem Brandschutz ist die Zeit das beste Heilmittel. Natürliche Vegetation kehrt langsam auf die alten Militärflächen zurück. Diese ist im Vergleich zu den bisher auf den Flächen vorherrschenden Nadelwäldern der Förstereien, widerstandsfähiger gegenüber Dürre und Waldbränden.

Neu entstehende Wildnis erleben

Dies ist ein spannender Zeitpunkt, um diese jungen, wilden Landschaften selbst zu erleben. Unsere Kriege haben tiefe Wunden in der Erde hinterlassen. Doch nun haben wir das große Glück, natürliche Regenerationsprozesse live mitzuverfolgen. Wunderschöne (und sichere) Wanderwege auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen laden zu faszinierenden Naturerlebnissen ein.

Mir persönlich gibt dieses Beispiel Hoffnung. Denn egal wie sehr wir uns bemühen unsere Natur zu zerstören, sie geht am Ende immer als Sieger hervor.

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Kinder lüften: Tipps gegen den Lockdown-Koller

Winter 2021, es ist wieder und immer noch Lockdown, die Wohnung erscheint irgendwie enger als im ersten Lockdown, der Himmel wird nicht richtig hell. Mein Mann und ich knobeln aus, wer heute die wichtigeren Meetings hat und wer dran ist mit Home Schooling und Kinderbetreuung. Parallel streiten sich unsere Jungs (4 & 7) lauthals, welches Hörspiel im gemeinsamen Kinderzimmer laufen soll…

Jetzt hilft nur noch: warm anziehen und raus!

Und ja, es kostet auch mich Überwindung, bei drei Grad, grauen Wolken und eisigem Wind rauszugehen. Und nun bereits im 11. Pandemie-Monat, kennen wir gefühlt jeden Baum und jeden Stein in der näheren Umgebung. Doch trotz alledem gibt es immer noch viel zu entdecken, sogar im kargen Winter.

Zum Glück sind zwar die Spielplätze offen. Mir sind sie oft viel zu voll. Und ich habe keine Lust, meine Kinder alle zwei Minuten zu ermahnen, bitte Abstand zu anderen zu halten. Daher bevorzugen wir Ausflüge in die nahegelegenen Wälder oder Parks. Und selbst, wenn ich mal keine Lust habe, die Jungs zu aktivieren; sie selbst finden doch immer irgendetwas Spannendes zu tun. Große Äste werden hin- und hergeschleppt, Geheimpfade erforscht, ausgehöhlte Bäume untersucht oder Steine auf zugefrorene Seen geflitscht. Kinder können das.

Es gibt kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung

Die Kinder stört das trübe Wetter in der Regel viel weniger als mich selbst. Das musste ich mir auch erstmal eingestehen. Solange die Kleidung warm und trocken hält, stehen längeren Abenteuern in der Natur nichts im Wege. Das gilt übrigens auch für die Eltern: Bitte nicht nur drauf achten, dass die Kinder gut ausgerüstet sind mit Skiunterwäsche oder Ähnlichem. Mir selbst hat meine Schneehose auch bei nicht-Schnee schon sehr gute Dienste geleistet. Und so können wir auch gut gemeinsam bei Schneeregen und Frostgraden die Umgebung erforschen. Wenn mal ganz viel Überzeugungskraft nötig ist, packen wir eine Thermosflasche Kakao und Lieblingskekse ein.

Radfahren geht auch im Winter

Seitdem der Kleinste der Familie im ersten Lockdown Radfahren gelernt hat, erweitert sich der Radius unserer Ausflüge wöchentlich. Denn auch das geht natürlich bei (fast) jedem Wetter: Radtouren. Selbst der Vierjährige schafft mittlerweile Distanzen von bis zu 20 Kilometern. Wir suchen uns vorher auf dem lokalen Stadtplan ein Ziel aus und verbinden dies meist noch mit einer kleinen Aktivität. Es ist immer spannend, irgendwohin zu fahren, wo man bisher noch nie war (ich gebe zu, das muss man als Eltern entsprechend „vermarkten“). Meine Kinder lieben zum Beispiel geheimnisvolle Orte, wie stillgelegte Eisenbahnschienen oder Ruinen. Manchmal genügt es für uns aber auch zum Seniorenheim in der Nähe zu fahren, die ein Tiergehege mit Ziegen und Schweinen haben und diesen „Hallo“ zu sagen.

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Fünf Winter-Outdoor Aktivitäten, die allen Spaß machen

  • Pimp your Walk: Nur Spazierengehen ist für Kids oft die pure Langeweile und der Inbegriff von öden Sonntagnachmittagen. Hier hilft das Anlegen eines Draußen-Bingos (Wer sieht zuerst die Müllabfuhr, einen Bus, einen Raubvogel oder gar ein wildes Tier?) Im Internet könnt Ihr einige Vorlagen finden oder Ihr malt vorher passend zu eurer Stadt und Umgebung ein eigenes Bingospiel auf. Stift einpacken und los geht’s!
  • Stempeljagd: Für unsere Radtour legen wir vorher eine ungefähre Route fest und bestimmen Orientierungspunkte (die große Eiche im Ortskern, der Bootssteg am Weiher, etc.) und in ein vorab gefertigtes Heft stempeln wir jeden erreichten Ort ab. Unser Endziel ist zu Hause und dort gibt es dann natürlich auch eine leckere Belohnung für die erfolgreich bewältigte Jagd. (Anreize braucht’s dann doch…)
  • Mülldetektive: Im Herbst haben wir festgestellt, wie vermüllt unser lokaler Park ist. Der Nachbar hatte noch zwei alte Grillzangen übrig und schon sind wir auf Aufräummission gewesen. Mit großem Enthusiasmus haben die Jungs alte Flaschen, Plastikverpackungen, Kronkorken und den ein oder anderen alten Blumentopf eingesammelt. Besonders interessant wurde es, wenn wir uns überlegt haben, wie der Abfall hierhin gekommen ist und wer ihn aus welchem Grund hinterlassen hat.
  • Fußspuren entschlüsseln: Zugegeben, die meisten Fußspuren, die man in der näheren Umgebung findet, stammen vom Menschen selbst oder eben auch von Hunden. Tief im Wald oder am Feldrand sieht das aber auch schon anders aus; besonders wenn Schnee liegt oder der Forstweg aus Matschepampe besteht. Reh‑, Fuchs- und Wildschweinspuren lassen sich sehr gut erkennen und für solche, die Profis werden wollen, gibt es entsprechende Vordrucke im Netz oder tolle Kinder-Gesellschaftsspiele, die sich mit dem Thema befassen. (Link zur Junior-Seite)
  • Verstecken 2.0: Das Top-Geburtstagsgeschenk von Oma und Opa im letzten Jahr waren die Walkie-Talkies. Hierzu teilen wir uns auf und spielen Verfolgungsjagden oder geben uns gegenseitig Rätsel auf. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Spurenlesen: Hasenpur im Schnee
Wer war das? © WWF

Der Frühling kommt bald – haltet durch!

Egal, was Ihr draußen macht, selbst wenn Ihr nur einen „Wer schreit am lautesten“ Wettbewerb im Wald durchführt: Lüftet euch und eure Kinder! Dann klappt es auch besser mit der nächsten Home Schooling Challenge.

Und auch, wenn euch das noch sehr weit weg erscheint: In ein paar Wochen werden die ersten Schneeglöckchen und Krokusse hervorkommen, die Zugvögel vorbeiziehen und die Tage wieder länger. Dann wird es auch zunehmend mehr Spaß machen, rauszugehen und gemeinsam die Natur erwachen zu sehen.

Habt Ihr auch Tipps für spannende Aktivitäten an der frischen Luft im Winter? Schreibt sie hier in die Kommentare!

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Kick-Off im Krisenmodus: die neuen Naturschutz-Trainees

Fünf Menschen, drei Orte, ein Ziel: Wir wollen Naturschutz-Profis werden! Wir sind der dritte Jahrgang des Trainee-Programms von Allianz Umweltstiftung und WWF.

Pandagroße Steine fielen von unseren Herzen, als wir die Zusage bekamen. Schließlich waren wir in drei Runden gegen eine Mehr-als-Tausendschaft an Gleichgesinnten angetreten. Aber würden wir auch der Einladung zur Kick-Off-Woche in Berlin folgen können? Diese sollte Mitte Oktober das wohl zukunftsweisendste Jahr unseres bisherigen Lebens einläuten – eigentlich. Denn wie jeder weiß, finden Veranstaltungen derzeit leider oft nicht wie geplant statt 

Ein Auftakt mit AHA-Erlebnis 

Spoiler alert: Wir durften den Programmauftakt in persona erleben, wenn auch digital unterfüttert und gespickt mit einigen AHA-Momenten (und damit meine ich nicht den Begriff aus der Psychologie). Für einen gebührenden Kick-Off im Krisenmodus sorgten professionell-persönliche Einblicke in das bunte Spektrum der WWF-Handlungsfelder, sinnstiftende und schärfende Teambuilding-Events (Tasten! Hören! Riechen!), eine Textwerkstatt und natürlich das gegenseitige Kennenlernen mit Trainees, Programmleitung und Vorgesetzten. Geradezu köstlich wurde es bei einem abendlichen Kochworkshop: Unter Anleitung zweier Expertinnen zauberten wir schmackhafte Gerichte aus geretteten Zutaten und waren so am Ende des Tages ganz nach dem Motto des Veranstalters – „Restlos Glücklich“.  

Trainee-Unterlagen können auch ästhetisch sein © Frauke Scholvin

Projektverantwortung & gezielte Weiterbildung 

Eine gute Voraussetzung, denn vor uns liegt eine intensive Zeit. Neben der Berliner Zentrale des WWF Deutschlandin der Gary, Michelle und Moritz beheimatet sindsind auch die fünf Minuten entfernte NABU-Bundesgeschäftsstelle (ich) und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (Marco) Teil der Traineefamilie.

Ihr ahnt es: Überall warten praxisnahe Projekte, wichtige Entscheidungen sowie tagtägliche Aufgaben darauf, organisiert, gefällt, erledigt zu werden. Hier müssen Förderanträge geschrieben, da Lieferketten verbessert und dort Naturschutz mit Menschenrechten in Einklang gebracht werden; Podcasts sind aufzunehmen, Onlinekurse zu gestalten 

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Ich selbst schreibe an einem Hintergrundpapier zur Anpassung an den Klimawandel und koordiniere die NABU-interne Abstimmung zu diesem komplexen Querschnittsthema. Und dann wären da noch die vierteljährlichen Trainingswochen, bei denen wir zu zentralen Aspekten der professionellen Naturschutzarbeit geschult werden: Projektmanagement, Finanzierung, Öffentlichkeitsarbeit – you name it! 

Folgt uns durchs Traineejahr 

Wir werden sehen, wie sich die Situation bis zur nächsten Trainingseinheit entwickelt; für den Moment ist jedenfalls erst einmal Home-Office angesagt. Erleben wir vielleicht gerade die Geburtsstunde einer neuen, digitalen Arbeitsweltgleich zu Beginn unseres eigenen Berufslebens? Das wird sich wohl erst in ein paar Monaten zeigen. Bis dahin werden noch viele Mikrofon‑Fauxpas, ungewöhnliche Wohnzimmereinblicke und widerspenstige Internetverbindungen für allgemeine Unterhaltung sorgen. Ich mache jedenfalls das Beste draus.  

Und wenn auch ihr wissen wollt, wie wir dieses Traineejahr der besonderen Umstände meistern, dann schaut mal wieder hier beim WWF-Blog vorbei. Hier werden wir regelmäßig von unseren Aufgaben, Eindrücken und Erfahrungen als Naturschutz-Trainees berichten.

Wir freuen uns, wenn ihr dabei seid!

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„Werdet Naturschutzprofi“, kündigten der WWF Deutschland und die Allianz Umweltstiftung in einer Stellenausschreibung für eine neue Ausbildung im Naturschutz an. Ein einjähriges Programm soll Trainees an Managementaufgaben in Natur- und Umweltschutzorganisationen heranführen. 

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Warum ein Bad im Wald jetzt genau das Richtige für Dich ist!

Was? Zu kalt? Aber nicht doch: Waldbaden! Durch den Wald lustwandeln. Und vielleicht auch einen Baum umarmen. Oder zwei …

Dieser Text startet mit einem Geständnis: Ich habe noch nie einen Baum umarmt. Dabei ist Baumumarmen (#treehugging) und Waldbaden (aka Wald-Spaziergang) erwiesenermaßen gut für Körper und Geist — und die risikofrei umarmbaren Lebewesen sind Corona-bedingt rar.

Früher als Kind waren wir in den Ferien oft Blaubeeren sammeln. Dann wurden immer die Fahrräder genommen, auf in den Wald! Mit ungeschickten Großstädter-Schritten tapsten wir über Stöcke, Moos und Laub. Die Farne wuchsen so hoch, dass sie mir als Achtjährige bis zur Stirn standen. Nach getaner Arbeit gab es zum Abschluss des Tages für jeden eine Schlüssel Beeren, mit Milch und Zucker versteht sich.

Mittlerweile kriege ich die Blaubeeren nur noch aus dem Supermarkt. Die sind auch okay. Aber da fehlt was. Die Kuhmilch von damals wird neuerdings durch eine Hafervariante ersetzt, eh klar. Aber das ist es nicht. Was fehlt, ist der Kontakt zum Wald. Aber wer hat noch Kapazitäten, einen ganzen Tag Auszeit zu machen, nur, um zwischen Birken und Fichten zu wandeln?

Heilung durch Wald — nicht nur Esoterikgedöns

Gar nicht so wenige, wie sich aktuell zeigt. Zum pandemiebedingten Trendsport Spazierengehen entdeckt man gegenwärtig auch den Wald wieder für sich. Nicht nur als Reiseziel, sondern als quasi ortgewordenes Heilmittel gegen alle physischen und psychischen Wehwehchen des modernen Menschen. Echt jetzt?

Tatsächlich steckt hinter der Waldlust nicht nur esoterisches Wunschdenken. Zumindest nicht ausschließlich. In Japan förderte das Landwirtschaftsministerium bereits in den Achtzigern das Waldbaden, dort unter dem Begriff Shinrin-yoku bekannt. Mit einem millionenteuren Forschungsprojekt testete man den Waldspaziergang auf seine heilsame Wirkung. Mit Erfolg. Demnach erhöht das ausgiebige Schlendern unter Bäumen die Zahl von T‑Zellen im Körper. Das sind die, die erkennen, wenn uns etwa ein Virus attackiert. Immunabwehrboost.

So badet man richtig im Wald

Und was genau muss man jetzt tun, damit der Waldspaziergang seine volle Wirkung entfaltet? Wir wollen ja schließlich nicht einfach stur durch die Gegend laufen, sondern professionell Shinrin-yoku machen. Wichtig ist das Ziel des Ausflugs. Nämlich, dass es kein Ziel geben darf.

Für ein anständiges Shinrin-yoku sucht man sich nicht etwa vorab die beste Wanderroute aus und marschiert die möglichst effizient ab. Im Gegenteil: Der wahre Waldflaneur gibt sich dem spontanen Erlebnis vor Ort hin. Eine umgestürzte Linde liegt quer über den Waldboden? Eine perfekte Gelegenheit für einen spontanen Balanceakt! Wer vor Ort meditieren will oder Yoga machen, kann das gerne einbinden. Außerdem wird während der Tour geschwiegen.

Schmusen mit Bäumen

 

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Ein Beitrag geteilt von Natural History Museum (@natural_history_museum)

Und wer sich aktuell arg nach Körperkontakt sehnt, kann auch einfach mal einen Baum umarmen. So empfiehlt es beispielsweise ganz offiziell Islands Förstereibehörde. Auch wenn so eine kalte feuchte Rinde maximal ein mittelmäßiger Ersatz sein kann. Aber wer will da kleinlich sein.

Ran an die Rinde

Ich wage es, obwohl ich mir maximal dämlich dabei vorkomme. Eingefleischte Baumumarmer:innen schwören auf das wohlige Gefühl, das sich einstellen soll. Wissenschaftlich halbwegs erwiesen ist, dass der Blick ins Grün und die Nähe zu Bäumen, die selbst permanent Stoffe aussenden, um miteinander zu kommunizieren (Tannine zum Beispiel) beim Menschen für den Ausstoß von Oxytocin sorgen. Oxytocin ist ein Glückshormon, wir produzieren es beim Kuscheln, beim Sex, bei der Geburt. Es sorgt für dieses Gefühl von Nähe und Geborgenheit. Genau das brauche ich.

In Indien hat das Gewächseknuddeln übrigens lange ernste politische Tradition, die bis weit vor die Coronazeit reicht. Schon 1730 umarmten Mitglieder der Bishnoi-Religionsgemeinschaft Bäume als Protestaktion. 2017 versammelten sich im indischen Thiruvanantthapuram 4620 Menschen, um gemeinsam mit Bäumen zu schmusen. Weltrekord. Ob sich das bei den Teilnehmenden auch irgendwie positiv aufs Immunsystem ausgewirkt hat, ist nicht bekannt.

Bekanntgegeben werden kann: Ich habe es getan! Endlich einen Baum umarmt. Zwei sogar. Mitten in der Stadt. Heimlich. Bei Nacht. Vor Umarmung Nummer 1 habe ich mich noch umgesehen. Guckt grade wer? Ich umarme. Atme. Höre Leute. Schnell weiter. 30 Meter später der nächste Stadtbaum. Ich umarme, schließe die Augen, merke, dass mein Herz viel zu schnell schlägt. Nach ein paar Sekunden wird es langsamer, das Gefühl von Rinde auf der Haut löst was wohliges aus, Kindheitserinnerung bestimmt. Ich höre Leute. Jetzt sind sie mir egal.

Ok fertig, ab nach Hause, die Nacht ist kalt. Auf dem Rückweg komme ich nicht umhin, jeden Baum flüchtig zu streicheln. Das Herz bleibt auf niedriger Frequenz, ich: arg entspannt. Erwacht da gerade der Treehugger in mir?

Auch Lust gekriegt? In Thüringen unterstützt der WWF ein Urwaldprojekt, das zum Waldbaden lädt

Kein Wald vor der Tür? Na bitte, nimm dir die Waldmeditation

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